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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1879
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1879
- Sprache
- Deutsch
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üi? 132, 11. Juni. Nichtamtlicher Theil. 2283 Bekanntmachung. Unter dem Motto: Psalm 37, Vers 4 ist dem Unterstützungs verein in den Jahren 1876 und 1877 ein Capital von Zwölf hundert Mark überwiesen worden, dessen Zinsen nach dem Willen des Gebers alljährlich zur Michaelismesse an eine Wittwe, die um die Ausstattung eines Kin des für irgend einen Berus in Verlegenheit ist, oder an einen Verwaisten unmittelbar von uns gegeben werden sollen. Wir bringen dies zu Ehren des würdigen Gebers hiermit in Erinnerung. Berlin, im Juni 1879. Der Vorstand des Unterstühnngsvercins deutscher Äuchhändler und Duchhatidlnitgs-Gehülfen. Hertz. Hoescr. Eggers. Brigl. Röstell. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. (Mitgetheilt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung.) (* vor dem Titel --- Titelauflage, -s- wird nur baar gegeben.) Ungcr, I. I., 2 strahlende Vorbilder. Festpredigt zur Jubelfeier der silbernen Hochzeit Ihrer Majestäten d. Kaiserpaares Franz Josef 1. u. Elisabeth. 8. * —. 40 Hohenthal, M. Graf v., unsere brennendste Frage. 8. —. 30 HinrichS'sche Buchh., Verl.»Cto. in Leipzig. Real-Encyklopädie f. protestantische Theologie u. Kirche. 2. Ausl., Hrsg. v. I. I. Herzog u. G. L. Plitt. 45. u. 46. Hst. 8. L * 1. — Nichtamtlicher Theil. Ueber die buchhändlerischeu Anpreisungen neuer Werke. Man pflegt zu sagen: „Klappern gehört zum Hand werk". Gewiß läßt sich hiergegen nichts Vernünftiges einwenden, denn nicht allein das Handwerk — zu welchem man doch nicht eigentlich den Buchhandel rechnen kann —,sondern auch jeder Han dels- und Industriezweig hat gewisse Unterstützungen nöthig, welche ihm, wie man ferner zu sagen pflegt, „aus die Beine helfen". Es fragt sich nun, was man unter solchen klappernden Hilfen versieht. Jedes Buch, welches soeben die Presse verläßt, ist eine unbe kannte Größe. Dieser Satz hat seine Geltung, selbst wenn sein Verfasser schon vorher eins oder mehrere oder gar viele andere gei stige Kinder in die Welt gesetzt hat. Handelt es sich um neue Werke von beliebten Schriftstellern, so ist es allerdings möglich, bisweilen sogar wahrscheinlich, aus der Art der bereits vorliegenden Werke des Autors aus die Beschaffenheit des folgenden Buches einen an nähernd richtigen Schluß zu ziehen. Doch ist hier ein Trugschluß gar nicht unmöglich, denn guanäogas Lomeruo ckormitat, d. h. wer auch schon ein oder das andere vortreffliche Werk zu Stande gebracht hat, kann deshalb doch leicht ein nichts weniger als gutes Buch folgen lassen. Ich glaube also den Satz getrost aufstellen zu dürfen: jede neue literarische Erscheinung ist im Augenblick ihrer ersten Versendung eine unbekannte Größe. Jeder neue Handelsartikel — im vorliegenden Fall also jede Novität des Büchermarkts — muß, um Absatz zu finden, be kanntsein, und je eher es gelingt, in möglichst weiten Kreisen die Aufmerksamkeit auf das neue Buch hinzulenken und das letztere in vortheilhaftem Licht erscheinen zu lassen, um so früher wird die Verbreitung desselben beginnen. Da jeder vernünftige Geschäfts mann wünschen muß, sein auf jedes Unternehmen verwandtes Ca pital möglichst bald Früchte tragen zu sehen, so wird er auch selbst redend darauf Bedacht zu nehmen haben, daß jeder neue Artikel baldmöglichst bekannt werde, um sich