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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1935
- Strukturtyp
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- 1935-10-12
- Erscheinungsdatum
- 12.10.1935
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- Deutsch
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ZP 238, 12. Oktober 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchbanbet. Reichs. Das Geschäft verlief im ganzen sehr still, und die Kurs gestaltung war oft von Zufälligkeiten abhängig. Der Rentenmarkt hat sich besser gehalten als der Aktienmarkt. Bei kleinem, zeitweise sehr stillem Geschäft traten leichte Kursabschwächungen ein, die anfangs auch mit Abgaben im Interesse der begehrten neuen Reichsschatzanweisungen in Zusammenhang gebracht wurden. An gebot lag vor allein wieder in Gemeindeumschuldungsanleihe vor, und es wurde die Kurspflege dieses insbesondere von Hausbesitzer- kreisen abgegebenen Papieres erörtert. Nach der Erholung des Aktienmarktes erfuhr auch der Rentenmarkt eine bemerkenswerte Befestigung, in der die Umschuldungsanlcihe ihren Kurs ver bessern konnte. Der Geldmarkt stand im Zeichen der Reichsanleihc- Einzahlungen. Nach dem durch die Einzahlungen auf die Reichs bahnschatzanweisungen besonders angespannten Ultimo setzte eine kurzfristige Erleichterung ein. Da die Banken frühzeitig vor den festgesetzten Zahltagen mit der Einzahlung der von ihnen über nommenen Beträge von Reichsanleihe begannen, erfolgte eine Versteifung des Marktes und es trat Angebot von Solawechseln und Privatdiskonten hervor. Auch erfolgten keine Prolongationen fälliger Anlagetitel. Das Geschäft in kurzfristigen Anlagen kam zum Stillstand, auch Reichsschatzanweisungen wurden kaum umge- setzt. Die dem Markt durch die Fälligkeiten zusließenden Mittel erleichterten in der Folge nicht nur die Aufbringung der Einzah-- lungsbctrkge für die Reichsanleihe. sondern führten darüber hin aus nach dem Medio zur Verflüssigung des Geldmarktes. Es wurden wieder Prolongationen vorgenommen und die Nachfrage nach erstklassigen Anlagen, insbesondere nach Reichsschatzanweisun gen und Reichsschatzwechseln, setzte erneut ein. Bei ruhigem Ge schäft hielt die entspannte Verfassung an, bis sich mit der An näherung des Monatsendes die zum Quartalsultimo üblichen Vor bereitungen geltend machten. Das Angebot an Privatdiskonten nahm zu und der Privatdiskontsah wurde um "/»"/» auf 3'/»"/» er höht. Auch die Inanspruchnahme der Reichsbank war ausschlag gebend durch die Einzahlungen auf die Reichsanleihe bestimmt. Zunächst hatte eine starke Entlastung von der Ultimobeanspruchung stattgsfunden. da die Golddiskontbank die ihr durch die Einzah lungen zuströmendcn Mittel zur Übernahme von Wechselmaterial aus den Reichsbankbeständcn verwenden konnte. Im weiteren Ver lauf wurde dann die Golddiskontbank selber durch die Ver knappung des Geldmarktes stärker beansprucht, und bei der ange spannten Marktlage erfuhren die Anlagen der Reichsbank eine Steigerung um RM 38 Mill., wobei besonders die Bestände an Reichsschatzwechseln stiegen. Der Ausweis der dritten Woche zeigte wieder eine normale Entwicklung. In der neu einsehenden Ent lastung der Bank wurde die Ultimobeanspruchung zu 78°/° abgc- deckt. Insbesondere konnten die Reichsschatzwechsel weitgehend an den erneut aufnahmefähigen Geldmarkt abgegeben werden.« Bei den Einzelhandelsumsätzen im August ergab sich nach den von der Forschungsstelle für den Handel beim Reichs- kuratorium für Wirtschaftlichkeit angestellten Ermittlungen über die Umsatzentwicklung bei den selbständigen Ladengeschäften wie in den letzten Monaten im Gesamtdurchschnitt wieder ein leichtes An steigen der Umsatzwerte. Sie lagen im August 1935 um 2"/» höher als im Vorjahr. Gegenüber dem Halbjahres- und Juliergebnis mit einer 3prozentiqen Nmsatzsteigerung im Vergleich zum Vorjahr ist damit rein zahlenmäßig eine geringfügige Verschlechterung einge- tretcn. die sich aber aus dem unterschiedlichen Umsatzstand des Einzelhandels in den einzelnen zum Vergleich herangezoaenen Monaten des Jahres 1834 erklärt. 1934 betrug die Umsatzerhöhunq gegenüber 1933 im ersten Halbjahr 12"/°, im Juli 10"/«, im August dagegen I6°/°. Bei einem Umsatzvergleich über zwei Jahre hinweg bis zum tiefsten Stand der Einzelhandelsumsätze zeigt sich dann auch, daß das Umsatzergebnis im August sogar noch etwas günstiger zu bewerten ist als die Umsätze im bisherigen Verlauf des Jahres. