2134 Börsenblatt f. b. Dlschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. ^ 40, 17. Februar 1912. 1812 Ein Volksbuch der Erinnerung 1912 In Kürze wird bei mir erscheinen l des Kriegserlebnisse Sergeanten Bourgogne Von ihm selbst erzählt Billige illustrierte Volksausgabe M. 2.— (Illustriert mit Faber du Faur's Kriegsbildern 1812) ^jg^an könnte dieses Erinnerungsbuch eines Teilnehmers des russischen Feldzugs Napoleons auch ein »VV Volksbuch des Kriegsjammers nennen, denn es sind erschütternde Gemälde des Elends und des tragischsten Soldatenlvses, die der tapfere Sergeant vor uns entrollt. In einer wohltuenden natürlichen Schlicht heit und Einfachheit erzählt er uns von seinen schauderhaften Erlebnissen und den schrecklichen Gefahren des Feldzugs. Schmucklos reiht er Tatsache an Tatsache, und in dieser Beziehung erinnert sein Werk an Wereffajews .Erinnerungen aus dem russisch-japanischen Krieg" und macht wie dieses gerade dadurch einen umso stärkeren Eindruck. Nur wenn er von den Begegnungen mit seinem Kaiser spricht, dann beflügeln sich seine Worte, dann sehen wir förmlich seine Augen leuchten und spüren deutlich seine Begeisterung, die aus dem Ruse klingt! Vivs I'enipereur! ünter all den Leiden und Grausamkeiten enthüllt uns das Bourgogne'sche Erinnerungsbuch auch heitere Bilder. Lier sei vor allem das freundschaftliche Verhältnis Bourgognes zu seinem alten Kriegskameraden Pikart erwähnt, mit dem er Freud und Leid teilt. Dieser alte Laudegen Pikart ist ein Prachtkerl und der Sonnenschein des Buches. And dann welch freundliche Bilder entwirft uns Bourgogne nach überstandenem Elend von unfern ostpreußischen Landsleuten! . . . All die glänzenden Kritiken, die die deutsche Presse dem Werk widmete, hier wiederzugeben, verbietet der Raum. Nur eins aus der großen Menge sei angeführt. Professor Holzhausen im Lit. Echo: Bourgognes Memoiren gehören zu den Büchern, bei denen der Leser die Schläge :: der Mitternachtsstunde überhört :: und viele Szenen, wie die des brennenden Posthauses zwischen Moskau und Smolensk, die an den Leder strumpf erinnernden Jagden der Kosaken vor der Beresina, die Übergangs-Szenen und die letzten Abenteuer bei Wilna und Kowno prägen sich dem Leser unauslöschlich ins Gedächtnis.