Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-10-12
- Erscheinungsdatum
- 12.10.1935
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19351012
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193510126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19351012
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
- Monat1935-10
- Tag1935-10-12
- Monat1935-10
- Jahr1935
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die Buchwoche im Gau Groß-Berlin Nachdem bereits mehrere Vorbesprechungen der Fachgruppe Sortiment im Gau Groß-Berlin im Bund Reichsdeutscher Buch händler e. V. zur Vorbereitung der Woche des Deutschen Buches 1935 stattgefunden haben, veranstaltete die Fachschaft Ver lag am 8. Oktober 1935 im Hause der »Kameradschaft vom 39. Januar 1933» eine Besprechung, die zugleich die erste Fach schaftsveranstaltung des Verlages in Groß-Berlin war. Einleitend sprachen der Gaufachschaftsberater Bruno Schenck und der Gauobmann Gustav Langenscheidt über die Auf gaben des deutschen Berlagsbuchhandcls im neuen Reich und ins besondere über die Notwendigkeit der Teilnahme aller Angehöri gen des deutschen Buchhandels an den großen gemeinsamen Aktionen, unter denen die Woche des Deutschen Buches an erster Stelle steht. Der Gauobmann Gustav Langenscheidt betonte hier bei, daß er sich über das Erscheinen zahlreicher Berliner Ver leger freue, die damit gezeigt hätten, daß sie Disziplin zu halten verstünden. Wenn der Gau Groß-Berlin zu einer solchen Bespre chung cinlade, so bitte er nicht um das Erscheinen jedes einzelnen, sondern er fordere es. Die zu dieser Versammlung nicht Erschie nenen sollten sich das mit aller Deutlichkeit gesagt sein lassen. Von den Aufgaben, die die Woche des Deutschen Buches im einzelnen stellt, sprach sodann der Gaubeauftragte für die Woche des Deutschen Buches Hermann Hillger, der einen Überblick über die bisher geleisteten Vorarbeiten gab und das für Berlin beabsichtigte Programm im einzelnen verkündete. In Zusammenarbeit mit allen Behörden und Dienststellen der NSDAP und der Organisationen werden u. a. in den Betrie ben Betriebsappelle durchgeführt, in denen bedeutende deutsche Schriftsteller oder auch Buchhändler zu den Arbeitskame- raden sprechen werden. Das Berliner Sortiment hat sich vor allem zu einer besonders würdigen Ausgestaltung der Schau fenster bereit erklärt und führt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Arbeitsfront und dem Reichsarbeitsdienst den Vertrieb der Sonderausgabe von »Buch und Volk« und des offiziellen Plakates »Das Buch — ein Schwert des Geistes» durch. B u ch aus stell un g e n werden im Ufa-Palast am Zoo, im Zoologischen Garten, in Museen und verschiedenen Theatern ein gerichtet werden, wobei jedesmal die Bedeutung des Ortes für die Wahl der ausgestellten Bücher maßgebend sein wird. In den Theatern wird außerdem an jedem Abend während der Woche des Deutschen Buches in einem Borspruch der Bedeutung des deutschen Buches gedacht werden. An großen Veranstaltungen sind in Berlin in Aussicht ge nommen: Am 17. Oktober ein vom Gau Groß-Berlin im Bund Reichsdeutscher Buchhändler veranstalteter Empfang im Kaiser- Hof, zu dem die Erzieher Berlins und die Presse cingcladen wer den. Es soll hierbei an die Leiter der Berliner Schulen die Bitte gerichtet werden, während der Woche des Deutschen Buches in allen Klassen Aufsätze über die Bedeutung des deutschen Buches schreiben zu lassen. Die besten Aufsätze sollen Prämiiert werden. Die dabei zu verteilenden Buchpreise stiftet der deutsche Verlags buchhandel. Am Dienstag, dem 29. Oktober findet eine große Kund gebung in der Kroll-Oper statt, in der der Geschäftsführer der Reichskulturkammer Staatsrat Hinkel, der Präsident der Rcichs- schrifttumskammcr Staatsrat Johst, Staatskommissar 2r. Lippert und außerdem bedeutende deutsche Autoren und eine Reihe Ber liner Buchhändler sprechen werden. Die Veranstaltung wird um rahmt von musikalischen Darbietungen vom Orchester des Deut schen Opernhauses. Die NS.