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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1940
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- 1940-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1940
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- Deutsch
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ganz selbstverständlich sind. Wir wissen, daß gerade Buchhändler und Verleger jenen Ruf gerne gehört haben, bedeutete es doch gerade für den Buchhändler eine Unterstützung seiner Erzie hungsarbeit, — einer Arbeit, die sich nie auf das gelegentliche Empfehlen und Kaufen von Büchern beschränkte, sondern die auf die dauernde Beratung der Bücherkunden ausgerichtet war. Und der Buchhändler hat in der Vergangenheit die größte Freude an seiner Arbeit gehabt, der recht oft erlebte, wie es seinen eige nen Bemühungen gelang, aus dem gelegentlichen Buchkäufer einen Buchfreund zu machen und der an dem Wachsen einer größeren oder kleineren Bücherei nicht nur wegen des abfallenden Gewinnes inner lich beteiligt war. Die Parole -In jedes deutsche Haus eine Heimbücherei hatte nie die Absicht, nun wahllos zum Aufbau von Büchereien aufzufordern, sie wollte vielmehr dieses Zusam mengehörigkeitsgefühl Mensch — Buch stärken und neu beleben. Sie wollte auch nicht aus dem Deutschen eine Leseratte machen, sie sollte zeigen, daß das Buch Sache eines jeden Deutschen ist. Das Wissen um das Ent stehen des Buches als schriftstellerische Arbeit und als wirtschaftliche Unternehmung gehört ebenso wie das Wissen um die Notwendigkeit des Buches im Heim zur eigentlichen Bucherzie hungsarbeit. Wenn wir selbst in unsere Kinder- und Jugendzeit zurück- denken, so erscheinen uns doch heute noch jene Stunden mit Bü chern, mit den ersten Bilderbüchern, mit den Märchenbüchern, den Büchern aus deutscher Geschichte und Sage und nicht zuletzt jene abenteuererfüllten Stunden mit abenteuerlichen Büchern am schön sten und immer wieder des Erinncrns wert. Und mancher von uns mag dabei an die Handvoll Bücher denken, die auf schmalem Bord über seinem Jungenbett standen, oder an die Bücherei des Vaters, die aus beruflichen Gründen mehrere Schränke füllte, oder dann an das erste kleine Regal, das geeignet war, die im Laufe der Ju gendjahre zusammen gekommenen Bücher treu zu bewahren und zu erhalten. Es wäre schade, wenn junge Menschen jetzt dieses Erlebnis später einmal missen soll ten. Deshalb helfe jeder mit, die Parole -In jedes deutsche Haus eine Hcimbücherei« in die Tat umzusetzen. Der Buch händler, der sich diese Arbeit vornimmt, hat am Ende selbst die größte Freude daran. Wenn nun das, was in diesem Zusammenhang zu sagen ist, gesagt ist, so sei das Erscheinen eines Buches angekündigt, das wie kaum ein anderes geeignet ist, diese Erziehungsarbeit zu unterstützen und zu fördern. Wir meinen: -Wohnen mit Büchern»"). Dieses Buch stellt das Ergebnis eines Wett bewerbes dar, der vom Reichspropagandaministerium und der Rcichskammer der bildenden Künste zur Woche des Deutschen Buches 1938 durchgeführt worden war und das nun in schönster Weise durch die verschiedensten Entwürfe und Zeichnungen er gänzt ist. Wenn Ministerialdirigent Haegert in seinem Geleit wort zu dem Werk schreibt, daß mit den Absichten dieses Buches dem deutschen Gedanken unmittelbar gedient ist, dann drückt sich in diesem Wort das aus, was die aufgestellte Parole bezweckt. Es war sicher nicht einfach, das Thema »Wohnen mit Büchern» in immer neuen Formen und Vorschlägen abzuwan deln. Aber dieses Vorhaben ist glänzend gelungen. In diesem Buch findet jeder etwas, sei es nun ein einfaches Bücherbord, ein kleines Regal oder sei es der Vorschlag für den Ausbau einer großen Bibliothek. Daß keiner dieser in dem Buch gezeig ten Entwürfe reine Theorie ist, ist vielleicht mit das erfreulichste an dem Buch. Hier wurde auf die Bedürfnisse der Klein- und "> Wohnen mit Büchern. Bücherborde — Bücherschränke — Bücherwände. Herausgegeben vom Werbe- und Beratungsamt sllr das deutsche Schrifttum und von der Neichskammer der bildenden Künste. Sachbearbeiter: Dtvl.-Volkswirt Alfons Brngger und Architekt Hellmut Sachs. Text, Bilöwahl und Gestaltung: Alfons Lettl. Berlin: Bauwelt Verlag. 120 S. Gr.