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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-08-31
- Erscheinungsdatum
- 31.08.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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9880 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Mchtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 201, 31. August 1909. Aus Tirols Ehrentagen — Das geheimnisvolle Wandgemälde — Reiseführer durch Vinschgau (2. Ausl. 1909) — Schloß Auer bei Meran. Zu seinem Ehrentage sprechen wir ihm unsere aufrichtigen Glückwünsche aus. Red. Jubiläum. — Am 1. September d. I. feiert eine im han noverschen Buchhandel stadtbekannte Persönlichkeit, der erste Markthelfer, Lager- und Hausverwalter Theodor Riemann von der Hahnschen Buchhandlung, sein fünfzigjähriges Dienst jubiläum. »Der olle Riemann«, wie er überall genannt wird, ist schon 1869 beim Großvater des jetzigen Besitzers, dem Ober kommerzrat Hahn, in Dienst getreten und hat mit großer Treue, Gewissenhaftigkeit und Umsicht seines Amtes gewaltet, ist auch im vorigen Jahre mit dem Verdienstorden ansgezeichnet worden. Trotz seiner 78 Jahre ist sein Haar noch wenig gebleicht; stramm, den alten Militär verratend, klettert er noch die fünf Treppen des großen Lagerspeichers auf und ab, besucht seine Kunden, zimmert selbst noch seine Kisten zurecht, lind kaum ein Ballen geht aus dem Hause, bei dem er nicht seine kunstgerechte Hand angelegt hat; macht's ihm doch sonst keiner zu Danke! Er ist noch eine der immer seltener werdenden alten, wetterfesten Gestalten, die mit ihrem Geschäftshause eng verwachsen sind und an Freud und Leid ihres Herrn wirklichen Anteil nehmen. Wie ein guter Hausgeist durchschreitet er, nach des Tages Last und Mühen »sien Piep' Tobak smökend« die weiten Räume des alten Patrizierhauses aus dem sechzehnten Jahrhundert, treue Wacht haltend über den ihm anvertrauten Schätzen. Mancher, der als fahrender Buchgesell in der »Hahn'schen« eine Zeitlang tätig gewesen und als unverheirateter Pensionär seiner speziellen Fürsorge unterstellt gewesen ist, wird sich gern des trefflichen Mannes erinnern und ihm mit uns einen fröhlichen Lebensabend wünschen. 6. 8. *Lir I. I. Thomson, Präsident der Lr-iilslr ^.88c>oiu1ic>u kor rds Lävanosrnsnt ok Lolöiros. — Am 25. August wurde die 79. Wanderversammlung der »Rritisb tlesociakion kor tbe Vdvancsmsnt, ok 8oicncs« in Winnepeg (Canada) eröffnet. Präsident derselben ist Sir I. I. Thomson, Professor an der Universität Cambridge (England), dem 1906 der Nobelpreis für Physik zu gesprochen wurde und der durch seine Untersuchungen über die Elektrizität in der ganzen wissenschaftlichen Welt rühmlichst bekannt ist. Großer Wichtigkeit wird dem wissenschaftlichen Teile seiner Eröffnungsrede, die gegenwärtig in telegraphisch übermittelten Auszügen vorliegt, beigemessen, in der er wichtige Mitteilungen über den Ausgang seiner neuesten Forschungen macht. Von der Entdeckung der Röntgenstrahlen, die er als die größte Er rungenschaft der Neuzeit ansieht, datiert er eine neue Epoche in der physikalischen Wissenschaft; durch sie allein sei er auf seine Forschungen über die »Entladung der Elektrizität durch Gase« und über den »Durchgang der Elektrizität durch Gase« gekommen, worauf er dann seine »Molekulartheorie der Elektrizität« und eine neue Theorie der Struktur der Elektrizität und Materie überhaupt aufgebaut habe. Auf diese geht er dann ausführlicher ein, und hier ist es, wo er Neues und höchst Beachtenswertes zutage fördert. Nach einigen Berechnungen über Größe und Geschwindigkeit der Elektronen, für die unser Zahlenbegriff nicht groß genug sei, ihre Winzigkeit begreiflich zu machen, erklärt er, daß, wenn er über die positiven Elektrizitätspartikel das wisse, was ihm über die negativen zu erforschen gelungen sei, er das Problem der Natur der gesamten Materie gelöst zu haben glaube. Er schließt mit dem Hinweis, daß in der Physik noch längst nicht alles entdeckt sei, große, steile Höhen seien noch zu er klimmen, die einen weiteren Ausblick verschaffen werden; ein Endziel sei noch nicht einmal in Sicht, jeder Fortschritt aber werde nur ein Beitrag sein zur Vertiefung des Gefühls: »Herr, wie sind deine Werke so groß und viel!