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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1916
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- 1916-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1916
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Redaktioneller Teil 96, 27. April 1916. der Schule sehr vorteilhaft. Besuche in den Papierfabriken Sieler L ^ Vogel in Golzcrn bei Grimma, F. M. Weber in Wehlis bei Schkeuditz ^ und in den Leipziger Druckereien Oscar Brandstetter, Oskar Leiner, ^ Phil. Reclam jun. und »Leipziger Neueste Nachrichten« ließen die > Anschauung noch lebendiger wirren. Tie Buchhändler-Lehranstalt erschöpft ihre Aufgabe nicht im Nahmen einer Lcrnschule, sondern bestrebt sich darüber hinaus mit großem Ernst, auch zu erziehen und neben Vermittlung einer tüchtigen Berufs bildung in den Schülern auch den sittlichen Charakter zu festigen, strenges Pflichtbewußtsein, Vaterlandsliebe und alle Tugenden eines Kleine Mlttilnngen. Ccrvantcsseiern in Spanien. — Die Feiern aus Anlaß des 30V. Todestages von Cervantes haben sich auf einige akademische Feierlich keiten und Erinuerungsartikel der Presse beschränkt. Ministerpräsident Graf Nvmanones erklärte, daß die Nationalfeier nach Friedensschlutz um so glänzender sein würde. 8k. Schutz der wissenschaftlichen Kritik minderwertiger Erzeug nisse. Urteil des Reichsgerichts vom 13. April 1916. (Nachdruck ver boten.) — Der mehrfach wegen Betrugs vorbestrafte Kaufmann A. Hoffmann in Magdeburg hatte im März 1915 in einem Berliner Blatte durch Inserat sogenanntes Gerstenschrot angepriesen und sich da durch eine Anklage wegen Betrugs zugezogen, von der er jedoch ft-ei- gesprochen wurde. Kurz darauf erschien in der Sächs. landwirtschaft lichen Zeitung ein Artikel des Professors Dr. Barnstein, Leiters der Futtermittelabteilung der König!. Landwirtschaftlichen Versuchsstation in Leipzig, der sich mit dem von Hoffmann angebotenen Gerstenschrot befaßte und es als völlig unbrauchbar und minderwertig bezeich net«!. Als Hoffmann den Artikel las, richtete er an die Versuchs station ein Schreiben und warf in diesem dem Verfasser des Artikels vor, daß er ganz konfus sein müsse, keine Kenntnisse besäße, sich sein Stndiengeld zurückgeben lassen und damit erst einmal etwas lernen solle. Auch legte er ihm betrügerische Absichten unter. Vom Land gericht Magdeburg wurde Hoffmann daraufhin wegen Beleidi gung zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Das Landgericht war der Ansicht, daß an sich wohl ein derartiges Schreiben zur Wahrung berechtigter Interessen zulässig sei; im vorliegenden Falle gehe jedoch aus Form und Inhalt deutlich die beleidigende Absicht hervor, wobei zu berücksichtigen sei, daß Professor 1)r. B. seinen Artikel in Ausübung seiner amtlichen Tätigkeit geschrieben habe. Gegen seine Verurteilung legte Hoffmann Revision beim Reichsgericht ein, die jedoch als unbegründet verworfen wurde. (Aktenzeichen: 3 7). 121/16.) Persolmlnachrichten. Gustav Schwalbe f. — Der Anatom und Anthropolog Geheimer Medizinalrat Professor vr. Gustav Schwalbe in Straßburg, Ehren mitglied vieler gelehrter Körperschaften, ist dort, 72 Fahre alt, gestorben. Er veröffentlichte u. a.: »Lehrbuch der Neurologie« (1881) und »Lehrbuch der Anatomie der Sinnesorgane« (1887). Außerdem war er Herausgeber der »Fahresberichte über die Fortschritte der Anatomie und Entwicklungsgeschichte«, der »Beiträge zur Anthropologie Elsaß-Lothringens« und der »Zeitschrift für Morphologie und Anthro pologie«. Wilhelm Metzger f. Der Leipziger Privatdozent 1)r. pttil. Wilhelm Metzger ist, wie erst jetzt bekannt wird, am 20. April im Vereinslazarett zu Würzburg an einer Operation gestorben. Er ge hörte dem Heere als Landsturinmann au. Außer seiner germanistischen Doktorarbeit veröffentlichte er »och »Die Epochen der Schellingschen Philosophie von 1795 bis 1802«, sowie mehrere kleinere Aufsätze und Besprechungen. Sprechslitil. ^ Zur Steuer der Wahrheit. Fn der Antwort des Deutschen Verlcgervcreins an den Buch- händlerverein »Kreis Norden (Bbl. Nr. 84) steht der Satz: »Wenn bei wissenschaftlichen Büchern und Zeitschriften der Ra batt noch nicht diese Höhe erreicht hat und in einer großen Zahl von Fällen auf 25 stchengeblieben ist, so dürfte der Grund darin liegen, daß wissenschaftliche Bücher meist einen höheren Preis haben und daß für die einmalige Arbeitsleistung daher ein größeres Stück Geld bei der Vermittlung