^ 61, 15. März 1913. B°r,.nb,°tt f. ». r.,chn. vuchh°nd.r 2837 Georg Müller Verlag in München (Z) Demnächst gelangt zur Ausgabe: Henri de Negnier Fürstengunst Roman Autorisierte Llebersetzung von Fr. von Oppeln-Bronikowski Geheftet M. 4.—, gebunden M. 5.50 ^l^it Lenri de Negnier zog im vergangenen Jahre der erste Symbolist unter die Unsterblichen der französischen Akademie ein. Allerdings ein Symbolist, der sich die fein satirische Erzählungskunst eines Anatole France zum Vorbild nahm, ohne deswegen seine Eigenart und die symbolistische Note aufzugeben. Seine bedeutendsten Schöpfungen sind historische Romane und Novellen, die im französischen ancien re^ime und im Italien des Barock und Rokoko wurzeln. So vor allem der Roman: le bon plai8i'r, der nun hier in einer guten deutschen Llebersetzung vorliegt. Er spielt im Zeit alter des roi soleil und ist in der altertümlichen Sprache eines damaligen Geschicht schreibers gemeistert. Wenn der Dichter dann im letzten Drittel der Darstellung seinen Roman abbricht, um ihn durch die angeblichen Memoiren des Äerrn von Collarceaux fortzusetzen, so merken wir den Unterschied gar nicht und glauben wirklich, daß ein Löfling des Sonnenkönigs zu uns spräche. Wie der Wille des Königs, ein Wink von ihm, ein Stirnrunzeln zum Schicksal wird, wie er fast, ohne daß man ihn sieht, den eigentlichen Mittelpunkt der Handlung bildet, wie es dem biedern Anton von Pocancy trotz aller guten Absicht nicht gelingt, einen Sonnenblick seiner Äuld zu erlangen, wie der Chevalier de Froulaine sich dem Allmächtigen umsonst in den Weg stellt, um ihn an seine Taten zu erinnern usw., — das alles ist mit feinem historischen Sinn zu einer schmerzlichen Tragödie ausgestust. peu cie crapule 8e pai^clonne en ce8 1emp8 la", dies resignierte Wort der Frau von Maintenon ist das bezeichnende Motto des Romans. Es ist eine der eigenartigsten Lervorbringungen des modernen französischen Schrifttums. VorErscheinen bestellt liefere ich mit4v"/«u. 7j6,Ebd.no.