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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1938
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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EugenDiederichs, der aus dem Glauben an die geistige Wiedergeburt deutschen Wesens schuf. Karl Robert Langem iesche, der die Schönheiten deutscher Kunst und Landschaft im Buche wieder sehen lehrte. Julius Friedrich Lehmann, der leidenschaftliche Vorkämpfer für Rasse und Volkstum. Sie alle sollen für den ganzen deutschen Buchhandel spre chen und zeigen, wie groß der geistige Raum ist, den sie um spannen, wie nahe sie immer dem Volke waren als echte poli tische Buchhändler. Diese Lesezeichen sollen zur Buchwoche von den Buchhand lungen verteilt werden. Jedes Lesezeichen trägt das Bild eines Buchhändlers. Ein kurzer Text und eine Schlagzeile kennzeichnen das Werk und den Menschen, seine Bedeutung und seine Leistung. Die schlichte aber schöne Ausführung der Lesezeichen, der ihnen zu Grunde liegende Gedanke und ihre Zusammenfassung zu einer Serie wird den Sammeleifer anregen,lim so mehr als auch in künftigen Jahren anläßlich der Buchwochen ähnliche Serien mit wechselnden Themen dann regelmäßig erscheinen werden. So wurde ein gefälliges und sinnvolles Werbemittel geschaf fen, das der Sortimenter ohne Mühe wirkungsvoll einsctzen kann. Und so werden dann auch die Lesezeichen der Buchwochen bald zu einem festen Begriff werden wie diese Buchwochen selbst! Darum — deutsche Buchhändler - nehmt diese Lesezeichen der Buchwoche 1938, verteilt sie und macht mit ihnen Euren Kunden und Käufern und allen, die zu Euch in den Laden kommen, eine Freude! S. Werbmaterial für die Woche des Deutschen Buches IM Beachten Sie bitte die Anzeige des Berlages des Börsen- Vereins auf Seite »412 im Anzeigenteil dieser Nummer. Rudolph Zacharias Becker in Gotha, ein deutscher Buchhändler zur Zeit der Befreiungskriege Rudolph Zacharias Becker war am 9. April 1752 zu Erfurt geboren. Sein Vater war ein in dürftigen Verhältnissen leben der Mädchenschnllehrer, sodaß der Knabe schon früh den ernsten Kamps ums Dasein kennenlcrnte. Frühzeitig mußte er durch Handarbeiten einen Beitrag zur Ernährung der Familie liefern. Aus eigener Kraft gelang es ihm, sich soweit zu bilden, daß er mit zweiundzwanzig Jahren die Universität Jena beziehen konnte, um Theologie zu studieren. Seinen spärlichen Unterhalt mußte er dabei durch Unterrichtgcbcn verdienen. Nach Abschluß seiner Studien kam er in einer Hofmeister- stelle in Klettcubcrg am Harz mit dem praktischen Leben in nähere Berührung und lernte besonders die soziale Lage des Bauernstandes eingehender kennen. Später nahm er einen Ruf an Basedows Philanthropiuum in Dessau an, um dort die »Dessauischc Zeitung für die Jugend« zu schreiben. Im Jahre 1783 siedelte er nach Gotha über, um sich daselbst ausschließlich seiner schriftstellerischen Tätigkeit zu widmen, indem er die »Deutsche Zeitung für die Jugend- herausgab. Im Jahre 1788 erschien in erster Auslage sein »N o t - n n d H ü l f s b ü ch l e i n-. Es war ein Lehrbuch für das gesamte sitt liche, häusliche und staatsbürgerliche Leben des Bauern und hatte einen gewaltigen buch händlerischen Erfolg. Mit der im Jahre 1840 erschienenen letzten Auflage und mit den Übersetzungen in die dänische, russische, lettische, tschechische und ungarische Sprache sind etwa eine Million Exemplare verbrei tet