-Gemcinschaft »Kraft durch Freude» der Deutschen Arbeitsfront führt während der Woche des Deutschen Buches sieb zehn Veranstaltungen in den einzelnen Stadtteilen durch. Die »Kameradschaft der deutschen Künstler« veranstaltet am 28. Oktober, 20 Uhr, eine »W ei he stunde des deutschen Buches», zu der sich Loos, Hörbiger, Klopfer, Harlan und andere als Vortragende zur Verfügung gestellt haben. Die Woche des Deutschen Buches 1935 wird beschlossen mit einem festIichen Aufmarsch des Berliner Buchhandels und aller in der Reichsbetriebsgemeinschaft Druck zusammengeschlosse- nen Betriebe, von der papicrvcrarbcitendcn Industrie bis zur Druckerei. Im Umzug werden Wagen mitgeführt, die einzelne wichtige Gebiete des deutschen Schrifttums und Zweige der tech nischen Herstellung des Buches symbolisieren. Es soll damit ge zeigt werden, daß der Kauf eines Buches nicht nur dem Autor und dem Verleger und dem Buchhändler nützt, sondern dazu bei trägt, 18 000 deutschen Betrieben mit insgesamt über 400 000 Ge folgschaftsmitgliedern Arbeit zu geben. Die feierliche Eröffnung der Woche des Deutschen Buches durch den Präsidenten der Reichskulturkammer, Reichsminister Ur. Goebbels, am Sonntag, dem 27. Oktober, vormittags II Uhr, in der Weimar-Halle zu Weimar wird auf alle deutschen Sender übertragen. H. Zur Wirtschaftslage Von Prof. Dr. G. Menz Zur internationalen Währungslage — Konjunkturberichte — Buchgewerbe und Buchhandel In den Erörterungen über die internationalcWäh- rungslage wird immer offener zugegeben, daß der italie- nisch-abessinische Konflikt auch hier von entscheidender Bedeutung ist. Layton z. B., der Direktor des »Economist», hat eben hervor- gchobcn, daß der italienisch-abessinische Krieg auch eine Umwäl zung der Weltwirtschaft und der Weltwährungen im Gefolge zu haben drohe. Die jüngsten politischen Ereignisse müßten sich vor allem unmittelbar auf die Wirtschaft der Goldblockländer aus wirken. Selbst wenn der innere Druck auf den holländischen Gul den jetzt geringer wäre, würde die Stellung der holländischen Währung durch den Kriegsausbruch äußerst unsicher werden. Wahrscheinlich werde Italien nach einer kurzen Zeit offener Feindseligkeiten den Goldstandard gänzlich aufgeben. Wenn der Völkerbund sich für Sanktionsmaßrcgeln erkläre, werde sich auch bei den beteiligten Ländern eine gesteigerte Wirtschastsanspannung und damit ein neuer starker Druck auf die Währungen bemerkbar machen. In Frankreich müsse der Krieg das Verlangen nach noch weiterer Verstärkung der Rüstungen Hervorrufen, was eine wei tere Belastung der Staatsfinanzen bedeute. Die Wirtschaftslage der Schweiz mache es zweifelhaft, ob der schweizer Franken einer allgemeinen Währungserschüttcrung widerstehen könnte. Eine Er schütterung der Goldwährungen würde zunächst zu einer Ver schärfung des internationalen Wettbewerbs führen. Der Goldblock habe die Fähigkeit verloren, als Bankier der Welt aufzutreten, eine Rolle, die von der Finanzwelt jetzt ohne Zaudern wieder Amerika zugcschrieben werde. Dieser Rollenwechsel werde sich noch viel klarer zeigen, wenn der Krieg mit allen seinen Politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen immer weiter sortschrcite. In der gegenwärtigen Zeit äußerster Schwäche der gesamten Weltwirt schaft müßten von dem Krieg zwischen Italien und Abessinien weit größere Währungsbewegungen ausgehen, als sie einem »normalen Krieg» entsprächen. Spricht hier vielleicht auch stark der Eng länder, dem es daran liegt, die Dinge in einem ganz bestimmten Licht erscheinen zu lassen, so ist doch unbestritten, daß die Ge dankengänge im Kern die tatsächlichen Probleme berühren. Aus Erwägungen dieser Art erklärt sich zu einem guten Teil auch die Vorsicht, mit der man in Genf operiert, nicht zuletzt in der Frage der Sanktionen, die ja zunächst nur wirtschaftlicher Natur sein sollen. Eine französische Finanzzcitschrift behandelte kürzlich die Frage, ob sich die Sühnemaßnahmen gegen Italien auch auf das
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder