Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.11.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-11-11
- Erscheinungsdatum
- 11.11.1933
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19331111
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193311115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19331111
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
- Monat1933-11
- Tag1933-11-11
- Monat1933-11
- Jahr1933
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 263, 11. November 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. der Bibliothek. Aber was bedeutet die Bibliothek nun der Gegen wart gegenüber dem Wort von Hitler, daß das gesprochene Wort mehr gilt als der Gänsekiel: »Die Macht, die die großen histo rischen Lawinen religiöser und politischer Art ins Rollen brachte, war seit urewig nur die Zauberkraft des gesprochenen Wortes- (Hitlcr, Mein Kampfs? Diese Überordnung des Wortes über die Schrift hängt mit der innersten Idee des Nationalsozialis mus zusammen. Deutschland wird nur. dann einen neuen Tag seiner Geschichte erleben, wenn der Einzelne aus seiner Macht stellung herausgeworfen und sich dessen wieder bewußt wird, daß er vom Ganzen her, vom Volke her sein Leben empfängt. Das Wort schließt unmittelbar die von ihm ergriffenen Men schen zusammen, das Buch aber richtet sich, auch wenn es von Millionen gelesen wird, immer nur an Millionen Einzelne, es birgt die Gefahr, zu isolieren. Es ist ohne weiteres klar, daß sich aus einer solchen Frage stellung heraus ein ungemein spannender, wichtiger Vortrag entwickeln mußte, dem in diesem Falls auch noch eine ungewöhn liche Tiefe der Gedanken Farbe und Licht gab. Wir freuen uns besonders, diese ungewöhnliche Rede den Teilnehmern in Druck zum Nachlesen vorlegen zu können. Die große Reihe der großen Borträge schloß mit dem Vortrag des Leiters des Albert Langen- Georg Müller Verlags, Gustav Pezold, ab. Direktor Pezold, der zu Anfang seiner Rede einige sehr freundliche Worte an die ihm von seiner Marine- und Kriegszeit als Uboot-Führcr her bekannte Stadt Bremen richtete, hat mit einigen Beispielen, die alle außerordentlich interessierten, schon unseren künftigen Tagungen etwas vorgearbeitet, die, wie angedeutct, praktischen Fragen dienen sollen. Er zeichnete in sehr Präziser und mit reißender Weise die Entwicklung des Buchhandels seit jener Zeit auf, da er selbst (1920) in den Buchhandel gekommen ist und hielt dem als Spiegelbild die Ausgaben gegenüber, die für den Buchhandel auch damals schon bestanden und da und dort in Deutschland, hauptsächlich in der Provinz, auch crsüllt wurden. Solchem allgemeinen, weitgezogenen, verpflichtenden Überblick über Lage und Aufgabe des Schrifttums über Fehlentwicklung, Entzauberung, Zerstörung, über Trick in Literatur und Reklame, über Schminke und Wesen, Deutsch und Nichtdeutsch ließ dann Herr Pezold Beobachtungen und Erfahrungen über die Entwick lung der Buchgemeinschasten, die Gestaltung der Schaufenster und schließlich über die Stellung des Verlegers folgen. »So deutlich, als dies überhaupt nur möglich ist, muß es einmal ge sagt werden: das schöngeistige Buch ist keine Ware und jedes Spielenlassen in der Richtung .Ware' und Händlertum ruiniert den Buchhandel.« Als Kaufmann, der er sein muß, kann der Buchhändler nur königlicher Kaufmann, nie Händler sein. »Ein händlerischer Buchhandel kann vor den anderen Gebieten des Handels keine Sonderbchandlung erwarten und muß notwen digerweise zurückstehen.» Hilfe, die dürfen wir erst erwarten, wenn durch unsere Leistung hervorgegangen ist, daß wir wichtig sind. Aber auch dann wird das Ausschlaggebende immer noch die Selbsthilfe bleiben. Die von Wissen und Leidenschaft getra genen Worte von Herrn Pezold (wir bringen den ganzen Vortrag in einer der nächsten Nummern des Börsenblattes. D. Schriftl.) fanden von allem Anfang an den Weg zu dem jungen Buchhänd ler und regten zu wiederholtem starkem Beifall und aufrichtiger Begeisterung am Schluß an. Wir haben unsere Tagung, so reich wie die Ernte in diesem Jahr, und so voll wie die Größe der Aufgaben auf allen Ge bieten, dann mit einer kurzen Ansprache von Herrn Hans Hage- meyer über die Leihbücherei für die Kulturarmen und einem abschließenden und vorwärtsweissnden Schlußwort von Pg. Wol tersdorf beendet, gerade als draußen im gelben und roten Park die frühe Dämmerung einsetzte. Ich muß nachtragen, daß uns Hans Grimm von seinem Klosterhaus Lippoldsbcrg aus einen ernsten und schönen Gruß an die Versammelten und die Buchhändler überhaupt geschickt hat, den wir in die Mitte des Vormittags stellten und in die Mitte unserer Broschüre stellen werden. Frau Musica hatten wir durch die NSBO. zu uns geladen. Durch gelegentliche Andeutungen dieses Berichtes ist schon klar geworden, daß wir die mit dieser Tagung verbundene Absicht erfüllt glauben. Wir haben den Beruf, der direkt mit der Sprache, der heftigsten gestaltenden Kraft des Volkstums, zu tun hat, von berufenen und von vielen Seiten gezeigt, wo die Aufgaben stehen, wo sie einem Zuwachsen, und wir werden nun nach diesem Er gebnis in einer weiteren Tagung die praktischen Lösungsauf gaben behandeln. Wir haben eine Gemeinschaft, wenn auch nur für einen Tag, erreicht und wir werden aus unserer nächsten Ta gung diese Gemeinschaft bewußt stärken. Das also wäre ein Bericht über eine starkbesuchte Tagung voller Anregungen und Festlegungen. Wie schwierig freilich ist es, aus beschränktem Raum über eine solche Fülle von Stoff zu berichten und zu versuchen, aus Andeutungen ein Ganzes ahnen zu lassen! Es fehlt die Stimmung zwischen Hörenden und Spre chendem, fehlt auch die Stimmung des weiten geschmückten Raumes selbst, mit dem Blick durch hohe Fenster auf den See draußen, auf die Tiefe des farbig gewordenen herrlichen Parkes, fehlt die Sonne des herbstlichen Nachmittags, die durch eine Baumlücke gerade während der mit großer Spannung ver folgten Rede von Direktor Pezold mit gleißenden Strahlen schräg in den Saal kam und auss Blatt schien. — Man wird aber wenigstens die vollständigen Texte der Reden haben können, denn wir werden sie aus mehrfach geäußerten Wunsch in einer Bro schüre zusammensassen. Die Hörer haben die ganze Tagung mit wachem Interesse verfolgt, so fesselnd war das Gebotene, es wird fruchtbar sein, gelegentlich etwas nachzulesen. Wir geben die Broschüre auch über den Tsilnehmerlreis hinaus zum Selbst kostenpreis von 50 Pfennigen ab, Bestellungen müssen aber so fort an K. H. Bischofs, Bremen-Horn, Leher Heerstraße 163, ge richtet werden. Nach Erscheinen ist der Preis auf RM 1.— netto festgesetzt. B. „Zehn Tage Deutsche Buchmesse". Pressekonferenz am 7. November 1933. Oberregierungsrat vr. Ziegler begrüßt die Erschienenen im Namen des Reichsministeriums für Boiksaufklärung und Propa ganda. Er führte aus, daß er die Vertreter der Presse zusammen- gerufen habe, um sie mit einem großzügigen Plan bekannt zu machen, der zum ersten Male in Berlin und im Reiche durchgefllhrt wird und der Werbung für das deutsche Buch in einem Maße dient, wie es bisher noch nie erreicht worden ist. Als im Mai d. I. die Kichte- gesellschaft E. V. Berlin im Reichsbund Volkstum und Heimat an das Propaganbamintsterium mit der Absicht herantrat, in Berlin in der Weihnachtszeit eine große Buchmesse durchzufllhren, die den Zweck habe, das gesamte deutsche Schrifttum, seinen Umfang und seine Bedeutung vor Augen zu führen und zugleich dem Berliner Buchhandel durch die Schaffung einer besonderen Verkaussmöglichkeit eine großzügige Förderung angedeihen zu lassen, habe das Mini sterium diesem Plan mit Genugtuung zugestlmmt und ihm segliche Unterstützung zugesagt. Gerade das Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda lege den allergrößten Wert darauf, durch seine Arbeit für bas deutsche Schrifttum, insbesondere für das Schrift tum, bas die Grundlage bildet für einen Neuaufbau der deutschen Kultur, der deutschen Kunst, der deutschen Sittlich keit, zu erkennen zu geben, in welcher Weise der neue Staat die Aus gaben einer tiefgreifenden Kulturpolitik ansieht und welche Rolle er Kernspruch öes DeutschlanösenöerS: „Mag Sies oüer jenes Einzelne nicht nach aller Äinn sein/ wer hat ein Recht/ in öiescm Koctreihen noch an Einzelnes zu Senken! Es geht um Üas Kanzel Mr sagen: Aal Wilhelm von Scholz 857
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder