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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.03.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-03-14
- Erscheinungsdatum
- 14.03.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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7-^ Nr. 60. >; Erscheint werktäglich. Für Mitglieder des DörsenvereinS 1 »ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag einAejchlossen.j » weitere Exemplare zum eigenen Gebrauch kosten >e 30 Mark »» Mitglieder für die Seile 10 Df., l «jährlich frei Geschäftsstelle oder 3ö Mark bei Dostüberweisung N sür >/z 6.17 M. statt 18 M. Stellengesuche werden mit 10 Dl- pro N «»innerhalb des Deutschen Reiches. Nichtmitglieder im!» Seile berechnet. — In dem illustrierten Teil: sür Mitglieder )) lt Deutschen Reiche zahlen sür jedes Exemplar 30 Mark bez.»» des Dorsenvereins die viergespaltene DetitzeUe oder deren «» j!36 Mark jährlich. Nach dem Ausland erfolgt Lieferung »! Raum 15 Dt-,6-13.50 M-, >/z S-2S M.,'/> 6.50 M-: sür Nicht-»» j.über Leipzig oder durch Kreuzband, an Nichtmitglieder in Zj Mitglieder 40 Pf., 32 M., SO M., 100 277. — Beilagen werden »1 I;diesem Falle gegen 5 Mark Sulchlag sür jedes Exemplar. nicht angenommen. —Beiderseitiger Erfüllungsort ist Leipzig »» WgMumdÄMrKMereMöüSMWnDWHMWrmMWp. Leipzig, Sonnabend den 14. März 1914. 81. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig. Extraner- (Vollschüler-) Abteilung: 1. Einjähriger höherer Fachkurs für Buchhandlungsgehilfen und junge Lente mit gehobener Schulbildung. Der Lehrplan dieses Kurses wird von Ostern 1914 an nach der rein buch händlerischen Seite (Buchhandelsbe- triebsteyre, doppelte Buchführung, Buchhändler-Korre spondenz, buchhändlerische Rechtskunde, Buchgewerbekunde, Literatur usw.) bedeutend erweitert und vertieft. H- Vorschule (einjährig) für schulentwachsene Knaben zur Vorbereitung auf die praktische Lehre. Prospekte und Anmeldungen bei dem Unterzeichneten. Leipzig, Platostraße 1a, I. Direktor vr. Curt Frenzel. (Sprechstunde wochentags 9—10 Uhr.) Wiener Briefe. i. Das Ende des Lohnkampfes im Buchdruckereigewerbe. — Ein Vortrag in der Wiener Bibliophilen-Gesellschaft. — Bugra. — Ein wahres Geschichtchen. Der Lohnkampf der Buchdruckergehilfen, der in den ersten Tagen des Dezember 1913 ausbrach und von dessen un günstigem Einfluß auf den Wiener Buchhandel ich in meinem letzten Briefe berichtete, wurde nach langwierigen Ver handlungen am 20. Februar durch die Annahme eines neuen Tarifs beendet. Die beiden streitenden Parteien hatten die Vermittlung der Regierung, sowie der Vertretung der reichsdeutschen Fachorganisationen angenommen und waren im Grunde genommen froh, wieder zur Arbeit und zu nor malen Verhältnissen zu gelangen. Erkundigt man sich bei einem Unternehmer über den Ausgang des Streiks, so lautet die selbstbewußte Antwort: »Wir haben gesiegt«. Die Blätter der bürgerlichen Parteien, die über den Verlauf des Streiks nur sehr dürftige, knappe Nachrichten brachten, veröffentlichen über den Ausgang des Kampfes durchaus keine Details, so daß man auf die Artikel der sozialdemokratischen Presse und auf mündliche Mitteilungen der Fachleute angewiesen ist. Die Arbeiterblätter stellten in Abrede, daß die Gehilfen eine Niederlage erlitten hätten, und meinten in ziemlich herab gestimmtem Ton, es gäbe weder Sieger noch Besiegte. Sie begründen die eingestandenermaßen geringen Erfolge mit der starken Organisation der Prinzipale, die von den in dustriellen Unternehmerverbänden in ihrer Haltung bestärkt wurden, ferner mit der technischen