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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.11.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-11-30
- Erscheinungsdatum
- 30.11.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil, 27V, 3V, November 182V, Versammlung, in der er, unterstützt durch dt« Herren Vonlmar und Kommerzienrat Seemann, den Standpunkt der Kreir- und Ortsveretnc vertreten und vor den beabsichtigten Leipziger Be schlüssen gewarnt hat. Ein Vergleich zwischen dem vorliegenden Entwurf der Verkaufsbeslimmungen für Sachsen-Thüringen und der VerkausLordnung des Leipziger Vereins, sowie di« sich an schliessende Aussprache zeigen, daß der Verband trotz des Leip ziger Entschlusses, den die Versammlung scharf verurteilt, und der die zurzeit ohnehin geringen Sympathien für den Leipziger Play »och weiter verringern dürfte, bei dem ausgestellten Ent wurf bleiben muh, Herr Mark-Rudolstadt und Herr W arnsto rff.Halle sprechen sich für grundsätzliche Annahme der Notstandsordnung aus, doch ersucht Herr Warnstorff die Versammlung, in einer Entschließung nicht die ausdrückliche Anerkennung, son- dem lediglich di« praktische Anwendung der Notstandsordnung zu erklären. Der Vorsitzende bittet Herrn Warnstorff, seine Aus führungen in die Form eines Antrages zu kleiden, Herr Riemann - Halle wendet sich alsdann in einer län geren Rede gegen die Bekanntmachung des Börsenvcreins vom 5, Oktober 192V. Er fordert ein« glatte Ablehnung und die Rückkehr zur Notstandsordnung vom Januar d, I, gemäß dem Vorschlag des Vorstandes der Deutschen Buchhändlergilde, Er bringt daraufhin nachstehenden Antrag ein: Die außerordentliche Hauptversammlung des Sächsisch- Thüringischen Buchhändler-Verbandes vermag die Bekannt machung des Börsenvercins-Vorstandes vom 5. Oktober 192V nicht anzuerkennen, weil die im Frühjahr 1920 vom Reichs- wirtschaftsministerium anerkannte Notlage nicht behoben ist, auch muß sie es ablehnen, eine Besorgungsgebühr zu berech nen, die ein großer Teil der Verleger zu erheben sich weigert. Dieselbe erachtet dagegen die Notstandsordnung vom 29, April 1918 mit dem Nachtrag vom 8, Januar 192V als für ihren Be zirk verbindlich, bis die Hauptversammlung des Börsenvereins neue, allgemein verbindliche Bestimmungen trifft. Hierauf ergreift Herr Eichhorn-Rudolstadt das Wort, In sachlicher Widerlegung wendet er sich gegen die Ausführun gen des Herrn Niemann, Er mißbilligt vor allem auch das Vor gehen einzelner Verbände gegen den Bärsenvereins-Vorsland, Herr Eichhorn bittet, den Antrag Warnstorff zu formulieren und diesen zu unterstützen. Nachdem Herr Ioest - Halle noch mals um Zustimmung zum Antrag Riemann gebeten hat, warnt Herr W a rn st o r s f < Halle vor Annahme dieser Entschließung und legt der Versammlung folgenden Antrag vor- Die außerordentlick)« Hauptversammlung des Sächsisch- Thüringischen Buchhändler-Verbandes beschließt im Sinne der Nolstandsordnung vom 5. Oktober 192V die nachstehenden Ver kaufsbestimmungen für das Gebiet des Verbandes, Eine endgültig« Regelung der Frage der Teuerungszu- schlägs vermag die Versammlung in der Nolflandsordnnng vom 5, Oktober 1920 nicht zu erblicken. Sie erwartet viel mehr von allen zur Regelung dieser Frage zuständigen Orga nisationen, daß diese mit allen Kräften darauf hinwirken, daß der fest« Ladenpreis wieder hergestellt und das Sor timent für den Wegfall aller Sortimenlcr-Teuerungszuschläge durch eine entsprechende Erhöhung des Vcrlcgerrabatts ent- schädigt wird, Herr N i e m c y er - Halle stimmt Herrn Warnstorff zu und erklärt, daß das wissenschaftliche Sortiment sich anderen Be schlüssen der Versammlung als einer Befolgung der neuen Rot- standsordnnng nicht anschließen könne, Herr Schaarschmidt- Halle wendet sich gegen den Be schluß des Leipziger Vereins, Er bedauert den Abba» des Tcne- rungszuschlages und wünscht die Rückkehr zum festen Ladenpreis mit auskömmlichem Rabatt, Herr I u n ke lm an» - Jena stimmt dem Antrag Warn storff zu. Da die Rednerliste erschöpft ist, schließt der V o r s i tz e n de die Diskussion und bittet die Versammlung, nunmehr über die grundsätzliche Ablehnung oder Befolgung der Nolstandsordnung 1430 vom 5. Oktober 192V zu entscheiden. Er vertieft die bei den vorliegenden Anträge Riemann und Warnswrss und weist, ohne die Versammlung dadurch irgendwie in ihrem Ent schluß beeinflussen zu wollen, darauf hin, daß er bei einer Ablehnung der Nolstandsordnung für seine Person als Vorsitzender des Verbandes die Konsequenzen ziehen müsse, da er bei Schaffung der Notstandsordnung vom 5, Oktober 192V be teiligt gewesen sei. Er habe die Bekanntmachung für richtig er kannt und halte an dieser Überzeugung mit Entschiedenheit fest, zumal unter den obwaltenden Verhältnissen kein anderer Weg als gangbar erschienen sei. Der Vorsitzende bedauert, daß in all diesen Kämpfen häufig die Person über die Sache gestellt wor den sei, wodurch zum Teil auch der unerfreuliche Gegensatz zwi schen Börsenveretn und Gilde herausbeschworen worden kei. Er weist nochmals auf die Konsequenzen der Riemannschen Ent schließung für das Sortiment hin, das sich dadurch jedes Schutzes sowohl gegen verlegerische wie gegen Unterbietung aus den eige nen Reihen begebe, Herr Nie mann-Halle vertritt nochmals seinen Antrag und erklärt, daß ihm irgendein Mißtrauen gegen den Vorsitzen den des Verbandes ferngelegen habe. Wenn die Versammlung dies jedoch annehme, so wolle er seinen Antrag zurückziehen, Herr Boltze- Saalfeld beantragt eine kurze Unterbrechung der Sitzung und Beratung der anwesenden Gildemitglieder, Der Vorstand gibt diesem Antrag statt, worauf sich die Nicht-Gilde- mitglieder zurückziehen. Nach Verlauf von 15 Minuten wird die Verhandlung fort gesetzt. Herr N i e m ann - Halle wiederholt, daß seinem Antrag jedes Persönliche ferngelegcn habe, und zieht seinen Antrag zu rück, Der Vorsitzende erklärt hierauf, daß er den Antrag Rlemann keineswegs persönlich aufgesaßt habe und unter keiner Bedingung wünsche, daß die Abstimmung über den Antrag Nic- mann aus persönlichen Rücksichten auf ihn unterbleibe. Da Herr Niemann seinen Antrag zurückziehe, so nehme er ihn als den seinen auf und bringe ihn hiermit ein. Es wird alsdann zur Abstimmung geschritten, nachdem sich der Vorstand und die Versammlung entgegen den Anträgen der Herren Niem ann-Halle und S ch r o c de r< Gotha auf Zet- lelabstimmnng für die offene Abstimmung entschlossen haben. Für den nunmehrigen Antrag Jäh (-Niemann) stimmen sechs Mitglieder, 'Nach nochmaliger Verlesung des Antrages Warn storff stimmen für diesen 49 Mitglieder, 2 stimmen dagegen, 7 ent- Hallen sich der Stimme, Die Verhandlung lvird hierauf um 3,45 Uhr nachmittags unterbrochen und das Mittagessen, das di« Hallenser Kollegen in liebenswürdiger Weise Hallen vorbereiten lassen, ein genommen. Nach Wiedereintritt in die Verhandlungen um 5 Uhr nackp mittags macht Herr B o ltz e-Saalfeld auf die Wanderbuch- haudlung Thüringen aufmerksam. Dieses Unternehmen, dem von der Milijjirverwaltung Pferd und Wagen zur Verfügung gestellt wird, sei auch in Saatfeld gewesen, Herr Boltze habe dort die Behörden zur Erhebung der Wanderlagergewerbesteucr veranlaßt; als die Wanderbuchhandlung diese Steuer in Höhe von 80 .// bezahlen sollte, sei sie schleunigst weitergezogcn. Er empfiehlt dieses Mittel für gegebene Fälle, Die Einzelbcralung der Verkaufsdestimmungen wird Hieralls begonnen. Auf Volks- und sonstige Schulbücher, für die nach den Verkaufsbestimmungen des Verbandes Zuschläge örtlichen Ver einbarungen überlassen bleiben sollen, empfiehlt Herr Boltze Saalfeld durchweg einen Aufschlag von 20 Prozent zu erheben, Herr Neube r t-Halle beantragt, gemäß den Leipziger Ent schlüssen die sechs Sammlungen mit 10"/» Aufgeld zu belegen, was angenommen wird, Herr Schaarschmidt- Halle schlägt ^ vor, auch Werke im Preise über 100 mit 207» Aufschlag zu ver- ! kaufen, Herr Neubert- Halle bittet im Interesse des wissen schaftlichen Buchhandels, den Zuschlag bei 10 Prozent zu be. fassen. Nachdem Herr H ä r t e l - Wittenberg ebenfalls einen 20prozentigcn Zuschlag für erforderlich erklärt hat, bittet Herr ^ K r e t s ch m a n n < Magdeburg, sich damit nicht in Gegensatz zu anderen Verbänden zu bringen, zumal da dieser Punkt der Not-
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