X» 264, 13. November 1835. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. 5577 In neuer ^4u/laFe uncl neuer ^usststtunK ersekernt.' Ousiav ^ren886n Der Pastor vonPoggsce Roman 94. bis 97. Tausend Wohlfeile Ausgabe 544 Seiten - In Leinen 4.80 Mark Ein Buch aus der Kriegs-und Nach kriegszeit. Strahlend leuchtet aus ihm Frenssen'sches Lebens-und Gott gefühl. Bei aller Dunkelheit in man chem Geschehen istkcinBuch sovoller Wärme wie dies, Adam Barfood geht hier den harten, geraden Weg zu seiner Vollendung. Er reckt sich hoch und höher aus aller Not. Was Frcnsfen die große Wirkung auf unser Volk für alleZeiten sichert: Er weiß, daß kein Wort, kein noch so schönes, - kein Gesetz, und wäre es das göttlichste, etwas taugt, wenn der, der es verkündet, es nicht an wendet auf sich selber, - bei sich selber mit aller Menschwerdung, Volkwer- dung den Anfang macht. »Ors neue 6. Orote-Verlag »Lerliu Neue Romane österreichischer Autoren Der erste nämlich Karl Adolf Mayer dessen wunderschönes Buch Das Jahr in Dijon soeben erschienen ist. 200 Seiten, Leinenband RM z.50 „Gerhard, Sie sind anders geworden, schweigsamer, launischer." „Finden Sie?" „Za, ich finde es und es tut mir leid." And indem er von LevasseurS Lebzelten anbot, fügte er wie beiläufig hinzu: „Wer ist das hübsche Mädchen, das mir schon ein paarmal öffnete, wenn ich Einlaß begehrte?" „Die Tochter des Kaufes", sagte Gerhard und sah Gravey in die Augen. „Ich dachte mir's", entgegnete dieser mit einem Aüsdruck, der der harmlosen Antwort einen seltsamen Anterton gab. Es dunkelte. Das grüne Licht der Straßenlaterne fiel auf die Decke. Gravey ließ den Kaffee in die Schälchen rinnen. „Machen Sie keine Dummheiten!" sagte er plötzlich. Das hatte merkwürdig geklungen, so schroff, daß Gerhard das Blut zu Kopf steigen fühlte. And langsam entgegnete er „Darf ich fragen, Lerr Gravey, aus welchem Grunde und mit welchem Rechte Sie sich da um Dinge kümmern, die für Sie doch recht abseits liegen?" Gravey antwortete nicht gleich. „Verzeihen Sie", sagte er dann sehr ruhig, „wenn ich die Grenze überschritt, die Sie zwischen uns gelegt wissen wollen Das mag seinen Grund darin haben, daß wir im Dunklen sprachen. Manche Bindung, die das Licht auferlegt, ist da gelockert" „Sie lieben es, in überheblicher Art von diesen Dingen zu sprechen." „Überheblich? Sie fühlen wohl selbst, wie unrecht Sie mir mit dem Worte tun. Überheblich? Nein, gewiß nicht. Der Gesichtswinkel, unter dem ich diese ,Dinge" betrachte — wäre ich empfindsam wie Sie, würde ich weniger geometrisch sagen: die Weltanschauung, zu der ich mich durchgerungen habe — läßt sich in folgendem Satze ausdrücken: Der Rausch ist den Katzenjammer nicht wert. Niemals, verstehen Sie wohl, niemals. In keinem Falle und am allerwenigsten in Ihrem Falle. Wenn ich eine Fähigkeit in mir als besonders entwickelt be obachten konnte, so war es die, Menschen, mit denen ich verkehre, richtig einzuschähen. Ich kenne Sie, Gerhard, und ich kenne — so merkwürdig Ihnen das auch Vorkommen mag — auch das Mädchen. Ich sah sie ein paarmal und manches Mal haben Sie wohl auch von ihr gesprochen, zum mindesten an sie gedacht, wenn Sie von dem und jenem sprachen. Lassen Sie sich warnen! Es kann zu nichts führen. Es müßte denn sein, Sie denken nur an ein leicht geschürztes Aden- teuer, dessen Ausgang Ihnen gleichgültig ist. Aber dem ist nicht so. — Leider, fürchte ich ..." „Zch verstehe Sie nicht." „Laffen Sie sich warnen. Von einem, der sein Leben lang zwischen den Äsern hintretbt und nur dann und wann, wenn er müde ist, ein mal am linken Afergeftrüpp sich fefthält. Ich habe meinen französi- schen Vater und meine deutsche Mutter geliebt — ich habe nämlich immer nur einen Vater und eine Mutter, aber niemals Eltern ge habt , aber ich habe auch die Bitterkeit dieser Ehe mitgemacht. Das war der Rauhreif, der auf meine Jugend fiel. Vorhin — sehen Sie — habe ich bedauert, im Dunkeln unbedacht gesprochen zu haben, und nun ist es wieder gut, daß wir im Dunkeln sitzen." Gefällt Ihnen diese Leseprobe? DaS kleine Stück gibt nur eine Andeutung vom Gehalt und Reiz dieses stillen, gar nicht sentimen talen Liebesromans. (Erstmals angekündigt im Bbl. Nr. 227, S. 4ZZÜ) Heute nochmals A mit Vorzugsangebot Verlag Carl Fromme / Wien Auslieferung in Leipzig bei H. Haeffel und Heinrich Keller