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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1911-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1911
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- Deutsch
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^ 131. 9. Juni 1911. Nichtamtlicher Teil. «vrseLb'uUt?. d Ltschn. vuchhand^. 6923 o) Schwedische Literatur. Luokk. io Upsala. sek xrulläsatssr. 8°. 1 kr. 75 o. I^ars I'rölsn iu Stookkolw. krvlöv, 8x. k'., 8oräsvs bstasta ruuälr^rkov. VI. 1 soll 2. 8°. 1s 10 kr. svsoslra kollcst. Lolr 1—5. 8". kplt. xsd. 17 kr. 8. Ssbsr in Ltoolrliolln. Lodüek, 8 , octi k. ^arbur§, illustreraä svsaslr littsraturdibtoria. 8tt. 7. 8°. 1 kr. 20 ö. SurQpsrt iu Ootksnburx. 8arbselc, 8,, IllläsrvisvioA i Aalvauissrmx. 8'. 8 kr. 60 S. ^k6'. 1?' vu'b.^ 8«. OZ kr. ^ f 6 "tl d'lä Ir 8orstsc1t L Sönsr iu Ltookkolm. ^obslstiktslssv, Iss prix klodel sa 1909. 8"' 10 kr. 2Vakl8tröm L ^iästranä in Stoakkolru. LturrsL-Lso^sr, k., ^osvar. 8". 2 kr. 26 ö. Spanische Literatur. Iiidr. LIsäioa »Oasa Viäal« in ÜLaärlä. Llluüor Klli2 äs kasauis, ^.at., kulmom'a ^ su tralamisato. 8°. 2 xss. I'sliu^ Lusana in Laroslona. Ismo 18. 8". 9 pss. ^.väraäs ^ 8ribs, 6. 21., 1a i^lssia ^ 1a politiea. 8". 4 xss. ^.n§s1 äs San vlartin in Aladriö. kseavääu, 2l., Ovsjas ^ 6abras. Lstuäio sodrs sl §auaäo lauar ^ Hamburger Briefe. i. Es gibt gewiß im Deutschen Reich Städte, die einen höheren Platz im geistigen Leben, in Literatur und Kunst, einnehmen als Hamburg. In unserer betriebsamen, großen Handelsstadt werden starke Anforderungen an die Kraft jedes Einzelnen zur Erringung der materiellen Lebens- güier gestellt, wenigstens für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung, so daß nur einer kleinen Zahl Muße bleibt zur wirklichen Pflege der Kunst und tieferen Beschäftigung mit den geistigen Gütern. Immerhin findet auch bei uns die Literatur nicht nur eine Pflanzstätte, sondern zugleich auch ihre kritische Beurteilung. Vor etwa zwei Jahren ver öffentlichte vr. Benno Diederich ein Buch unter dem gut klingenden Titel -Die Hamburger-, worin er die hiesigen Dichter und Schriftsteller scharf musterte, so daß nicht jeder von ihnen reine Freude darüber empfand. Doch wollte ich nicht alte Geschichten aufwärmen. Ich kam darauf nur, weil derselbe vr. Benno Diederich kürzlich in einem Feuilleton über Charlotte Niese in den »Hamburger Nachrichten» eine geistvolle Vorbemerkung geschrieben hat, die den Lesern des Börsenblattes, Verlegern wie Sortimentern, gewiß interessant sein wird und die ich deshalb, mich also mit fremden Federn schmückend, hier zum Abdruck bringe: »Sage mir, wer dein Verleger ist, und ich sage dir, wer du bist: das ist ein Spruch, der den Verleger ehrt, auf den er sich anwenden läßt. Es sind aber unsere großen Verlagsgeschäfte Häusern mannigfaltigen Stils vergleichbar. Da gibt es alte Ge bäude, deren ursprünglich reiner Stil durch allerhand An- und Umbauten verdunkelt ist, so daß sie an edler Größe ver loren, was sie an Weiträumigkeit gewonnen haben, wie Teubner und Cotta; es gibt andere: Phantasiebauten mit Erkern und Türmchen und in der Mitte die große Halle mit der ver dämmernden Treppe, alles aber etwas gesucht in seiner ab gezirkelten, selbstbewußten Materialcchtheit. Das sind die modernen: S. Fischers Verlag, Eugen Diederichs, Jnselverlag; es gibt andere, die haben etwas kasernenhaft Einförmiges, wie Engelhorn, Max Hesse oder der langgestreckte gelbe Fabrikbacksteinbau Philipp Rcclams, andere wieder, die haben etwas Kapriziöses; und so gibt es eine große Zahl aller Stile und Größen. Unter ihnen noch einer, der den Eindruck macht wie die alten Landhäuser in unseren großen Parken an der Elbchaussee, in der Mitte der Hauptbau mit einem Paar großer Säulen und der Freitreppe davor, links und rechts die niedrigeren Flügel, das Ganze einfach in den Linien, von einer ruhigen, ungewollten Vornehmheit. Das ist der Verlag Fr. Wilh. Grunow in Leipzig, bei dem schon Gustav Freytag die grünen Hefte der Grenzboten redigierte, das ist der Verlag auch Charlotte Nieses. Wer in der Literatur unserer Zeit heimisch ist, der hat sofort ein ungefähres Bild von der Dichterin, wenn er hört, daß fast alle ihre Werke bei Grunow erschienen sind. Wer etwas im prägnanten Sinne des Wortes Modernes sucht, wird hier nicht Vorfragen, aber wer etwas sucht, das in alte Mahagonimöbel paßt in Zimmern, deren Wände hohe Regale mit Büchern wohnlich verdunkeln, wer eine Persönlichkeit sucht, deren Schaffen den ruhig-freundlichen Blick des Ge lehrten, das stille Auge des durch die Erfahrung klassischer Kultur Gebildeten nicht zu scheuen braucht, der trete ein: er wird als ein Willkommener ausgenommen werden.» Ich hoffe, die Chefs der genannten »Häuser» werden diese Charakterisierung mit fröhlichem Gesicht lesen. In Hamburg geschieht zur Pflege der Wissenschaft viel. Vor drei Wochen wurde das neue Vorlesungsgebäude ein geweiht, das Herr Edmund I. A. Siemers mit einem Kostenaufwand von 1 Million auf vom Staat zur Ver fügung gestelltem Boden hat aufführcn lassen. Stattlich ist schon die Zahl der hierher berufenen Professoren, und voraussichtlich wird sie bald bedeutend steigen. Unser hoher Senat hat an die Bürgerschaft, d. i. unser Staats parlament, die Botschaft gelangen lassen, er wolle mit zu er wählenden Vertretern dieser Körperschaft sich zunächst ver traulich über die weitere Ausgestaltung des Vorlesungswesens ins Einvernehmen setzen. Ob wir nun auf eine Voll- universität im alten Sinne lossteuern oder ob man ein neues akaemisches Gebilde schaffen will, steht einstweilen noch dahin. Jedenfalls geht die Entwicklung vorwärts, was für den Buchhandel nur erwünscht ist. SS8«
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