Entwicklung, die in den Maschinen dem Arbeiter einen gefährlichen Konkurrenten gegenübergestellt hat. Hat man sich durch die sehr umständlichen Bestimmungen des neuen Kollekttvvertrags durchgearbeitet, so gewinnt man den Eindruck, daß der Streik ziemlich resultatlos geblieben ist, und man findet die allgemeine Ansicht bestätigt, daß die Gehilfen mindestens dieselben Zugeständnisse kampflos erhalten hätten. Zugestanden wurde die Verkürzung der Arbeitszeit um eine halbe Stunde wöchentlich am Samstag oder am Zahltag (gefordert wurde die Verkürzung um eine Viertelstunde täglich), ferner beim Akkordlohn die Erhöhung des Tausendpreises um vier Heller (gefordert wurde ur sprünglich die Erhöhung um 7 Heller), ferner die Erhöhung des festen Lohnes in den verschiedenen Kategorien um 1, 2, höchstens 4 Kronen (z. B. von 43 auf 44 X, von 38 auf 40 X, von 34 auf 38 X). In allen übrigen Fragen (Maschinen satz, Maschinenmeister, Lehrlinge, Arbeitsnachweis usw.) konnten die Unternehmer zumeist ihren Standpunkt voll aufcechthalten. In schwieriger Situation befanden sich während dieser kritischen Wochen die sogenannten »gemischten Betriebe«, das sind jene, die eine Werkdruckerei mit einer Zeitungsdruckerei ver einigen. Der Tarif der Zeitungsdruckgehilfen war noch nicht abgelaufen, so daß die meisten Zeitungen ungestört weiter er schienen (namentlich in Wien, während es in der Provinz arge Störungen gab). Nun sollen die Chefs einiger ge mischten Betriebe von der Organisation der Prinzipale er sucht worden sein, ihren Zeitungssetzern zu kündigen, um so auf das übrige Personal einen Druck auszuüben. Diese Intervention hatte aber, wie mir geschildert wird, nicht den beabsichtigten Erfolg, da die betreffenden Unternehmer sich weit eher entschlossen, mit ihren Gehilfen einen billigen, vor läufigen Frieden zu schließen, sie »fielen um«, wie der tech nische Ausdruck lautet. In ähnlicher Weise sind während des Lohnkampfes die meisten Grazer Druckereien »umgefallen«. Bei manchen Wiener Druckereien wurde, um die dringendsten Aufträge halbwegs zu erledigen, die Hilfe der Familienmit glieder in Anspruch genommen; da sah man bei der Maschine die sonst im Salon repräsentierende Gattin des Verwaltungs rates oder des Eigentümers und bei der Setzmaschine den ju gendlichen, noch der Schule verpflichteten Sohn des Besitzers. Einige Heißsporne unter den Prinzipalen sollen die Hoff nung gehegt haben, daß es ihnen gelingen werde, die Organi sation der Angestellten zu sprengen, die Aufstellung eines Kollektivvertrages überhaupt zu vermeiden und dagegen das völlig freie Übereinkommen des Einzelnen mit dem Einzelnen einzuführen. Diese Träume blieben — Träume. In materieller Beziehung hat der Lohnkampf allen Par teien — und namentlich auch dem Wiener Verlagsduchhandel — großen Schaden zugefügt. Eine verläßliche Auskunft über die Verringerung des Streikfonds der Arbeiter ist natürlich nicht zu erhalten, doch wird ziemlich allgemein behauptet, daß die ausgezahlten Unterstützungen die sehr respektable Höhe von etwa 4 Millionen Kronen erreichten — es befanden sich nämlich durch ungefähr 11 Wochen etwa 10 000 Buchdrucker gehilfen und 3000 Hilfsarbeiter im Ausstand. * » * Mitten in den Fasching fiel ein geselliger — aber gar nicht karnevalistischer — Abend der Wiener Bibliophilen-Ge- sellschaft. Mummenschanz und Tanz sind nicht nach dem Sinne so ernster Leute, wie es die Bibliophilen sind, und es kann nicht überraschen, daß sie auch bei ihrem Unterhaltungs abend nach ein wenig Belehrung verlangen. Diese wurde 397
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