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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1911
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- Deutsch
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6924 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Mchtamtlicher Teil. 131. 9. Juni 1911. Die Aufwendungen des Hamburgischen Staates für literarische Zwecke find nicht unbedeutend; so war z. B. die Stadtbibliothek im Jahre 1910 mit 133 000 -O dotiert, davon 30 000 ^ laufend für Bitcheranschaffungen, 8000 ^ für besondere Anschafsungszwecke. 13 000 für Buchbinder- arbeiten. Am bemerkenswertesten ist jedoch, daß die Öffent liche Bücherhalle jetzt mit jährlich 115 000 bedacht ist. wozu noch kleinere Summen für Bergedorf und Cuxhaven treten. Soviel wendet wahrscheinlich keine andere Stadt im deutschen Lande für Zwecke der Bücher- oder Lesehallen auf. Bor einigen Wochen hat sich hier eine Wilhelm Rauve- Gesellschaft gebildet. Leider konnte ich der begründenden Versammlung nicht beiwohnen, weil ich pflichtmäßig an einer andern Sitzung teilnehmen mußte, aber meine Mitgliedschaft habe ich natürlich sofort angemeldet. Sollte es immer noch unausführbar sein, eine billige Gesamtausgabe von Raubes Werken zu schaffen, vielleicht in Abteilungen, wie es bei Ganghoser geschehen ist? Ich halte es zwar für ausgeschlossen, daß Raube so verbreitungssähig wird wie z. B. Reuter, dafür hat er nicht volkstümlich genug geschrieben, aber nicht nur würden weite Kreise des deutschen Volkes eine gesammelte Ausgabe dankbar begrüßen, sondern der pekuniäre Erfolg würde auch für die Erben Raabes und den Verleger ein bedeutender sein. Wir dürfen von den Deutschen nicht mehr sagen, daß sie schlechte Bücherläufer sind; gute und preis werte Bücher werden jetzt gern und viel gekauft. Manches hätte ich noch aus dem Herzen, z. B. die Börsenblatt-Reform. Auch mit den sogenannten Alt- schriftlern, die, zumeist aus Kunstsanatismus heraus, uns Deutschen eine völkische Eigenart nehmen und uns somit immer zugänglicher für demokratisch-kosmopolitische Verschmelzungen machen wollen, föchte ich gern einen Strauß aus. Aber muß das gerade zu Pfingsten sein, und während man durch schwere Krankheit im Hause ohnehin bekümmert ist? — Nein, lieber ein andermal! Hamburg, Pfingstsonnabend 1911. Justus Pape. HlettioäZsckeg liLnäducd Lur ^mfüiirun§ in äie LuckkQkrU6§ Osdrauek ir. Hanäols- unä kmikwLvili8eti6ii ^ortdiläuvßs- sekulvv, L0^vi6 Lvldstuvtsr riekt von Da.u1 Ronu, Dskrer a. ä. kaukra. Dortbi1ckunA88ckul6 in 6ö1n Ullä Dr. 6. 0üxxer8, Direktor- äer Danäsls- Rcalsckiilc in Oöln. Oöln 1911. Verlag unä Druck vou ck. D. Rackem. Dreis: §sduuäeu 3.20 ^ orä. Es bereitet demjenigen, der über einen Gegenstand um sein Urteil gefragt wird, immer ein angenehmes Gefühl und erleichtert ihm auch die Abgabe des Urteils, wenn er in der Lage ist, sich an erkennend aussprechen und Lob spenden zu können. In dieser Lage bin ich dem oben erwähnten Buche gegenüber. Man kann das Buch als ein kleines Meisterwerk bezeichnen und ruhig behaupten, daß der, der nach diesem Lehrbuch die Buch führung nicht erlernt, sie zu begreifen wohl überhaupt nicht fähig ist. Mit Recht bezeichnen die Verfasser das Buch als »Methodisches Handbuch«, denn es liegt wirklich Methode in diesem Unterricht. — Der erste Abschnitt des Buches verbreitet sich in klarer und ausführlicher Weise über die Entwickelungs stufen der Buchführung, die beiden folgenden Abschnitte be handeln die Systeme der einfachen und der doppelten Buch führung, wobei auch die amerikanische Buchführungsform mit besprochen wird. An der Hand ganz kurzer Geschäftsgänge, die nur wenige Geschäftsvorfälle enthalten, aber für den die Praxis der verschiedenen Buchführungsarten eingeführt und in leichtverständlicher, anschaulicher Weise in den verschiedenen Arten der Buchungen, dem Übertragen auf die Konten und dem Jneinandergreifen der Konten und Bücher unterrichtet und durch Vorführung und unausgesetzte Wiederholung von Musterbeispielen