Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1928

130, 7. Juni 1928. Redaktioneller Teil. cingctreten ist. Man wird sogar behaupten können, daß kein einziger grundlegender neuer Konstruktions gedanke zur Vorführung kam, sondern alle Maschinen fabriken haben deutlich auf den als zweckmäßig erwiesenen Konstruk tionen weiter aufgcbaut und sind bestrebt, Verbesserungen und be sonders Beschleunigung des Arbeitstempos zu erreichen. In dieser Feststellung liegt keinesfalls eine Herabsetzung der Konstrukteure graphischer Maschinen, im Gegenteil ist darin ein Hinweis zu erblicken, daß sich die in den letzten Jahren beschrittenen Wege in der Buchdruckpraxis als richtig erwiesen haben. Daß das Schlag wort von der Beschleunigung des Arbeitstempos und der Rationali sierung der Betriebe bei nicht genügend kritischer Einstellung auch zu Fehlentschlüssen führen kann, ist leider nicht von der Hand zu weisen. Teilweise ist die Propaganda der Maschinenfabriken nicht unschuldig daran, die ihre Maschinen in übertriebener Weise als unentbehrlich hinstellen und Neklameangaben, die wohl für einzelne Betriebe Geltung und Wert haben, in unsachlicher Weise zu verall gemeinern suchen. Für die Aufstellung schwerer Maschinen, zu denen auch die Druckmaschinen gehören, kommt die Befestigung auf den Fußböden der Bctriebsräume als lästige und zeitraubende Arbeit in Wöchentliche Übersicht über geschäftl. Einrichtungen u. DerSndernngen Zusammcngestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: K --- Mitglied des B.-V. u. eines anerkannten Ver eins. — » Mitglied nur des B.-B. — ö — Mitglied des Ver bandes der Deutschen Musikalienhändler. — >-*- --- Fernsprecher. — TA. — Telegrammadresse. — U — Bankkonto. — — Postscheck konto. — » — Mitglied der BAG (Abrechnungs-Genossenschast Deutscher Buchhändler, e. G. m. b. H., Leipzig.) — f --- In das Adreßbuch neu allsgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. -- Handelsgerichlliche Einiragung sollt Angabe des Erschetnungslages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung.) — Dir. — Direkte Mitteilung. 28. Mai bis 2. Juni 1928. Vorhergehende Liste 1928, Rr. 124. Konkurse und Ausgletchsoersahren. Betracht. Davon abgesehen überträgt die starre Verbindung durch ^ Bolze» und Schrauben auch alle Stoße usw., und deshalb ist es v/2°hrs°ld O t. ° G u st a °, A k t i e u - G ° s ° ll s ch a s t L - i p- schwierig, Maschinen,chwiugungen durch Einlegungen von Silz- oder/X r' ° Das K°ukurs°-rsa,r-n ist ausgehoben. IDir.s Gummiplattcn vom Gebäude fernzuhalten. Nach einem neuen Ver- " Aachener Missionsdruckeret A.-G., Aachen. Leipziger Komm, jetzt: H. Schultze. sDir.j Aretz, Paul, Verlag, Dresden-A. Der Gertrude Aretz geb. Kuntze wurde Prokura erteilt. sDir.j Baadersche Buchh. u. Buchdr., C. L., Münsingen (Württ.). Der Inh. Alfred Baader ist 21/V. 1928 verstorben. sB. 124.j Bertelsmann Verlag, W., G. m. b. H., Bielefeld. Der bish. Prokurist Ernst Bertelsmann wurde zum weiteren Ge schäfts^ bestellt. Die Ges.-Prokura des Frl. Sophie Musche wurde in Einzel-Prokura umgewandelt. sDir.j fBijleveld, Erven I., Utrecht (Niederlande), Janskerkhof 7. Buchh., Verlag. Gegr. 1865. (a^ 10800. — D Nationale Bank- vereeniging. — 6679.) Inh.: Willem Jan Lubbers u. Ja- cobus Bommeljs. Unverlangte Sendungen verbeten. Leipziger Komm.: >v. Koehler L Volckmar A.-G. L Co., Abt. Ausland. sDir.j Buchhändler-Verband »Kreis Norden«. Geschäftsstelle jetzt: Hamburg 36, Neue Nabenstr. 3011, o--, H 1 Hansa 4246. sDir.j Deutsch Herren Verlag, Aachen. Leipziger Komm, jetzt: H. Schultze. sDir.j Ewert, Paul, Herne. »--> jetzt: 50 333. sDir.j ^ fSF riederichsen, de G r u y t e r L C o. m. b. H., Ham - v bürg 3 6, Klopstockstr. 20. Verlagsbuchhandlung. Sonderge- ^ biete: Auslandskunde, Geographie, Wirtschaftskunde. Gegr. 1928 (früher Verlag von L. Friederichsen L Co., gegr. 1. VI. 1868). (»s^ H 2 Elbe 270. — 8—0. — TA.: Friedverlag. — V Vereins- bauk, Hamburg. — 20822.) Geschäftsf.: KHerbert Cram, K'Nichard Friederichsen und Gerhard Lüdtke. Ausliefe rung: Hamburg bei L. Friederichsen L Co., Alsterdamm 10/11 (>^ C 3 Zentrum 3919), Berlin bei Walter de Gruyter L Co., W 10, Genthinerstr. 