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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.05.1879
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.05.1879
- Sprache
- Deutsch
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IIS, 26. Mai. Amtlicher Theil. 2069 zwar der größere Theil nimmt zwar dieser Frage gegenüber eine sehr wohlwollende Stellung ein, erwartet indessen von dem Vorgehen Einzelner keinen großen Erfolg, würde sich dagegen bereitwillig einer größeren Vereinigung anschließen, sobald eine solche zu Stande käme. In diesem Falle würden selbstverständlich die Sortimenter sehr gern Gegenseitigkeit üben, indem sie sich vorzugsweise für den Verlag der beigetretenen Verlagsfirmen verwenden und Artikel anderer Verlagsfirmen möglichst von jeder Verwendung ausschließen. Soweit es sich um positive Vorschläge handelt, empfiehlt der Leipziger Verein allgemeine Verkürzung des Buchhänd lerrabatts und Beschränkung der Extravortheile bei Partie- und Baarbezügen; auch Wien wünscht die Herabsetzung wenigstens übermäßigen Rabatts, welcher dem Sortimenter doch nicht zu gute kommt. Außerdem werden in unseren Berichten drei Maßregeln genannt, nämlich: 1. bedeutende Verkürzung des Rabatts den Schleuderern gegenüber; 2. die noch weiter gehende Maßregel des Abbrechens jeder Art des Geschäftsverkehrs solchen Handlungen gegen über; 3. das Enthalten vom Jnseriren seitens der Verleger in den Katalogen von Schleuderern. Die Entscheidung darüber, wer als Schleuderer zu betrachten sei, wünscht man ziemlich allgemein in die Hände von Provin zialvereinen gelegt zu sehen. — Das Vorgehen einer Anzahl angesehener Stuttgarter Verleger, welche wenigstens gegen eine Art der Schleuderet — die öffentliche Ankündigung billi gerer Preise von neuen Büchern — aufgetreten sind, die von den Herren Dülfer - Breslau, Velhagen L Klafing-Bielefeld, Bertelsmann-Gütersloh und Anderen eingeführten Rabatt verkürzungen werden in den Berichten mit Beifall begrüßt, letztere allerdings von Einzelnen als eine halbe Maßregel ohne großen Nutzen bezeichnet. Die Einzelheiten in der Aus führung dieser Maßregeln dürfen wir als allgemein bekannt voraussetzen und glauben uns daher hier einer detaillirten Darlegung enthalten zu dürfen. Die Laupp'sche Buchh. in Tübingen liefert Schleuderern nur mit 10"/, Rabatt, die Würzburger und schweizer Handlungen gar nicht, auch nicht gegen baar. Dritte Gruppe (Frage 11). Leipziger Platzverhiiltnissc. Seitdem die Schleuderei Dimensionen angenommen hat, welche die Existenz aller soliden Sortimenter gleichmäßig be drohen, und seitdem Leipzig sich immer mehr zum Hauptsitz dieser Schleuderei entwickelt, seitdem verbreitet sich auch die Verstimmung gegen Leipzig in immer weitere Kreise und wächst zu immer höherem Grade an. Aeußerungen, wie: „Leipzig ist die Wurzel alles Hebels" kehren in den Frage bogen mehrfach wieder. Unter den Berichterstattern finden wir zunächst drei — die Leipziger Deputation und je einen Kollegen in Gießen und Straßburg —, welche von jedem Vorgehen als zwecklos ab- rathen, sodann eine beträchtliche Anzahl gemäßigter Ele mente, welche die bisherige Organisation des deutschen Buch handels hoch halten und nur offenbare Mißbräuche in möglichst schonender Weise beseitigen wollen. Diese erklären sich schon durch die gegen die Schleuderer im Allgemeinen vorgeschlagene Rabattverkürzung befriedigt, wobei Sätze von 10, 12h( und 15"/, als angemessen bezeichnet werden. Daneben verlangen