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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1879
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1879
- Sprache
- Deutsch
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so starken und einschränkenden Druck ausüben, daß die Schleuderei darunter verschwinden muß. Ich schließe mit der Erklärung, die ich schon im Eingang meiner Rede andeutete, daß der Mitteldeutsche Verband mit Freuden bereit ist, den süns Sätzen seine Zustimmung zu geben. Vorsitzender: Meine Herren! Trotzdem ich sechs Jahre lang Ihr Vorsitzender zu sein die Ehre habe, habe ich eben einen nicht unbedeutenden Fehler begangen, indem ich die Diskussion zu früh über den Antrag aufnahm. Es ist, nachdem Herr Haessel, der stellvertretende Schatzmeister, zum Schatzmeister gewählt worden ist, jetzt diese Stelle neu zu besetzen; wir müssen also noch eine Wahl vornehmen, und ich ersuche die beiden Herren Ordner, die Stimmzettel zu vertheilen. Bezüglich der Wahl des stellvertretenden Vorsitzenden befinden wir uns in eigenthümlicher Lage. Herr Kröner ist nicht anwesend; wir würden diesen wohl telegraphisch ansragen müssen, ob er die Wahl annimmt, und, wenn er ablehnen sollte, entweder morgen zu einer neuen Generalversammlung zusammentreten, oder den Posten unbesetzt lassen. Herr Spemann: Ich weiß, daß Herr Kröner factisch wieder erkrankt zu Bette liegt. Eine Anfrage, die vor ein paar Tagen in einer Angelegenheit an ihn gerichtet wurde, mußte von seinem Bruder dahin beantwortet werden, daß er außer Stande sei, die Anfrage zu beantworten, weil nicht einmal dieser Brief ihm vorgelegt werden konnte. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, wenn Sie diesen krankem Mann im gegenwärtigen Augenblicke eine Entscheidung ansinnen, die doch nicht so leicht zu treffen ist. Herr Hertz: Die Depesche könnte meiner Ansicht nach so formulirt werden, daß sie an einen dem Herrn Kröner nahe Stehenden, also an einen Bruder, gerichtet würde, mit der Bitte, sie dem Kranken vorzulegen, falls dessen Zustand es ge statte. Wenn dann eine abschlägige Antwort kommen sollte — was ich nicht hoffe —, so könnten wir morgen eine neue Generalversammlung abhalten, was ja nach den Statuten zulässig ist; dem Vorsteher selbst müßte es in der That von Wichtig keit und Bedeutung sein, denn die Sache spielt ja dann Jahre lang. Die Brüder des Herrn Kröner werden ja wissen, ob sie ihm die Depesche vorlegen können oder nicht. Herr Spemann: Ich glaube nach Kenntniß der Verhältnisse in diesem Falle die Wahrscheinlichkeit aussprechen zu dürfen, daß eine ablehnende Antwort eingehen wird. Es ist das allerdings meine persönliche Ansicht, aber ich glaube auch die der Herren Stuttgarter Kollegen, welche die persönlichen Verhältnisse kennen. Herr Hertz: Ich ziehe hiernach meinen Wunsch nach sofortiger telegraphischer Anfrage zurück. Vorsitzender: Meine Herren! Ich bitte dringend, den Saal noch nicht zu verlassen; wir fahren in unserer Be- rathung sort. Ich bitte die Herren, die jetzt das Wort zu ergreifen wünschen, sich zu melden; die Punkte sind Ihnen bekannt, die als Grundlage der Reorganisation des Börsenvereins und zugleich der Abänderung der Statuten dienen. Herr Simion aus Berlin: Drei Punkte, meine Herren, sind es, die uns heute beschäftigen; erstens die Frage, ob wir überhaupt eine Aenderung der Statuten haben wollen, zweitens die Zusammensetzung der Commission, welche, wenn die Frage bejaht wird, diese Aenderung vorzubereiten hat, und drittens endlich: ob und welche Direction man dieser Commission aus den Weg geben soll. Ich für meine Person werde mich den beiden ersten Vorschlägen unbedingt anschließen. Auch ich bin der An sicht, daß eine Aenderung des Statuts in