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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.09.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-09-02
- Erscheinungsdatum
- 02.09.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
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9834 Börsenblatt f. d. Dtsch'i. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 204. 2. September 1811 Erwcrbsgcnossenschaft (Union xroksssionnslls), Jir Belgien sind die Vereine und Gesellschaften im Gegensatz zu den meisten andern Kulturländern nicht juristische Personen, so daß rechtsgültige Kollektivaktionen derartiger Vereine mit den größten Schwierigkeiten verbunden sind. Sogar die großen Universitäten in Löwen (kathol. Universität) und Brüssel (freie Univ,)sindalsStiftungsuniversitätenhieroonnichtausgeuommen, wenn auch eine Gesetzesvorlage für deren gesetzliche Aner kennung jetzt eingebracht worden ist. Da der Osrols bei spielsweise durch den Schutz der Verkanfsordnung juristischen Verwicklungen kaum immer aus dem Wege zu gehen in der Lage sein dürfte, ist der vom Vorstand vorgeschlagene Weg gegeben, Buchhändler Hoste-Gent macht auf verschiedene unklare, Punkte in dem ausgearbeiteten Statuteneutwurf der zu begründenden Erwerbsgenossenschaft aufmerksam, sodaß beschlossen wird, den letzteren unter Hinzuziehung eines Rechtsanwalts einer nochmaligen Prüfung zu unterwerfen. Die Umwandlung selbst wird im Prinzip beschlossen, ebenso die Errichtung eines Einigungs- und Schiedsgerichts amts für die Mitglieder des Oerels, sowie die Errichtung einer gemischten Schiedsgcrichtskommission auf Grund eines Abkommens zwischen den Brüsseler Buchdrücke, eibesitzer-Ver- einen und der »usäsrntion bruxslloiss äss inänstriss cka livrs«, die die Gesamtheit der in den buchgewerblichen Betrieben beschäftigten Arbeiter umfaßt. Im Anschluß an den im Jahre 1905 in Lüttich ab- gchaltenen Internationalen Kongreß für die Reproduktion von Handschriften usw,, dessen Beschlüsse unter dem frischen Eindruck des Türmer Bibliotheksbrandes standen, hatte Pater van den Gheyn, der Konservator der Handschriftenabteilung an der Brüsseler Bibliothek und ihr jetziger Oberbibliothekar, in Gemeinschaft mit einer hiesigen Verlagsbuchhandlung ge plant, die wichtigsten und wertvollsten Manuskripte der Königlichen Bibliothek in Lichtdruck-Faksimiles herauszugeben, Der Boden sür ein derartiges Unternehmen war offenbar noch nicht genügend vorbereitet, denn die geplante Samm lung der »Ooäioss bslxisi sslsstr« kam über die Versendung eines ersten Prospekts nie hinaus. Inzwischen hat sich in Bibliothekskreisen das Interesse für derartige Neudrucke be deutend gehoben, so daß wir jetzt sogar zwei ähnliche Sammlungen zu verzeichnen haben, die von rührigen belgischen Verlegern herausgegeben werden. Während aber die damals geplante Sammlung vorerst von der Wiedergabe von Miniaturen absehen wollte, beschränken sich die beiden neuen Publikationen ausschließlich hieraus. Den Anfang machte die Firma Vromant L Cie, mit dem bekannten belgischen Manuskript: Oronioguss st Oougnsstss äs Obarlsumins, von Jean Ls Tavernier, dÄudenacde <105 Tafeln in Phototypie, mit 24 Seiten Text, Format 8° in Portefeuille, Preis 20 Francs, Dasselbe bildet den 1. Band der »ldsproäuotions äse Unnusorits äs 1a Libliotbdgus rozrnls äs Lslxigus« und ist wie die nach stehend genannten von dem obenerwähnten Oberbibliothekar Pater van den Gheyn herausgegeben worden. Es sind seit Jahresfrist folgende weiteren Bände erschienen: f2,j >I-s Lröviairs äs übiiipps I-s klon (4", kl Tafeln, 30 Frcs,), 51 Tafeln, 15 Frcs), s4,j Ilistoiro äs Obarlss blartöl, 102 Miniaturen von Loyset Liedet (1470), 8", 20 Frcs, Dieser Auchkünstler verdient unser besonderes Interesse, gilt er doch als der fruchtbarste Miniaturist am glänzenden Hofe der Burgunder Herzöge, deren