dieselben, daß die Leipziger Commissionäre mit Entschiedenheit aus die Seite ihrer Committenten treten, deren Interessen zu schützen sie berufen sind, daß sie dem Unwesen der gefälschten oder mißbrauchten Verlangzettel und ähnlichen Schleichwegen entgegentreten, den Verkauf von Büchern an Private zu Nettopreisen durch Markthelfer und andere Geschästsange- hörige verhindern, die Annahme neuer Committenten mehr als bisher von gewissenhafter Prüfung der Verhältnisse und Persönlichkeiten abhängig machen, und endlich die Spesen so weit als thnnlich ermäßigen. Neben diesen unseres Erachtens nicht unbilligen Forde rungen treten aber auch viel weiter gehende, die Existenz Leipzigs als Central-Commissionsplatz in Frage stellende aus, und wenn die Herren Collegen in Leipzig die wohlmeinenden Mahnrufe nicht beachten, so lange es noch Zeit ist, wird unzweifelhaft diese weiter gehende Reformpartei allmählich die Oberhand ge winnen. Die Forderungen dieser Partei — und sie besitzt sehr angesehene Vertreter — sind: Zurückziehung der fremden Auslieferungslager von Leipzig, Aufhebung des Frankatur zwanges nach Leipzig, Begünstigung des directen Bezugs unter Theilung der Fracht und Spesen zwischen Absender und Empfänger, Decentralisation, wie sie gegenwärtig schon in einzelnen Provinzialverbänden angestrebt wird. Vierte Gruppe (Frage 12). Ter Börsenvercin. Allgemein ist die Ueberzeugung, daß der Börsenverein in seiner gegenwärtigen Verfassung außer Stande ist, zur Be kämpfung der Schlenderei und anderer geschäftlicher Mißbräuche kräftig mitzuwirken; aber beinahe ebenso allgemein wird der Wunsch ausgesprochen, ihn vermittelst einer durchgreifenden Reorganisation hierzu zu befähigen. Die bezügliche Frage wird nur von Leipzig, von einer Tübinger und einer Heidel berger Handlung bestimmt verneint. Der Würzburger Verein findet die Frage zu weitgehend, um sie bei der Kürze der zu Gebote stehenden Zeit erschöpfend zu behandeln. Der Hamburg- Altonaer Verein hat sich — wahrscheinlich aus demselben Grunde — einen besonderen Bericht über diesen Punkt Vorbe halten, welcher bis jetzt noch nicht eingegangen ist. Der Schweizerische Verein beantwortet die Frage mit „Unbedingt ja" und betrachtet sogar „die Mitwirkung des Börsenvereins als die einzig mögliche Lösung der Frage". Als Bausteine zu einer Statutenverändernng stellt er folgende Postulats auf: 1. Erweiterung des Börsenvorstandes durch Aufnahme je eines Delegirten der bestehenden oder neu zu gründen den Provinzialvereine, von diesen selbst gewählt; 2. Bestellung einer ständigen, bezahlten Execntivbehörde (Directoriums) des Börsenvereins zu Leipzig; 3. obligatorische Mitgliedschaft für alle mit dem deutschen Buchhandel in directem Verkehr stehende Firmen; 4. Aufstellung gewisser schützender Bestimmungen bei Auf nahme in den neu organisirten Verein. Mit größeren oder geringeren Abweichungen, mit mehr oder weniger Klarheit ausgedrückt, kehren ähnliche Gedanken fast in allen Berichten wieder, und wir verweisen insbesondere auf die ausführlichen Darlegungen aus Königsberg, von Maruschke L Berendt in Breslau, von Jordan's Selbstverlag in Frank furt cz/M., des Casseler Localvereins und der Stuttgarter Ver sammlung. Einen isolirten Standpunkt nimmt in dieser Frage wie überhaupt in der ganzen Reformfrage Herr Lud. St. Goar in Frankfurt a. M. ein, welcher neben gänzlicher Auflösung des Börsenvereins auch die völlige Beseitigung der Laden-
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