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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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4900 Börsenblatt f. d, Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 104, 8. Mai 1913. Hauses Herder schloß er seine Ansprache. Einen weiteren Toast brachte später Petters-Heidelberg auf die Frauen und besonders auf die Frau des Hauses Herder in seiner bekannten humorvollen Weise aus. Gegen 2 Uhr begann dann die Verhandlung im Versamm lungsraum des Hauses. Beim Beginn der Sitzung begrüßte der Vorsitzende des Verbands nun seinerseits nochmals die Kollegen und konnte mit Freude feststellen, daß die Liste eine Anwesenheit von 46 Mitgliedern des Verbands und zahlreiche Gäste aufwies. Der Vorstandsbericht zeigte, welche nicht unbedeutende Arbeit der Vorstand wieder geleistet und welch schöne Erfolge er zu ver zeichnen hatte. über den zweiten Punkt der Tagesordnung, die Verhandlun gen in Bayreuth betreffend, wurde vom Schriftführer des Ver bands Bericht erstattet. In klaren Strichen zeichnete er ein Bild der interessanten Verhandlungen, unter Betonung alles dessen, was man durch diese Verhandlungen erreicht oder was dem Ab schlüsse entgegenreife. Lebhaft wurde dem Sprecher für seinen Bericht gedankt. Die anschließende Besprechung der einzelnen Punkte ergab die einstimmige Ansicht der Anwesenden, daß bezüglich der Weih nachtsreklame ein gemeinsames Plakat sehr zu begrüßen sei und daß der Verband der Anschaffung zustimme. Betont wurde dabei, daß das Plakat ohne jede weitere Schrift zum Anschlag kommen solle und daß dieses eine durchgreifendere und dezentere Reklame bedeute, als wenn einzelne Firmen oder Vereine darauf genannt seien. Durch den Aushang in den Schaufenstern oder Geschäftsräumen der Buchhändler werde das Publikum genügend darauf hingewiesen, wo die guten Bücher zu haben seien. Be dingung sei aber, daß das Plakat nur Firmen zukomme, die dem Börsenverein oder dem Verband angehören, und daß nicht Un berechtigte in den Besitz desselben gelangen. Bezüglich der Angestellten-Versicherung, Gefälligkeitsliefe rung, neuen Bestimmungen der Verkaufsordnung beschloß die Versammlung entsprechend den Ergebnissen der Bayreuther Ver sammlung. Zu dem Punkte »Unlauterer Wettbewerb seitens einzelner Verleger, Gesellschaften und Zeitschriften« gab der Vorsitzende Kenntnis von einer Reihe Beschwerden über Verlagsfirmen, deren Vertriebsweise durchaus nicht einwandfrei genannt wer den kann, so das immer mehr und mehr umsichgreifende Um tauschrecht älterer Auflagen gegen neue, wie es die Verlags firmen. welche Lexika, Atlanten, Wörterbücher, Gesetzsammlun gen führen, mehr und mehr einführen; Fälle, wo Brotartikel des Sortiments schon lange vorher Interessenten bekanntgc- geben und geliefert werden, bevor der Sortimentsbuchhändler nur Kunde davon erhält; Fälle, wo doppelte und dreifache La denpreise angeführt werden. Über Vorteile durch Zusammenschluß des ortsangesessenen Sortiments sprach Kollege Flügel-Karlsruhe; er berichtete, in welcher Weise den Kollegen dadurch Vorteile mancherlei Art ent standen seien und wie gerade die Zusammenkünfte der Kollegen manchem Konkurrenzkampf Vorbeugen und ihn unmöglich machen. Zu den Verkaufsbestimmungen waren Anträge von Heidel berg und Mannheim eingelaufen und wurden von Vertretern dieser Städte begründet, über beide Anträge entspann sich eine lange, erregte und oft hitzige Diskussion, schließlich einigte sich die Versammlung dahin, die Bestimmungen, abgesehen von eini gen redaktionellen Änderungen, wie sie vom Vorstand bereits im Frühjahr vorgelegt worden waren, anzunehmen. Die Verhandlungen, die ein anregendes und zeitweilen er regtes Bild boten, wurden dann mit Dankesworten des Vor sitzenden nach 51/2 Uhr geschlossen. Um 6 Uhr vereinigte ein Festessen dann nochmals 45 Damen und Herren im Parkhotel zu fröhlicher Tafelrunde. Im Namen des Vereins der Freiburger Buchhändler hieß Herm. Herder alle Erschienenen willkommen, auch besonders die Kollegen des be nachbarten Elsaß-Lothringen, und wünschte, daß alle Teilnehmer nur schöne Erinnerungen an die Freiburger Tagung zurück in die täglicheBerufsarbeitmitnehmen möchten. Jhmpersönlich sei es eine große Freude und Ehre gewesen, daß die Versammlung