praktisch damit vertraut gemacht, sowohl nach der einfachen, wie nach der doppelten Buchführungsmethode, einschließlich der amerikanischen. Besonderes Interesse dürfte in Buchhändlerkreisen der dritte dieser kurzen Geschäftsgänge erwecken, der die Geschäftsvorfälle einer Verlagsbuchhand lung enthält. Große Sorgfalt haben die Verfasser auch den monatlichen Journalisierungs- und namentlich den In ventur- und Jahresbilanz-Arbeiten gewidmet. Am Schluß des Werkes finden sich treffliche Ausführungen über die Be richtigung von Buchungsfehlern, schwierige Fälle der Buch führung, die verschiedenen Arten der Abschreibung u. dgl. Angenehm wird jedem Lernenden auch das Verzeichnis empfehlens werter Werke zum Weite studium sein, denn wer sich eingehender über Buchführung unterrichten will, muß nach der Durcharbeitung dieses Buches weitere Studien machen, da das vorliegende Buch, wie der Titel ja auch sagt, lediglich ein Lehrbuch für den Anfangs unterricht ist. Auf einige kleine Ungenauigkeiten möchte ich im Interesse des Buches, dem wegen seiner Vorzüglichkeit sicher baldige weitere Auflagen bevorstehen, aufmerksam machen. Im zweiten Geschäfts gang (s. Seite 94) sind bei den Geschäftsvorfällen Nr. 1 (1. Januar) und Nr. !4 (24. Januar) wohl die Übertragungen auf die Konten, nicht aber die Memorialbuchungen vorgenommen. Wenngleich hier sowohl als Debitor wie Kreditor das Konto-Korrent-Konto erscheint, ist diese Buchüng im Memorial angezeigt, weil nach dem Grundsatz der Buchführung nichts auf die Konten über tragen werden darf, was nicht vorher in den Grundbüchern niedergelegt ist. Bei andern Buchungen im Lehrgang, wobei es sich auch nur um das Konto-Korrent-Konto handelt, sind solche Memorialbuchungen übrigens vorgenommen. — Zum dritten Ge schäftsgang (Verlagsbuchhandlung) sei bemerkt, daß Aufwendungen die lediglich zugunsten eines Verlagswerkes gemacht sind, in der Buchführungspraxis des Verlagsbuchhandels nicht dem Unkosten-Konto, sondern dem Waren-Konto (hier Verlags- Konto oder Verlagsherstellungs-Konto genannt) belastet werden. (S. Buchung vom 6. Januar auf S. 124.) — In den Abschluß, buchungen auf Seite 138 Zeile 6 und 6 sind die Beträge ver wechselt. Es muß heißen: 1. Bilanz-Konto an Diskont- und Zinsen-Konto 33,60 und 2. Diskont- und Zinsen-Konto an Bilanz-Konto 770 — Ich glaube auch, daß der Nachtrag auf den Seiten 136 — 139 bei künftigen Auflagen unbedenklich weg gelassen werden kann, da in der Praxis doch nicht so gebucht wird und der Schüler leicht irregeführt werden kann. Auch in den drei Geschäftsgängen des Lehrbuchs ist nicht so inventari siert. — Auf S. 146 ist die letzte am Fuße der Seite stehende Memorialbuchung nicht vollständig abgedruckt. Sie muß lauten: »Konto-Korrent-Konto (Debitor) an Folgende: 1. an Rimessen- Konto 900.—, 2. an Diskont- und Zinsen-Konto 7.—, 3. an Unkosten-Konto -k 5.— — 912.—.« Dementsprechend ändert sich auch der Übertrag auf das Konto im Kontokorrentbuch. — Auf Seite 72 sagen die Verfasser, daß während eines Geschäfts jahres die Zahl der Konten nicht vermehrt werden darf. Die Ansichten gehen zwar in der Buchführung vielfach auseinander, aber meine Erfahrung hat mich gelehrt, daß dieser Grundsatz in der Praxis nicht durchgeführt werden kann und auch nicht durch geführt zu werden braucht. Ich möchte deshalb die Entfernung dieses Satzes für spätere Auslagen empfehlen. Mit diesen kleinen Beanstandungen soll nicht etwa ein Tadel ausgesprochen sein; ich halte es aber für meine Pflicht, das, was mir auffällt und für das Buch nicht vorteilhaft erscheint, in der Besprechung, die für einFachblatt geschrieben wird, zu erwähnen. Jedenfalls will ich das Buch zum Schluß nochmals als ein ganz vortreffliches Lehrmittel für den schwierigen Buchführungsunterricht bezeichnen und seine Anschaffung allen Angehörigen des Buch handels, namentlich den jüngeren, dringend empfehlen. Das Merkchen ist zum Selbstunterricht ganz vorzüglich geeignet. Adelbert Kirsten-Halle (Saale).
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