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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1943
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1943-05-22
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1943
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1943
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 94 (R. 22) Leipzig, Sonnabend den 22. Mai 1943 110. Jahrgang Gemeinsame Sitzung des Rates der Gruppe Buchhandel und des Kleinen Rates des Börsenvereins Am 7. Mai fand eine gemeinsame Si^ung des Rates der Gruppe Buchhandel und des Kleinen Rates des Börsenvereins im Buchhändlerhaus zu Leipzig statt. Diese Sitjung erhielt be sonderes Gewicht und Bedeutung durch die Teilnahme des Prä sidenten der Reichsschrifttumskammer und ff-Gruppenführer Staatsrat Hanns Johst. Der Leiter der Deutschen Buchhandels Hauptdienstleiter Baur konnte in seinen Begrüßungsworten auch den zur Zeit auf Urlaub weilenden Vertreter der Landesob männer Oberstleutnant Langenscheidt, den ebenfalls auf Urlaub in Leipzig befindlichen Abteilungsleiter Karl Thulke, der nach längerem Dienst in der Wehrmacht zur Zeit beim Reichskom missar Ostland tätig ist, sowie den Geschäftsführer der Reichs schrifttumskammer Wilhelm Ihde begrüßen. Zweck der Tagung war, den ehrenamtlichen Mitarbeitern in den beiden führenden Gremien der Reichsschrifttumskammer und des Börsenvereins Überblick und Ausblick zu geben. Daher nahm der die Tagung einleitende Bericht des Vorstehers auch einen weiteren Rahmen ein, als es sonst bei den Si^ungen des Kleinen Rates des Börsenvereins üblich ist. Es wurden in ihm vor allen Dingen die Schwierigkeiten herausgestellt, die sich aus den kriegsbedingten Verknappnngserscheinungen sowohl bei den für die Herstellung notwendigen Materialien als auch aus personellen Gründen ergeben müssen, und es wurden die Wege aufgezeigt, die, wenn nicht zu ihrer Behebung, so doch wenig stens zu ihrer Milderung erwogen und beschritten worden sind. In erster Linie steht hierbei die Einrichtung von Kriegsleih büchereien im Sortiment. Es ist bekannt, daß diese Maßnahme nicht überall auf Verständnis gestoßen ist, und doch bietet sie für die Zukunft die einzige Möglichkeit für den Sortimenter, dem Lesebedürfnis seiner Kundschaft einigermaßen abhelfen zu können. Sie ist keine Konkurrenzmaßnahme für die gewerb lichen Leihbüchereien oder gar für die Volksbüchereien. Sie wendet sich lediglich an die Stammkundschaft des Sortimenters und muß deshalb den Maßstab für Umfang und Auswahl nach dieser richten. In der Hauptsache soll der Sortimenter die Be stände dafür aus seinem Lager nehmen. Soweit er aber Er gänzungen braucht, wird diesem Bedürfnis durch die neu er richtete Leihbüchereihaus G. m. b. H. in Leipzig abgeholfen wer den, die Neuerscheinungen für Leihzwecke besonders bindet und das für die Einrichtung von Leihbüchereien notwendige Katalog material als Handwerkszeug liefert. Aus der Verknappung des Papiers ergibt sich die Notwen digkeit der Lenkung der Produktion. Soweit hierbei die Frage viel Titel mit kleinen Auflagen oder wenig Titel mit großen Auflagen gestellt wird, kann sie vom Buchhandel nur eindeutig dahin beantwortet werden, daß viel Titel mit kleinen Auflagen dem kulturellen und praktischen Bedürfnis entsprechen. Bei der Verschiebung der Verhältnisse in Herstellung und im Absatj kann die Preisfrage nicht unberührt bleiben. Es kam in der Aus sprache eindeutig zum Ausdruck, daß alles geschehen muß, um den Preisstand für die Bücher zu halten und allen Steigerungs tendenzen entgegenzuwirken. Die Zusammenarbeit des Buch händler-Börsenvereins mit den zuständigen Stellen beim Reichs kommissar für die Preisbildung hat sich aufs beste bewährt. In steigendem Maße ist der Börsenverein sogar mit eigener