in seinem neuen Hause habe stattfindeg können. Getreu dem Grundsätze seiner Vorfahren sei auch er allezeit bestrebt, ein persönliches Verhältnis zu seinen Kollegen zu gewinnen, und wenn das na türlich auch nicht mit jedem einzelnen möglich sei, so liege das eben in der Ausdehnung seines Verlags begründet. Kollege Freisten - Straßburg dankte im Aufträge aller Gäste, er innerte an die schöne Tagung in Heidelberg und ließ ein Hoch auf den Vorstand ausklingen. Einen humo ristischen Ton schlug Ackermann - Konstanz in seiner Rede an, der die einzelnen Namen und Städte der Mitglieder einer Prüfung unterzog. Im Anschluß an die eingelaufenen Telegramme aus Straßburg, Mannheim, Zweibrllcken und Inns bruck fand dann der Vorsitzende noch warme, vom Herzen kom mende und zum Herzen gehende Worte für eine wirkliche und wahre Kollegialität, die er allen Kollegen statt des Konkurrenz neides an das Herz legte, und mit einem Hoch auf den Ver band fand die Tafel ein Ende. In gemütlicher Tafelrunde ver brachte man die Abendstunden, bis die letzten Züge uns die Ab reisenden entführten. Auch auf diese Tagung werden alle Teil nehmer mit großer Befriedigung zurllckblicken, hat sie doch offen sichtlich dazu beigetragen, aufklärend in Berufsfragen zu wirken und besonders ein freudiges Gefühl der Zusammengehörigkeit der einzelnen Kollegen zu einander zu Wecken. Wir hoffen, daß es möglich ist, die Herbstver sammlungen zu einer ständigen Einrichtung werden zu lassen, für die Entwicklung des Verbands haben sie sich als sehr notwendig erwiesen; sie entlasten die Hauptver sammlung und geben Gelegenheit zu erwünschter Aussprache und zu baldiger Erledigung wichtiger Anträge und Vor schläge. Auch heute möchten wir noch von dieser Stelle aus den Heidelberger Kollegenfrauen, dem Heidelberger Verein, Herrn Herder und Frau und den Angehörigen seiner Firma, sowie den lieben Freiburger Kollegen danken für die gastliche Aufnahme, die sie uns bereitet. Die Drucklegung unserer Verkaufsbestimmungen erfolgte bis her noch nicht, weil die Pfälzer Kollegen, denen auf der Herbst versammlung die Festsetzung ihrer Verkaufsbestimmungen über lassen war, sich zwar schließlich mit den Verkaufsbestimmungen bis auf § 4 einverstanden erklärten, für diesen Paragraphen aber eine Fassung für sich wünschten, die zum Teil unerfüllbare Vor aussetzungen schaffte, zum Teil mit den übrigen Paragraphen in Widerspruch stand. Der Vorstand war daher allein nicht in der Lage, diese Fassung anzunehmen, er stellt nachher die von der Pfalz gewünschte Änderung nochmals zur Diskussion, hofft aber, daß die Pfälzer Kollegen den dringenden Bitten des Vor stands nachgeben und sich auch mit der in Freiburg angenom menen Fassung einverstanden erklären. Vor einigen Wochen haben wir Ihnen einen Fragebogen über den Stand der Nabattfrage in den einzelnen Orten über sandt, da sich herausgestellt hat, daß trotz der gemeinsamen Ver kaufsbestimmungen doch nicht überall gleichartig gehandelt wird. Das Ergebnis dieses Fragebogens, das sehr interessante Auf schlüsse gibt, wird Ihnen später mitgeteilt werden. Wir haben in unseren Verkaufsbestimmungen das Skonto bei Barverkäufen, bei Lieferung an Behörden usw. nicht fallen lassen können, aber der Vorstand hofft doch, daß die Gewährung des Skontos sich mehr und mehr einschränken läßt; die Gemeindebehörden sind diesbezüglichen Eingaben vielfach entgegengekommen, ganz ist die Hoffnung nicht aufzugeben, daß es auch die staatlichen Behörden tun werden, und daß schließlich auch der Kundenrabatt nach und nach schwindet. Ertrotzen läßt sich aber so etwas nicht, und nur mit der Zeit läßt sich hier etwas erreichen. Manche der in Bayreuth gegebenen, Ihnen seinerzeit ge schilderten Anregungen gehen der Verwirklichung entgegen, wir hoffen, daß die Revision der Verkaufsordnung in dieser Oster messe zustande kommt und das Werk unseres verehrten Börsen vereinsvorstands krönen wird; wir glauben auch, daß eine Einigung mit den Grossisten in absehbarer Zeit möglich sein wird. Den Beschluß der Herbstversammlung, daß zu den Kosten der Angestellten-Versicherung seitens der Geschäftsinhaber nur der gesetzlich festgelegte Anteil zu bezahlen sei, brachten wir im lFortsctzung auf Seite 4S41.j
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