-8° Hlw. RM 8,50. Kleinstwohnungest ebenso Rücksicht genommen wie auf die Er fordernisse eines Büchereizimmers in einem großen Neubau. Daß dieses Buch nicht nur das Neue als solches befürwortet und unterstützt, sondern auch die Umbau- und Einbaumöglichkeiten bedenkt, ist wichtig zu wissen. Wir glauben, daß Käufer dieses Buches eigentlich alle Bücherfreunde sein müßten, darüberhin- aus kommen zu ihnen die lange Reihe der Architekten und Raumgestalter uud nicht zuletzt die Männer des Holzhandwerks, deren praktische Arbeit ebenso berücksichtigt ist wie der zeich nerische Entwurf des Künstlers. Dieses Buch dient der Absicht, daß kein Mit tel unversucht gelassen werden darf, das dem Gedanken der Heimbücherei und damit dem großen Wollen der Schrifttumsarbeit über haupt dient. In diesem Sinne soll das Buch verstanden sein und iu diesem Sinne soll es wirken. Daß es schon äußerlich in Aufmachung, Textgestaltung und Bildauswahl Freude macht, sei vernierkt. Wir wünschen, daß es dem Buchhändler gelingen möge, aus dem Buchfreund einen Büchereifreund zu machen, einen Menschen, dem das Buch im Heim letztlich eine Lebens notwendigkeit darstellt. Uber diese Tatsache aber ist an dieser Stelle nichts mehr hinzuzufügen. E. W. Langen Der Präsident des italienischen Verlegerverbandes F. Ciarlantini s- Die k'eckersrions Aarionale k^seists Inckustriali Lckitor! hat einen schweren Verlust zu beklagen: Nach kurzer, schwerer Krankheit starb am 5. Februar 1940 ihr Präsident seit der Gründung, der Nationale Rat Franco Ciarlantini. Der Minister für Volkskultur, vr. Alessandro Pavolini, begab sich sofort in die Wohnung des Ver storbenen, unr den Hinterbliebenen das Beileid Mussolinis, der sich über den Verlauf der Krankheit ständig hatte unterrichten lassen, auszudrücken. Beileidstelegramme sandten u. a. der Sekretär der ?artito llarionLle k'aZeista, die Minister Ciano, Bottai und Serena. Die Trauerfeier fand am 7. Februar statt. Außer zahlreichen Ver legern — an der Spitze der Vizepräsident der Federazione, Antonio Vallardi — waren viele Freunde des Entschlafenen erschienen. An wesend waren ferner die Präsidenten der Kammer und des Senats, der Minister für Volkskultur und andere hohe Persönlichkeiten des politischen und kulturellen Lebens. Die Beisetzung in der Familien gruft erfolgte am Morgen des 8. Februar. Mit dem Tode Ciarlantinis fand ein arbeitsreiches Leben seinen Abschluß. Am 29. September 1885 in Sanginesio geboren, begann er seine Laufbahn als Erzieher, Schriftsteller und Journalist. Während des Weltkrieges, an dem er teilnahm, schrieb er ein Kriegs tagebuch »Die Seele des Soldaten«, das mit bemerkenswertem Erfolg 1916 bei Treves erschien. Nach dem Weltkrieg reiste er im Auftrag des i»?opolo ck'Italis« nach Wien, Budapest und Prag. Weitere Reisen führten ihn nach den Vereinigten Staaten, Südamerika und Afrika. Das Jahr 1922 sieht ihn als Vertreter der Stadtverwaltung von Mailand im Verwaltungsrat der »Scala«. 1923 in das für das Schulwesen zuständige Hauptamt der faschistischen Partei berufen, wandte er sich mit leidenschaftlicher Anteilnahme den Problemen der Schulreform zu. Ein Jahr später ernannte ihn die Parteileitung zum außerordentlichen Kommissar für das Trientinische Venetien. Kurz darauf erfolgte seine Ernennung zum Mitglied des Nationalen Direk toriums und des Großen Rats. Gleichzeitig erhielt er den Auftrag, das Presse- und Propagandaamt der Partei zu leiten. Am Vor abend des Abessinienkrieges meldete er sich als Freiwilliger bei einer Nachrichtentruppe. Neun Monate verbrachte er in Jtalienisch- Ostafrika. General Graziani selbst verlieh ihm unter anerkennenden Worten die Medaille für Verdienste im Felde. Als Verleger begann Ciarlantini mit der Veröffentlichung der ersten Reden Mussolinis und anderer Schriften, die der faschistischen Lehre dienten. Berühmt wurde seine Sammlung »Via^i e Leoperts« die einen wertvollen Beitrag zur Kenntnis von Staaten und Län dern der Erde darstellt. Mit der Gründung des Verlags »Augustea«, dessen Firmenbezeichnung später in »Edizioni Noma« abgeändert wurde, erbrachte Ciarlantini einen weiteren Beweis schöpferischen Gestaltungswillens. Die von ihm geleitete Zeitschrift »Augustea« brachte er zu hohem Ansehen. Franco Ciarlantini war ein aufrichtiger Freund des neuen Deutschland. In zahlreichen Aufsätzen und Vorträgen hat er auf die Notwendigkeit einer engen politischen und kulturellen Zusammen arbeit beider Länder hingewiesen. Der deutsche Buchhandel gedenkt in Ehrfurcht eines warmherzigen Freundes und Berufskameraden. Nr. 43 Dienstag, den 26. Februar 1940 SS
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