Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1900
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19001019
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190010193
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19001019
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-19
- Monat1900-10
- Jahr1900
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
244, 19. Oktober 1900. Nichtamtlicher Teil — Sprechsaal. 7989 Papier in Deutschland seinerseits mit Zollerhöhungen auf die Er zeugnisse der Papier-Verarbeitungsindustrie antworten würde. Da das deutsche Beispiel von Zollerhöhungen auf Papier im Ausland sehr leicht Nachahmung finden kann, so steht aber auch der deutsche Papierexport (1899: 25 Millionen Mark) auf dem Spiele. . . . »aus dem Konnex mit der Gesamtwirtschaft loszulösen, so könnte man die Herren ja die Probe auf das Exemvel einmal machen lassen. Aber es handelt sich um die Existenz der wichtigen und noch weiter expansionsfähigen Papier-Verarbeitungsindustrie und es handelt sich um ein Produkt, das allgemeinstes Verbrauchsgut ist, ein Gut, dessen Verbrauch geradezu zu einem Gradmesser der Kultur geworden ist, dessen Preis darum jede vernünftige Politik zu verbilligen, nicht zu verteuern trachten sollte. Presse und Buchdruck, die von der gesamten heimischen Papiererzeugung vielleicht 40 bis 50 Prozent (der Menge, nicht dem Werte nach) absorbieren, sind heutzutage die wichtigsten Kulturmittel und Kulturträger, und gerade diese Kulturwerkzeuge würden, wie gezeigt, verteuert, ihre Verwendung also eingeschränkt werden, d. h. es würde der Ausbreitung der Kultur selbst entgegengewirkt werden. Darum keine erhöhten Papierzölle!. Bücherverbote in Oesterreich. — Das Sekretariat des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler ist zur Zeit damit beschäftigt, die seit dem l. Januar 1896 in der österreichisch ungarischen Monarchie ergangenen deutschen und italienischen Vücherverbote zu ordnen, um damit den von dem verstorbenen Sekretär A. Einsle herausgegebenen »6ata1oAU3 libroruw probibitorum», der nur bis 1895 reicht, zu ergänzen. Ob dieser Nachtrag veröffentlicht wird, ist zur Zeit noch nicht entschieden. Bücher für Volksbibliotheken. — Bezüglich der aus staat lichen Mitteln unterstützten Volksbibliotheken hat der preußische Kultusminister die Oberpräsidenten ersucht, darauf hinzuwirken, daß bei der Auswahl der Bücher auch darauf Rücksicht genommen werde, das Interesse für die vaterländischen Kolonieen und für die weitere Entwickelung der deutschen Flotte durch die Aufnahme geeigneter Schriften zu beleben. Aus Kiautschou. — Aus Kiautschou liegt (im Reichs anzeiger Nr. 247) ein amtlicher Bericht über die Ein- und Aus fuhr in der Zeit vom 1. Juli 1899 bis 30. Juni 1900 vor. Wir ent nehmen ihm, daß in dieser Zeit an chinesischen Büchern 32 Pikuls dort eingeführt worden sind (1 Pikul --- ca. 60*/, lr^.). Ueber die Einfuhr abendländischer, insbesondere deutscher Bücher meldet der Bericht nichts. Die Einfuhr von chinesischem Papier betrug in erster Qualität: 2619 Pikuls, in zweiter Qualität: 27 495 Pikuls. Faksimile-Ausgabe der Briefe Spinozas. — JmHaag hat sich eine Vereinigung von Verehrern Spinozas zusammen gefunden, um sämtliche Briefe von der Hand des Philosophen in Faksimiledruck wiederzugeben. Die Vereinigung hofft, durch ihre Unternehmung noch manchen bisher unbekannt gebliebenen Brief aus Mappen der Sammler, aus Archiven und Bibliotheken ans Licht zu fördern. An der Spitze der Gesellschaft steht der Spinoza forscher und -Uebersetzer Willem Meiser im Haag, Weimar- straat 43. Handlungen im Buchbindergewerbe, die am 16. d. M. in Leipzig stattgefunden haben, wurde, bis auf einige unwesentliche Punkte, eine Einigung zwischen Prinzipalen und Gehilfen erzielt. Deutscher Schriftstellerinnen-Bun d. — Der Deutsche Schriftstellerinnen-Bund (Vorsitzende: Frau vr. Helene Wachs- muth), der am 10. April 1896 gegründet worden ist, ist auf Antrag des Vorstandes am 3. Oktober d. I. in das Vereinsregister des Königlichen Amtsgerichts I zu Berlin eingetragen worden. Der Bund hält regelmäßige öffentliche Sitzungen ab, die vierzehn tägig Donnerstags, von 5 Uhr nachmittags an, im Architekten hause (Wilhelmstraße 92/93) in Berlin stattfinden und in denen die neuesten Schöpfungen der Mitglieder zum Vortrag gebracht werden. Kritische Besprechungen der Arbeiten schließen sich an die Vorträge an. Die nächste Sitzung findet am 25. Oktober statt. »Krebs., Verein jüngerer Buchhändler in Berlin.— Die Reihe der Vorträge dieses Winters im Verein jüngerer Buch händler »Krebs» zu Berlin wird am 23. d. M., abends 9 Uhr, im Saale des Vereinshauses, Wilhelmstraße 118, durch einen Vor trag des Herrn Walter von Zur Westen eröffnet werden. Herr von Zur Westen ist den Lesern des Börsenblatts durch eine Reihe von wertvollen Aufsätzen über graphische Kunst in bester Erinnerung. Auch das diesmalige Vortragsthema handelt von der graphischen Kunst. Im besonderen wird der Herr Vortragende über Lx lidris, Bildpostkarten und andere Arbeiten der angewandten graphischen Kleinkunst sprechen. Der Vorstand erinnert in seiner Einladung da ran, welchen lebhaften Beifall ein früher von Herrn von Zur Westen im »Krebs« gehaltener Vortrag gefunden hat, und er verweist auch darauf, daß der Herr Redner durch wertvolle Aufsätze in derZeitschrift für Bücherfreunde, vor allem aber durch seine reichhaltigen, einen Abriß der Kultur- und Kunstgeschichte darbietenden Sammlungen sich einen guten Namen in den Kreisen der Bücherfreunde und Buchhändler geschaffen hat. Zur Illustrierung des angezeigten Vortrages wird er wertvolle, charakteristische Bibliothekzeichen, künstlerische Bildpostkarten und andere Arbeiten der graphischen Kleinkunst ausstellen, um über die Verfahren zur Herstellung dieser kleinen Kunstwerke zu belehren und den Kunstsinn anzuregen. — Alle Berliner Berufsgenossen haben freien Zutritt. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. ksrliv. 80. 4 8. 80.3' ^vt^uariat8^ata.lo^ von I'risckrieb Llab er in daneben. 32 8.0^750 nl-n.^onb ^ ^sulsnse s a L u s 68. Ai. 8 . H.18 Hanä8elirikt kür önobbünälsr »eckruekt,. ^1. 40. XVI, 624 u. 8 8. 6sb. Iwllckon, l^äinduiAli anä Oxkorck. 1900. I^ex.-80. 26 8. mit (Sprechsaal.) Kaufwcrt einer Zeitung. (Vgl. Börsenblatt Nr. 241.) In erster Linie wird ein kaufmännisch rechnender Käufer — und das sollte ein Buchhändler auch sein — sich fragen: 1. Zu welchem Prozentsatz soll sich dein anzulegendes Kapital — das dir jetzt ohne jede Arbeitsleistung durchschnitt lich 5 Prozent bringt fernerhin verzinsen? 2. Wie steht es mit der Sicherheit des Kapitals im Vergleich zur Anlage in sicheren, von Tag zu Tag veräußerlichen Wertpapieren? 3. Wie sieht es mit der Kapitalanlage aus, wenn Freund Hein unerwartet den Käufer abrufen sollte? — ^.ä 1 sollte (unter Berücksichtigung des Obigen) Kapital in geschäftlicher Thätigkeit 20—25 Prozent bringen, es sei die Zeitung oder Firma nun hundert oder zehn Jahre alt. Einem kaufmännisch Rechnenden gegenüber wird der »Wert der Firma, nie sonderlich hoch eingestellt werden können. H.cl 2. Als Versicherungsprämie für die mehr oder weniger sichere Kapitalanlage muß man, je nach den ungemein wechselnden Verhältnissen, 5 — ? Prozent Mehrverzinsung beanspruchen. Je unsicherer die Kapitalanlage, desto höher muß die Verzinsung sein! Vor der Neigung, alle Dinge von der besten Seite zu nehmen, namentlich bei Käufen, kann nur dringend gewarnt werden. Schlechte Zeiten, Redakteurwechsel, Steigen der Papier- und Drucklöhne können von einschneidendem Einflüsse auf die Erträg nisse einer Zeitung sein. Wettbewerb ist nie ausgeschlossen, heut zutage ist alles möglich. — Hat übrigens der Vorbesitzer den Wert seiner eigenen Arbeits leistung — für sie muß Käufer Ersatz leisten oder jemand dafür bezahlen — von den 25000 ^ Reingewinn bereits gekürzt? Bei den meisten Verkäufen im Buchhandel übersieht Käufer diesen sehr wichtigen Punkt! Die 25000 ^ Reingewinn sind doch fünf- oder mindestens dreijähriger Durchschnitt? Das muß Käufer wissen, da sonst Abon nenten- und Jnseratenstand künstlich — des beabsichtigten Ver kaufs wegen — gesteigert worden sein könnten, was vorkommt. Leipzig. 6. ^V. 1068*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder