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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 126, 4. Juni 1914. Kleine Mitteilungen. Pfingsten auf der Bugra. — Wohl selten hat eine Ausstellung einen solchen Massenbesuch erlebt, wie ihn an den beiden Psingstfeier- lagcn die Bugra gesehen hat. Insbesondere waren von auswür-ts große Verbände und Korporationen mit vielen Tausenden von Mit gliedern erschienen, die unter sachkundiger Führung die Ausstellung eingehend besichtigten. Insgesamt weilten an beiden Feiertagen über 133 000 Menschen auf der Ausstellung, und zwar am Pfingstsonntag 68 000, am Pfingstmontag 65 000. In den Lokalen und Vergnügungs stätten war alles überfüllt, im »Student« machten sich infolge des An dranges zuweilen Absperrungen nötig. Auch am Sounabend vor Pfingsten war der Besuch trotz des zweifelhaften Wetters sehr gut: insgesamt waren 35 000 Besucher anwesend. Akademische Vorlesungen im — Hschgcbirge. — Unter den viel fältigen Ferienkursen, die seit einiger Zeit zur Ergänzung des regu lären Universitätsunterrichts dienen, ist ein Schweizer Unternehmen sicher am originellsten. Seit zwei Jahren besteht nämlich eine »Schwei zerische Gesellschaft für akademische Ferienkurse im Hochgebirge«, die jeden Sommer wissenschaftliche Vortragszyklen in zwei Orten des Engadin, in Zuoz und Scanfs, organisiert. Die ersten Kurse wurden im vorigen Jahre abgehalten und hatten einen so guten Erfolg, daß die Zukunft dieser »Gebirgshochschüler« gesichert erscheint. Das dies jährige Programm weist eine Reihe bemerkenswerter Vorlesungen, vor allem von Dozenten der Schweizerischen Hochschulen, auf. Pro fessor Röthlisberger aus Bern wird z. B. über das »Recht der Presse« und Privatdozent vr. Rumpel aus Ncuchätcl über das »Frauenstimm recht« sprechen. Auch einige auswärtige Gelehrte haben ihre Mit wirkung zngesagt; so kündet der Wiener Sprachforscher, Professor Meyer-Lübke, eine Vorlesung über »Romanische Orts- und Personen namen« an, während Professor v. d. Pfordtcn aus München die »Ge schichte der Oper« behandeln wird. Die Engadiner Ferienkurse werden auch diesmal im August abgehalten. Die 3. Mitgliederversammlung des Vereins für Kommunalwirt schaft und Kommunalpolitik wird am 13. Juni, vormittags 9)^ Uhr, im Festsaalc der Handelshochschule in Köln stattfindcn. Auf der Tages ordnung stehen u. a. Vorträge über: »Die Sparpflicht für Minder jährige und die Wohnungsfrage« (Referenten: Freiherr Marschall von Bieberstein, Landrat des Unterwesterwaldkreiscs, Montabaur, und Stadtrat Professor vr. Stein, Frankfurt a. M.) und über »Die Ver teilung der Volksschullasten« (Referenten: Oberbürgermeister Glässing, Geheimer Oberfinanzrat, Wiesbaden, vr. Schiele, Naumburg a. S., und Oberbürgermeister I)r. Wilms, Geheimer Ncgierungsrat, Posen). Die deutsche Einheitskurzschrift. — In seiner letzten Sitzung am 20. Mai hat der Unterausschuß zur Schaffung einer deutschen Ein heitskurzschrift sich ans einen Entwurf geeinigt, der als Grundlage für die weiteren Verhandlungen dem Hauptausschuß überwiesen wurde. Drei weitere Entwürfe wurden dem Hauptausschuß als Mate rial überreicht. Zur Beratung dieser Entwürfe ist der Sachverständigen- ausschnß auf den 20. und 21. Juni ins preußische Kultusministerium geladen worden. Eine Warnung vor dem juristischen Studium in Bayern. — Das bayrische Justizministerium weist in einer nachdrücklichen Bekannt machung auf die höchst ungünstigen Anstellnngs- und Beförderungsver hältnisse im höheren Justizdienst und damit ans die Gefahr einer Über alterung der Beamten hin, der mit allen Mitteln entgegengearbeitet werden müsse. Sollte der gegenwärtige Andrang andauern, so müßte die Justizverwaltung, so ungern dies geschehe, um nicht ganz unhalt bare Zustände herbcizuführen, auch ihrerseits zu einer Beschränkung der Zulassung zum juristischen Staatsdienst schreiten, wie sic schon in anderen Bundesstaaten und auch in Bayern bet anderen Staatsver waltungen eingeftthrt ist. Ebenso müßte erwogen werden, ob nicht für die Erlangung einzelner Stellen eine Altersgrenze festznsetzen sei. Warenhaus- und Filialsteuer in Hessen. — Der Handelskammer Mainz gingen kürzlich die Entwürfe von Ortssatzungen betr. Ein führung einer Warenhaus- und einer Filialsteuer in der Stadt Mainz zu. Nach Anhörung des Kleinhandelsausschusses, der sich in seiner Mehrheit für die Stenern aussprach, entschied die Handelskammer Mainz sich dahin: Sie erkenne an, daß das neue Gemeindcnmlagen- gesetz eine Entlastung in der Gewerbesteuer u. a. für ein Mainzer großes Warenhaus herbeigeführt habe, die nicht gerechtfertigt erscheine, das gleiche