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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1937-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1937
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- Deutsch
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Auslegung einer Honorarvereinbarung, in welcher das Honorar nach einer vertraglich vereinbarten Bogcnanzahl entrichtet werden soll. Die Vereinbarung, daß das Honorar des Verfassers nach der Bogenzahl bei Begrenzung auf eine bestimmte Zahl gezahlt wer den soll, gibt oft zu Zweifeln Anlaß, wenn der Verfasser die ver einbarte Bogenzahl überschreitet. Vom Standpunkt des Berlags- rechtsgesetzes aus wird sich hier eine grundsätzliche Entscheidung nicht finden lassen. Jedenfalls würde es willkürlich sein, in allen Fällen für diejenigen Druckbogen, die über die vereinbarte Bogen zahl hinausgehen, die Vergütung auszuschließen. Die Frage kann nur auf Grund der Abmachungen des einzelnen Vertrages ent schieden werden, wobei es daraus ankommt, ob die Parteien aus die Einhaltung der vereinbarten Bogenzahl großes Gewicht gelegt haben. Hat der Verfasser den vertragsmäßigen Umfang des Werkes nicht eingehalten, so kann unter Umständen, wenn die Überschrei tung eine erhebliche ist, der Verleger nach VG ZA 30, 31 zurück- treten. Macht er jedoch von diesem Rücktrittsrecht keinen Gebrauch, so wird er in der Regel die Vergütung nach der Zahl der tatsäch lich gelieferten Druckbogen gewähren müssen. Vergl. hierzu: Das Verlagsrecht von >vr. Mittelstaedt und mir, Bem. 5 zu 88 22—24 S. SS. Im wesentlichen folgen diesen Ausführungen: Allfeld, Das Verlagsrecht 2. Aufl., Bem. Sb u. Abs. 2 S. 111, ferner Voigtländer- Fuchs, Urheber- und Verlagsrecht. 2. Aufl. Bem. 3 zu Z 22 S. 319 unter Anführung der Verlagsordnung 8 19, die bestimmte, daß, wenn das Honorar nach Zahl der Druckbogen vereinbart sei, der Verfasser keinen Anspruch auf Honorar für den die vertrags mäßig festgesetzte Bogenzahl überschreitenden Teil des Werkes habe. Die in der Anfrage zitierte Auffassung von Hoffmann im »Verlagsrecht« Berlin 1925, Bem. 1a zu 8 22 vermag ich in ihrer Allgemeinheit nicht als richtig anzuerkennen, ebensowenig wie die Ausführungen des Herrn Or. Hoffmann in Gewerbl. Rechtsschutz und Urheberrecht 20. Jg. 1915 S. 191 ff. Nach dem in der Anfrage des Verlags mitgeteilten Sachver halt, daß es sich um eine Überschreitung von etwa 88"/° des ur sprünglich vereinbarten Umfangs handele, halte ich den Verleger für berechtigt, nach VG. 88 30, 31 zu verfahren. Leipzig, 1. Dezember 1936 Justizrat vr. Hillig Das hundertjährige Bestehen des Dänischen Buchhändlervereins Die Feierlichkeiten begannen am Sonntagmorgen (17. Januar) mit einer Kranzniederlegung des Vorstandes an den Gräbern der Gründer. Darnach fand im »Hause des Buchhandels« die Enthüllung einer Gedenktafel für die Gründer des Vereins statt, wobei der Vorsitzende der Männer gedachte, die vor hundert Jahren den Dänischen Buch händlerverein gründeten und damit Ordnung, Festigkeit und Zusam menhalt in den Buchhandel hineingebracht haben. Am Abend versam melten sich die Mitglieder des Vereins mit den ausländischen Gästen zu einer Festvorstellung im Königlichen Theater. Am Montag, am Jubiläumstage selbst, wurde am Vormittag der englische Bücherfilm vorgeführt. Am Nachmittag fand in den Räumen des Reichstages auf Schloß Christiausborg ein Empfang statt. Unter den dreihundert Gästen, die sich eingefunden hatten, um ihre Glück wünsche zu überbringcn, waren der dänische Premierminister, Handels minister und Unterrichtsminister, die Minister von Island, Norwegen und Schweden, der finnische Attache, die Universitäts- und die Departe mentschefs, die Vertreter der Bibliotheken und der Buchbinder- und Buchdruckergilde. Von den Buchhändlerorganisationen waren erschienen der Präsident des Internationalen Verleger-Kongresses und der eng lischen Verleger-Vereinigung, Stanley Unwin, die Vertreter des deut schen Buchhandels, die Verleger Karl Baur-München und vr. Arthur Georgi j u n. - Berlin, und die Vorsitzenden der dänischen und nordischen Buchhändler- und Verlegervereine. Der Vorsitzende des Dänischen Buchhändlervereins, Verlagsbuch händler Halfdan Jespersen, begrüßte die Versammlung und sprach kurz über die Geschichte des Vereins, worauf Handelsminister Johs. Kjaerböl die Reihe der Redner eröffnete und in sehr anerken nenden Worten sich über die Arbeit des Vereins aussprach und ihm Glück für die