« Die Li-itisk Lssooiakion wird sich hoffentlich veranlaßt sehen, diesen mit Spannung erwarteten Vortrag als Sonderdruck und recht bald erscheinen zu lassen; unter gewöhnlichen Verhältnissen würde er erst nächstes Jahr im »Report« der Versammlung <24 sb. ord.) veröffentlicht werden. Jedenfalls wird das Interesse der wissenschaftlichen Welt von dem einen auf die anderen Werke Sir I. I. Thomsons gelenkt werden. Diese seien daher nach stehend angeführt: Trsatis, on tbs Nation ok Vortex Rings. 1882. 6 sb. (Ver griffen.) Application ok Dynamics to Rbysics and Lbemistry. 1888. 7 sb. 6 ck. klotes on Rsesnt ksssarobss in Nectrieity and Nagnstism. 1893. 18 sb. 6 d. (Vergriffen.) RIomsnts ok tbe Natbematical 1'keory ok Rlsctricity and Nagnetism. Zuerst 1895, jetzt 4. Auflage 1909. 10 sb. (Auch deutsch er schienen.) Oiscliargs ok Nsctricity tbrougb Käses. Zuerst 1898, neue Auf lage 1908. 4 sb. 6 d. net. Oonduction ok Rlectrioity tbrougb Käses. Zuerst 1903, jetzt 3. Auflage 1907. 16 sb. (Auch deutsch erschienen.) Rl'>otricity and Natter. 1904. 5 sb. (Auch deutsch erschienen.) 'I'bs Korpuscular Tbeory ok Natter. 1907 7sb.6d.net. (Auch deutsch erschienen.) Ferner mit I. H. Poynting: Textboolr ok Rbysics. 3 Bände. Vol. I. Properties ok Natter. 5. Auflage. (1909.) 10 sb. 6 d. , II 8ound. 4. Auflage. 1906 8 sb. 6 d. . III. Real. 5. Auflage. 1909. 8 sb. 6 d. Richard Böhm f, Leipzig. (Vgl. Nr. 199 d. Bl.) — Der am 26. d. M. nach kurzem Krankenlager im 45. Lebensjahre ver storbene Buchhändler Herr Richard Böhm, vormaliger Inhaber der gleichnamigen Firma in Leipzig-Plagwitz, hatte im Jahre 1896 die Firma Grumpelt L Böhm in Leipzig auf alleinige Rechnung übernommen. Er führte sie nach Verlegung der Buchhandlung nach Leipzig-Plagwitz unter seinem Namen bis kurz vor seinem Tode weiter. Groß ist der Kreis derjenigen im Buchhandel, die um den Dahingcschiedenen aufrichtig trauern, war er doch durch große Intelligenz und Liebenswürdigkeit in weiten Kreisen be kannt und beliebt. Lebhafte Beziehungen unterhielt der Ver storbene zur Presse. Ohne Nennung seines Namens hat er zahl reiche Artikel veröffentlicht, die sich den Eingeweihten durch den glänzenden Stil verrieten, um dessentwillen ihm die Spalten großer Blätter stets offen standen. Ehre seinem Andenken! K. Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion.' jedoch unterliegen alle Einsendungen ven Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Bibliotheks-Pflichtexemplare in Hannover. Seitens des Landesdirektoriums der Provinz Hannover erhielt ich folgende Zuschrift: »Durch die Bekanntmachung des vormaligen Hannoverschen Kabinetts-Ministeriums vom 19. März 1828 ist für die Ver lagsbuchhändler in der hiesigen Provinz die Verpflichtung be gründet, von allen bei ihnen erscheinenden Werken ein Frei exemplar an die hiesige Königliche Bibliothek abzugeben. »Aus Grund eines zwischen der Königlichen Staatsregie rung und uns abgeschlossenen Vertrags ist die Verwaltung der Königlichen Bibliothek im Jahre 1897 auf uns übergegangen. Nach der seitens des Vorstandes der Bibliothek uns erstatteten Anzeige sind von folgenden, in Ihrem Verlage erschienenen Werken Freiexemplare an die Bibliothek bislang nicht abgeliesert: (Folgen die Titel.) »Wir ersuchen Sie, die rückständigen Pflichtexemplare bis zum 15. n. Monats an die genannte Bibliothek abzuliefern, da wir andernfalls zur zwangsweisen Einziehung schreiten müssen.« Ich bin nun seit Frühjahr 1878 hier etabliert, und es ist außer den verlangten Pflichtexemplaren auch eine ganze Reihe anderer Werke in meinem Verlage erschienen. Im Laufe dieser ganzen Jahre ist niemals das Verlangen, ein Freiexemplar an die Königliche Bibliothek zu liefern, an mich ergangen. Ich möchte hierdurch eine Aussprache veranlassen, besonders meiner Hannoverschen Herren Kollegen, ob eine Verpflichtung überhaupt besteht, an die Königliche Bibliothek in Hannover zu liefern, und ob ich, nachdem ich über 30 Jahre seitens der Bibliothekverwaltung nicht darauf aufmerksam gemacht bin, ein Pflichtexemplar abzuliefern, jetzt noch zur Lieferung von Pflicht exemplaren gezwungen werden kann. Baldige Aussprache dürfte für den gesamten Verlagsbuch handel der Provinz Hannover von Interesse sein. Hildesheim, 26. August 1909. Franz Borgmeyer.
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