wäre jedoch auch bei anderen Handels- und Industrie- Unternehmungen der Fall, wie umgekehrt zahlreiche Betriebe eine bedeutende, innerlich nicht begründete Erhöhung ihrer Besteuerung erfahren hätten. Diese Unbilligkeiten seien auf den falschen und un logischen Aufbau der Gewerbesteuer zurückznsühren, gegen den sich die Handelskammer zusammen mit den übrigen hessischen Handels kammern von Anfang an gewandt hätte. Die Kammer sei der Meinung, daß es sich nicht empfehle, einzelne Gruppen von Betrieben oder gar einen einzelnen Betrieb durch eine Sondersteuer einer be sonders hohen Belastung zu unterwerfen, sondern halte es für notwen dig, daß möglichst bald das Gemeindeumlagengesetz einer Revision unterzogen würde, wodurch auch die Warenhäuser, Konsumvereine und ähnliche Großbetriebe ihrer Bedeutung gemäß zur Besteuerung herangezogen würden. Die Kammer wies gleichzeitig darauf hin, daß die Warenhaussteuer nach den bisher anderwärts gemachten Erfah rungen als ein geeignetes Mittel zur Besserung der wirtschaftlichen Lage des Mittelstandes nicht angesehen werden könne. Ebensowenig könne die finanzielle Wirkung in die Wagschale fallen, weil der Ertrag der Steuer nur gering sei. Gegen die vorgeschlagene Umsatzsteuer spräche noch der Umstand, daß durch sie ein ganz ungeeigneter Maß stab in die Besteuerung cingeführt und eine übermäßige Belastung erzielt werden würde. Das von der Warenhaussteuer Gesagte gelte in gleicher Weise für die Besteuerung der Filialgeschäfte. Die Kam mer könne sich daher mit den Entwürfen der beiden Satzungen nicht einverstanden erklären, dagegen beschloß sie, bei der Großherzoglichen Negierung nachdrücklich für eine baldige Änderung des Gemeindeum- lagengesetzes einzutreten. Wochenendtelegramme können vom 1. Juni ab auch ausgetauscht werden mit Deutsch-Ostafrika zur Worttaxe von 75 mit Aden und der Insel Perim zur Worttaxe von 60 mit Mauritius, der Insel Nodriguez, den Seychellen, Zanzibar, den Cocos-Jnseln, sowie den In seln Ascension und St. Helena zur Worttaxe von 70 Als Mindest gebühr wird die 20fache Worttaxe erhoben. Die Telegramme werden vom Aufgabe- bis zum Bestimmungsorte durchweg telegraphisch beför dert und am Dienstag bestellt. Der Entwurf eines Neichstheatergesetzcs wird dem BundeSrate demnächst zugehen, nachdem Entwurf und Begründung nunmehr defini tiv feststehen. Zwischen den Interessenten und den Ressorts haben über verschiedene Punkte keine Einigungen erfolgen können, der Haupt streitpunkt blieb das Engagement mit unterlegtem Vertrag. Der Ent wurf soll im Juni halbamtlich veröffentlicht werden. Verbotene Druckschriften. — Spektator-Jüngster (Karl Theodor Dreste), Die gesamte sexuelle Frage. Verlag von Karl Theodor Dreste, Berlin N. 65. 12. Strafkammer des Kgl. Landgerichts Ber lin I. Unbrauchbarmachung. 38 955/13. — Frauen arzt Or. Harter, Sichere Verhütung der Empfängnis. Die existie renden Mittel zur Verhütung der Schwangerschaft auf ihren Wert, so wie ihre moralische Berechtigung geprüft u. ausführlich beschrieben. Amtsgericht Altona a/E. Beschlagnahme. 5 557/14. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 4625 vom 2. Juni 1914.) Personalnachrichteli. Auszeichnung. — Herrn vr. W. Barth in Athen, Mitinhaber der dortigen Firma Eleftheroudakis L Barth, wurde der Note Adler orden 4. Klasse verliehen. Gestorben: am ersten Pfingstfeiertage, den 31. Mai, im 68. Lebensjahre Herr Hermann August Gräfe, langjähriger Prokurist des Hauses Otto Spanier in Leipzig. Der Verstorbene hat über 40 Jahre, seit 15. Dezember 1873, im Dienste der oben genannten angesehenen Firma gestanden, für die er seit 1903 als Prokurist zeichnete. Während er früher an der Leitung des ganzen Betriebes, Druckerei, Buchbinderei und Verlag, beteiligt war, hat er in letzter Zeit seine Sorgfalt nur dem Verlage gewidmet, stets unermüdlich tätig bis wenige Tage vor seinem Tode, der ihn nach nur kurzem Unwohlsein ereilte. Adolf G. v. Deines s. — General der Artillerie z. D. v. Deines ist am 30. Mai in Berlin im Alter von 62 Jahren gestorben. Er war von 1901/1906 Chef der 4. Abteilung im Großen Generalstabe und widmete sich nach seinem Abschied an der Berliner Universität ger manistischen Studien, für die er schon während seiner aktiven Dienst zeit reges Interesse bekundet hatte. Er war bekannt als ein ausge zeichneter Goethckenner, wie er denn überhaupt der Goethe-Philologie seine Aufmerksamkeit zuwandte. verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlcrhauö. Redaktion nnd Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (Bnchhänblcrhaus). 896
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