bezahlt zu machen. ZuBekannntmachungen dient hauptsächlich die Presse, ganz besonders die Zeitungspresse. Letztere tritt vornämlich nach zwei Richtungen auf: 1) in Gestalt von Kritiken, welche von den Re dactionen der Blätter gestellt werden, und 2) in der Form von In seraten, welche Sache des Herausgebers des neuen Artikels sind. Erstere sind (oder sollten wenigstens sein) völlig unbeeinflußt von den geistigen Eltern des Werkes und pflegen erst nach und nach auszutreten, je nachdem die Redactionen der kritisirenden Blätter ihre Einrichtungen getroffen haben. Letztere — also die Inserate — sind lediglich bezahlte Anzeigen, welche der oder dieEigenthümer des betreffenden Artikels hinaussenden, um die Welt mit dessen Eigenschaften bekannt zu machen. Mit jenen Kritiken will ich mich heute nicht befassen, wohl aber den Inseraten meine ungetheilte Aufmerksamkeit zuwenden. Ich sagte vorhin, daß Inserate zur Bekanntmachung neuer Artikel — also in unserem Falle neuer Werke — durchaus noth- wendig sind. Sie sind erstens erforderlich, um die Herren Sorti mentsbuchhändler womöglich noch vor der allgemeinen Versendung auf das neue Opus ausmerksam zu machen und zu Bestellungen zu veranlassen, wonach jene Versendung geregelt werden kann; sie sind zweitens und hauptsächlich erforderlich, um das bücherkanfende Publicum zu benachrichtigen, daß hier eine Neuigkeit an das Tages licht getreten sei, welche z. B. eine längst gefühlte „Lücke" in der Literatur auszusüllen, oder eine sehr willkommene „Ergänzung" zu bringen, oder eine noch nie betretene „Bahn" zu erschließen be rufen sei u. dgl. m. Ich nehme hierbei stets noch an, daß der Autor bei der ersten Mittheilung des Plans seines Buchs an den Verleger, und der letztere bei der weiteren Vermittelung dieses Plans an seine Sortimentscollegen und an das Publicum durchaus von der Vor trefflichkeit des betreffenden Werkes fest überzeugt sind. Es ist aber gar nicht nothwendig, daß diese In serate, welche für die Sortimenter und das Publicum erlassen werden, übermäßig anpreisend gehalten sind. Dies geschieht aber leider nur zu oft und wie mir scheint in der heutigen Zeit, in welcher allerdings die Concurrenz der verschiede nen Berlagswerke stark angewachsen ist, weit häufiger als früher. Die Sache hat den Anschein, als wenn Einer möglichst den Andern zu überbieten sucht, Jeder einen besseren Artikel zu haben vorgibt, zugleich auch günstigere Bezugsbedingungen stellt rc.; ja es ist sogar vorgekommcn, daß einzelne überlaute Schreier die Werke ihrer Concurrenten selbst gegen besseres Wissen in Schatten zu stellen gejucht haben, damit sie ihren eigenen zur Folie dienen. Ein solches Verfahren sollten sich am wenigsten die „Träger der Wissenschaft" zu Schulden kommen lassen, gleichwohl wäre es gar nicht schwer, dafür nicht wenige Belege beizubringen, doch sxewpla sunt ockiosa. Glücklicherweise aber gibt cs noch deutsche Verleger genug, welche nicht in die eben bezeichnte Kategorie gehören. Wir könnten auch hier eine große Zahl von achtungswerthen Firmen aufführen, welche in ihren Ankündigungen von neuen Werken, auch jenen, denen cs nicht an Concurrenz fehlt, sich auf das Nothwendigste beschränken. Eine Anzeige soll in erster Linie den Inhalt des Buchs klarlegen, sie darf auch seine charakteristischen Eigenschaften nicht verschweigen, sie kann ferner das Urtheil eines bekannten Kritikers, einer Be hörde rc. mit ansühren, allein sie soll nicht das subjective Lob des 314*
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