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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.12.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-12-15
- Erscheinungsdatum
- 15.12.1924
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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293. 15. Dezember 1924. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 18905 des im Verlage Krumbhaar erscheinenden Liegnitzer Tageblatts auch weiteren Kreisen bekannt gcwar-den. Aus Anlaß seines 70. Geburts tags wurde Herr Günther von der Ortsgruppe Liegnitz des Niesen- gebirgsvereins, der er seit Jahren angehört und deren 2. Vorsitzender er ist, zum Ehrenmitglied ernannt. Gestorben: am 6. Dezember im Alter von 76 Jahren Herr Oskar Güntzel, Seniorchef der Firma L. Heege in S ch w e i d n i tz. Der Verstorbene übernahm am 1. Januar 1878 vom Sohne des Gründers das Geschäft, das Sortiment, Verlag und Buchdruckerei um faßt, und brachte es zu hohem Ansehen. Lüder Horstmann j- (vgl. Bbl. Nr. 266). — Der verstorbene Kol lege war ein eifriger Freimaurer. An seiner Bahre hat Herr Ver- lagsbuchhändler Eduard Volkening, Leipzig, ehrende Worte gesprochen, die mit einigen Kürzungen hier Platz finden mögen: Niemand hat größere Liebe, denn die, daß ^Ev/Joh.^15, V. 13. Lüder Horstmann war einer der etwa acht freimaurerischen Buch händler Deutschlands. Buchhändler sein heißt Liebe haben zur Sache und zu seinen Mitmenschen und opferwillig sein mit viel Mühe und Arbeit bei kargem Lohn. Unser Lüder Horstmann hat 22 Jahre den mühevollen und vielseitigen Beruf eines Univcrsitätsbuchhändlers in Göttingen ansgeübt, bis Nervenkrankheit ihn zwang, eine etwas weniger aufreibende Tätigkeit zu suchen. Diese fand er in Berlin, wo der sreimaurerische Buchhändler Franz Wunder gestorben war und eine Witwe mit unmündigen Kindern hinterlassen hatte. Es galt, diesen Verwaisten ihr Erbe zu erhalten. Diese höchst sittliche Aufgabe übernahm Lüder Horstmann mit aller Liebe und großem Eifer. Er hat die Bücherei für Freimaurer fortgesetzt und stark vermehrt, er hat auch ein schönes freimaurerisches Buch, genannt Weisheit, Stärke, Schönheit, in 2. Auflage herausgebracht und überhaupt nach Erfüllung seiner Ausgabe den Verlag gemehrt dem Erben übergeben können. Darnach ging Lüder Horstmann nach Leipzig, um den Flug- schriften-Vertrieb des Vereins deutscher Freimaurer in Gang zu bringen, und als dies erfüllt war, hatte er schon seine Fichte-Buch handlung gegründet, in der er nun Schriften von Bischofs linid Wagler verlegte und vertrieb, um mittels dieser das Wesen der Freimaurerei seinem dcuischen Volke näherzubringen. Auch mir persönlich hat der Verstorbene viel Liebe und Freund schaft bewiesen. So oft er mich auch besucht hat, oder ich ihn auf gesucht habe, nie ist der geringste Mißton in unseren Verkehr gefallen. Er, er allein fand die rechten, lieben Worte, meine besondere Stellung in der Freimaurerei zu würdigen; er, er allein sprach rechte und liebe Worte, als ich dem -Verein deutscher Freimaurer meine Er werbung des Zilleschen Verlages anzeigte. Die Elendszeiten dieses Lebens wußte er mit gutem Humor zu besprechen, und ein befreiendes Lachen half ihm über so manche Qual hinweg. Wenn nicht schon sein ganzes Leben die Reinheit seiner Gesinnung bezeugte, so bestätigte sein Humor und sein Lachen diesen Lebensgrundsatz. Mitteilungen der Werbestelle. Plakatierung unserer Weihnachtsplakate. Bucth.ind l in den übrigen Städten beschränkte sich darauf im B> reich der e n,einen Firmen durch das von der We> bestelle zu bezieh, nde Material zu werben, was in vielen Fällen in sehr großem Ausmaße aesbah. D>e Postkarten und Siegelmarken sind nach mehrmaliger Neu auflage nunmehr end ült>a veiariff-n. Von den Neuauflagen der Plakate sind noch Restbestände lieferbar. Börsenblatt f. Len Deutschen Buchhandel. St. Jahrgang. SlMlWllk. Dichterabende als Werbemittel. In Nr. 281 des Bbl. tritt Kollege Koeppe-Allenstein mit der An regung an die Kollegen vom Verlag heran, für die Autorenabende einen baren Zuschuß zu leisten. Ich kann der Ansicht des Herrn Kol legen Koeppe nicht bcipslichten. Kommen an einem solchen literarischen Vortragsabend nur so wenig