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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-08-31
- Erscheinungsdatum
- 31.08.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 201, 31. August 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. 9873 weitaus meisten Fällen immer selbst hergestellt werden. Dies ist deshalb leicht möglich, weil die Herstellung einer Radierung keine allzugroße Übung erfordert, vorausgesetzt, daß der »Radierer« mit großen künstlerischen Fähigkeiten aus gestattet ist. Ebenso leicht wie man ohne künstlerische Voraus setzungen photographieren lernen kann, ebenso leicht kann man mit künstlerischen Fähigkeiten die Technik der Radierung sich aneignen. Die Radierung ist also das höchste künstlerische Tiefdruckverfahren, aber nur insofern, als hier der Künstler am besten zu uns spricht. Nichts ist verzeichnet, nichts ist hinzu gesetzt, jede Linie und jeder Strich stehen dort, wo sie hin gehören, weil ja der Künstler alles selbst gemacht hat. Und auch der Druck der Blätter wird vielfach unter Aufsicht des Künstlers ausgeführt. Daher kommt es, daß gerade die Radierung sich großer Beliebtheit unter den modernen Künstlern erfreut. Schon durch Dürer wurden Radierungen hergestellt; besonders aber wurde diese Technik durch Rembrandt eine beliebte und zu einer gewissen Blüte gebracht. Heute wird sie in ziemlich großem Maßstabe von allen bedeutenden Graphikern ausgeübt. Die Radierung wird vielfach als repro duzierende Kunst angewandt, oft aber auch nur zu dem Zwecke benutzt, damit Original-Kunstwerke geschaffen werden. Man nennt diese Künstler »Maler-Radierer« oder auch »Graphiker«. In Künstlerkreisen bestehen Radiererklubs, denen die Pflege dieses künstlerisch-graphischen Verfahrens Richtschnur und Hand lung ist. Die Drucke bezeichnet man größtenteils als Original- Radierungen, da in den graphischen Offizinen die Platten im seltensten Falle ausgeführt werden. Diese haben nur den Druck auszuführen, der auch hier auf Kupferdruckpressen durch Auswalzen und Wischen (ebenso wie der Kupferdruck) erfolgt. Bedeutende deutsche Radierer sind Max Klinger, Emil Orlik, Fritz Boehle, Peter Halm und viele andre. Es ist erfreulich, daß der Tiefdruck durch die Künstler eine neue Belebung erhält und so das Ver ständnis für gute graphische Kunst in immer weitere Kreise trägt. Als Druckplatte dient auch bei der Radierung eine Kupfer« platte. Die Zeichnung wird mit einer Nadel auf diese Platte, die vorher mit einem Atzgrund überzogen ist, eingeritzt, radiert. Durch Atzen wird sie dann druckfertig gemacht. Mit der so genannten »trockenen Nadel« wird die Zeichnung ausgezeichnet, und mit der »kalten Nadel« werden nach der Atzung die feinen Linien eingeritzt. Die Kupferplatte (blank und sauber poliert) wird nochmals von etwaigen Fettspuren, die darauf sitzen, befreit, indem sie mit Lindenkohle oder Schmirgel naß abgerieben wird. Nachdem sie trocken ist, wird der Atzgrund aufgetragen. Dieser Atzgrund (Asphalt, Wachs, Pech usw.) wird in ein Läppchen geschlagen und durch gleichmäßiges Hin- und Herreiben auf die angewärmte Platte aufgetragen. Ehe die Platte wieder erkaltet, wird sie an geschwärzt, indem man sie über eine Wachsfackel hält und der Ruß derselben sich dadurch gleichmäßig auf die Platte als schwarzer Grund für die Zeichnung überträgt. Auf diesen schwarzen Grund wird die Zeichnung (verkehrt) gezeichnet. Soll die Zeichnung von einem Original übertragen werden, so wird erst von diesem Original eine Pause (auf Pauspapier) ab genommen. Diese Pause wird auf der einen Seite mit Rötel eingerieben und auf die Platte übertragen, indem sie ganz ein fach mit dem Bleistift durchgedrückt wird. Nun beginnt das eigentliche Radieren. Mit den Radiernadeln wird die Zeichnung in den Atzgrund eingeritzt. Das Metall darf aber nicht berührt oder verletzt werden, nur die Ätzschicht wird aufgerissen. Damit nun breite und schwache Strichlagen erzielt werden können, müssen Radiernadeln mit verschiedener Spitzenbreite benutzt werden. Auf dem schwarzen Grunde kann der Künstler seine Arbeit genau verfolgen. Ist die Zeichnung fertig radiert, so wird sie geätzt. Als Atzlösung benutzt man mit Wasser verdünnte Salpetersäure. Der Vorgang ist hier der ähnliche wie beim Kupferstich. Viele Künstler versehen die Platte