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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.06.1928
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- 1928-06-02
- Erscheinungsdatum
- 02.06.1928
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126, 2. Juni 1928, Redaktioneller Teil, dessen Farbe und Glanz an, ist also für alle leblosen Gegen stände vollkommen unschädlich. Freilich ist die Blausäure auch für den Menschen giftig, solange er nicht die üblichen und auch gesetzlich festgelegten Vorsichtsmaßnahmen beachtet. Das Blau säureverfahren darf daher zur Zeit in Deutschland nur von Fach leuten mit staatlicher usw, Genehmigung ausgesührt werden. Das alte Verfahren, das darin bestand, Blausäure in Bottichen durch Zusammenbringen von Cyansalz und mineralischer Säure zu entwickeln, wird heute nicht mehr angewendet. Die »Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung» in Frankfurt a, M, hat dieses »Bottichverfahren- ersetzt durch einen blausäurehalligen Stoff, das Zyklon-B, ein grobes Pulver, das an der Luft lebhaft Blausäure abgibt. Die Handhabung des Zyklon-B ist äußerst einfach. Entweder man durchgast den Raum, in welchem die befallenen Gegenstände untergebracht sind, selbst — was bei massenhaftem Auftreten der Schädlinge unbedingt notwendig ist — oder aber mau bringt die einzelnen Gegenstände in eine besondere Begasungskammer, wenn es sich um kleinere Sachen, einzelne Bücher usw, handelt, in die Begasungskiste, und setzt sie dort der Einwirkung der Blausäure aus. Für den Hausgebrauch genügen die luftdicht gebauten Begasungskisten, die käuflich zu erwerben sind, vollkommen. Die Blausäure erfüllt mit großer Schnelligkeit den ganzen Raum und dringt in die feinsten Ritzen und Poren ein. Es ist also die Gewähr vorhanden, daß auch die tief in ihren Bohrgängen steckenden Schädlinge vernichtet werden. Wie schon vorher erwähnt, können auch Ratten und Mäuse auf dem Wege des Begasungsverfahrens bekämpft werden. Sehr zweckmäßig ist die Anwendung des von der Firma Georg Dreher L Co,, Frankfurt a, M,, hergestellten »Hör «--Apparates, der durch eine entzündete Patrone dicke Rauchschwaden in die Gänge der Nagetierbauten schleudert, Voraussetzung für die Anwendung dieses vorzüglich bewährten Apparates ist das Vor handensein von Ratten- bzw, Mäuselöchern im Gemäuer, in den Fußböden usw. Ein weiteres, in letzter Zeit sehr häufig auch gegen Bücher schädlinge empfohlenes Begasungsmittel ist das Areginal der I, G, Favbenindustrie A,-G, Das Areginal wird genau nach Gebrauchsanweisung ähnlich in Begasungskisten verwendet wie das Zyklon-B, Ohne Zweifel sind die in meiner Arbeit verschiedentlich erwähnten bekannten großen Firmen sehr gerne bereit, Interessenten jede gewünschte Auskunft zu geben und Rat zu erteilen. Es ist leider so, wie ich schon einmal erwähnte, daß man sich um die Bücherschädlinge recht wenig gekümmert hat und es an einwandfreien Beobach tungen aus der Praxis und an Experimenten im Laboratorium fehlt, um Positiveres bieten zu können. Pustet veröffentlicht in den Prakt, Blätt, f, Pslanzenb, u, Pflanzensch, eine Arbeit über Versuche mit dem Areginal, das unter anderm auch gegen den Messingkäfer und den Diebskäfer zur Anwendung gelangte. Die abtötende Wirkung des Mittels gegen die genannten Käfer erhellt aus folgendem Tabellenausschnilt: A Art 15000 ^01^12*500 " 1 :W000 " "2 leb. tot -- °/° leb. tot - °/° leb. tot -- °/° 80 Messing. 6 5 75 S0°/o — 80 IVOtztz — 80 109 A> 80 12 80 >oo°/o 80 100 "i. 80 100°/» roo Diebs käfer 6 200 lvo°L 1 199 S9°/o 200 1000/0 200 12 — 200 100°/, — 200 I000/o — 200 100°/» Trotz der starken Verdünnung war also die Wirkung des Areginals aus diese widerstandsfähigen Schädlinge außerordent lich stark. Die Klagen über die Bücherschädlinge, über den »Bücher wurm» find schon alt. Man hat ihn im Mittelalter verflucht und lateinische Gedichte gegen ihn geschrieben. Allerdings hat er es Nicht so weit gebracht wie der Maikäfer, der — nebenbei bemerkt — einige Male vor das damals übliche geistliche Gericht gekommen und im Namen der Dreieinigkeit