übrig bleibt, als bei einem billigen schönmissen- schaftlichen Buche«. Obwohl diese Frage eigentlich zur Genüge erörtert worden ist, muß ich der in vorstehenden Worten, liegenden Darstellung im Inter, esse der Wahrheit und Klarheit entgcgentreten. Gewiß ist es richtig, daß wissenschaftliche Bücher meist einen höheren Preis haben, völlig irrig ist aber der Satz, daß daher für die einmalige Arbeitsleistung ein größeres Stück Geld übrig bleibe, als bei billigen schönwisscnschaft- lichen Büchern. Um den Beweis des Gegenteils zu erbringen, will ich aus meiner Praxis auführen, was beim Vertriebe wissenschaftlicher Bücher für uns Sortimenter herauskommt. Zu dem Zweck habe ich aus meiner Ansichtskladde festgestellt, daß das hiesige Gymnasium in den letzten drei Jahren 8 °/i, aller zur Ansicht vorgelegten Bücher be halten hat. Weitere Interessenten für diese wissenschaftliche Literatur, die auch zugleich Käufer sind, gibt es hier nicht. Will nun wirklich jemand behaupten, daß die direkten Unkosten und Spesen, die bei dem Bezug der 100 °/o wissenschaftlicher Bücher entstanden sind, von den 25 °/o Rabatt der 8°/, behaltenen Bücher heranskommen? Und das ist doch der Kernpunkt für den Sortimenter. Gewiß mag cs insofern in größeren Städten günstiger sein, als der Buchhändler da einen größeren Interessentenkreis für wissenschaft liche Bücher hat. Behält sie ein Gymnasium nicht, so hat er die Möglichkeit, sie bei drei oder vier anderen abzusetzen. Auf der andern Seite jedoch muß der Sortimenter einer Großstadt wieder mit einer- größeren Konkurrenz rechnen. Jedenfalls bin ich aber auf Grund meiner Erfahrungen berechtigt, zu sagen, daß in Kleinstädten in den meisten Fällen bei dem beschränkten Interessentenkreise von einen, Nutzen beim Vertrieb wissenschaftlicher Bücher gar keine Rede sein kann, sondern weit eher von einem Verlust. Ich persönlich würde deshalb auch gar nicht böse sein, wenn die Verleger mir diese Arbeit durch direkten Vertrieb abnehmen würden. Ob sie dabei allerdings besser fahren würden, als wenn sie die Sortimenter durch Gewäh rung eines höheren Rabatts anspornten, ist doch sehr zu be zweifeln. Sie mögen nur sämtlich einmal die Herren Professoren mit ihren Neuigkeiten bombardieren, dann würden diese die ihnen entstehende Arbeit recht bald satt kriegen und sich jede weitere Zu sendung verbitten, weil sie lieber mit einigen am Orte wohnenden Sortimentshandlungen zu tun haben wollen, die ihre Wünsche genau kennen. Nun werden die Sortimenter selbstverständlich — obwohl nichts dabei zu holen ist — im Interesse des Ganzen den Vertrieb der wissenschaftlichen Neuigkeiten trotzdem auf sich nehmen, wenn deren Verleger im sonstigen Verkehr mit uns unser geschäftliches Ehr gefühl und Selbstbewußtsein nicht verletzen. Das geschieht aber, wenn Verleger, die den Sortimentern bei wissenschaftlichen Neuig keiten nahezu unbegrenzten Kredit gewähren, bei Schulbüchern Vor einsendung des Rechnungsbetrages verlangen, sie also nicht einmal gegen Nachnahme senden wollen. Diese rücksichtslose Ausnutzung ihres Monopols entbehrt jeden Gemeinschaftsgefühls, das beim geschäftlichen Verkehr unter Mitgliedern einer Organisation, wie es der Börsen verein ist, gelten sollte. Es ist doch widersinnig und lächerlich, daß heute der »sehr geehrte Herr Kollege« mit den liebenswürdigsten Worten gebeten wird, sich für die Neuigkeiten eines Verlegers zu verwenden (wozu ihm reichlich Exemplare auf Kredit angeboten werden), der ihm gestern kategorisch erklärte: »Die bestellten Schul bücher können erst abgcsandt werden, wenn sie den Betrag vorher cin- gesandt haben«. Deshalb wird ein selbstbewußter Sortimenter stets nur Neuigkeiten derjenigen Verleger vertreiben, die ihn auch sonst nicht als Buchhändler 2. Klasse betrachten. In einem Punkte jedoch muß ich dem Vorstand des Verlcgcr- vereins rückhaltlos zustimmen, und zwar bezüglich des Rabatts. Es bleibt ein Unding, mit der linken Hand höheren Rabatt zu fordern, um ihn mit der rechten Hand wieder auszngeben. Buchhändler mögen die Sortimenter sein, die heute noch Rabatt geben, gute Kauflente sind sie ganz gewiß nicht, wenn sie auch in den Zentralstätten der Intelligenz wohnen. H. Sch. Anfrage. Wer kann über den Inhaber der Firma Georg Elte, Haag (früher Leiden) Auskunft geben? Für gefl. Mitteilung märe den Herren Kollegen sehr zn Dank verbunden Berlin, 25. April 1916. Paul G o t t s ch a l k.
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