Besucher, daß der Abend durch den Zu schuß der Verleger gehalten werden soll, so hat der Verleger sicher kein Interesse daran, für die wenigen Besucher noch außer Prospekten, Kommissiousseuduugen usw. bares Geld zuzulegcu. Diese Werbung ist meines Erachtens zu kostspielig; denn die wenigen Besucher des Abends setzen sich sicher aus den engeren und engsten Freunden des bctr. Autors zusammen. Diese aber durch Werbebeitrag in bar für den Dichter noch mehr zu begeistern, halte ich für gänzlich verkehrt. Es ist die alte Geschichte: Für »Kommissionsgut« setzen sich die Herren Kollegen vom Sortiment oft nicht so ein, wie für die Bücher, die sie fest auf Lager nehmen oder bar bezahlt haben. Es gibt hier natürlich auch Ausnahmen, zu denen sich auch der Schreiber dieses zählt. Ebenso würde es mit den Vortragsabenden werden, zu denen der Verleger den größten Teil des Honorars bezahlt. Der veranstaltende Sorti menter hat bann kein größeres Gcldrisiko, und mancher würde bei den Vorbereitungen phlegmatisch zu Werke gehen, ebenso wie er sich zu seinem Kommissionsgut verhält. Ich würde eher Vorschlägen, daß der Verleger sich den Vortragsabenden seiner Autoren gegenüber in der Reklame besser einstellt und dabei dem Sortimenter bei den Vorbe reitungen zu diesen Abenden wie folgt hilft: 1. Der Verlag soll gute, schöne und große Bilder seiner Autoren rechtzeitig den Sortimentern ohne Berechnung zuseudcu. 2. Der Verlag soll Plakate seiner Autoren drucken lassen und verbreiten. Die Plakate denke ich mir so, wie ich ein solches Hans Balzer für seine Busch-Abende vorschlng. (Übrigens, wer Hans Balzcr als Busch-Interpreten noch nicht hatte, der nehme ihn aus meine Verantwortung hin. Volle Häuser, Wünsche zur Wieder holung verfolgen Balzer auf seinem Siegeszug durch Deutschland.) Die Verleger mögen also zu den Vortragsabenden ihrer Autoren ein künstlerisches Plakat schaffen, vielleicht Künstlersteinzeichnung mit Bild des Autors und einige treffliche Kritiken. Z. B.: Albrecht Schaeffer hält eine Literarische Abendstunde in unserer Stadt. Auf dem unteren Teile des Plakates lasse man einen breiten Strei fen frei. Hier hat jeder Buchhändler nur den Streifen drucken und aufkleben zu lassen, der den Ort, die Stunde und die Eintrittspreise für den Vortrag zeigt. Diese Plakate kann der Verlag auch für die Herstellungskosten an das Sortiment abgeben, wie es Balzcr tut. Diese Plakate können gleich ab Druckerei an das Sortiment versandt werden. Dadurch spart der Verleger Arbeit. Die Kosten, die das Sortiment zu den Plakaten beiträgt, kann -dieses bei Bestellung gleich an die Druckerei zahlen. Ans diesem Gebiet mitzuarbeiten, würde eine große Hilfe für das Sortiment sein. 3. Ich brauche den Verlag nicht aufzuforöern, für die Vortrags abende in die betreffenden Städte reichhaltige Kommissionssendungen zu machen, und es nicht wie der Verlag P. in B. zu machen, der dem Sortimenter L. in St. die Kommissionssenöung für seinen Autor rein abschlng. 4. Wenn mehrere Verleger bei den Werken desselben Autors beteiligt sind, wie z. V. bei Max Jungnickel, dann würde es sich empfehlen, daß gemeinsame Bücherverzeichnisse gedruckt und an die Vortragsstädtc ausgegebcn werden. Auf meine Anregung hin haben z. B. Braun L Schneider, Bassermann und der Feuerverlag sich zusammcngetan und für die Busch-Abende Balzers ein sehr nettes Programm und Bücherverzeichnis drucken lassen, das auch eine Ein führung Balzers in Busch-Werke enthält. Auch ich liebe cs, die Dichter um eine Selbstbiographie für meine Programme zu bitten, die oft humoristisch ausfällt und die vom Publikum sehr gern aus genommen wird. Ich versende vor den Abenden 300 bis 400 Vor tragsfolgen als Einladung und lege dann auf jeden Stuhl am Vor tragsabend 1 Stück aus. Vücher-Ausstcllungen dürfen im Vortrags raum nie fehlen. Daß Ausstellungen in den Schaufenstern und im Innern der Buchläden vorhanden sind, nehme ich als selbstverständ lich an. Ich richte deshalb an den Verlag die Bitte: »Wendet Geld an für gute Bilder, schöne Bücherverzeichnisse und künstlerische Plakate. Hier kann der gewandteste Reklame-Fachmann eine große Betätigung finden. 2604
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