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres lagen die Einzel handelsumsätze durchschnittlich um 15 bis 16"/» über denen im glei chen Zeitraum des Jahres 1933, im August um reichlich 18°/°. Wie in den Vormonaten war auch im August die Umsahsteigerung gegenüber dem Vorjahr ausschließlich auf die Preisbewegung zu rückzuführen. Die Jnderziffer der Lebenshaltungskosten ohne Woh nung lag im August 1935 um 2,2°/° höher als im August 1934 und um 8,9"/» höher als im August 1933. Gegenüber 1933 ist demnach eine mengen- und zum Teil wohl auch qualitätsmäßige Vcr- brauchssteigerung bei den Einzelhandclskäufen der Verbraucher um ungefähr ein Zehntel festzustellen, die allerdings ausschließ lich dem Ilmsatzergebnis im Jahre 1934 zuzuschrciben ist. Inner halb der einzelnen Handelszweige ist auch im August die gleiche Entwicklung wie in den Vormonaten zu beobachten. Unter den Trägern der Ilmsatzsteigerungen besindcn sich in erster Linie die jenigen Handelszweige, die 1934 geringere llmsatzcrhöhungen als im Gesamtdurchschnitt hatten (Lebensmittel, Drogen). Anderer seits ist bei vielen Geschäftszweigen, die im Vorjahr aus mannig fachen Gründen (Eisenwarengcschäftc wegen der Jnstandsetzungs- zuschüsst, Textilwarengeschäfte wegen der Hamsterkäufe) eine be sonders kräftige llmsatzbelebung hatten, jetzt eine unterdurch schnittliche Ilmsatzentwicklung fcstzustellcn. über die Lage im Buchgewerbe und Buchhandel meldet die schon erwähnte Handelskammerberichtszusammcnstcl- lung u. a.: »In der württembergischcn Papierindustrie ist die Lage nicht einheitlich. Teilweise konnte der befriedigende Geschäfts gang aufrechtcrhalten werden, zum Teil ist aber auch eine Ab schwächung des Jnlandabsatzes cingetretcn. Das Anslandgeschäft läßt sich vielfach nur zu äußerst gedrückten Preisen ermöglichen. Im Verlag und in der Buchdruckerci ist die Lage uneinheitlich, im Verlagsgeschäft ist der Geschäftsgang nach wie vor wenig be friedigend. Im graphischen Gewerbe hat sich teilweise eine leichte Belebung fortgesetzt, zum Teil wird aber auch weiterhin verkürzt gearbeitet. Das Auslandgcschäft ist sehr gering. Nach wie vor muß die Beschäftigung der Leipziger Großbnchbindcrei als un befriedigend bezeichnet werden. Der Verlag, der sonst im Herbst mit großen Aufträgen anläßlich seines Hcrbstprogramms anf- tritt, hält sich stark zurück. Erschwerend fällt ins Gewicht, daß die Leipziger Betriebe sehr stark auf Einhaltung ihrer tariflichen Verpflichtungen kontrolliert werden, während anscheinend im übrigen Reichsgebiet zum Teil eine sehr beachtliche Auflockerung der Tariflage zu verzeichnen ist. Hierdurch entsteht eine Verschie bung der Konkurrenzgrundlage zu Lasten der Leipziger Betriebe. Im Leipziger Buchdruckereigewerbe hat sich die üblicherweise im Herbst eintrctende Geschäftsbelebung in diesem Jahre noch nicht durchsetzen können. Trotz des Nachlassens der Arbeit hat sich die Zahl der Arbeitslosen nicht vermehrt, da die anfallende Arbeit häufig in »Schnellschüssen« bestand, zu deren pünktlicher Erledi gung Arbeitskräfte behalten oder eingestellt werden mußten. Das Preisniveau hat sich auf der alten niedrigen Grundlage gehalten. Auch die Materialpreise sind im wesentlichen die gleichen geblieben, mit Ausnahme der Metallpreise, die vielfach leicht angezogen haben. Die Metallbeliefcrung deckte den Bedarf in vielen Fällen nicht. Die Aussichten für die Entwicklung der Geschäftslage in der näch sten Zukunft werden im allgemeinen wenig günstig beurteilt. Die Geschäftslage im Berliner Buchdruckgewerbc hat sich gegenüber dem Vormonat nicht verändert. Der Auftragseingang war schlep pend. Im Münchener Druckgewerbe hat der Beschäftigungsgrad bei kleineren Unternehmen im Berichtsmonat sich etwas erhöht, während bei den größeren Unternehmen noch immer Auftrags mangel herrscht. Die Beschäftigung im Chemnitzer Bervielfälti- gungsgewerbe hat nach der Herbstmesse auch weiterhin in befrie digender Weise angehalten. In der Lage des nicdersächsischcn Buch druckgewerbes sind größere Veränderungen nicht hervorgctreten. Bei einigen Betrieben ist eine wenn auch nur kleine Wendung zum Besseren festzustellen. Gut beschäftigt waren die Betriebe, die sich nnt der Herstellung von Kalendern befassen. Das Anzeigcngeschäft im Zeitnngsgewerbe war wesentlich besser als im Vormonat. Die Umsätze lagen etwas höher, jedoch immer noch nicht unerheblich niedriger als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Auch das Bezugs geschäft hat gegenüber dem vergangenen Monat etwas zugenom men. Hier wird voraussichtlich der nächste Monat einen erheb lichen Zugang an neuen Abonnements bringen.« — Nach den erst maligen Ankündigungen der Neuerscheinungen im Börsen blatt zu urteilen, ist die obige Bemerkung von einer starken Zurück haltung des Verlags nicht ganz verständlich. Die Statistik stellte für den September 1162 Neuerscheinungen fest gegen 1080 im Vorjahr. Die Neuproduktion hat in den ersten neun Monaten 853
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