alte Haus Lin Gcschichlcnbuck für die Kleinen Ml neuen, farbigen Bildern von Tamara Ramsay. 24. bis ZZ. Tausend. Großoklav. 1O2 Seilen. In Halbleinen gebunden 3.40 Mark ^^)ilhelm Malthicßen hat den deutschen Märchenbrunnen um einige Zoll verliest. Das erfolgreichste und Wohl auch wesenllichste seiner Bücher ist »Das alle Haus", von dem jetzl das 24.-ZZ. Tausend gedruckt wurde. Um die Eigenart dieses Buches zu verstehen, müsste man einen Aufsatz über das Wesen des Märchens selbst schreiben, das hier in so besonderer Weise gclroffcn ist. Nun gehör! cs aber zum Wesen des Märchens ganz im all gemeinen, daß sein Zauber auf die Lauschenden und Hörenden verschieden wirk!. Oie wahre Märchcnwirklichkeil erreich! ja nicht so sehr die eigentliche Vernunft, als vielmehr das unbedingte Verstehen und Erleben. Hier erweist sich das Aller des 5.-7. Lebensjahres als besonders schwierig. Die Eigcnlümlichkcil des .Allen Hauses "ist nun die, Vast Kinder von 5-7 Jahren von diesem Buch ebenso wie die höheren Jahrgänge erfaß! werden. Das ist das Geheimnis seines Erfolgs. Instckll: Das alle Haus / Die Märchen: Von der Großinutterbrillc / Vom Ubrcnmännchc» und dem Mond / Von den Nußknackern und vom heiligen Nikolaus Vom Fuchs und der Tanncnhexe, Dom Bccrensräulcin , Don der Hühnerkirmes Dom Tannenzapfen , Dom armen Maricnblümchen und vom alle» Besen , Vom guten Kmlosfclkömg / Dom Kasperl in der Mausesalle / Dom Zwerg im Kvhlcnkasten Bon der Karlofselmaus / Dom Fcucrmann/Don den fünfundzwanzig Bohnenstangen Dom Niesen Troll / Dom Minier und de» Schneemännern, Dom heiligen Nikolaus. Das klaMcke Geschichtenbuck kür die Kinder in neuer Ausgabe Das Wesentliche an diesem Märchenbuch, das durch die neue Auflage, namentlich in der völlig umgestaltcten Bebilderung, bestätigt wurde, ist: 1. Daß es von einem wirklichen Dichter, dem bedeutendsten deutschen Mär chenerzähler der Gegenwart, geschaffen worden ist. 2. Daß in diesem Märchenbuch in der Sprache des Kindes gedichtet wurde und also ein Buch entstand, das auch den Kleinsten, die noch nicht lesen können, wortwörtlich vorerzä'hlt werden kann, ohne die Sprachentwicklung des Kindes zu hemmen und der natürlichen Sprache Gewalt anzulun. 1. Daß im .Alten Haus" die wirkliche (nicht bloß gedachte) Umwelt des Kindes zur Darstellung gelangt ist, ohne in eine bloße Zustandsschilderung zu verfallen und die eigentliche Welt des Kindes - die Well der Träume - zu zerstören. Also: Beseelung der Umwelt des Kindes und damit Weckung und Stärkung der Vorstellungskräfte! 4. Daß die Bilder von Tamara Ramsay (erstmals in dieser Ausgabe) mit festem und zugleich zartem Strich die Ebenbürtigkeit ihrer Lrlebniswelt mit dem Gehalt der Märchen bezeugen. Ls kann nicht gleichgültig und darf nicht der künstlerischen Willkür anheimgestellt fein, welches äußere Märchen bild man der kindlichen Vorstellung zuführl. Line veraltete Meinung glaubt, Zwerge immer durchaus als vertrottelte Wichtelmännchen, Riesen immer als Kolosse der Grausamkeit, Heren immer als sleischgewvrdcne Tücke darstellen zu müssen. Das ist aber von der Märchcnwirklichkeil aus gesehen ein Irrtum, den schon Matthießen im .Alten Haus" widerlegte und den jetzl Tamara Ramsay auch bildlich bereinigt. Diese Illustration erhöht die Echtheit des .Alten Hauses" um ein gutes Stück in der kindlichen Vorstellung. So gehört das .Alte Haus" mit den Märchen der Gebrüder Grimm zu den besten deutschen Märchenbüchern. Müller, Kindergärtnerinnen, Lehrer müssen wissen, daß sie cs hier mit etwas zu tun haben, an dem sie als ehr liche Erzieher und Bildner nicht Vorbeigehen dürfen. T> ttLKVLK Sc co. / kkLIöDKQ IlA