Ent scheidungsgewalt ausgestattet worden. Von rund 1000 im Jahre 1942 bei ihm eingegangenen Anträgen auf Preiserhöhung und Ladenpreisbeibehaltung tro§ Ausstattungsminderung hat er fast die Hälfte selbständig erledigt. Die übrigen sind, mit wenig Ausnahmen, seinem Antrag gemäß vom RfPr. entschieden worden. Stark im Vordergrund aller Arbeiten der letjten Zeit stand die Frage der Schließung der Betriebe. Wenn auch die Anord nung des Reichswirtschaftsministeriums vom 23. Januar 1943 die gewerblichen Betriebe im Bereich der Reichskulturkammer nicht ausdrücklich aufführt, so unterlag es doch von vornherein keinem Zweifel, daß auch sie unter die Anordnung fallen. Zur Regelung der zahlreichen und oft recht schwierigen Fragfen, die sich aus der Durchführung von Schließungen buchhändlerischer Unter nehmen. ergeben, hat die Reichsschrifttumskammer zwei Anord nungen erlassen, und zwar Nr. 156 für den vertreibenden Buch handel und Nr. 157 für Verlage. Dazu sind Durchführungsbe stimmungen und aufklärende Aufsä^e im Börsenblatt erschienen. Der Vorsteher selbst hat in einem Aufsat} zur Lage gerade zu der Frage der Schließungen Stellung genommen. Wenn tro^dem viele Anfragen hierzu bei der Reichsschrifttumskammer ein- gehen, so beweist das, wie schwierig im Einzelfall die Durch führung sein kann. Die Aktion soll aber mit möglichst geringer bürokratischer Belastung durchgeführt werden. Deshalb hält sich die Reichsschrifttumskammer von einer zu weitgehenden Regle mentierung fern und überläßt vieles der freiwilligen Verein barung durch die Beteiligten. Das gilt vor allen Dingen für die Zusammenlegung mehrerer Betriebe; auf sie als die zweckdien lichste Art, den Zielen, welche die Reichsregierung verfolgt, gerecht zu werden, wird besonders hingewiesen. Die Reichs schrifttumskammer wird hierfür anleitende Richtlinien heraus bringen. Die Anordnung über die Sperre für Jugend- und Kinder bücher hat mancherlei Einwendungen gezeitigt. Soweit sie als berechtigt anzusehen sind, wird ihnen durch eine Durchführungs verordnung Rechnung getragen werden. Erwähnt wurde vom Vorsteher noch die grundlegende Änderung auf dem Gebiete der Ausfuhr durch Aufhebung des Förderungsverfahrens. Es hat sich zweifellos bewährt; unter ver änderten währungspolitischen Verhältnissen ist es nicht mehr am Pla^e. Selbstverständlich müssen nun die für die einzelnen Länder festgelegten Umrechnungsschlüssel vom Börsenverein neu geregelt werden. Auf dem wichtigen Gebiete der Berufserziehung hat der Leiter des Deutschen Buchhandels die grundlegende Bekannt machung vom 5. Februar 1943 erlassen. Sie erstreckt sich auch auf Leihbüchereien. Es gilt, immer wieder Erfahrungen zu sam meln. Der Buchhandel betrachtet es als eine Ehrensache, auf diesem Aufgabengebiet an der Spi^e zu marschieren. Die Ver handlungen über einen neuen Tarif sind leider aus kriegs bedingten Gründen gestoppt worden. Die Kammer wi r aber immer wieder sich für ausreichende Gehälter und I " ein- se^en; denn es muß alles geschehen, um den Zugar ruf zu fördern und so seinen Bestand zu sichern. Diesen alle wesentlichen Fragen erschöpf .un- gen des Vorstehers, der abschließend auch . Kurzen Überblick über die Finanzlage des Börsenvei, j, folgten noch Referate einzelner Mitarbeiter über Speziali. ^nen, nämlich über den Vertrieb akademischer Lehrbücher, über das neue Volksbüchereiabkommen und über die Berechnung der Ver packung gemäß § 19 der Verkehrsordnung. Da zu diesen Punk ten noch Anordnungen ergehe i werden, sobald sie vollständig geklärt sind, bleibt die Veröffentlichung hierüber im Börsen blatt zur gegebenen Zeit Vorbehalten. Dr. Heß Börsenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 94, Sonnabend, den 22. Mai 1943 89
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