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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-02-19
- Erscheinungsdatum
- 19.02.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. /E 41, 13. Februar 1816. Deutscher Buch- und Steindrucker. Monatlicher Bericht über die graphischen Künste. Haupt-Anzeigenblatt für den buchgelverblichen Bedarf. Herausgeber Ernst Morgenstern, Berlin. 22. Jahrgang, Doppelheft 2/3, Weih nachten 1915. 4°. 56 S. Text u. Inserate. Berlin 1915, Verlag von Ernst Morgenstern. Einzelpreis 2 ^ ord. Es ist ein schönes Zeugnis für die unverwüstliche, unserem Buch gewerbe innewohnende Lebenskraft, daß es nicht nur imstande war, die schwere Prüfung des Krieges zu ertragen und sich neuen, voll ständig geänderten Lebensbedingnngen anzupassen, sondern sich auch anschickt, für die kommende Zeit des Friedens zu neuer Arbeit und neuen Fortschritten gerüstet dazustehen. Unter diesem Zeichen steht die obige Weihnachtsnummer, die, ungeachtet aller technischen und sonstigen Schwierigkeiten der Kriegszeit, schöner Gewohnheit getreu, auch in diesem Jahre rechtzeitig und ohne wesentliche Beschränkung des In halts erschienen ist. Es würde natürlich zu weit führen, ans den Inhalt im einzelnen genauer einzngehen. Deshalb möge die Angabe einer Anzahl bemerkenswerter Arbeiten genügen. Den Aufgaben der kommenden Zeit gilt der Artikel von M. Lenz »Ein Blick voraus«. Nicht minder wichtig ist eine von Rektor P. Hoche angeschnittene Frage in seiner Arbeit: »Der Krieg und der Nachwuchs«. Bon anderen Artikeln seien genannt: »Schriftsteller aus dem Hohenzollernhause«, »Die neuen Staatswappen von Österreich-Ungarn« von H. G. Ströhl, »Deutsche Geschäftsleute, sprecht und schreibt deutsch!«, »Denkt an die Zukunft!«, »Die Werbetätigkeit als Kriegsopfer«, »Die Aussichten für die graphische Industrie der Mittelmächte nach Fricdensschlnß«. Unter den Mitteilungen vermischten Inhalts sei noch einer Totentasel ge dacht, die in pietätvoller Weise die Namen der für Deutschlands Zu kunft gefallenen Helden des Buchgewerbes verzeichnet. Ten äußerlich sehr wirkungsvollen Nahmen der Veröffentlichung bildet ein umfang reicher Anzeigenteil, in dem die verschiedensten und leistungsfähigsten Unternehmungen des deutschen Buchgewerbes miteinander wetteifern, in Druck und Illustration die besten Proben ihrer Arbeit zu zeigen. Insofern ist das Heft auch imstande, den Angehörigen des Buchverlags manche neue Bezugsquelle nachzuwcisen, wie überhaupt der Inhalt des Heftes viele unserer Bcrufsgcnosscn interessieren dürfte. I.. Kleine Mitteilungen. Biichermarder in Prag. — Das Prager Tageblatt berichtet über eine Diebesbande, die sich seit längerer Zeit auf Diebstähle in Prager Verlagsbuchhandlungen verlegt und mit großem Erfolge gearbeitet hat. Die gestohlenen Bücher sollen, wie es heißt, einen Wert von 50 000 1< haben. Einzelne Buchhändler hatten schon seit längerer Zeit einen oft bedeutenden Abgang ihres Büchervorrates bemerkt, und deshalb wurden einige Mitglieder des Gremiums mit der Aufgabe betraut, der Sache nachzugehen. Diesen fiel es bei ihren Nachfor schungen besonders auf, daß oft Bücher, die eben auf den Markt gekommen waren, am nächsten Tage schon in der Auslage des Anti quariats Boh. Boeanek in der Brenntegasse steckten. Das Gremium erstattete nun Anzeige bei der Polizeidirektion, die sofort die nötigen Erhebungen einleiten ließ. Es stellte sich heraus, daß der bei dem Buchhändler Srdce bcdienstet gewesene Anton Erbs sich mit Dienern einiger Prager Buchhandlungen in Verbindung gesetzt und sie ver anlaßt hatte, ihren Chefs Bücher zu entwenden, die er dann bei Boeanek verkaufte. Dieser gab Erbs 40°/, des Wertes der Bücher, wovon 20°/, der Diener erhielt, der die Bücher entwendet hatte. Bo eanek verkaufte die Bücher meist antiquarisch für 68°/, (!) ihres Wertes. Der Diebesbande, die in einem Gasthansc auf der Oberen Neustadt ihre Börse hatte, gehörten an: von der Firma Vilimck die Diener Wenzel Stiller und Rochus Heykal, von der Firma öolc in Karolincnthal der Magazineur Dibclka und die Diener Josef Termer und Stefan Chladck, weiter der Diener Joses Nerad der Ver lagsfirma Kober und der Diener Wenzel Hasek der Firma Höfer L Kloueek. Diese Personen, sowie der Antiquar Boeanek und sein Buchhalter Friedrich Henrpch wurden dem Strafgerichte einge liefert. Die Diebstähle wurden seit dem Jahre 1913 verübt. Eine deutsche Volksschule in Lüttich. - In Lüttich wird jetzt eine deutsche Volksschule errichtet. Der Präsident der Zivilverwaltung