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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1937-02-02
- Erscheinungsdatum
- 02.02.1937
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- Deutsch
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Betriebsfeier Um den Zielen der Deutschen Arbeitsfront näherznkommen und den Begriff »Schönheit der Arbeit« immer mehr zu verwirklichen, wurde am 29. Januar im Bibliographischen Institut in Leipzig ein von Betriebsführnng und Gefolgschaft gemeinschaftlich erstellter Gcfolgschaftssaal eingeweiht. Mit ganz geringen Mitteln haben alle Gefolgschaflsinitglieder nach Feierabend im Dachgeschoß Räume in einen schönen Kameradschaftssaal umgewandelt. Man muß staunen, was hier aus Ballenbrettern und Beize geschaffen worden ist. Auch über die Größe des neuen Raumes ist man überrascht, und doch erwies er sich am Einweihungsabend fast als zu kleiu. Waren doch neben den etwa MO Gefolgschaftsmitgliedern zahlreiche Vertreter der Partei, der Behörden usw. zu dieser Feier erschienen. Fahnen einmarsch, Orchestermusik, Gesangsvorträge und Ansprachen der Be triebssichrer vr. Bücking und Vv. Mittelstaedt umrahmten diese schöne Feierstunde. — Auch der anschließende Kameradschafts- abend bewies, daß eine wahrhafte Fröhlichkeit Betriebssichrer und Gefolgschaft umschließt. Unfallverhütungswoche Druck und Papier vom 7. bis 14. Februar Die »Unfallverhütungswoche Druck und Papier«, deren Träger und Veranstalter die Neichsbetriebsgemeiiischaft Druck und die Neichs- betriebsgemeinschaft Papier der Deutschen Arbeitsfront sowie die Deutsche Buchdrucker-Berufsgenosscnschaft und die Papierverar- beilungs-Berufsgenossenschaft sind, soll Betriebsführer und Gefolg schaften nachdrücklichst auf die ernste Verpflichtung zum Schutz des Lebens und der Gesundheit der schaffenden Menschen Hinweisen. Das Kernstück der Unfallverhütungswoche bildet die Aufklärung der Ge folgschaften und der Betriebsführer durch zahlreiche Versamm- l u n g e n m i t F i l m v o r t r ä g e n, die ab Sonntag, den 7. Februar, bis einschließlich den 14. Februar, an allen Orten, in denen sich eine größere Zahl von Gefolgschaftsmitgliedern in graphischen oder papier- verarbeitenden Betrieben und in verwandten Betrieben befindet, zur Durchführung gelangen. Diese Versammlungen im gesamten Reichs gebiet werden ergänzt durch Sonderveranstaltungen der Gau- bzw. Kreis- oder Ortsbetriebsgemeinschaften an anderen Orten. Auch hier gelangen nach einem bestimmten Plan Schadensverhütungssilme und Filme des Amtes »Schönheit der Arbeit« zur Vorführung und werden entsprechende Vorträge gehalten. — Am Montag, dem 8. Februar, findet früh 8 bis 8.15 Uhr ein Appell in sämtlichen graphischen und papierverarbeitenden Betrieben statt. Zu diesem Zweck ist die Über tragung einer kurzen Rede des Neichsbetriebsgemeinschaftsleiters Pg. Ebenböck über alle deutschen Sender vorgesehen. Ferner wird in der Unfallverhütungswoche ein großes Preisausschreiben mit vielen Preisen veröffentlicht, das alle Angehörigen der Betriebe zur inten siven Beschäftigung mit erfolgreichen Maßnahmen zur Unfallverhütung anrcgen soll. In Polen verbotene deutsche Druckschriften Beumelburg : Sperrfeuer um Deutschland (Stalliug, Oldenburg). Schumacher: Volk vor den Grenzen (Union, Stuttgart). Der beschlagnahmt gewesene Atlasband zu Meyers großem Lerikon wird mit einer neuen Karte geliefert. Verkehrsnachrichten Postgut Ans verschiedenen Zuschriften ersehen wir, daß die Versand bedingungen für Postgut noch nicht genügend beachtet werden. Postgutsendungen sind im Ortsverkehr unbeschränkt zulässig, im Fernverkehr, wenn gleichzeitig mindestens drei Sendungen (Post güter und Pakete) desselben Absenders nach demselben Bestimmungs ort gerichtet sind. Nach bestimmten Orten, die von den einzelnen Post ämtern zu erfahren sind, können Postgutsendungen ohne Rücksicht auf die Zahl der Sendungen aufgeliefert werden. Das Höchstgewicht be trägt in jedem Falle 7 KZ. Personalnachrichten Am 1. Februar ist Fräulein Christine Moeller fünfund zwanzig Jahre bei der Firma G. Soltau in F lensbnrg als treue und geschätzte Mitarbeiterin tätig. Am 2. Februar 1937 vollendet Herr Franz Rudolph Müller, der Inhaber der medizinischen Buchhandlung Rudolph Müller L Steinicke in M ii n ch e n, sein sechzigstes Lebensjahr. — Als geborener Leipziger gewissermaßen zum Buchhändler vorherbestimmt, führte ihn sein Lebensweg durch mehrere