gewesen. Die »Deutsche Zeitung für die Jugend« wurde im Jahre 1796 von Rudolph Zacharias Becker in eine -Natioualzeitung der Deutschen- umgestaltet, nachdem er bereits ein Jahr zuvor, hauptsächlich zum Vertrieb seiner eigenen volksbildcndcu Schrif ten eine Buchhandlung in Gotha gegründet hatte. Mit klarem Blick erkennt Becker einen Hauptgrund der trostlosen politischen Lage des Römischen Reiches deutscher Nation in dem Mangel an lebendigem Nationalgefühl. Der Süden weiß zu wenig von dem Norden und umgekehrt, daher die Gleichgültigkeit der deutschen Stämme gegen die großen gemeinsamen Angelegenheiten des deutschen Vaterlandes. Gegen diese Gleichgültigkeit nnzukämpfcn, die Fülle der gemeinsamen geistigen Interessen aufzuzeigen und zu pflegen, das war das Ziel, das Becker seiner schriftstellerischen Tätigkeit setzte. Als Becker, der im Jahre 1802 zum Fürstlich Schwarz- burgifchen Hofrat ernannt worden war, im Jahre 1811 einen an Deutschlands Väter und Lehrer gerichteten Aussatz als Heraus geber der »Nationalzeitung der Deutschen« erscheinen ließ, in dem Napoleon I. einen persönlichen Angriff erblickte, wurde er auf Befehl des Kaisers verhaftet und siebzehn Monate in den Kasematten der Festung Magdeburg gefangen gehalten. Mar schall Davoust schrieb am 10. Februar 1812 an die mit der Untersuchung beauftragten Personen und stellte darin der Wirk samkeit dieses kerndeutschen Buchhändlers das schönste Ehren- zcugnis aus: »Ihre Berichte bestätigen mir, daß dieser Mann sich seit sehr langer Zeit und vorzüglich seit 1805 bestrebt hat, unter allen Völkern, die die deutsche Sprache reden, das Verlangen zur Bildung einer Nation zu erwecken, welches gewiß so gut ist, als Aufruhr predigen in den verschiedenen deutschen Provinzen, die dem französischen Reiche einvcrleibt sind, und den Empöruugsgeist bei den verschiedenen Völkern, welche diese Sprache haben, ausrcgcn wollen. Dieses Individuum hat sich mit großer Beharrlichkeit angelegen sein lassen, die Geister zu diesem Zweck zu bearbeiten; man bemerkt dieses in allen Nummern seiner Zcitung.« Nur mit knapper Not entrann Becker dem Schicksal seines Berufskameradcn Palm in Brauna u. Kurz vor der Schlacht bei Großgörschcn, bei Na poleons Durchreise durch Gotha am 25. April 1813, gelang es der tiefgebeugten Gattin des Eingekerkertcn, dessen Freilassung von dem damals noch Mächtigen zu erwirken. Nach dem siegreichen Ausgang der Freiheitskriege konnte Becker, dessen Schicksal überall in Deutschland Teilnahme erweckt hatte, noch fast ein Jahrzehnt lang in glücklichem, erfolgreichen Schassen seinen auf Hebung der Volksbildung gerichteten buch- händlerischen Ideen leben. Nach seinem, am 28. März 1822 er folgten Tode übernahm die Beckerschc Buchhandlung sein Sohn Hosrat 41r. püii. ü. o. Friedrich Gottlieb Becker, der 1848 das Herzogtum Gotha als Abgeordneter in der deutschen National versammlung Frankfurt a. M. vertrat. Im Jahre 1857 ging die Buchhandlung aus dem Besitz Friedrich Gottlieb Beckers in den seines Neffen Ernst Friedrich Thienemann unter dem Namen E. F. Thicnemann über. Im Jahre 1893 wechselte die Sortimcnts- buchhnndlung in andere Hände. Teilhaber des besonders eine ge diegene Pädagogische Richtung vertretenden Verlags wurde 1881 sein Sohn Friedrich Thicnemann ff 5. Oktober 1917 in Gotha). Die Verlagsbuchhandlung E. F. Thicnemann hat jetzt ihren Sitz in Dresden. 78Ä
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