38 (»?s- Nollendorf 6705/09). Leipziger Komm.: 4» st. Volckmar. KG ich, Heinrich, Wiesbaden, ging käuflich ohne Pass, an Hans I. v. Goetz über, der Heinrich Gieß Nachf. firmiert. Leip ziger Komm.: Fleischer. sB. 124.j -j-KGöhrener Bücherstube, Göhren (Rügen). Vom 15/V. bis 1/X. Buch- u. Schreibwh. Gegr. 1/V. 1925. (»--- Berlin, Moritzplatz 8771. — TA.: Frömberg Berlin SO 36.) Inh.: KMax, Harry, Kurt u. Käte Frömberg. ^v. Görres-Verlag vr. I. Kirsch, A s ch a f f e n b u r g. Leip ziger Komm.: Fleischer. sDir.j Echafferburg's Buchh., Ad., (vormals: Bruhn'sche Srth.), Braun schweig. Der Mitinh. KPaul Hafferburg ist 23/V. 1928 verstorben. sB. 123.j Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein, Geschäfts stelle jetzt: Hamburg 36, Neue Nabenstr. 3011, H 1 Hansa 4246. sDir.j Hansa-Verlag, Musikalien- u. Bühnenverlag Carl Burmester, Berlin-Wilmersdorf. Leipziger Komm, jetzt: Ehrler L Co. sDir.j fahren werden Maschinen mit dem Fußboden nicht mehr starr ver Kunden, sondern gewissermaßen auf ihn aufgeklebt. Zwischen Ma- schincnfuß und Fußboden wird eine besonders vorbereitete ölsichere, druckfeste und elastische Filzplatte gelegt, die auf beiden Seiten mit einer luft- und feuchtigkeitsbeständigen aus Pflanzenstoffen hergestell ten erwärmten Masse bestrichen wird. Nach dem Erkalten der Masse ist die Maschine vollkommen fest mit dem Fußboden ver bunden. Das Verfahren ist den E u b ö o l i t h - W e r k e n in Stuttgart-Cannstatt geschützt. Stereotypie und Galvanoplastik. An dieser Stelle (Bbl. Nr. 222 vom 22. IX. 27) ist über die Anwendung des Metallspritz- verfahrcns von vr. Schoop in Zürich auf die Herstellung von Druckstöcken an Stelle der Galvanoplastik und Stereotypie berichtet worden. In dem Fachblatt »Klinisch Druckerei-Anzeiger« wird der inzwischen verbesserte Arbeitsvorgang wie folgt beschrieben: Mittels einer Pistole besonderer Konstruktion werden unter Anwendung von Sauerstoff und Azetylengas mit Druckluft kleinste Metallteile auf eine Blei- oder Kartonmater geschleudert, wo sie sich sofort zu einer Haut vereinigen. Je länger dieser Bestrahlungsvorgang ausgeübt wird, desto dicker wird der Niederschlag, und es steht einer Dicke von Millimetern oder gar einem Zentimeter kein Hindernis ent gegen. Eine Zeitungsmatcr im Normalformat hat nach etwa zehn Minuten Bestrahlung eine Haut von etwa fünf Zehntel-Millimeter. Diese Metallhaut kann nunmehr wie die Kupserhaut hintergossen werden. Eine Stahlautotypie in Dicke der Zinkplatte und Größe einer Hand dürfte in einer Stunde herstellbar sein. Gegenüber dem von vr. M. 11. Schoop früher erfundenen Metallspritzverfahren zeigt das neue Bestrahlungsvcrfahren grundsätzliche Verschiedenheiten. Es gibt äußerst feinkörnige Mctallhäute, die au den kleinsten Erhöhun gen und Vertiefungen sich ebenso genau anschmiegen, wie dies beim galvanischen Niederschlag geschieht. Der Artikel im »Klinisch« schließt mit der Verheißung: Vor uns liegt ein neues Verfahren und das weite Feld der Graphik: Hochdruck, Tiefdruck, Stahlstich wie Wert- papicrdruck, Schriftgießerei, sie alle werden daraus Nutzen ziehen. Papiervcrarbcitung. Auch auf diesem Gebiete ergeben die jüngsten Maschinenausstellungen keine grundsätzlichen konstruktiven Fort schritte. Die bekannten großen Fabriken bauen ihre bewährten Typen weiter und beschränken sich auf Verbesserungen in den Einzelheiten. Papier und Materialien. Trotz der Zuführung neuer Surrogat stoffe für die Papierfabrikation bleibt das S ch l e i f h o lz bis auf weiteres der wichtigste Rohstoff. Nach den jüngsten Berichten über die Lage des europäischen Holzmarktes verfügt die verarbeitende Großindustrie zur Zeit über erhebliche Holzrohstoffbcstäude. Da der Verbrauch an Papier, Karton und Kunstseide aber weiter wächst, wird mit einer entsprechenden Verknappung der Produktion und ent sprechender Erhöhung der Fabrikationspreise zu reckmen sein. Druckfarbe, speziell für Zsitungsdruck, wirid jetzt aus ider, auch in Deutschland in großer Menge verfügbaren Su 1 f i t a b lau g e der chemischen Fabrikation nach dem Verfahren des schwedischen Ingenieurs Ludwigsen hergestellt. Das Verfahren ist in Finnland bereits praktisch erprobt morden, und die Helsingforser Tageszeitung »Husvadstadsbladet« hat bereits, wie »Zellstoff und Papier« meldet, V/ eine Ausgabe mit der neuen Farbe erscheinen lassen. Nero. / ^ 621