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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.01.1937
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- 1937-01-19
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- 19.01.1937
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lernte Georg Jakob i. die Tochter des akademischen Bnchdrnckers Jean Grynäus kennen, der einer dreihundert J-ahre alten schweizerischen Familie entstammte. Später gelangte Decker in den Besitz der Druckerei seiner Schwiegereltern, nachdem er am 8. Januar 1755 Luise Dorothea Grlinäus geheiratet hatte. — Am 6. April 1755 erwarb Georg Jakob I. das Berliner Bürgerrecht. Friedrich der Große wurde auf Decker aufmerksam und erhob ihn angesichts seiner großen Ver dienste am 26. Oktober 1763 zu seinem »Hofbuchdrucker«. vr. Potthast, Bibliothekar des Reichstages, sagt in seiner »Ge schichte des Hanfes Decker« folgendes: »Die Decker'sche königliche Hofbnchdrnckerei hatte im Umfang und in ihren geschäftlichen Ver hältnissen beim Tode ihres erhabenen und unvergeßlichen Gönners und Königs Friedrichs des Großen am 17. August 1786 eine ganz besondere Höhe erreicht«. Weiterhin äußert sich vr. Potthast über die Verluste, welche die buchhändlerischen Kreise durch den Tod des Großen Königs erlitten wie folgt: »Auch die typographischen und bnchhändlerischen Kreise wurden davon schmerzlich berührt, da jeder von ihnen den bedeutenden Anteil mit Dank erkannte, welchen der Heimgegangene Monarch der Förderung der literarischen Kultur und damit insbesondere ihren Geschäftszweigen geschenkt hatte. Die Welt fühlte cs, daß ihr größter Zeitgenosse geschieden war«. Georg Jakob II. 1765 — 1819 führte die Firma seines Vaters in hervorragender Weise fort. Er wurde am 18. .Februar 1789 zum Geheimen Oberhofbnchdrncker er nannt. Er war der Gründer der »Preußischen Gesetzsammlung« 1806 —1810 und des »Handbuches für den Kgl. Preußischen Hof und Staat«, Erstausgabe 1794 sowie der »Ulmruikwopoea korussicm«, Erstausgabe 1799, der späteren »Ulmrmaoopoea Oermanica« und des jetzigen »Deut schen Arzneibuches«. Alle vorgenannten Werke erscheinen auch heute noch im N. v. Decker'schen Verlage. — Unter Georg Jakob I>I. wurde auch das Sieindrnckverfahrcn entdeckt, das er 1810 in Preußen ein führte. Die hinterlassenen »Werke Friedrichs des Großen« wurden in der Großen Berliner Ausgabe 1788—89 im französischen Original und in der deutschen Übersetzung veröffentlicht. Rudolph von Decker 1804 —1877 Auch er ist als einer der bedeutendsten Sprößlingc des N. v. Teckcr- schen Geschlechtes zu bezeichnen. 1863 wurde er in den Adelsstand er hoben. Er fand in Wilhelm l. den gleichen Freund und Gönner, wie sein Vorgänger Georg Jakob I. bei Friedrich dem Großen. Unter ihm erschien die Groß-Oktav-Ausgabe der »Oeuvres cke kreckerie le Oranck«, die auf Veranlassung der Akademie der Wissenschaften in den Jahren 1850—1895 herausgcgcben wurden. Nebenher erschien auch die große Kunstausgabc des gleichen Werkes in Noyal-Oktav-Formal (30 Bände). Nach dem Tode Rudolph von Deckers im Jahre 1877 wurde die Geheime Oberhofbnchdruckerei an den Preußischen Staat und dann von 1897 ab an das Reich verkauft mit dem Grundstttcksteil in der Wilhelmstraße Berlin, den heute das Auswärtige Amt innehat. Als Neichsdrnckerei wurde sie fortgeführt. Die Verlagsabteilung ging 1877 — teilweise durch Erbgang — an den Kgl. Hofbuchhändler G n st a v Schenck über, der als Disponent der Kgl. Geheimen Oberhofbuch- drnckerei jahrzehntelang mit Rudolph von Decker als Freund zu sammen gearbeitet hatte. Bezüglich weiterer Einzelheiten über: Gustav Schenck (N. v. Decker's Verlag G. Scheu ck) 1877—1903 und B r n n o Schenck/ Hel m uth Schenck (N. v. Decker's Verlag G. Schenck) 1903 bis ans den heutigen Tag sei auch hier auf den Artikel in Nr. 131 des Börsenblattes vom 8. Juni 1935 verwiesen, der am Schluß den Hinweis führt, daß ein Jubiläum erst nach neunzehn Jahren, also 1954, gefeiert werden kann. Die jetzt abgeschlossene Forschung stellt aber den Gedenktag, wie oben bemerkt, ans den 19. Iannar 1 9 3 7. Wie wir erfahren, sieht die Firma N. v. Decker's Verlag von irgend einer Feier an diesem Gedenktag ab. Er soll lediglich der Wohltätigkeit dienen, denn die Inhaber sind sich wohl bewußt, daß es in erster Linie der Arbeit, Mühe und dem Schweiße der Gefolgschaftsmitglieder zu danken ist, wenn durch eine Reihe von vier Jahrhunderten hin durch die Teckersche Firma unter Hochhaltung der alten Tradition und der gediegenen, altbewährten Geschäftsgrnndsätze bis heute — ruhmvoll in der Vergangenheit, angesehen in der Gegenwart — be stehen konnte. Jubiläumsfeier im Verlag Ferdinand Enke Am 2. Januar 1937 konnte die Verlagsbuchhandlung Ferdinand Enke in Stuttgart ihr hundertjähriges Bestehen feiern. Tie offizielle Feier am Vormittag vereinigte Betriebsführung und Gefolgschaft beim Seniorchef der Firma, Kommerzienrat vr. Alfred Enke, der