einfach mit einem Wachsrande und gießen die Säure auf die Platte. Besser ist es, wenn die Rückseite und die Ränder lackiert werden und die Platte in eine Atzschale (Glas oder Porzellan) gelegt wird. Die Schicht muß nach oben liegen. Über die Platte wird dann die Säure gegossen. Auch hier ist cs wieder nicht empfehlenswert, wenn die Platte in einem Arbeits gange durchgeätzt wird. Will man gute Platten erhalten, so Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. zerlege man das Bild in verschiedene (vier bis sechs) Atzperioden. An allen vorher mit der Radiernadel eingeätzten Stellen wird die Säure einwirken und den Strich in das Metall vertiefen. Lassen wir die Säure lange wirken, wird auch der Strich um so tiefer. Da nun aber nicht alle Striche gleichmäßig tief ätzen dürfen, denn es sollen ja Lichter, Töne und Schattenpartien er reicht werden, so muß die Platte nach einer gewissen Atzdauer aus dem Bade genommen werden. Diejenigen Stellen, die tief genug geätzt sind, werden mit Asphaltlack zugedeckt, damit sie nicht weiter ätzen. Man legt die Platte dann wieder in das Bad und ätzt weiter, nimmt die Platte wieder heraus und deckt wieder. Auf diese Weise ätzt man alle Töne, bis nur noch die tiefen Schatten übrig bleiben, welche am tiefsten liegen und auch am längsten ätzen können. Während des Ätzens muß natürlich öfter der Fort gang und das Bild auf der Platte geprüft werden. Ist die Platte fertig geätzt, so wird sie sauber abgewaschen, und es wird ein Probedruck gemacht. Aus dem Abzüge kann man die nötigen Korrekturen dann leicht erkennen. Die Retusche wird dann auf verschiedene Weise gemacht. Ist sie in einzelnen Teilen zu schwach geätzt, so findet eine Nachätzung statt, indem die richtig geätzten Stellen zugedeckt werden. Zu dunkel druckende Stellen werden mit dem Polierstahl geglättet, damit sie Heller werden, also keine Farbe annehmen. Die Schatten arbeitet man mit dem Grabstichel auf. Die seinen Striche werden nachträglich durch scharfe, spitze Nadeln (»kalte Nadel«) eingeritzt. Tonig werdende Stellen werden angerauht. Sind die Korrekturen erledigt, so ist die Platte druckfertig. Der Druck geschieht, wie ich schon anführte, auf der Kupfer druckpresse. Das Papier wird feucht wie beim Kupferstich ver- druckt. Gewöhnlich wird gelblicher Büttenkarton benutzt, japanische und chinesische Papiere sind auch sehr beliebt, wenn auch teurer. Echtes Pergament wird weniger verwandt. Vor dem Einfärben wird jdie Platte angewärmt und die Farbe nicht mit Walzen, sondern mittels Tampons (Stoffballen) in die Platte eingerieben Durch Wischen und stellenweises Mehr- und Wenigerfarbegeben werden die Radierungen recht tonreich gestaltet. Die ersten Drucke werden gewöhnlich für den Künstler hergestellt. Danach wird die Platte verstählt und die Auflage fertiggedruckt. Durch das verschiedenartige Wischen und Einfärben kann man von einer Platte auch ganz verschiedene Bildwirkungen erhalten. Damit der Drucker einen bestimmten Anhalt hat und der Druck nicht verschieden ausfällt, werden die Probedrucke unter Aufsicht des Künstlers hergestellt, ehe an die Auflage herangegangen wird. Nach dem vom Künstler genehmigten Probedruck druckt dann der Kupferdrucker die Auflage herunter. Meissonier. Von Adalbert Noeper. koproäuklionvn vseli Lei den drösssnanzabsn ist stets die Diidböbs suerst genannt. /siebenerblärunx: Draun, Olsment L 6is., Dornaeb. D. — Lxtra-Dormat. Larton^rösss 110:80 em, Lild^rösss ea. 80 : 65 em. 40 I. — Impsrial-Dormat. Lartonsrösse 70: 54 om, Diid^rösse ea. 67 : 44 em. 12 L. — Roz'al-Dormat. Larton grosse 70 : 54 ein, Lildxrösss ea. 40 : 30 em. 6 1?. — Dolio-Dormat. Lartonsrösse 65:44 em, LildArösss ea. 30:24 om. 4 Dis in Llammsrn notierten Lildxreiss vurdsn bei der Ltslisr- Verstei^srunx; im >Iai 1893 ersislt. Dis mit »?r. Lss.« bersiebnetsv Drübdruebs sind von der DriotssIIsrs Lssoeiation in Dondon icontrolliert und abAsstsmpslt worden. (Fortsetzung zu Nr. 200 d. Bl.) Tire Dlute klarer. Liebe unter De dousur de Diüts. Dis xutsn Dreunds. Liebe unter Des bons ^mis. Driedland. 1807. Liebs unter Napoleon. De Lumeur. Radierung von dulss daegust. Lildg;rösss 33,5 : 24 em. 250 lllarbdruebs ä 126 DIatts rerstört. Dr. Lss. Lrtb. Dootb L Lons, Dondon. 1904. 1283
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