von Lüttich, Geheimer Ncgierungsrat Horning, hat den Plan für die Schnlc bereits ausgcarbeitet. Sie soll vollkommen nach dem Lehrplan der deutschen Volksschule errichtet werden. Schulgeld wird nicht erhoben. Der Krieg und die Schulatlanten. Von der Geschäftsstelle des Börsenvereins wurde die nachstehende Mitteilung an etwa 500 Tages- der der Standpunkt vertreten wurde, daß die Anschassnng von Schul- atlanten zum Osterschulwcchsel infolge der durch den Krieg bedingten Änderungen der Karten unzweckmäßig sei und deshalb aus Sparsam keitsgründen unterbleiben müßte. Gewiß ist es richtig, daß während des Krieges überall weise Sparsamkeit herrschen muß, damit alle irgend verfügbaren Mittel in den Dienst des Vaterlandes gestellt wer den können. Aber andererseits — wen gibt es denn, der gerade heute eine gute Kriegskarte, einen handlichen Atlas entbehren möchte oder könnte? Wäre cs nicht geradezu lächerlich, ihn von deren Ankauf mit der Begründung abzuhalten, daß sie nach dem Kriege »veraltet« sein werden? Das wäre doch wahrlich am falschen Fleck gespart und ein Zeichen großer Kurzsichtigkeit. Und wenn unsere Jungens mit brennender Begierde den Kriegsercignissen auf der Karte folgen wollen, Schulatlas nach dem Kriege einigen Änderungen unterworfen sein wird? Nein, hüten wir uns vor engherziger Knickerei bei unent behrlichen Kttlturausgaben: sparen wir lieber bei den oft recht über flüssigen, ja schädlichen Ausgaben für Luxus- und Gennßartikel. An- und Verkauf von Metallen und Altmaterialien. — Es wird wiederholt gebeten, alle irgendwie freiwerdenden Altmaterialien ans Kupfer, Messing und Hartblei n u r an die von den Unternehmer- Verbänden des graphischen Gewerbes mit Zustimmung des Kriegs- ministcrinms eingerichtete Metall-Vermittlungsstelle für das graphische Gewerbe, e. V. in Leipzig, Deutsches Buchgewerbehaus, oder an die von ihr beauftragten, mit besonderem Ausweis versehenen Firmen zu ver kaufen. Personalnachrichten. Gestorben: am 15. Februar nach kurzem schweren Leiden Herr Hofbuchhändler und Stadtrat Otto mar Lord, Seniorchef der Firma Fried rich Wagner in Brannschweig. Der Verstorbene wurde am 1. Januar 1871 von dem Gründer der Firma, Friedrich Wagner, als Teilhaber ausgenommen und hatte die Freude, noch volle 15 Jahre mit diesem ersprießlich Zusammen arbeiten zu können. Friedrich Wagner starb am 26. August 1886, und seine Witwe, Frau Melanie Wagner, geb. Giesccke, trat an seiner statt als Vertreterin der Erben in die Firma ein, die Lord allein leitete. Nach Ausscheiden der Erben nahm der nun Verstorbene am 1. Januar 1901 seinen Mitarbeiter Herrn Rudolf Hargens als Teilhaber auf, mit dem er im ganzen 28 Jahre in treuem Zusammenarbeiten geschafft Ottomar Lord war ein sehr vielseitiger Mann^ dem das Wort wie wenigen zu Gebote stand und der sich auch in gebundener Rede mit Er folg versucht hat. Er war ein sehr beliebtes Mitglied im Buchhändler- Verband Hannover-Braunschweig, auf dessen bevorstehende Verbands tagung das Ableben des tüchtigen liebenswürdigen Mannes einen Schatten werfen wird. Maximilian Koch v. Berneck f. — In München ist der Schrift steller Koch v. Berneck im hohen Alter von 89 Jahren gestorben. Der als Neiseschriftsteller einst Vielgenannte war 1827 in Dresden geboren. Aus dem medizinischen Studium an der Universität Leipzig entführte ihn 1848 jugendlicher Tatendrang in den schleswig-holsteinischen Frei heitskrieg, wo er nach den Gefechten bei Fdstcdt und Missunde Offizier wurde. Später kam er auf ausgedehnten Reisen durch alle fünf Welt teile und beteiligte sich auch an Keller vom Steinbocks Nil-Entdcckungs- expedition. Dann wohnte er in Dresden, Stuttgart, Genf, 1870—1881 in Zürich, überall besonders mit Rciseschriftstcllcrei literarisch be schäftigt. Seit 1881 in München lebend, erwählte er nun die Neiseschriftstellerei zum Beruf. Seine außerordentlich geschickten und fesselnden Führer und Handbücher erwarben sich große Beliebtheit: »In 30 Tagen durch die Schweiz«, »Österreich und Süd- dentschland«, »Schloß Berg und der Starnberger Sec«, besonders »Mün chen und die Königsschlösser« (26 Auflagen) und »Internationales Neisealbum« (16 Auflagen). Jahrelang lieferte er der »Jllustrirten Zeitung« (Leipzig) anziehende Aufsätze und Plaudereien namentlich aus dem Münchener Gesellschafts- und Theaterlebcn. 188 en verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Vuchhäudlerhauö. er Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (BuchhändlerhauS).
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