verurteilt worden « ist. Aber alle Flüche und Gedichte haben dem Bücherwurm nichts geschadet. Selbst ein Ausruf der Universität Göttingen aus dem Jahre 1774, der mit einem Preis verbunden war, konnte an dieser Tatsache nichts ändern. Fast stünden wir heute noch so weit wie damals, wenn unsere Feinde lediglich als Bücherschädlinge aufgetreten wären. Als Schädlinge an unseren Nahrungsmittelvorräten kennen wir sie besser. Möchte meine heutige Abhandlung dazu beitragen, die interessierten Kreise auf den Plan zu rufen, damit unser Wissen über die Büchcrschädlinge ergänzt wird, zum Nutzen unserer zum Teil unersetzbaren Bücherschätze, Anhang: Literatur, Anonym, Holztrocknung und Holzbämpfung. Die. Ttschlerztg. 1924 Nr. 29 u. SV. Bohatta, Hans, Einführung in bie Buchkunde. Wien 1927 S, Stil fs, Gilhoser L Ranschburg, Brahler, K, Holzschutz durch Hotzauslaugung, Forst-Archiv 1927 Nr, 14 S, 2S3-oL37, Dingler, Max, Die Hausinsekten und ihre Bekämpfung. Berlin 1925, Parey, Eckstein, Karl, Die Schädlinge im Tier- und Pflanzenreich und ihre Bekämpfung, 3, Ausl. Lpzg, u. Bin, 1917. Teubner, Flury, Über moderne Schädlingsbekämpfung, Stuttgart 1925. Miss, Berl.-Ges, Groß mann, Kos, über die Bekämpfung der Holzschädlinge. Bayer, Schreinerztg, 1SL4 Nr, 47 S, 15—16, Janisch, Ernst, Die Entwesung von Waren im Kleinbetrieb, Mittlg», b. Geselvsch, s, Vorratsschutz 1928 Nr 8 S, 71—72. Kurth, F. Zwischen Keller und Dach, Tierische Mitbewohner des Hauses. Stuttgart 1S18, Francklpsche Verlagshdlg, Neuburger, H, Echt oder Fälschung? Leipzig 1924 S, 82 ss. Pustet, A, Einige Versuche zur Bekämpfung von Spcicherschäd- lingen mit Areginal, Prakt, Blätt. s, Pslanzenb. u, Pflanzen schutz 1927. H. 6 sSonderdruck). Stehlt, Georg. Ungeziefe- in Haus und Hos, Stuttgart 1928. Franckh'sche Berlagshandlung, Titschack, Erich, Die Bedeutung der Temperatur -für die Haus und Speicherschädlinge, Rittlgn, d, Gesellsch, s, Vorratsschntz 1W7 Nr 1 S. IS—15. Zacher, Kr. Vorratsschädlinge und ehre Bekämpfung, Flugblatt Nr 83 der Biologischen Reichsanstalt, Dahlem, Berlin 1918, Zacher, Kr, Die Vorrats-, Speicher- und Materialschädlinge und ihre Bekämpfung, Berlin 1927, Parey. Berlin, K, Braß 1 er. Das „Deutsche Institut" an der Universität Coimbra. (Vgl. Bbl, 1928, Nr. 11 und 290.) Von vr. ptril. GerhardJacob, Leipzig. Am 5. August 1925 wunde — z-um erstenmal aus portugiesischem Boden — in der altehrwiirdigen Universität Coimbra eine Deutsche Buchausstellung eröffnet, deren Bestände den Grundstock bildeten für das zu gleicher Zeit eingeweihte Deutsche Institut, von dem heute ein für die gesamte ibero-romanische Welt wichtiges Nach richtenblatt für deutsche Neuerscheinungen herausgegcben wird. Viele deutsche Verlagsfirmen waren damals in Coimbra beteiligt. Das Verdienst, das Deutsche Institut in Coimbra ins Leben ge rufen zu haben, gebührt dem leider allzufrüh verstorbenen Ham burger Universitätsprofcssor vr. Bernhard Schädel, dem Gründer des Jbero-Amerikanischen Instituts in Hamburg, einem echt deutschen Manne, der außer einer gründlichen Gelehrsamkeit die für einen Gelehrten immerhin seltenen Gaben des weltpolitischen Weitblickes und der diplomatischen Geschicklichkeit besaß. Sein Ziel war es, eine Stätte zu schaffen, an der — einer deutschen Neigung entsprechend — nicht etwa nur literarische und philologische Spezialforschungen getrieben werden sollten, sondern an der sich eine »wissenschaftliche und praktische Anstalt gemeinnützigen Charakters« erheben sollte (8 1 der Instituts-Satzungen), wo deutsche Sprache und Kultur in ihrem Gesamtumfang gepflegt und die »literarischen Neuerscheinungen des deutschen Sprachgebietes, unter Berücksichtigung aller Wissens stoffe, bibliographisch-analytisch« besprochen werden sollen (8 2). Das Deutsche Institut an der Iacubdade de Letras in Coimbra bildet heutzutage mit seinen zwei Professoren der Germanistik, seinem deutschen Lektor, seinem deutschen Bibliothekar, seinem deut schen Literaturanzeiger und feinen öffentlichen deutschen Sprachkursen 601
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