Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1900
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19001027
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190010274
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19001027
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-27
- Monat1900-10
- Jahr1900
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8274 Nichtamtlicher Teil. 251, 27. Oktober IS00. Herr Pape meint, man dürfe die eventuell zu begründende Sortimenter-Kammer nicht ausschließlich oder auch nur zu vorwiegend auf die Kundenrabattfrage basieren. Es sei doch wenigstens Hoffnung vorhanden, diese noch einmal gelöst, mit anderen Worten: die Ausnahmestellungen von Berlin und Leipzig beseitigt zu sehen. Schleudern zwar werde es immer geben; deren Bekämpfung läge indessen dem Börsenvereins- Vorstande und seinen Organen ob und brauchte nicht Auf gabe einer Sortimenter-Kammer zu sein. Also möge man die anderen dauernden Aufgaben neben der Rabattfrage nicht aus den Augen verlieren. Der Verstandsvorstand habe den von ihm eingeschlagenen Weg einstweilen verlassen müssen. Warum er nicht gangbar sei, wäre von niemand nachgewiesen, denn das »wir können nicht- sei doch nur eine Behauptung, keine Begründung. Was der Börsenvereins-Vorstand plane, wisse man nicht. Redner wolle einmal auf einen alten Ge danken in veränderter Gestalt zurückgreifen. Vor etwa zwanzig Jahren habe man lebhaft einen sogenannten Zonenrabatt erörtert, ihn aber wieder fallen lassen, weil die Ausführung zu viel technische Schwierigkeiten geboten hätte. Ungerecht wäre der Vorschlag nicht gewesen, im Gegenteil, bet der Forderung eines gleichen Ladenpreises für ganz Deutschland sei eL eigentlich ein Gebot der Gerechtigkeit, einen Ausgleich zu suchen für die so überaus differierenden Bezugsspesen. Wenn nun heute jeder Verleger bei jeglicher Auslieferung nach Leipzig 1V"/„ und nach Berlin 5°/„ auf die Netto summe der Fakturen zuschlüge, so würde das gar keine tech nischen Schwierigkeiten machen, und es geschähe damit nie mand ein Unrecht; die Ausnahmestellung Leipzigs und Berlins hörte dann von selbst sofort auf. Redner giebt noch weitere Ausführung und weist namentlich auf die gänzliche Bezugs- spesensreiheit Leipzigs und teilweise Berlins hin als die Quelle des dortigen höheren Kundenrabatts. Herr Westphalen bemerkt, daß recht viele Verleger gar kein Gefühl dafür hätten, wie schwer das solide Sorti ment durch Preisunterbietung geschädigt würde; solchen Ver legern wäre der augenblickliche Absatz einiger Bücher an die Schleuderer lieber, weil es gleich bares Geld gäbe. Wenn dann das Absatzgebiet des soliden Sortimenters untergraben wäre, äußere man sich unzufrieden über den sich nicht ver wendenden Sortimenter. In Dresden müßte die Gleich berechtigung des Sortiments und des Verlages zur Anerken nung gebracht werden. Herr Seippel will in Dresden als Delegierter des Kreises Norden für Errichtung einer Sortiments-Kammer eintreten, und zwar in der Weise, daß nötigenfalls Kantate 1901 die Gründung vorgenommen werden kann. Am festen Ladenpreis, als dem wichtigsten Lebensnerv des gesamten Buchhandels, müsse unwandelbar festgehalten werden, nur halte er die Abschaffung jeglichen Skontos für kaufmännisch nicht richtig. Die unbedingte Anerkennung der jetzt zu Recht bestehenden Verhältnisse im gesamten Gebiete des Buch handels, auch in Berlin und Leipzig, zur Durchführung zu bringen, wäre die zu erstrebende Aufgabe, die in Dresden gelöst werden müsse Herr Hollesen erwähnt, daß in Dänemark Zonenein teilungen mit verschiedenen Rabattsätzen beständen Herr Westphalen will die Rabattfrage nicht so scharf betont wissen, warnt auch vor zu großen Hoffnungen auf Hilfe der neuen Sortimenter-Kammer; da der Börsenvereins- Vorstand und der Verbands-Vorstand bisher in dieser Frage nicht hätten Helsen können, dürfe man nicht von der Sorti menter-Kammer schnelle Hilfe erwarten Herr Halle erwähnt, daß vor etwa dreißig Jahren bei seiner Lehrfirma die Praxis bestanden hätte, für Berlin und Leipzig mit weniger Rabatt zu liefern als nach dem übrigen Deutschland. Der Errichtung einer Sortimenter-Kammer könne er um so mehr zustimmen, als neben der Rabattfrage noch mancherlei Stoff vorliege, um Verbesserungen einzusühren. Der Vorsitzende bittet, die Delegierten nicht mit gebundener Marschroute nach Dresden zu senden, sondern denselben freie Hand zu lassen, um auf Grund der dort geführten Verhandlungen ihre Stimme abzugeben. Um nun aber dem Delegierten eine Handhabe mit auf den Weg zu geben, schlage er vor, den Inhalt der heutigen Verhandlung in einer Entschließung zusammenzufassen und diese zu genehmigen. Herr Detlesfen macht noch darauf aufmerksam, daß die bisher von den Verlegern geübte Mißwirtschaft, in Hinsicht der Gewährung von Freiexemplaren an Lehrer und Schüler, das Sortiment ungemein schädige; so z. B. kam es in Schleswig vor, daß in einigen höheren Klassen die Hälfte der benötigten Schulbücher als Freiexemplare geliefert wurden; dadurch verliere aber der Sortimenter nicht nur vielen Gewinn, sondern es erschwere ihm auch die Uebersicht bei seinen Bestellungen. Herr Seippel verliest die inzwischen ausgearbeitete Entschließung: »Die Hauptversammlung des Buchhändler-Verbandes »Kreis Norden- vom 9. September 1900 überantwortet ihren Delegierten für die Dresdner Versammlung die Befugnis, mit den dort erscheinenden Mitgliedern der Kreis- und Ortsvereine in Beratung zu treten. Sie ist nicht der Meinung, daß es überhaupt möglich ist, schon jetzt bindende Beschlüsse der auf der Tagesordnung stehen den drei Punkte zu fassen, sie verkennt aber keineswegs die Zweckmäßigkeit der Dresdner Versammlung, sie erklärt sich bereit, alles zu prüfen, was diese durch ihre Thätigkeit schaffen wird, und hofft, daß deren Bemühungen von durchgreifendem Nutzen für das Sortiment sein werden.- Der Vorsitzende konstatiert die einstimmige Annahme dieser Entschließung. Punkt 8. Antrag des Vorstandes auf Abänderung der Satzungen (Rabatlbestimmungen für Musikalien). Es wird beantragt, unter 2 nachzufügen: v) als 10»/„ von denjenigen Netto-Artikeln, die der Verleger nicht höher als mit 33^/, Prozent gegen bar rabattiert; ä) Netto-Artikel, die der Verleger nur mit höchstens 25 Prozent gegen bar rabattiert, dürfen nur wie Bücher geliefert werden. Der Vorsitzende bittet um unveränderte Annahme. Die Versammlung stimmt dem zu. Punkt !>. Bestimmung des Ortes der nächsten Kreis- vereins-Versammlung. Der Vorsitzende verliest eine Einladung der Bremer Kollegen, und Herr Silomon unterstützt die Bitte noch persönlich. Herr Pape ist mit dem Vorschläge, im nächsten Jahre nach Bremen zu gehen, sehr einverstanden, für den Besuch der Versammlungen sei es ziemlich gleichgiltig, an welchem Orte sie läge. Einer leider großen Zahl der Kollegen wäre nun einmal nicht die lleberzeugung beizubringen von der Notwendigkeit des Sich-Kennenlernens und des Austausches der Meinungen über alle gemeinsamen buchhändlerischen An gelegenheiten. Er hoffe und wünsche, durch diesen kleinen Hinweis den einen oder anderen Kollegen in der Provinz endlich veranlassen zu können zur Teilnahme an den Ver handlungen des Kreises Norden Herr Seippel ist besonders erfreut durch die persön liche Einladung des Herrn Silomon; wäre es doch im letzt-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder