Nummer 270, 20. November 1936 6075 Geschütze rollen vorüber, Hufschlag dröhnt, Infanterie marschiert, un aufhörlich, endlos. Bataillone, Regimenter, Divisionen, Heere.... Die Motore derKampfflieger und Bomberstaffeln surren, Tanks rasseln vorbei, Maschinengewehre knattern, Handgranaten bersten gellend, und das Trommelfeuer rollt wie fernes Gewitter, schwillt zum Orkan der Hölle an, zum feurigen Eisenhagel erbarmungsloser Vernichtung. Das ist die Symphonie der furchtbarsten aller Schlachten, das ist die „Somme", deren Name in ehernen Buchstaben „eingebrannt ist in das Mark der Völker". Es geht um das Dorf X., das der Brennpunkt der Schlacht ist, von drei Fronten nmkämpft, der deutschen, französischen und englischen. Es ist irgend ein Dorf im Abschnitt der Somme, ist Sinnbild der furcht baren Tragödie des Weltkrieges, Denkmal des unbekannten Front soldaten dreier Völker, die hier im Rasen und Grauen der Schlacht, in, ans und über der Erde um Ehre, Freiheit und Vaterland kämpften, für Heimat und Volk als Helden stritten, bluteten und starben. Bild um Bild zieht vorüber.... Doch als das schönste, tiefste und heiligste Vermächtnis bleibt uns die Kameradschaft von einst, die fortwirkt in Gegenwart und Zukunft. Das Werk ist mehr als ein Kriegsbuch, es ist ein Ehrenmal der Toten und ein Zeugnis wahren Frontsoldatentums, der Jugend ernste Mah nung und Vorbild, den Mitkämpfern stolze Erinnerung, denen aber, die Europa in den Abgrund neuen Völkermordens stoßen wollen, ein warnenderRuf aus blutdurchtränkterErde, aus den zahllosen Gräbern: Denkt an die Opfer des Krieges, denkt an das Grauen der Schlacht und schützt den Frieden, für den die Völker Europas vier furchtbare Jahre gekämpft und geblutet haben! (K.G. in der „Münchener Zeitung" vom 31. Oktober/1. November 1936) 842*