Zukunft wünschte. Nachdem die Staatsbibliotheken, die staatliche Bibliotheksaussicht, die Volksbibliotheken, der Schriststeller- verein und Mr. Stanley Unwin ihre Glückwünsche überbracht hatten, sprach, mit großer Begeisterung empfangen, -er Vertreter des Börsen- vcreins, Herr Karl Baur: Sehr verehrter Herr Jespersen, meine Damen und Herren! Als ich gestern zum ersten Male in der Dämmerung des kalten, nebelvcrhangenen Winterabends durch die sonntäglich stillen Straßen Ihrer wundervollen Stadt wanderte, da waren mir die Häuser mit ihren feingliedrigen Fenstern, die Wasserläufe mit ihren Schiffen und Brücken, die Plätze mit ihren Denkmälern und Laternen plötzlich nicht mehr fremd. Eine Stimme in mir wollte mir einreden, ich wäre hier schon gewesen. Und mir wurde immer deutlicher, daß diese Stimme des Herzens der Wahrheit nicht ferner war als jene der Vernunft. Ja, ich war hier. Ich war hier als Kind schon, als Andersens Märchen zum ersten Male die junge Seele packten und ich wurde in dieser Stadt heimisch, je mehr sich dem reifenden Knaben die Sym bolik und Hintergründigkeit der Erzählerkunst Ihres großen Meisters eröffnete. Und zugleich wurde mir mit dieser Erinnerung an einen Jugendeindruck, den die Atmosphäre Kopenhagens mir wachgerufen hatte, deutlich, wie stark und lebendig die Wirkungen sind, die der schöpferische Genius vermittelt, wie naturgegeben die Brücken sind, die Dichter schlagen, um die Seelen der Völker miteinander zu verbinden. Wir Buchhändler sind mit den Dichtern solche Brückenbauer, und eine Organisation wie die Ihre, die heute ihren hundertsten Geburtstag begeht, ist mehr als der Zusammenschluß von Kaufleuten. Die Geschichte des Dänischen Buchhändler-Vereins, die Sie uns heute in einem wundervollen Bande überreichten, ist in ihrem Kampf um Ordnung und Sauberkeit ein Stück Kulturgeschichte, auf das Sie, meine Herren, mit Stolz blicken können. Der buchhändlerische Laie — und darunter verstehe ich den leidenschaftlichen Nomanschmökerer sowohl als auch den Wissenschaftler, für den das Buch Sprachrohr und Werkzeug zugleich ist —, dieser Laie ahnt meist nicht, welche Kämpfe vorausgingen, um Begriffe wie den festen Ladenpreis zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen, ahnt nicht, wie sehr scheinbar rein wirtschaftliche Regelungen das geistige Schaffen sichern und fördern. Nicht weniger wichtig als die Verbindung zwischen Buch und Leser ist das Verhältnis zwischen Autor und Leser. Was sich in der juristischen Form des Urheber- und Verlagsrechtes kristallisiert, ist nichts anderes als der Niederschlag unermüdlichen Prüfens, Vcr- handelns und Arbeitens in der Praxis. Auch hier hat der Verein der Buchhändler ständig große Aufgaben zu erfüllen. Sie haben in diesen hundert Jahren aufgebaut, was aus dem geistigen Leben Ihres Vaterlandes nicht wegzudenken ist. Wenn der deutsche Buch handel Ihrer Jubelfeier herzlichst gedenkt, so tut er es nicht zuletzt im Gedenken an viele gemeinsame Arbeit, an gemeinsames Streben und an gemeinsame Erfolge. Und so war es uns eine große Freude und Ehre, daß wir, von Ihnen geladen, während der festlichen Tage in Ihrer Mitte weilen dürfen. Leider ist der Vorsteher des Börsenvereins, Herr Wilhelm Baur, verhindert, persönlich seine Wünsche zum Ausdruck zu bringen. Ich darf Ihnen aber in seinem Namen für den Börscnverein der Deut schen Buchhändler zu Leipzig die herzlichsten Glückwünsche des ganzen deutschen Buchhandels übermitteln. Möchte dieses Stück deutscher künstlerischer und handwerklicher Wertarbeit Sie immer an diese festliche Stunde erinnern. Alle meine Wünsche gelten einer weiteren fruchtbaren Entwick lung Ihres Vereins und des dänischen Buchhandels, und sie gelten nicht zuletzt der steten Vertiefung unserer alten dänisch-deutschen Buchhändler-Kameradschaft! Als Herr Karl Baur dann mit Herrn vr. Georgi eine kostbare Vase aus Meißner Porzellan und eine Glückwunschadresse überreichte, wurden die Vertreter des Börsenvereins mit minutenlangem Beifall bedacht. Der Vorsitzende Herr H. Jespersen nahm das schöne Geschenk mit nachstehender Danksagung entgegen: Im Namen unseres Vereins danke ich allerherzlichst den Herren Baur und vr. Georgi für den so freundlichen Gruß und Glückwunsch, den Sie uns von unseren deutschen Kollegen über bracht haben, sowie für das künstlerisch ausgeführke Diplom und die schöne Vase, ein herrliches Zeugnis für den hohen Stand des 114
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