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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1936
- Strukturtyp
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- 1936-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1936
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- Deutsch
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel gerüchte von einer Abwertung der deutschen Reichsmark Stellung genommen hatte, beschäftigt sich in ihrem 2. Aprilhest auch die »Deutsche Volkswirtschaft — Nationalsozialistischer Wirtschafts dienst- mit dieser Diskussion. Nach dem Artikel ist bei der Frage nach der Bedeutung einer etwaigen, von oben her absichtlich her beigeführten Abwertung des Goldwertes der Reichsmark vor allem anderen wichtig, ob die Kaufkraft der Reichsmark im Innern Deutschlands voll erhalten bliebe. Die Erfahrung der letzten Jahre habe gezeigt, daß eine Abwertung dann völlig ungefährlich ist, wenn die Preise im Fallen begriffen sind. Gegen wärtig müsse aber festgestcllt werden, daß die Preise eher eine feste Tendenz zeigen. Die innere Lage in Deutschland entspreche also nicht den Voraussetzungen für eine künstliche Abwertung der Reichsmark. Die Kernfrage des Problems sei außerdem die nach der Möglichkeit oder Unmöglichkeit einer so spürbaren Steige rung der deutschen Ausfuhr, daß erwartet werden könne, der De visen- und Goldstock der Reichsbank werde wieder anwachsen. Um mit der Entwertung unserer Hauptkonkurrenten in der Jndu- strieerzeugnisausfuhr Schritt halten zu können, gebe es neben der Devalvation den Weg der Gewährung von Exportbeihilfen. Das Anwachsen der Ausfuhrmengen 193ö habe bewiesen, daß eine Herabsetzung des Goldwertes unserer Ausfuhrpreise durch Bei hilfen dieser Art das Anwachsen maßgeblich beeinflußt habe. Eine Abwertung der deutschen Mark hätte natürlich die Verteuerung der Rohstoffe zur Folge, was besonders für die Textilpreise fühl bar würde. Es sei aber sehr die Frage, ob eine ausreichende Ver sorgung des Marktes nach Besserung unserer Devifenlage, selbst bei einer Abwertung die Preise noch weiter steigern würde. Die Behauptung, daß das ganze inländische Preisgefüge und die Löhne bei einer Abwertung in Bewegung geraten würden, sei im Hin blick auf die Ausmaße übertrieben, und die Benutzung des Aus druckes »gefährliches psychologisches Moment- sei Panikmacherei. Die Zeitschrift betont nach dieser Kritik an der Devalvations diskussion ihrerseits dann erneut die Notwendigkeit eines ganz energischen Eingriffes in das Preisgefüge der marktbeherrschenden Monopolunternehmen. Die Bilanzen für 1935 zeigten, daß die hinter dem Schutze von Syndikats- und Kartellmauern erzielten Überpreise noch größer seien, als man vermuten konnte. In der Lage, in der Deutschland heute fei, seien aber weder hohe Reserven noch hohe Dividenden noch hohe Preise — auch nicht zum Zwecke der Selbstfinanzierung — gerechtfertigt, sondern sowohl die Löhne und Gehälter als auch die Einkommen und Gewinne aus gewerb licher und industrieller Tätigkeit müßten auf das niedrigste nur denkbare Maß beschränkt bleiben. Man müsse an die Quellen und den Ursprung der Preisgestaltung überhaupt zurückgehen. Die Entwicklung der Dinge in Deutschland gehe deshalb mit eiserner Konsequenz auf den energischen staatlichen Eingriff in die gebun denen Preise los. Die verarbeitende Industrie warte nur darauf, und gerade sie bestreite den Großteil unserer Ausfuhr. Diese Lösung der Frage der inneren Preisgestaltung sei augenblicklich viel wichtiger als die ganze Währungsfrage. Ob Neuer Plan oder Privatclearing sei nicht entscheidend. Elementares Gesetz unserer gegenwärtigen Lage sei, daß die Devisenlage durch Erhöhung der Ausfuhr verbessert werden müsse, und die Kardinalfrage sei, wie weit und wodurch die Gestaltung unserer Ausfuhrpreise bei Bei behaltung der Kontrolle über Einfuhr und Kapitalausfuhr dazu beitragen könne. In einer ruhig geführten Diskusfion über Deval vation sei keine Gefahr zu erblicken. Nicht der Goldwert der Reichsmark sei