mancher Beziehung eine Nothwendigkeit ist, und daß wir auch statutengemäß verfahren müssen, indem wir einer Commission die Vorbereitung übergeben. Indessen kann ich in keiner Weise mich dazu verstehen, dieser Commission ganz bestimmte Direktiven nach der Richtung zu geben, wie sie uns hier vorgelegt sind. Ich muß mein großes Bedauern darüber aussprechen, daß diese wichtigen Sätze, welche die Direktive bilden sollen, in keiner Weise vorher bekannt ge macht worben sind: wir sind gradezu damit überrascht worden. Nach den Erklärungen des Herrn Morgenstern ist das in keiner Weise Schuld der Enquste-Commission. Diese Commission hat die Vorlage für den Vorstand gemacht, der Vorstand hat sie zur Vertheilung und zu unserer Kenntnißnahme drucken lassen, und es ist nur die Initiative des Herrrn Wild, der diese lediglich zu unserer Kenntnißnahme bestimmten fünf Punkte hier als Antrag aufgestellt hat. Ich meine, daß dieser Grund allein schon maßgebend sein müßte, um uns zu bestimmen, in einer so überaus wichtigen Sache keinen übereilten Beschluß zu fassen. Wir sollen hier eine Direktive geben, die doch ganz nothwendig zur Folge haben wird, daß entweder ein ganzes Jahr vergeblich ver flossen sein wird, wenn die Arbeiten, die auf Grund dieser Direktive gemacht werden, nicht angenommen werden, oder daß wir uns in einer Weise die Hand binden, daß schließlich ein Statut zu Stande kommt, welches unser» Wünschen und Ueberzeugungen nicht entspricht. Ich kann das nur ganz kurz aussühren, weil ich selbst erst gestern Abend von diesen Sätzen Kenntniß erlangt habe und durchaus nicht in der Lage wäre, ein gründliches Referat darüber zu geben; ich kann nur ganz aphoristische Bemer kungen über diese Punkte machen. Die Gründe, die mich bestimmen, unter keinen Umständen diesen fünf Sätzen als Direktiven für die Commission meine Zustimmungen zu geben, sind folgende. In Nummer 1 und 2 wird gefordert, daß der Verein im Wesentlichen seine Aufgabe und die Grenzen seiner Thätigkeit erweitere, Nummer 2 wird eine Erweiterung der Machtbefugnisse des Vorstandes beantragt. Es ist in keiner Weise weder in der Debatte heute noch in diesen Sätzen selbst scharf ausgesprochen, wozu die Machtbefugniß des Vereins und des Vorstands erweitert werden soll. Nach den Statuten, wie sie augenblicklich in Krast sind, hat der Vorstand schon außerordentlich weitgehende Befugnisse, denn es heißt, daß er alle diejenigen Fragen zu regeln hat, welche nicht der Hauptversammlung oder besondern Ausschüssen Vorbehalten werden; und am Schluß heißt es ausdrücklich: er hat alle Maßregeln zu ergreifen, welche geeignet sind, das Interesse des Vereins und des deutschen Buchhandels im Allge meinen zu fördern. Ich finde hierin eine so weitgehende Machtbefugniß des Vorstandes, daß ich mich doch fragen muß, welche Gründe wohl vorhanden gewesen sind, die uns bestimmen sollen, nach dieser Richtung hin eine Aenderung eintreten zu lassen; und da will ich die Antwort denn rund heraus sagen, wie sie mir sich ungeschminkt präsentirt: Es wird hier beabsichtigt, einzu greifen in die Privatthätigkeit der einzelnen Sortimentsbuchhändler, vorzuschreiben, mit welchem Rabatt sie verkaufen sollen, den Verlegern vorzuschreiben, mit welchen Firmen sie in Verbindung treten sollen, möglicherweise auch, welcher Rabatt zu geben und welche Partiebedingungen zu stellen seien; und vom Vorstand wird erwartet, und es soll ihm die Machtbefugniß dazu gegeben werden, Andres nicht zu dulden, eine Execution auszuüben gegen Diejenigen, welche sich diesen Beschlüssen nicht fügen werden, das heißt, vielleicht sogar bis zum Ausschluß aus dem Verein zu gehen. Das ist meiner Ueberzeugung nach der Kern dieser beiden
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