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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1926
- Strukturtyp
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- 1926-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1926
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- Deutsch
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Xi 184, 10. August 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. vr. Borchert (Literaturgeschichte), vr. Franz Rapp, Kustos am Theatermuseum (Theatergeschichte). Außerdem hat sich Thomas Mann prinzipiell bereit erklärt, über Prosaerzählungen zu sprechen. Wir beabsichtigen keineswegs, den Plan dauernd aus diesen engen Nahmen zu beschränken. Sollten wir Ersolg haben, so werden wir hier darüber berichten und an die Orts- und Kreisoereine heran treten, damit dann diese den Gedanken im großen verwirklichen. Weiterhin aber wird anzustreben sein, daß diese Referate aus Lein Buchhandel heraus aus Verbände, Vereine, Behörden, Schulen, Volks bildungswesen übertragen werden. vr. L ud w i g G o r m. » Als Mitbeteiligter und Sortimenter möchte ich den Worten des Herrn vr. Norm folgendes anfllgen: Ich habe meine Saalräumlichkeiten diesen mündlichen Buchbe sprechungen gern zur Verfügung gestellt: denn ich sehe, wie vielleicht mancher meiner Kollegen, in der mündlichen und sachlichen Buchkritik einen der wenigen Wege, gegen die hemmungslose und triebhafte Pro duktion Stellung zu nehmen. Nicht Propaganda, sondern Einschränkung der Produktion kann uns die Übergangszeit erleichtern helfen. Die von Herbert Eulenberg wiederholt genannte Lesemüdigkeit und Ent fremdung des Buches ist zum großen Teil durch die Überproduktion mit verschuldet, der Presse, Sortiment und Publikum ratlos gegen überstehen. Die letzten Jahrzehnte haben es fertiggebracht, nachdem wir den unglückseligen Berus des Berussschriststellers erleben mutzten, baß ans zwei Büchern ein drittes neues »gemacht« wurde und daß der deutsche Verlag häufig sedes Verantwortungsgefühl bei der Heraus gabe vermissen ließ. Zu Beginn der Inflationszeit hatten wir übrigens in meinem Saal durch Raoul Franco und Joses Bernhart für Buchhandlungsangeftellte ähnliche Abende, die gut besucht waren. Wenn nun in allen größeren deutschen Kulturzentren diese mündlichen Buchbesprechungen sich ermöglichen lassen und zwischen den veranstal tenden Buchhändlern die empfohlenen Listen ausgetanscht werden, kom men wir, das glaube ich bestimmt, sehr bald zu einer Scheidung des Wesentlichen vom Unwesentlichen. »Wo ein Wille ist, da ist ein Weg». Ste > nicke. dkorir 6 rölig, vlbliotü.-vir. -lg. 1. 1926. (4 Uokto.) v. 1. (64 8.) Vinn n. v.: b. Mokier (komm.: Lnrl bä-. kiloiZober, t.oipeigs 1926. gr. 8° cküürlieü b n.o. 12.—, öst. Leb. 20.—. Nur für einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum hatten bisher die am Buch- und Bibliothekswesen interessierten Kreise Österreichs ein besonderes Organ ihr eigen nennen können. An die 1896 ge gründeten »Mitteilungen (später: Zeitschrift) des Österreichischen Ver eins für Bibliothekswesen», die etwa dem deutschen »Zentralblatt sür Bibliothekswesen» entsprachen, schloß sich die »Österreichische Zeitschrist für Bibliothekswesen» an, die jedoch bald nach Beginn des Krieges das Erscheinen einstcllte (die ganze Reihe ist übrigens so selten geworden, daß heute ein lückenhaftes Exemplar sich kaum mehr vervollständigen läßt). Aber wenn auch die finanzielle Entwicklung unseres Bruder staates in den Nachkriegsjahren nicht zu den grotesken Formen der Geldzerrüttung wie in Deutschland geführt hat, so waren doch in dem durch Gewaltspruch ohne jede Rücksicht ans die wirtschaftlichen Verhält nisse verkleinerten Lande vor allem die Anfbaumöglichkeiten weit schwieriger als bei uns. Um so mehr ist es darum zu begrüßen, daß bibliothekarische Fachkreise es unternommen haben, erneut und über die alte Zielsetzung hinausgreifenb, einen literarischen Mittelpunkt sür die gesamten dem Buch- und Bibliothekswesen zugewandten Interessen zu schassen. Der bekannte Direktor der Bibliothek des Patentamtes in Wien, Reg.-Nat Moriz Grolig, verbürgt zusammen mit dem Mit- arbeitcrstab, den er gewonnen hat und von dessen internationaler Viel seitigkeit schon das vorliegende erste Heft eine sehr erfreuliche Probe bietet, daß hier eine wichtige, zukunftsreiche und die tätige Unterstützung aller beteiligten Kreise verdienende Zeitschrift in die Erscheinung ge treten ist. Ein kurzer Überblick über den Inhalt des genannten Heftes mag dies bestätigen. Rach einem einleitenden Aussatz von Ewald Horn-Berlin: »Was ist Bibliographie?», worin die Aufgaben und Arten der Bibliographie Umrissen und in der offenen, d. h. der die Neuerscheinungen verzeichnenden Bibliographie die besonderen Ausgaben des Archivs gekennzeichnet sind, schildert O. Smital-Wten die Schicksale der Handschrtftensammlung der Wiener Nattonalbiblio- 982 thek in den Jahren 1919 bis 1925, insbesondere die Verhandlungen mit Italien, und gibt ein sehr wertvolles Verzeichnis der Prtvatdrncke, die in Auseinandersetzung mit den Ansprüchen der Entente- und Nachfolge staaten herausgegeben worden sind. Reg.