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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.06.1928
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- 1928-06-02
- Erscheinungsdatum
- 02.06.1928
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X- 126, 2. Juni 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel Lmvrsoll, Lä^vin: lneunabuluw Inouvaduloivw. Ibs 6 a- t-saderA LLdlv on VeUam 1a ttie VoUbsbr Oolleetion. Ids sallreatto 8tor> ok ib« ekoieost 6ooü ok OdristHnckom. Willi 11 Mastrstions. klev Vorü: laclor kres8 (1968). 54 3. Nachrichten über die noch unverkaufte Inkunabel-Sammlung vr. Otto Vollbehrs in Amerika, die dieser in verschiedenen Städten der Union ausstellte und von der er im Februar in New Dort (Anderson-Galleries) 100 Dubletten versteigern ließ, gingen mehr fach durch die Presse, sodaß sich ein weiteres Eingehen darauf er übrigt. Erwähnenswert ist nur, daß anläßlich der Ausstellungen der Schriftsteller und frühere Oberst Emerson, übrigens auch als Kriegskorrespondent bei den deutschen Armeen 1914/1917 bekannt, ein in seiner Art originelles Büchlein herausgab, worin er den Amerikanern die Bedeutung der Erfindung der Buchdruckerkunst im einzelnen, sowie den Wert der Inkunabeln und der in Vollbehrschem Besitz befindlichen 42zeiligen Gutenberg-Bibel, dem »Jncunabulum Jncunabulorum«, im besonderen nahe zu bringen sucht. Emerson weiß, was Sensation für Amerika bedeutet. Er befleißigt sich, durch verschiedene eindrucksvolle Illustrationen unterstützt, seinem Publi kum einen möglichst nachhaltigen Eindruck zu vermitteln, indem er zunächst eine gedrängte Entwicklung der Tätigkeit Gutenbergs, seiner Presse und Mitarbeiter gibt, die bekannten spärlichen persönlichen Daten über den Meister unterstreicht, sich drucktechnisch über die frühesten Erzeugnisse ausläßt und die 42zeilig>e Bibel beschreibt, deren Erwerb in einem ganz vollständigen 3bändigen Pergamentexemplar durch Vollbehr im Jahre 1926 für 305 000.— Dollar als dem höchsten jemals für ein Buch bezahlten Preis allgemein bekannt ist. An Han-d verschiedener Literaturnachweise Versucht er, einen kurzen Überblick über die Geschichte der Gutenbergbibeln, ihre späteren Er wähnungen und über die Schicksale der verschiedenen Exemplare zu geben und bringt darüber mehrere Daten. Besonders eingehend berichtet er Uber die Geschichte der Vollbehr-Bibel, die, wie hinlänglich bekannt, aus dem Kärntner Kloster St. Paul im Lavanttale stammt. Ferner wird ein »Linguistik Epilogue« über die etymologische Be deutung des Wortes »Jncunabel« den amerikanischen Landsleuten dargebotcn. Der Autor widmet sich sorgfältig und nicht ungeschickt seiner Aufgabe. Wesentlich Neues bringt er nicht. Eine Tabelle der Besitzer der 12 bekannten Exemplare der Pergament-Bibel ist bei gegeben. In einem weiter angefttgten Artikel 'A Man of Mystery« hängt Emerson dem Mainzer Druckerverleger aus dem Gutenberg- krets Johann Fust, der »geheimnisvoll hinter verschlossenen Türen seine schwarze Druckkunst betrieb«, den Mantel des Okkulten um. Wenn der Verfasser somit die längst bekannte und widerlegte Identi fizierung Fusts mit dem Schwarzkünstler vr. Johann Faust, dem Urbild der Faustsage, neu variiert, so mag er wohl nur — ich darf offen sein — an eine sensationelle Unterhaltung seines Leserkreises gedacht haben. Naturgemäß ist die kleine Schrift Emersons in ameri kanischen Btbliophtlenkreisen recht beachtet worben. Ludwig S ch ll z - Chicago. Kleine Mitteilungen Die 30jährige Schutzfrist bleibt unverändert. — Das ist bas Er gebnis 'der mit so großer Spannung errvarteten Internationalen Konferenz in Rom! Die von der deutschen Negierung (vgl. unseren Bericht im Bbl. vom 22. Mai) angebotene vermittelnde Lösung durch eine zusätzliche Lizenzfrist hat keine Annahme gefunden, und die für das Entgegenkommen der deutschen Regierung von ihr ausbedungene Opferung aller Einzelvorbehalte anderer Länder zu einzelnen Be stimmungen der Berner Konvention ist ebenfalls nicht erfolgt. In folgedessen bleidtder Textdes Artikels 7 (Schutz- frist) unverändert, und an unsere bestehende Schutzfristwtrd durch die römische Konferenz nicht gerührt. Der auf Rom zugespitzte Kampf hat also den Ausgang genommen, den der weit überwiegende Teil des Buchhandels ge wünscht hat. Österreich und die Schweiz hatten im voraus erklärt, daß sie mit Deutschland einig bleiben. — Sehr erfreulich für uns ist es auch, daß der von Frankreich ausgehende Antrag, den Schutz der Photographie zwingend aus mindesteys 20 Jahre zu setzen, abgelehnt worden ist, sodaß es also auch hierin bet unserem bestehenden lOjäh- rigcn Photographienschutze bleibt. 