eilten Abriß der Geschichte des im Jahr 1837 in Erlangen durch seinen Vater gegründeten Unternehmens und einen Überblick über die wich tigsten Etappen seiner Entwicklung zu der heutigen Verlagsgröße gab. Die Rede schloß mit dem Ausdruck wärmsten Tankes an die Gefolg schaft, deren stets bewiesene Pflichttreue und hingebende Mitarbeit einen hervorragenden Anteil an dem Gedeihen des Verlages habe. Es folgte die Überreichung der Jubilänmsgeschenke an die Gesolg- schaftsmitglieder und daran anschließend eine Ansprache des Be- triebsobmanncs, der neben der Würdigung der verlegerischen Tätig keit die Versicherung abgab, daß die Gefolgschaft auch weiterhin im bisherigen guten Einvernehmen und im Gefühl der unbedingten Zu sammengehörigkeit mit der Bctriebsführung alle Kräfte anspanncn werde, damit der Verlag Ferdinand Enke auch im zweiten Jahr hundert seines Bestehens sein alles Ansehen bewahren werde und dadurch sein Teil beitrage am Wiederaufbau unseres deutschen Vater landes durch Adolf Hitler. Im Namen der Gefolgschaft überreichte der Belricbsobmann als Jubiläumsgcschenk eine wertvolle Wieder gabe des Ncmbrandt-Bildcs »Die Slaalmeesters«. Eine große Zahl schriftlicher Glückwünsche war eingetrossen, unter denen besonders erwähnt seien die des Herrn Wirtschaftsministers, des Herrn Oberbürgermeisters der Stadt der Auslanddentschen und des Deutschen Ausland-Instituts. Im Auftrag des Börsenvcreins der Deutschen Buchhän-dler wurde eine Glückwunsch-Adresse überreicht, ferner erschienen Abordnungen des Gaues Württembcrg-Hohenzollern der Gruppe Buchhandel in der Neichsschrifttumskammcr, des Stutt garter Verleger-Vereins und des Stuttgarter Buchhandels und die Inhaber der technischen Anstalten und Buchbindereien. Den Abschluß des Tages bildete ein festlicher Abend im Weinhaus am See des Sladtgartens, der der Bctriebsführung und Gefolgschaft einige Stunden fröhlichen Beisammenseins brachte. Um die flotte Ab wicklung einer abwechslungsreichen von Mitgliedern der Gefolgschaft bestrittenen Vort'ragsfolge hatte sich Frau Life Enke verdient ge macht. Viel Spaß brachte die Vorführung des »neuesten Verlags werkes« und eine Schattenspielparodie »Schiller — Sachsen — China«. Schließlich kam noch der Tanz zu seinem Recht. Der Jnbilänmstag wird allen Teilnehmerin noch lange in schöner Erinnerung bleiben. Nationalsozialistische Bibliographie Wir haben vor einiger Zeit ausführlicher auf die Bedeutung der »NS.-Bibliographie« hingewiesen, deren Herausgeber, Amtsleiter Karl-Heinz Hederich, im Börsenblatt mehrfach schon das Grundsätzliche der auf die Sammlung des nationalsozialistischen Schrifttums sich erstreckenden Arbeit erörtert hat. In diesen Tagen ist nunmehr Heft 12 der NSB. erschienen, damit liegt der erste Jahrgang fertig vor. Mit Hilfe der zwölf Monatshefte der NSB. läßt sich die außerordentliche Bedeutung dieser Einrichtung für Las gesamte Zeitschriftenwesen, für das nationalsozialistische Schrifttum im besonderen, für das deutsche Schrifttum im allgemeinen und für jegliche Schnlungs- und Er ziehungsarbeit, die ans das Buch und die Zeitschrift als Mittel zu- rückgrcifen muß, ermessen und übersehen. Wir weisen daher erneut ans die »NS.-Bibliographie« hin, die in die Hand jedes Buchhändlers gehört, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, allen an ihn heran getragenen Anforderungen der Schriftlumsberatnng so vollständig wie möglich gerecht zu werden. Die Dezemberfolge enthält einen grundsätzlichen Aufsatz von vr. Harald N e h m über den »Wert der Zeitschrift für die nationalsozialistische Bewegung«, vr. Rehm gibt hier einen kurzen Überblick über die nationalsozialistische Zeitschriftenpressc und ihre Auflage, er setzt diese nationalsozialistische Zeilschriftenpresse in Beziehung zu der übrigen Zeitschriftenprcsse und umreißt schließlich in einem dritten Teil seines Aufsatzes die Aufgabe der Zeitschrift an sich als politisches und weltanschauliches Führungsmittel. Der Anssatz gipfelt in der Feststellung, daß die NSB. es heute jedem ermöglicht, laufend sich ein Bild zu machen über den Umfang aller »wesentlichen, am geistig-weltanschaulichen Aufbau tätigen Kräfte«. Wir empfehlen diesen sehr lesenswerten Aufsatz der besonderen Beachtung. vr. L. Fachschaft der Angestellten — Ortsgruppe Leipzig Der Kursus »Satz und Dr n ck« ist um das Vierfache über zeichnet, sodaß der größte Teil der Anmeldungen für spätere Kurse znrückgcstcllt werden mußte. Der nächste Kursus findet im April und Mai statt, ein dritter im September—Oktober und evtl, ein vierter im Oktober—November. Alle Anmeldungen sind vorgemerkt, die betreffenden Bernfskameraden erhalten rechtzeitig Bescheid, wann der Kursus beginnt. Dem Wunsche Leipziger Jungbnchhändler entsprechend, ist eine literarische Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen worden, die die seit Jahren von den Fachgruppen Sortiment und
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