eine Weltanschauungsfrage, sondern die Erhaltung der Kaufkraft der Reichsmark im Innern sei die nationalsozia listische Forderung. — Soweit die »Deutsche Volkswirtschaft-. An einer Preissenkung ist, soweit etwa das Papier in Frage käme, auch der Buchhandel interessiert. Ihn geht aber auch das Gesamt- Problem stark an. — Die aus Grund von Berichten der deutschen Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Wirtschaftsverbände bearbeitete Übersicht »Die wirtschaftliche Lage- meldet für den Monat März bezüglich des Einzelhandels: Im Textilworen-Einzelhandel waren die Umsätze im März außergewöhnlich uneinheitlich. Wenn man auch im Durchschnitt etwa glclchgebliebene Umsätze gegenüber dem gleichen VorjahrS- monat annehmen kann, so ist es doch als wenig erfreulich zu ver zeichnen, wenn im einzelnen Rückschläge auslreten. Witterungs verhältnisse und Osterfestlage dürften keinessalls verschlechternden Einsluß gehabt haben. Bei Herren- und Damenkonfektion sowie Kleiderstoffen im einzelnen sind die Umsätze gleichgeblieben, teil weise auch Teppiche, Möbelstoffe und Gardinen. Dagegen sind stärkere Umsatzaussälle für Wäsche, Leinen- und Bauinwollwaren sowie für Woll- und Strickwaren und Trikotagen sestzustellen. Am Ko lonialwareneinzelhandel hat sich das im Februar wenig befriedigende Geschäft im März nicht gebessert, ohne daß bestimmte Ursachen dafür seststellbar wären. Die Geldknappheit beim Einzelhändler ist außer ordentlich groß. Im Möbcleinzelhandel lag das Geschäft sehr ruhig. Das gleiche gilt für den Einzelhandel mit Hausrat und Spielwaren. Der Drogenhandel berichtet von steigenden Umsätzen; es machte sich besonders die Umsatzsteigerung in der Möbelindustrie bemerkbar, da sich dadurch der Bedarf an Lack, Firnis usw. erhöhte. Kür Haus- und Küchengeräte, Glas und Porzellan zeigte sich säst durch weg ein geringeres Interesse, sodaß die Umsätze des Vormonats vielfach nicht wieder erreicht wurden. Die Einzelhandelsumsätze im Februar dagegen lagen, wie di« Forschungsstelle für den Handel beim Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit festgestellt hat, um 13°/° höher als im Februar 1935. Damit wurde eine Steigerung erreicht, wie sie im gleichen Ausmaß seit den letzten Monaten des Jahres 1934 mit ihren Hamsterkäufen nicht wieder eingetreten ist. Zu einem wesentlichen Teil dürfte die Erhöhung des Werts der im Februar erzielten Umsätze auf eine gleichzeitige Vermehrung der umgesetzten Men gen zurückzuführen sein. Die Reichsmeßzahl für die Kosten der Lebenshaltung ohne Wohnung ist vom Februar 1935 zum Berichtsmonat um 1,7 °/° gestiegen, sodaß — selbst unter Berück sichtigung der Tatsache, daß in wichtigen, nicht in der Meßzahl, berücksichtigten Waren insbesondere des Lebensmitteleinzelhandelz stärkere Preiserhöhungen eingetreten sein mögen — mit einer über die Preissteigerungen hinausgehenden Vermehrung der Warini- mengen, wohl auch mit einer Steigerung des Qualitätsniveuus zu rechnen ist. Auffallend ist vor allen Dingen die Verstärkung der Umsatzzunahmen gegenüber den entsprechenden Monaten 1935 von 9°/° im Januar auf 13"/» im Februar. Eine wesentliche Ursache für diese Entwicklung, insbesondere soweit sie auf den Mehrverkauf von Lebens- und Genußmitteln zurückzuführen ist, öuckliändler-kantate >ozo in Leipzig An der Festvorstellung am Kantate-Sonnabend, der gemeinsamen Tagung von Bund und Börsenverein und dem kameradschaftlichen Beisammensein mit gemeinschaftlichem Esten am Kantate-Sonntag nehmen alle im Börsenverein und im Bund Reichsdeutscher Buchhändler zusammengeschlostenen Zweige des Buch handels teil. An die Betriebsführer wird die dringende Bitte gerichtet, den Angestellten zur Teilnahme an den Kantate-Veranstaltungen den Sonnabendnachmittag und Montagvormittag freizugeben, damit diesen Zeit für die An- und Abreise zur Verfügung sieht. — Anmeldungen und Bestellungen sind auf dem dem Börsenblatt vom 4. April beigelegten Formular bis 22. April nach Leipzig zu richten. 350
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