deutsche und österreichische Universitätsstädte, um schließlich in München die Wanderjahre zu beenden. Mit unbeugsamer Energie, allen Schicksalsschlägen zum Trotz, widmete er sich fortan dem Ausbau der im Jahre 1910 von Georg C. Steinicke erworbenen Buchhandlung. Neben dem Sortimcnts- betrieb galt seine unermüdliche Arbeitskraft vor allem dem Aufbau der Verlagsabteilung. Dem Andenken Hermann Schaffsteins Am 24. Januar ist Hermann Schaffstein nach kurzer Krankheit im Alter von achtundsiebzig Jahren gestorben. Mit ihm ist einer der letzten aus der Reihe der großen Buchhändler heimgegangen, die um die Jahrhundertwende dem deutschen Verlag ein neues Gesicht gaben und ihn zu neuer Blüte führten. Karl Robert und Wilhelm Lange- wiesche, Engen Diederichs, I. F. Lehmann und mancher andere sind ihm vorausgegangen. Wie fast jeder aus dieser nun nahezu ausgestovbeneu älteren Verlegergeneration hat auch Hermann Schaffstein dazu beigetragcn, dem deutschen Buch innerlich und äußerlich ein neues Gesicht zu geben. Und auch sein Werk ist ans die Entwicklung des deutschen Schrifttums der letzten vier Jahrzehnte nicht ohne spürbaren Einfluß geblieben. Seine Arbeit und seine Liebe galten der Jugendschrift und zuerst vor allem dem Bilderbuch. Mit den Bilderbüchern von Ernst Kreidolf gründete er den Rus seines jungen Verlages, den er aus einem Neisevertrieb entwickelte. Er kam übrigens zu den Bilderbüchern aus dem gleichen Grunde wie Jahrzehnte vor ihm der Frankfurter Arzt Heinrich Hoffmann zu seinem Struwwelpeter: er fand nichts, was er seinen Kindern zu Weihnachten hätte schenken wollen. Schaffstein gehörte zu den »Außenseitern« des Buchhandels. Er >var kein gelernter Buchhändler. Er kam vom Getreidehandel und hatte vorher das vom Vater ererbte Geschäft geführt. Die Neigung zum Buch lag ihm aber schon im Blut. Tie Liebe zur Kunst und die eigene künstlerische Begabung waren die natürlichen Grundlagen für seinen neuen Beruf. Und diesen hat er dann auch mit schöpferischer Kraft, mit sicherem Instinkt für das neue Notwendige und gestaltendem Willen erfüllt. Er schuf das neue deutsche Bilderbuch. Er schuf mit »Schafssteins Volksbüchern« im Kampf gegen die fabrikmäßige Erzeugung seichter Turchschnittsware jene Reihe klassischer Jugendschriften, die für alle Verleger, die in gleicher Richtung arbeiteten, zum Vorbild wurde. Hier wurde für die Jugend das gesamte Literaturgut von der Volks dichtung bis zur zeitgenössischen Prosa umspannt. Am großartigsten aber verwirklichte er seine Idee vom deutschen Jugendschrifttum in den wohlbekannten »Blauen und Grünen Bändchen«. Schaffstein hat sich durch Fehlschläge, die nicht ausblicbeu, nie mals entmutigen lassen. Größer als der Erfolg der eigenen Arbeit ist vielleicht die Wirkung, die von ihr ausgegangen ist. Damit sind nicht nur die Nachahmer gemeint, deren er genug hatte. Diese Fortwirkung zu würdigen mag einer neu zu schreibenden Geschichte des deut schen Jugeudschrifttums Vorbehalten sein. Schasfstein hat sich einmal bitter darüber beklagt, daß der deutsche Buchhandel nicht erkenne, welche ungeheure Aufgabe den billigen Jugendbuchreihen zukomme. Und er halte um deu Absatz gerade seiner besten Bücher am meisten zu kämpfeu. Er hat aber auf laute Reklame verzichtet. Er vertraute dem Wert seiner Arbeit und ihrer langsamen aber sicheren Wirkung auf die Jugend. Schaffstein hat der deutschen Jugend gedient und damit auch der deutschen Zukunft. Das sollte der deutsche Buchhändler und der deutsche Erzieher, aber auch die deutsche Jugend diesem Manne nicht ganz vergessen, der zeit seines Lebens so bescheiden hinter sein Werk zurückgetreteu ist. G. Schön selber. Am 24. Januar starb unerwartet an Herzschlag Herr Carl ArnoStopp in Au e. Er hatte die von seinem Vater gegründete Buchhandlung mit Erfolg weitergeführt. Hauptschriftleiter: vr. Hellmuth Lang endlicher.-Stellvertreter des Hauptschristleiters: Franz Wagner. — Vcrantiv. Anzcigcnlciter: Walter Herfurth, Leipzig. Verlag: Verlag des Börsen Vereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrist der Schriftleitung und Erpedition: Leipzig 0 1. Gerichtsweg 26, Postschliesjfach 274/76. — Druck: Ernst Hcdrich Nachf., Leipzig o i. Hospitalstrane ll-c-13. — DA. 7950/XII. Davon 0560 d. m. Angebotenc und Gesuchte Bücher. *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültigI 104 Nr. 26 Dienstag, den 2. Februar >037
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