Bibliothek heute den wert vollsten Bestandteil der Handschriftenabteilung der König lichen Bibliothek in Brüssel bildet, Liedet hat übrigens nicht weniger als 558 »Historien« illustriert. Das andere Unternehmen ist von der in Bibliotheks kreisen allgemein geschätzten, auf kunsthistorischem Gebiete Weltruf genießenden Verlagshandlung G, van Oest L Cie, ins Leben gerufen worden und umfaßt bis jetzt die drei folgenden, soeben erschienenen Werke: 1-6 Ursviairs äs Lbilipps 1-6 Bon, 40, 61 Tafeln in Phototypie, nebst Text, Preis SO Frcs,, ebenfalls von k, van den Gheyn herausgegeben; seiner das berühmte Miniaturenwerk der Pariser Arsenalbibliothek >I-s Orsnä vom Konservator dieser Bibliothek, Henry Martin, kom mentiert (4", 92 Seiten Text und 150 Miniaturen auf 39 Taseln); und schließlich die »Usurss äs blilsn«, aus der Libliotssn Niivuleiavn, die mit den durch den erwähnten Bibliotheksbrand vernichteten -Usurss äs llarin - früher ein Ganzes gebildet haben und mit diesen als das hervorragendste französisch-vlämische Miniaturwelk des 15, Jahrhunderts (van Eyck) gelten. Es umfaßt 31 Foliotafeln und enthält eine ausführliche Ein leitung aus der Feder des bekannten Historikers der vlämischcn Primitiven Georges H, de Loo. (Preis 100 Frcs.) Zur Ausdehnung dieser bis jetzt übrigens ohne Gesamttitel er scheinenden Sammlung hat die Firma van Oest die Rest bestände der folgenden, im Verlage der Kleinmannschcn Kunstanstalt in Haarlem erschienenen Werke übernommen, sämtlich Lichtdruckausgaben von Miniaturhandschriften der hiesigen Königlichen Bibliothek: fl j Un I-ivrs ä'bsurss äu Das Isnn äs lisrrz-, heraus- gegeben vom Antwerpener Museumsdirektor Pol de Mont (19 Doppeltafeln in Folio, auf Velin, 40 Frcs,). f2.s 1-6 I-ivrs ä'Usurss äs Uotrs-Uams, äirss äs Usnnsss^, herausgegeben von Joseph Destrse, Konservator am hiesigen blusss äu Oioguuntsusirs (56 Tafeln in Folio, auf holländ, Papier, 60 Frcs,), fS.j l-s Lsnutisr äs Lstsrborougb, herausgegeben von L, Van den Gheyn (33 Doppeltafeln in Folio, aus holländ. Papier, 50 Frcs,), Ein kürzlich im gleichen Verlage erschienenes Buch des Genter Universitätslehrers Alph, Roersch führt uns aus der in all diesen mittelalterlichen Handschriften beschriebenen und verherrlichten Epoche ins erste Jahrhundert der Buchdrucker kunst, in die Zeit des belgischen Humanismus, an dessen Entwicklung neben den »Brüdern vom gemeinsamen Leben« gerade die vorstehend mehrfach genannten kunstlieben den Herzöge von Burgund einen so großen Anteil haben. Es betitelt sich: > l-'Uumnnisms bslgs 4 l'spogus äs In rsnnissnuov, (van Oest L Cie., 8", 174 Seiten, 3 Frcs, 50 Cts.) und macht uns mit einer Reihe belgischer Gelehrten, speziell Philologen des 1k, Jahrhunderts bekannt. Bei den außerordentlich regen Beziehungen zwischen den Gelehrten der damatigen spanisch-österreichischen Niederlande und den deutschen Universitäten bildet das Buch auch einen interessanten Beitrag zur deutschen Gelehrteogeschichte, Uns dürste aber insbesondere die Person des Löwener Hellenisten Rütger Rescius fesseln, der sich bereits seit 1513 als Korrektor des ersten belgischen Buchdruckers Thierry Martens die Mittel sür die Fortsetzung seiner Studien verschaffte und auf Verwenden seines Gönners Erasmus von Rotterdam den ersten Lehrstuhl für griechische Philologie an dem im Jahre 1518 gegründeten »Oolld§s äse Nrois-I-nnxuss« (Latein.-Gciech.-Hebr.) erhielt. Als Thierry Marlens sich im Jahre 1529 aus Altersrücksichten vom Geschäft zurückzog und seine Druckerei auslöste, um im Kloster der Guillelmiten in Alost seine letzten Tage zu verbringen — er soll der Überlieferung gemäß nicht nur seine Handschriften und Bücher, sondern auch seine Druckpressen und Typenvorräte mitgenommen haben, um sich nicht von ihnen zu trennen —, da stellte sich Rescius kurz
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