2. Deutsch-österreichische buchhändlcrischc Arbeitswoche vom 5. bis 12. August 1928 in Brixlegg, Tirol, unter Leitung von: vr. Cornelius Bergmann, Lektor, Direktor Eduard Weitsch, Sortimentsbuchhändler Ernst Fuege und Propagan dist Hans Bott. Thema: Buch- und Käuferkunde. I. Zur Buchkunde (Tautenburgplan II L, Abschnitt 2). Der deutsche Roman der Gegenwart: a) Kritik an der Ge sellschaft (Mann, Hesse u. a.). d) Der soziale Roman und die Arbei terdichtung (Dehmel, Hauptmann, Stehr, Lieblich, Bröger, Lersch, Brod. u. a.). e) Heimatroman und Volkstum (Ludwig Thoma, Bartsch, Greinz, Winckler, Ponten, Strauß, Blunck u. a.). 6) Der geschichtliche und symbolische Roman (Kolbenheyer, Scholz, Schäfer, Molo), e) Abenteuer und Reise (Bonsels, Grimm, Dauthendey, Heye). I) Der expressionistische Roman (Psychoanalyse und Mystik, Werfel, Ulitz, Klabund, Schnitzler, Unruh, Wirz, Zweig), g) Neuer Realismus und Sachlichkeit: der technische Roman, der Berufs roman, der politische Roman, Zeilkritik und -not. (Z. B. Thieß, Zech, Kaiser u. a.). Leitung: vr. Cornelius Bergmann. II. Zur Käuferkunde 1. wissenschaftlich (Tautenburgplan HL 2): Die unter I behandelte Literatur als Grundlage für eine Käuferkunde: a) Das Genera tionsproblem. d) Milieu und Klasse, e) Stammeseigenart. 6) Weltanschauung und Religion, e) Volksgesundheit. I) Die seelische Verfassung. 8) Arbeit und Berus. Leitung: Direktor Weitsch. III. Zur Käuferkunde 2. praktisch (Tautenburgplan II8 2): Praktische Untersuchungen zur Käuferkunde in Wien und München (als Beispiele): u) Das Alter, k) Die Schichtung der Bevölkerung nach Einkommen und Herkunft, e) Rasse und Volkstum, cl) Wahlstatistik und Konfession, s) Ärztliche Er hebungen, Sportsinn, Theater, Vergnügungsstätten in ihrem Ver hältnis. I) Das geistige Leben in der Stadt: Konzerte, Gesellschaf ten usw. §) Berufliche Gliederung, Industrie, Gewerbe, Handel, Beamte usw. Leitung: Ernst Fuege und Hans Bott. IV. Ausführliche Behandlung aufkommender Fragen, wie: An wendungsmöglichkeiten ans die wissenschaftliche Literatur — Pädagogik der Straße — Psychologie als Geisteswissenschast. Da bei allen Teilen die Gliederung von a—§ gleichmäßig durch geführt ist, sollen an jedem Tag — im ganzen vier Tage — in je 2 Stunden immer zwei Abschnitte durchgeführt werden. (Tages pensum höchstens 6 Stunden). Der 6. Tag ist für die im 4. Teil aufgeworfenen Fragen vorgesehen, während der 6. Tag für eine gemeinsame Wanderung ins Gebirge freibleiben soll. Nach Schluß der Arbeitswoche finden 3—6 Tagewanderungen und Fahrten statt, die je nach Beteiligung ins Hochgebirge, nach Italien (Venedig) oder nach Wien führen. Erwünscht ist bei den Teilnehmern die Kenntnis der Hauptwerke von einigen Verfassern. Als Ort steht nunmehr Brixlegg im Unterinntal, unweit Kusstein fest. Der Tagespreis beträgt Schilling 6.— (etwa Mk. 3.60). Dafür wird geboten: morgens: Kaffee mit Butter, Honig und Semmeln, mittags: Suppe, Fleisch, Gemüse und Mehlspeise, 4 Uhr: Kaffee und Brot, abends: Fleisch oder Mehlspeise. (7 Tage je Mk. 3.60 — 25.20 X Mk. 5.—allgem. Unkosten.) Anmeldungen sind unter Überweisung der Gebühr von Mk. 5.— an Hans Bott, Karlsruhe, Kriegsstr. 182, zu richten. Ein praktischer Anleitungskursus für neuzeitliche Buchhaltung im Einzelhandel wird vom 5. bis 20. Juni an 7 Abenden von der Verkaufsberatung der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels in Berlin veranstaltet. Zur Durchführung des Kursus wurde der bekannte Buchhaltungsorganisator F. Grüner gewonnen. Teilneh mergebühr für alle 7 Abende 10.— NM. einschließlich Schulgerät. Als Schulgerät wird das Stein-Durchschreibe-Verfahren 233 ver wandt. Beginn 20 Uhr. Am 4. Abend ist Gelegenheit gegeben (zum Teil mit Lichtbildern), sämtliche Durchschreibesysteme u. a. Hinz, Fortschritt, Taylorix, Definitiv, Schlayand, Ruf usw. kcnnenzuler- nen. Anmeldungen an die Verkaussberatung der Hauplgemcin- schaft des Deutschen Einzelhandels e. V., Berlin NW 7, Neue Wil- helmstr. 2 VI, Postscheck-Konto Berlin 2784. Von der Deutschen Buchausstellung in Madrid. — Nachdem am 20. Mai, wie wir bereits mitteilten, der König von Spanien die Ausstellung besucht hatte, ist sie mehrfach von einflußreichen Persön lichkeiten des Madrider Geisteslebens, insbesondere der Central universität eingehend besichtigt worden. Auf Einladung des Börsen vereins kam ferner am 21. Mai eine Reihe von Vertretern der Madrider Zeitungen, zum Teil von eigenen Photographen begleitet. 603
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