-Rat Robert Teichl-Wien, in den Fachkreisen bereits als äußerst tätiger Organisator bekannt, be spricht Gewolltes und Erreichtes in der Organisation des österreichischen Bibliothekswesens, worunter einige sehr bedeutsame Fortschritte und neue Gedanken zu verzeichnen sind. Die Erösfnungsreferate, mit denen weiterhin der Anfang zu lausender Berichterstattung über einzelne Gebiete gemacht wird, greifen selbstverständlich zunächst etwas zurück, um ein Bild des Zustandes, wie er sich in der letzten Zeit gestaltet hat, zu geben. So verbreitet sich Hans Praesent-Leipzig, künftige vierteljähr liche Berichte einleitend, in guter Auswahl und Charakteristik über das deutsche Bibliothekswesen im Spiegel der Fachliteratur des Jahres 1925 <1.-3. Quartal, mit ausführlicher Bibliographie). Regstem In teresse wird ebenso Leonard C. Whartons Überblick über die Entwick lung der englischen Bibliotheken seit 1913 (englisch), desgleichen Kon stantin Jelineks Bericht über die Bibliothek der Nationalversammlung der Tschechoslowakischen Republik (französisch) begegnen. Wenn wir dann noch einen für Bibliothekare und Sammler grundsätzlich wich tige» Aufsatz von Joses Gregor über das Beschreiben theatralischer Be stände hervorheben und aus den Artikel Hosrat Franz Ritters über die Bibliothek des Österreichischen Museums sür Kunst und Kunstge- werbe in Wien, sowie einige Bücherbesprechungen Hinweisen, so ist der weitgespannte Rahmen des neuen Organs deutlich, das aus diesem Grunde auch der regsten Anteilnahme des Buchhandels gewiß sein darf. vr. Hans Ruppert. Perschmann, Siegfried: Würzburg. Ein Führer durch die Stadt, ihre Sehenswürdigkeiten und ihre nächste Umgebung. 2. erweiterte, mit 10 Federzeichnungen von Wilh. Messer und 7 anderen Abbildungen versehene Auslage. Kl. 8" 93 S. m. Stadtplan. Wllrzburg 1926, Verlag von Siegfried Perschmann. Ladenpreis streif drosch. Mk. 1.20. Den Kenner der Dinge vermag es nicht wunderzunehmen, daß «in Buchhändler einen Städtestihrer schreibt und verlegt. Nicht allein daß er kein richtiger Buchhändler wäre, wenn er nicht gern die Lektüre der Bücher mit der der Natur und anderer Dinge vertauschte — er hat auch in seinem Laden fast täglich Gelegenheit, die verschiedensten Urteile, Wünsche und Anregungen zu hören, die sich auf Inhalt und Gestaltung von Reise- und Städteführern beziehen. Er weiß, daß der Mehrheit seiner Kundschaft und auch dem Fremden nicht viel mit den hübsch bebilderten Heften gedient ist, die findige Unternehmer für allerlei Fremden- und Vcrkehrsvereine herausgeben und in denen mehr von Leistungen der Kaffeehausbesitzer, Schneider und Handschuh macher zu lesen ist als von den offenkundigen und heimlichen Schön heiten und Besonderheiten der Städte und Landschaften. So tritt an ihn die Versuchung heran, selber das zu schaffen und zu verlegen, was seiner und seiner Kundschaft Meinung nach das Richtige ist. Auf diese Art mag der vorliegende Führer durch Würz bürg und Umgebung entstanden sein, den unser Kollege Siegfried Perschmann versaßt und in eigene verlegerische Obhut genommen hat. Aus 93 Druckseiten wird dem Besucher in knapper, aber er schöpfender Form mitgeteilt, was er über die Stadt Wllrzburg wissen muß. Es ist hier nicht der Ort, aus Einzelheiten des Inhaltes etn- zugehen. Rur soviel sei gesagt, daß alles aus leichte und schnelle Information eingestellt und Wichtiges und weniger Wichtiges gut miteinander abgewogen ist. Der Freund schöner Natur kommt ebenso zu seinem Rechte wie der der Geschichte, Architektur und Kunst. Ge rade was letztere anbetrisft, so ist der Führer ganz besonders sorg fältig bearbeitet und mit einer kleinen Sonderabhandlung »Aus Riemenschneiders Spuren» von Ernst von Niebelschlltz versehen. Ab gesehen von einigen Museumsbildern, wo es aus die photographisch- genaue Wiedergabe ankam, ist von der sonst so beliebten Bebilderung mit Autotypien nach photographischen Ausnahmen abgesehen worden und an ihre Stelle ein bescheidener, aber künstlerisch-wertvoller Bild schmuck in Gestalt von 10 Federzeichnungen Wilhelm Messers getreten. Die Inserate befinden sich dort, wohin sie gehören, am Schluß. Ein übersichtlicher Stadtplan ist angehängt. Die Ausstattung des in schöner Fraktur gedruckten Führers ist eine recht gute und das Format sehr zweckmäßig. In diesem Zusammenhänge sei auch eines anderen, ebenfalls aus der Feder eines Kollegen stammenden Werkchens gedacht, bas zwar kein Reiseführer ist, aber doch stark mit dieser Literaturgattung ver wandt ist:
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