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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1879
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1879
- Sprache
- Deutsch
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2102 Nichtamtlicher Theil. .ö- 121, 28. Mai. Nichtamtlicher Theil. Berliner Rcsormbestrcbungen. I. Die „Corporation der Berliner Buchhändler" hat sowohl den Fragebogen der vom Börsenvereins-Vorstande ernannten Enquöte- Commission als auch die Einladung des Schweizerischen Buch händlervereins zur Delegirten-Conserenz nck nota gelegt; in beiden Fällen hat sie die Einladenden nicht einmal einer Antwort ge würdigt und schon durch diesen Mangel an Höflichkeit ihre Stellung zu den allgemeinen Interessen des Buchhandels deutlich gekenn zeichnet. Daß die Corporation dagegen im Berliner Particular- Jnteresse zu handeln weiß, beweist das nachstehende Schreiben, welches dieselbe den Leipziger Cantate-Verhandlungen unmittelbar hat solgen lassen und welches noch durch ein besonderes Circular der Hrn. G. Winckelmann, betreffend die Behandlung der Baarpackete, ergänzt worden ist. Berlin, den 14. Mai 187g. Die Corporation der Berliner Buch händler hat in ihrer außerordentlichen Generalversammlung am 17. März or. beschlossen, die Buchhändler-Bestellanstalt versuchsweise so zu erweitern, daß dieselbe alle Pallete, welche ihr sür Berliner Buchhandlungen oder deren Committenlen sranco zugehen, regelmäßig (aus Kosten der Empsänger) ansfahren läßt. (Ein Verzeichniß derjenigen Firmen, Weiche in Berlin durch einen ständigen Commissionär vertreten sind, und für die wir Pallete befördern, fügen wir bei.) Indem der Unterzeichnete Vorstand sich hierdurch beehrt, Sie von diesem wichtigen Beschlüsse besonders in Kenntniß zu setzen, hofft er, daß die bedeutenden Firmen des deutschen Buchhandels die Wichtigkeit und Tragweite unserer neuen Einrichtung für Berlin und alle nördlich von Leipzig gelegenen Städte nicht unterschätzen werden. Die hiesigen und die durch einen Commissionär hier vertretenen Firmen werden alle Sendungen schneller und billiger als bisher erhalten; schneller, weil der Umweg über Leipzig oder jedenfalls der Ausenthalt in Leipzig gespart wird, und billiger, weil die Leipziger Posten sür Emballage, Rollgeld u. s. w. sortsallen. Die von unserer Corporation beschlossene neue Einrichtung wird leicht durchzusühren sein, wenn die geehrten auswärtigen Handlungen uns darin entgegeukommen wollen, daß sie bei allen Sendungen — es seien Novitäten, gewöhnliche Auslieferungen oder Remitlenden —, soweit dies irgend möglich ist, die sür Berlin bestimmten Pallete von den übrigen Beischlüssen ausscheiden und direct an die Berliner Buchhändlei-Bestellanstalt senden lassen. Wir hoffen umsomehr, daß Sie der Bitte Ihrer Berliner Collegen nachacben werden, als ja dadurch Ihre Sendungen früher in den Besitz der Empsänger gelangen als bisher, und Sie unstreitig dadurch sich die norddeutschen Firmen zu besonderem Danke verpflichte» werden. Ihnen selbst erwächst durch die neue Einrichtung weder ein Nachtheil noch irgend welche Unkosten, da selbst eine etwaige, wohl nur selten ein tretende Erhöhung der Frachtsätze wirklich ausgewogen wird durch die ersparten Unkosten sür Rollgeld und Einschlag in Leipzig. Wir würden es mit besonderer Freude begrüßen, wenn Sie uns möglichst umgehend unter der Adresse unseres Schatzmeisters, Elwin Paetel, Berlin iV , Lützowstr. 7, mittheilen wollten, ob wir daraus rechnen dürsen, daß auch Ihre geehrte Firma unsere neue Einrichtung — welche voraussichtlich am 1. Juni d. I. ins Leben treten wird -- benutzen wird, indem Sie Ihre nach Berlin bestimmten Bei schlüsse direct an die hiesige Buchhändler-Bestellanstalt, Mohrenstr. 58, sranco expediren lassen. Weitere Mittheilungen in dieser Angelegenheit behalten wir uns vor und zeichnen mit besonderer Hochachtung Der Vorstand der Corporation der Berliner Buchhändler. I. A.: Elwin Paetel, Schatzmeister der Corporation der Berliner Buchhändler und Vorsteher der Bestellanstalt. Wenn dieses Schreiben bei den Empfängern bereitwilliges Entgegenkommen findet, so bedeutet dasselbe eine beträchtliche Hebung Berlins als Commissionsplatz und zugleich einen wichtigen Schritt zur Emancipation von Leipzig. Weitere Schritte in der selben Richtung werden alsdann bald Nachfolgen, denn die Berliner Corporation wird sich der Pflicht nicht entziehen können, volle Gegenseitigkeit zu üben, d. h. dasür sorgen müssen, daß auch Sendungen aus Berlin nach andern großen Städten direct und sranco expcdirt werden. Man kann eine solche Entwickelung als naturgemäß und rationell anerkennen, jedoch mit einigen Vorbehalten, welche durch die Art und Weise bedingt sind, wie diese Entwickelung einge leitet wird. Unter den 168 in Berlin durch einen Commissionär ver tretenen auswärtigen Handlungen befinden sich nicht wenige, welche bisher von Berlin nur Post- oder Eilgut-Sendungen, von Leipzig dagegen auch Frachtsendungen, oder welche von Leipzig häufiger Sendungen erhalten, als von Berlin. Für solche Handlungen würde die Expedition über Berlin unter Umständen eine Vertheuerung oder Verzögerung zur Folge haben. Unserer Ansicht nach hatte die Corporation kein Recht, in die geschästlichen Einrichtungen dieser auswärtigen Handlungen einzugreifen, ohne deren Zu stimmung sicher zu sein, und eine solche wird in dem Schreiben nicht erwähnt. Weitaus wichtiger aber ist ein anderer Punkt: Der Berliner Sortimentsbuchhandel hat die Tendenz, einerseits die Verkaufs preise auss Acnßerste hcrabzudrücken, andererseits, sein Absatzgebiet über das ganze Land auszudchnen. Wird demselben durch die vor geschlagene Maßregel eine wesentliche Ersparniß an Spesen und zugleich ein schnellerer Empfang seiner Sendungen gewährt, so wird die unausbleibliche Folge davon eine weitere Vermehrung der Schlenderei und ein neuer Vorzug vor den über Leipzig ver kehrenden Handlungen sein. Hierin liegt eine neue Schädigung und eine ernste Gefahr sür den Provinzial-Buchhandel, welche dringend zur Vorsicht mahnen. Unserer Meinung nach würden die Empfänger jenes Schreibens richtig handeln, wenn sie auf die vorgeschlagene Neuerung im Prinzip einzugehen sich bereit erklären, die Ausführung aber so lange verschieben, bis der Schleuderei in Berlin engere Grenzen ge zogen sind und bis eine Anzahl anderer großer Städte seitens des Berliner Buchhandels als Frankaturplätze ebenfalls anerkannt sind. Ausgabe der Provinzial- und Localvereine dürste es sein, dahin zu wirken, daß in dieser Beziehung allenthalben eine gleichmäßige Haltung beobachtet wird 8. öl. II. Eine von Seiten der „Corporation der Berliner Buchhändler" an die Provinzialverleger gerichtetes Rundschreiben vom 10. Mai fordert die letzteren auf, hinfort regelmäßige directe (srankirte) Sen dungen nach Berlin zu machen und dazu sich der Vermittelung der Berliner Bestellanstalt kostensrei zu bedienen. — Nur wenige Verleger, die näher zu Berlin, wie zu Leipzig wohnen, werden (ab gesehen von der vermehrten Arbeit) einen kleinen pecuniären Vortheil davon haben, wenn sie der Aufforderung entsprechen, die große Mehrzahl würde ein Opfer bringen müssen, sowohl an Geld, wie an Zeit (resp. erhöhter Mnhwaltung), denn bei einer Verthei- lung des Stoffes auf Leipzig und Berlin werden die Ballen ent sprechend kleiner werden, die Packung wird verhältnißmäßig kost spieliger und, da kleinere Colli stets sür SO Psd. (als Minimal gewicht) austaxirt werden, so würden die Frachtkosten sich sehr erheblich höher stellen. — Ob nun aber der Berliner Sortimenter auf einem sür uns sehr viel kostspieligeren Wege 2 bis 3 Tage früher in den Besitz unserer Novitäten, oder der via Leipzig be orderten Bücher kommt (eilige Sachen bestellt man doch wohl direct
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