Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1935
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- 1935-10-08
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- 08.10.1935
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ 234, 8. Oktober 1935. Redaktioneller Teil sainmlung Carl Geibel-Leipzig im Jahre 191k. Cin allerdings sehr glücklicher Zufall wallte es, daß der mit irdischen Glücksgütern sa reich gesegnete Amerikaner Morgan damals in Europa reiste, und in Mailand zu einer sehr bekannten Firma ging. Morgan, dessen Ab sicht es war, auch Deutschland und Kaiser Wilhelm zu besuche», fragte in Mailand nach einem passenden Geschenk für den Kaiser. Die be treffende Firma lenkte Morgans Aufmerksamkeit auf diese Geibel- Auktion, iu der der bedeutendste Brief Luthers enthalten war. Dieser kostbare Brief war das denkwürdige Schreiben, das Luther »ach seinem Aufbruche vom Reichstag in Worms, wo sich das Schicksal der ganzen Reformation entschied, aus Friedberg in Hessen mit dem Neichsherold zurück nach Worms au Kaiser Karl V. schickte. Da jedoch Morgan befürchtete, das; der Brief, trotz seiner Wichtigkeit für Deutschland, doch nur einige Tausend Mark kosten könnte, und er es unter seiner Würde hielt, dem Kaiser ein zwar sehr wichtiges, aber doch nicht ungemein kostbares Geschenk zu machen, so traf der Amerikaner die Anordnung, das; neben einem italienischen Händ ler auch ein Vertrauensmann aus Berlin nach Leipzig geschickt wurde, mit dem Aufträge, diesen Brief auf Mk. ION 090.— zu treiben. Dem Italiener wurde aufgegebeu, seinerseits den Höchstpreis zu überbieten. Auf diese Weise kam der Zuschlag von Mk. 102 000.— zustande. Der Kaiser schenkte den Brief der Lutherhalle in Wittenberg. Ter Höhepunkt des Sammeleifers für deutsche Literatur war er reicht. Bocrner und Nebehay zogen sich allmählich von den Buch- anktionen zurück und lösten diesen Teil des Geschäftes langsam auf. Noch während seiner Teilhaberschaft bei Boerner kam Nebehay auf einer Geschäftsreise nach Salzburg, woselbst er in einer dortigen Buchhandlung von einem Lehrling außerordentlich gut bedient wurde. Es war Hinterberger. Nach beendigter Lehrzeit berief Nebehay diesen nach Leipzig zu Boerner und nach Auflösung des Buchauktionshauses kaufte er für Hinterberger die Firma Heck in Wien und trat alsdann selbst als Mitbesitzer ein. Diese Firma wird heute von den Söhnen der beiden Herren geführt. Auch Nebehay mußte spüren, wie sehr das Antiquariat zurück ging. Seine Bemühungen, die Versteigerung der Sammlung Figdor zu einem großen Erfolg zu gestalten, mißglückten. In letzter Zeit ver suchte Nebehay vielerlei und war ständig auf Reisen. Doch war er nicht mehr in der Lage, große Unternehmungen durchzuführen. Leipzig. F r i e d r i ch M c y e r. Der Seniorchef von Maggs Bros, 1 Am 4. Oktober ist im Alter von 73 Jahren Herr Benjamin Dawson Maggs, der Seniorches der Firma Maggs Bros. Ltd. in London nach kurzer Krankheit gestorben. Mit vierzehn Jahren ist B. D. Maggs in das väterliche Ge schäft — von seinem Vater 1854 gegründet — eingetreteu. Ta er sich hauptsächlich dem Einkauf widmete, mar er bei allen großen Versteigerungen in England als auch im Ausland anwesend. Das Geschäft Maggs Bros, wurde im Februar dieses Jahres aus Fami liengründen in eine private Aktiengesellschaft umgewandelt und wird von dem Bruder des Verstorbene«, Herrn Ernest Maggs und seinen zwei Söhnen Frank und Kenneth Maggs weitergeführt. Jubiläum Das altbekannte Kuusthaus Frederick Müller K, Co. iu Amster dam, dessen Ausstellungen und Versteigerungen hohes Ansehen in der gesamten Kunstwelt genießen, feierte am 1. Oktober die fünfzig jährige Wiederkehr des Tages, an dem der jetzige Inhaber, A. W. M. M e n s i n g, iu die Firma eingetreteu ist. Der Jubilar entstammt einer alten Buchhändlersamilie und hat selbst seine Laufbahn in diesem Berufe bei Laugenhuysen begonnen. Zusammen mit Karcl Alberdingk Thym (Lodewijk van Deyssel) war er in dem Antiquariat »Det Blauwe Werelt« tätig. Ein Katalog, den er, erst achtzehnjährig, verfaßte, lenkte die Aufmerksamkeit der Inhaber der Firma Fr. Müller L Co. auf ihn, und der damalige Teilhaber F. Adama van Scheltema, der wegen seiner erschütterten Gesundheit nach einer jüngeren Arbeitskraft ersten Ranges Ausschau hielt, fand in dem jungen Buchhändler gerade das, was er suchte. In seiner dortigen Tätigkeit setzte Mcnsing die alte Tradition des Gründers des Hauses, Fred. Müller, fort, der nicht nur Buchhändler im besten Sinne des Wortes, sondern auch wissenschaftlicher Sammler ans dem Sonder gebiet von Neisebeschreibungcn, Bildnissen usiv. war. Von seiner Tätigkeit im Kunsthandel ist gesagt worden, daß ihm Amsterdam seine Geltung als internationaler Kunstmarkt nicht zum wenigsten verdankt. Aus Anlaß des Jubiläums hat sein Sohn B. F. M. Mensing, seit 1929 Teilhaber der Firma, eine bedeutsame Ausstellung veran staltet, die von der erfolgreichen Tätigkeit seines Vaters im Dienste der Kunst Zeugnis ablegen soll. In den schönen Räumen Nieuwc Toelenstraat 16—18, an der Binnen-Amstel, werden Gemälde alter Meister von hohem Rang aus dem persönlichen Besitz des Jubilars gezeigt, zu denen eine Reihe namhafter Sammler in Holland und dem Ausland besonders kostbare Werke als Leihgaben beigesteuert hat. Eine französische Nationalbibliographie Der Verlag Letouzey L Ans in Paris (Vis, 87 Boulevard Naspail) schickt uns die erste Lieferung des von ihm heransgegebenen »Hspsrtoirs cks LidlioZrapkiis b'ranyaiss« 1501—1930. (255 Sp. gr.-8" 60 Fr.) Dieses großangelegte Werk soll alle von 1501—1930 in Frank reich und seinen Kolonien sowie die im Ausland in französischer Sprache erschienenen Werke verzeichnen. Es beruht auf dem Katalog der Pariser Nationalbibliothek und den andern älteren und neue» französischen Bibliographien. Die Anordnung erfolgt nach dem Alpha bet der Verfasser. Die erste Lieferung reicht vom Buchstaben A—Acker. Angaben über den mutmaßlichen Umfang werden nicht gemacht. Aus- biographischen Notizen begleitet, wie wir^ sie aus der französische» Bibliographie von Lorenz kennen. Die bibliographischen Angaben sind — wohl bedingt durch die verschiedenen Quellen - nicht ganz gleichmäßig: sie umfassen in der Regel: Verfasser, Titel, Verlag und Verlagsort, Format, Bände- und Seitenzahl. — Wenn dieser Katalog einmal fertig vorliegt, wird der französische Buchhändler und Anti quar ein Nachschlagewerk besitzen, um das man ihn beneiden kann. Reichsschrifttumskammer Die Neichsschrifttumskammer bleibt für den öffentlichen Ver kehr wegen Umzugs bis 10. Oktober 1935 geschlossen. Auch Zu schriften sollen in dieser Zeit nur in besonders dringenden Fällen eingereicht werden. — Die neue Anschrift lautet: Berlin W 8, Fried- richstraße 194/199. „Das Recht der Neichskulturkammer" Dem ersten Bande der unter obigem Titel erscheinenden »Samm lung der für den Kulturstand geltenden Gesetze und Verordnungen, der amtlichen Anordnungen und Bekanntmachungen der Neichs- kulturkankmer und ihrer Einzelkammern« folgt jetzt ein zweiter (Das Recht der Neichskulturkammer. Bd. 2. Unter Mitwirkung der Kammern Hrsg. v. I)r. K. F. Schrieben Berlin: Junker L Dünn haupt. XVI, 160 S. Lw. NM 5.50), der die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1935 umfaßt. Vorangestellt sind einige Gesetze und Ver ordnungen aus dem Gebiete des Filmrechts älteren Datums. Ihnen schließen sich die Anordnungen und Bekanntmachungen der Neichs kulturkammer sowie der sechs Einzelkammern an. Als Anhang ent hält der Band die während der Drucklegung erschienene Gebühren ordnung für Architekten vom 15. Juli 1935, die wegen ihrer Wichtig keit nicht bis zum Erscheineil des dritten Bandes zurttckgestellt wurde. Den Schluß bildet wieder das Sachwortverzeichnis. Vielleicht läßt es 838 sich ermöglichen, beim dritten und den folgenden Bänden die Sach Wortverzeichnisse der vorhergehenden Bände ineinander zu verar beiten, was dem Benützer das Nachschlagen in mehreren Bänden er sparen würde. Wochenendtreffen des Gaues Pfalz—Saar am 12.—1Z. Oktober in Kaiserslautern Die pfälzisch-saarländischen Berufskaineraden werden noch ein mal auf unser I. Wochenendtresfcn in Kaiserslautern aufmerksam ge macht. Die Tagung sieht am 12. Oktober einen Begrüßungs abend vor, an dem Professor R o e d e in e y e r - Frankfurt aus deut scher Dichtung lesen wird. Sonntagmorgen wird Prof. Noedemeycr über »Buchhandel und deutsche Sprachpflege« referieren, Paul M i'i n ch wird aus seinen Heimat-Dichtungen lesen und Pg. I u n g - Neustadt uns in die Arbeit der N.S. Kulturgcmeinde einführen. Am Nachmittag werden wir einen Vortrag von Bibliothekar Pfeiffer über das Schrifttum der Westmark hören und eine Besichtigung des Theoöor-Zink-Heimatmuscums vornehmen. Es ist Ehrenpflicht jedes Berufskaineraden, an der Tagung teil zunehmen und ich bitte alle, deren Zusage noch aussteht, dies um gehend nachzuholen. Saarbrücken, Haldystr. 2. Pfeiffer.
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