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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.12.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-12-29
- Erscheinungsdatum
- 29.12.1900
- Sprache
- Deutsch
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10340 Nichtamtlicher Teil. — Sprechfaul. 301, 29. Dezember 1900. Vom Gutscheinhandel. — Die in Nr. 300 d. Bl. erwähnte Aeußerung der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung über den Gut scheinhandel lautet ivie folgt: «Vor den Schädigungen durch das als Hydra-, Gella- oder Gutscheinhandel benannte System des Warenvertriebs ist das Publikum wiederholt in der Presse gewarnt worden. Es bestand die Hoffnung, dadurch einer weiteren Verbreitung des bezeich- neten Geschäftsbetriebes Vorbeugen zu können. Diese Wirkung haben von der Warnung betroffene Händler abzuschwächen ver sucht, indem sie in Form von Inseraten Gerichtsbeschlüsse ver öffentlichten, durch die das gegen sie eingeleitete Strafver fahren mit der Begründung, daß ihr Geschäftsgebaren gegen gesetz liche Bestimmungen nicht verstoße, eingestellt worden war. Der Zweck dieser Veröffentlichungen geht offensichtlich dahin, das Publikum in den Glauben zu versetzen, daß das angefochtene Verkausssystem durch die Gerichte als zulässig anerkannt und gebilligt sei, aus dieseni Grunde als reell gelten niüsse und deshalb in keiner Weise beanstandet werden dürfe. Eine solche rein formalrecht liche Auffassung kann für die wirtschaftliche Bedeutung der Frage nicht entscheidend sein. Das Geschäft des Wucherers galt auch schon zu Zeiten, in denen der Wucher noch nicht unter Strafe gestellt war, als verächtlich; das Inverkehrbringen gefälschter Nahrungsmittel wurde stets als ein unreelles Geschäftsgebaren erachtet, obschon bis zum Erlaß des Ge setzes vom 14. Mai 1879 die vorhandenen Strafbestimmungen nicht ausreichten, um die im Verkehr mit Lebensmitteln vorkommen- den Unredlichkeiten, die sich dem Betrüge sehr näherten, straf rechtlich zu treffen. Auch die Anwendung des mehrfach ge schilderten Gutscheinsystems nähert sich sehr dem Betrüge, ohne jedoch, wenigstens in der Regel, alle Thatbestandsmerkmale des Betruges zu erfüllen. Daß die Strafgesetze zur Zeit keine ausreichende Handhabe zu bieten scheinen, um gegen Gewerbetreibende, die sich das Gutscheinsystem zunutze machen, mit Erfolg vorzugehen, hat der Reichskanzler in einem Bescheid an den Vorstand des Deutschen Uhrmacherbundes vom 7. Juli d. I. ausdrücklich betont; in demselben Bescheide hat er aber auch diesen Geschäftsbetrieb, durch den unverkennbar das Publikum und reelle Gewerbetreibende geschädigt würden, als «höchst bedenklich- bezeichnet. Es fragt sich nun, ob der Umfang, den das Hydrasystem erreicht hat, ein Einschreiten der Gesetzgebung im öffentlichen Interesse erforderlich erscheinen läßt, oder ob es sich nur um eine mehr oder weniger vorübergehende Erscheinung im Wirtschaftsleben handelt, die von selbst verschwinden wird, wenn das Publikum auf die bedenk lichen Seiten dieses Systems hingewiesen ist und dann aushört, nach demselben sich ausbeuten zu lassen. Letzteres sollte durch die bisher erlassenen Warnungen offenbar erreicht werden; ob dieser Zweck wirklich erreicht ist, mag dahingestellt bleiben.» — Es folgt der gleichfalls hier schon erwähnte Hinweis auf den Antrag der Reichstagsabgeordneten Gröber, Or. Lieber, vr. Pichler und Genossen, die verbündeten Regierungen um Vorlage eines Gesetzentwurfes zu ersuchen, durch den das sogenannte Gutschein system beim Verkaufe von Waren verboten wird. Festmahl zu Ehren Gutenbergs. — Die Feier der Ent hüllung des Gutenberg-Denkmals in Wien am 17. d. M. wurde am Abend des festlichen Tages durch ein Festmahl im »Hotel Continental- würdig abgeschlossen. Die Oesterreichisch-ungarische Buchhändler-Correspondenz teilt über dessen Verlauf folgendes mit: »An dem Festmahl nahmen außer den Mitgliedern des Komitees zahlreiche Berufsangehörige der graphischen Künste und des Buchhandels, der gefeierte Künstler Hans Bitterlich, Gemeinde rat Or. Uhl und mehrere Damen, sowie eine größere Anzahl anderer Gäste teil. Der schöne Festsaal bot einen fascinierenden Anblick. Der erste Toast, den der Präsident Herr Arthur von Marklowsky ausbrachte, galt selbstverständlich dem Kaiser. Sodann nahm Regierungsrai Fritz das Wort und brachte unter anhaltendem Beifall den Manen Gutenbergs sein Glas. Es sprachen hierauf Herr Rudolf Brzezowsky auf alle jene, die bcigetragen haben, daß das Denkmal errichtet wurde, Gemeinderat vr. Uhl aus die Stadt Wien, Hofbuchdrucker Herr Emil M. Engel auf den Künstler, der dann in