Umschlag zu ^ 83. Sonnabend, den 12. April 1913. Die soziale Zrage ist im letzten Grunde - -er Kampf um Gott sLe Seur) In Ser letzten Nr. Ser furche", Ser bekannten StuSenten-Zeitschrift (v. C.S.V.) steht folgenöe öesprechung: „Oie Kinder Ser Sünderin." von k. Christiansen (I. C. I. Ommerborn). (Nötiger, Kassel, geb. nur 3 M., drosch. 2.25 M.) Uber Sie ästhetischen (Qualitäten Ses Werks, üas Such als literarische Erscheinung zu urteilen, üazu fehlt mir Sie nötige überschau über diese Literaturgattung, Aber gepackt hat's mich in tiefster Seele; geradezu erschüttert hat mich der eherne Schritt des Schicksals, wie er in den Lebensführungen dieser Menschen, besonders der Mutter, zu tage tritt. Dabei ist es üas Große dieses Suchs, daß es nicht nur die unheimliche Macht kennt, die schon Ibsen in den „Gespenstern" üarstellte, an der die Menschen rettungslos zer schellen müßten, nein, auch die Wirk lichkeit, die einzige, die jenem schein bar unbezwinglichen Sau sieghaft überlegen ist, kommt befreiend zur Geltung. Die Menschen werden nicht erdrückt, und so wird es auch der Leser nicht, so sehr das Such sonst dahin zu wirken imstande wäre durch die mit zwingender Wucht geschilderten Verhältnisse und Seelenvorgänge, die lebendig zu machen vermögen Und auch hier wieder bleibt der Verfasser nicht stehen bei dem, was auch andere vor ihm schon mit nieöerdrllckenüer Wucht öargestellt haben, er dringt auch hier tiefer zu der Wurzel der sozialen Übel, und in überzeugender, kraftvoller weise weiß er zu zeigen, wie die soziale Frage nur von dieser innersten Menschenfcage aus gelöst werden kann. Nie ist mir so deutlich und überführend die Wahrheit ent gegengetreten, die Le Seur einmal aussprach: -Die soziale Frage ist im letzten GrunS Ser Kampf um Gott", die sozialen Unterschiede und Kämpfe wie in diesem Huch, das ich eigentlich eines Industriezentrums zur Holge ka- eine machtvollewirklichkcitsöarsteUung den und auslösen. Riesengroß stand die dieses Worts nennen möchte, wer Sphinx der sozialen Frage vor mir, Helle Augen bekommen möchte in die so wie sie nie theoretische Darlegungen Wirrnisse der sozialen Nöte und auch anderen zu einem klaren ölick verhelfen — und das tut allen not —, der greife zu dem Such, das mit dem Herzblut eigenen Erlebens und kämpfens und Siegens geschrieben ist, und gebe es weiter. In „Auf Dein Wort" schrieb Pastor Keller, Freiburg: . . . Der Verfasser ist wirklicher Künstler, und wenn er auf dem Standpunkt der antichristlichen Presse stünde, würde man ihn einem Frenssen gleich auf den Schild heben und er wäre im Nu ein gemachter Mann. Sozial und ästhetisch, psychologisch und christlich entspricht der Roman den höchsten Anforderungen. Es ist Saft und Kraft drin und Realismus genug, aber was „die Welt" einem Dichter so schwer verzeiht, — es ist auch die ^Überzeugung drin, daß allein üas Christentum aus den Tiefen eigener Schuld und dem Sanne fremder Schuld aufwärts führen kann. Die Leser meines ölattes werden von diesem wertvollen Kunstwerk nicht enttäuscht sein. . . . Das ist ein Werk mit ganz lebendiger Heimatfarbe! Ich war im Sann der ölätter bis zum Schluß. Ader was mich so verwunderte, das war immer wieder das dichterische Leuchten in diesen öildern, üas plastische Gelingen der Gestalten, die philosophische Weisheit und der Silberblick des in Gott stillegeworüenen Gemütes, was mir hier entgegentrat . . . schreibt ein Oormer Pastor. Oer wahrheitszeuge: Ein Meisterwerk! Das ist erlebt, üas fühlt man in jeder Zeile, ja mehr, es ist üurchgerungen, darchgedacht, üurchgeglaubt bis zur reinen Lösung, bis zur Harmonie himmlischen Friedens... VE" Sis zum 1. Mai 2 Expl. gebunden zur Probe bar mit S0°j> (Siehe roten verlangzettel) Ernst Röttger's Verlag, Kastel-W.