warmen Worten dankte. Nach einer vorzüglichen Rede des Herrn Friedrich Jasper, der einen Rückblick auf die Entwickelung von Gutenbergs Kunst gab und ihr weiteres Gedeihen und Blühen wünschte, sprach Herr Hof buchhändler Wilhelm Müller namens des Vereins der österreichisch - ungarischen Buchhändler und des Börscnoereins der deutschen Buchhändler auf das gute Einvernehmen zwischen Schriftstellern, Buchhändlern und Buchdruckern. Auf diese offi ziellen Toaste folgte eine lange Reihe teils ernster, teils humoristisch gehaltener Trinksprüche, unter denen wir insbesondere jenen des Herrn Engel auf die aufopfernde Thätigkcit des Komitee-Mit gliedes Herrn Schellbach und jenen des Herrn Hofbuchhändlcrs Fe Iler auf die Gutenbergstadt Mainz heroorheben wollen. — Lebhafter Beifall fand die zur Verteilung gelangte Festschrift, die in klarer, übersichtlicher Weise verfaßt ist und für deren vorzüg liche typographische Herstellung- dem Direktor der St. Nobertus- Buch- und Kunstdruckerei in Wien, Herrn Josef Vogl, allgemeine Anerkennung gezollt wurde.» Verlag für Börsen- und Finanzliteratur, A.-G., in Leipzig. — Der Reingewinn des am 30. September 1900 ab gelaufenen zweiten Geschäftsjahres beträgt 29243 90 Zu Abschreibungen wurden 7 413 ./i? 15 verwandt. Die General- oersamlung fand am 22. Dezember in den Geschäftsräumen der Aktiengesellschaft statt. Sic genehmigte den vorgelegten Jahres abschluß für das Jahr 1899/1900 und erteilte dem Aufsichtsrat und der Direktion Entlastung. Nach den von ihr gutgeheißencn Vorschlägen des Aufsichtsrats werden vom Reingewinn 25000 als 5prozentige Dividende verteilt. 1462 ^ 19 H werden dem Reservefonds, 1945 42 dem Amortisationsfonds überwiesen und 836 29 auf neue Rechnung vorgctragen. Zu Mitgliedern des Aufsichtsrates wurden gewählt die Herren Wilhelm Junghans in Firma Theod. Thomas; Ad. Schumann, Verlagsbuchhändler; Direktor E. Teichmann und Rechtsanwalt Ilr. Werthauer, sämtlich in Leipzig. Das Geschäftsjahr soll in Zukunft mit dem 31. De zember schließen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: Lüobsr aus vsrseüieägvsn IVisssnsAgbiskon. LatsdoA LLXXV von 8ilvio Loooa, in kow. 16". 68 8. 892 Uro. Karo. ümtorioa-llatura-Iia, otwatbsmatics. (ssparatim s - Laboratorium ot Nussum-). 3rsA. von VV. dunlc in Lsriin ILVV. 5. Vl. Oso- ioZia. 4". 8. 25—28. klsws 2s^tunA6n, Rsiat-iovon und briskliobs kllittoilungsn des 15.—18. dabrbundsrts; psriodisobs ^oitungsn, — Katalog Xo. 104 von Ludwig Rosontüal'o 4.ntiguariat in Xlunobsn. 8". 72 8. 618 kirn, mit lisZistsr. Dieser hervorragend interessante Katalog beginnt mit der Aufführung eines seltenen, wohlerhaltenen Original-Drucks (von 1493) des berühmten Columbus-Briefes, der seiner Zeit von der Entdeckung eines unbekannten Landes (Amerika) die Kunde überbrachte. Man könnte diese Vervielfältigung im Druck in gewissem Sinne als die erste Zeitung be zeichnen. Darauf folgt die eigentliche älteste deutsche Zeitung von 1508 (Weller datiert sie vom Jahre 1505): »Copia der Newen Zeytung aus Presillg Landt-, die die erste Nachricht von der Entdeckung Brasiliens brachte. Beide Drucke befinden sich zusammen mit einer Anzahl gleichzeitiger Schriften in ihren Original-Einbänden. Hieran schließen sich, durch vier Jahrhunderte fortschreitend, Berichte über politische Vor gänge, Schlachten, Belagerungen, Naturereignisse u. a. m., entweder unmittelbar aus der Zeit heroorgegangen, oder doch nicht lange nach den Geschehnissen niedergeschrieben. Um die Fülle des Stoffs, die der nur mäßig umfangreiche Katalog birgt, bequem nutzbar zu machen, ist ihm ein Per sonen-, Orts- und Sachregister beigegeben. Den Schluß bildet ein kleines Verzeichnis von Werken zur Geschichte und Biblio graphie des Zeitungswesens. 1>s.Asr-Vsrrsiobais 1901. 6anj;barg Lc>Iports,Ag-ü.rkilcsl, Lisksrunxe- vsrüs und Tlsitsoüriktsn. 2uw UandAsbrauob kür Luebbüodlsr brsA. von Laut 8tisb1, LuobbandlunA, Lowmi8sions-6s8ob!lkt, Oro830-6s8obükt kür 8ortiwsnt und Xolporto-Ag in LoipÜA. 8". 104 8. in UnwoblaA. (Sprechsaal.) Kuriosum zum Kapitel der Rezensions-Exemplare. -Verehrlicher Verlag! -Wir erbitten ein Exemplar von -Die Gemälde-Gallerie der kgl. Museen zu Berlin- zur Rezension. «Hochachtend Rcdaction Nautische Rundschau, Oesterr. Zeitschrift für Sec- und Binnenschifffahrt, Wien, IX/,, Liechtensteinstraße 32. Ör. Friedmann.- Besagtes Werk ist auf 4 Bände berechnet und erscheint in unserem Verlage in 25—27 Lieferungen ä 30 Mark, wovon 14 Liefe rungen bis jetzt vorliegen. Berlin, 27. Dezember 1900. G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung.
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