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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1936
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- Deutsch
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Nummer SO, 18. April 1936 lingszahl vorgesehen ist, die selbst in den größten Betriebe» dreißig für alle Sparten nicht übersteigen darf und außerdem wird die Ein stellung von Lehrlingen besonderen Bestimmungen unterworfen, LehrlingSzucht und Ausbeutung als billige Arbeitskräfte werden nicht mehr möglich sein. Satz. Während in den letzten Jahren über der Lichtsetzmaschine ein gewisses Geheimnis gelegen hat und nur ganz gewissen Kreisen eine Besichtigung möglich war, ist der Fachwelt erstmalig aus der diesjährigen Bugra-Messe ein Einblick gestattet worden. Die Licht setzmaschine ist besonders für Akzidenzarbeiten im Offset- und Tief druck vorgesehen. Sie besteht aus zwei voneinander getrennt arbeiten den Maschinen, der Handlichtsetzmaschine und der Metteurmaschine. Bei der elfteren ist die handwerkliche Betätigung des Setzers Vor bedingung, mit dem Ziel, bei größter Schonung seiner Kräfte und seiner Gesundheit hohe Leistungen zu erzielen. Die Bedienung, die angeblich in aller Kürze gelernt werden kann, geschieht unter Be nutzung einer Matrizentafel mit 2L8 Buchstaben und Zeichen. Nach dem der gewünschte Buchstabe mit der Hand unter Benutzung eines Hebels eingestellt worden ist, wird er mit einem Kußhebel festgehalten und aus diese Weise die einzelnen Buchstaben zu Wörtern aneinander gereiht. Die folgende Belichtung und die anderen Funktionen erledigt die Maschine automatisch. Das Ausschließen und das Formieren zu einzelnen Zeilen ersolgt in der Metteurmaschine unter Verwendung einer besonderen Ausschließvorrichtung. Die Metteurmaschine soll möglichst von einem Akzidenzsetzer bedient werden, weil die künst lerische Gestaltung des Satzes in Forme» geleitet werden kann, die im normalen Akzidenzsatz nur unter Verwendung von Klischees oder durch libereinandcrdruck erreicht wirb. Die Metteurmaschine be steht aus einem Vorlagenträger, der die Lichtbildnegatioe und die in der ersten Maschine hergestellten Filmstreifen aufnimmt, einem Objektiv und einer Kassette. Am vorderen Teil der Maschine befindet sich die Visierscheibe, die mit einem durchsichtigen Papier überzogen ist und mit einer Kurbel um die eigene Achse in jede Stellung gedreht werden kann. Durch besondere Belichtungseinrichtungen werden die obengenannten Filmstreifen auf die Bisierscheibe geworfen und kön nen nun in jeder gewünschten Größe nach einer vorher angelegten Skizze in den Entwurf eingesetzt werden. Diese Arbeit wiederholt sich so oft, bis der gesamte Text eingefügt ist. Da durch die Ver wendung des Objektivs die Schriften in jeder Größe verwendet wer ben können, wird für die Handlichtsetzmaschine nur ein Schriftkegel benötigt. Raster, Ornamente, Linienkreuzungen usw. sind als Schmuck vorgesehen und können in beliebiger Form Verwendung finden. Für den Laien ist die ganze Arbeitsmethode schwer verständlich und in Fachkreisen begegnet die Rentabilität noch großen Zweifeln. Für die Handsatzschriften wird der Fraktur in erhöhtem Maße Beachtung geschenkt. Zahlreiche Neuschöpsungen, die sich an die alten bewährten Vorbilder anlehnen und von deutschen Künstlern stam men, finden eine verstärkte Absatzmöglichkeit. Die Setzmaschinen fabriken beschränken sich auf die technische Vervollkommnung ihrer Modelle und tragen damit den vielen Wünschen ihrer Abnehmer Rechnung. Druck. Die Maschinenfabriken bemühen sich um die Fertigstellung be sonders leistungsfähiger Erzeugnisse, die mit allen Neuerungen ver sehen sind, aber trotzdem zu einem Preise abgegeben werden können, der auch dem kleinen Buchdruckereibesitzer die Anschaffung ermög licht. Kür die zahlreichen Spezialarbeiten werben lausend Verbesse rungen geschussen, um die Rentabilität mit allen Mitteln zu steigern. Und da die Preisgestaltung der Drucksachen sehr von der Leistungs fähigkeit der einzelnen Betriebe beeinflußt wirb, sind diese Maß nahmen zu begrüßen. Der Bakuumdruck, eine Neuerung, die große Beachtung findet, kann aus jeder beliebigen Maschine hergestellt werden. Er ist als Bindeglied zwischen Buchdruck und Offsetdruck zu betrachten. Man verwendet hierzu einen mit Lustgängen versehenen Schließ rahmen, an den eine Vakuumpumpe angeschlossen wird. Zum Druck können Hol,schnitte, Strichätzungen, Schriften von 4 Cicero auswärts, gestanzte Schrillen, Ornamente ebensogut benutz« werden wi, Stoffe, di« auf dem Schließrahmen befestigt werden. AU« diese Druckelement« bespannt man mit einem Gummituch/ das an allen vier Seiten auf dem Schiießrahtnen augektebt wirb. Durch bi» Vakuumpumpe wirb alt« Luft unter bem Gummituch entfernt, es wirb fest an die Druck- unieriage ungezogen, bi« ,i», glatte -inwanbsreie Druckflach- »übet, von der man ohne Zurichtung drucken kann. Das Verfahren ist be- fonder« für großflächig« Arbeit,,, geeignet, weil bi« Anfertigung der kostsvieligen iliifchees, die sonst nötigen lithographischen Arbeite» und die Übertragungen auf bi« Vsssetplatlen eingespart werben können. 884 Die erforderlichen Utensilien, die zunächst stir Tiegeldruckpressen und zwei kleinere Schnellpressen vorhanden sind, verursachen nur ge ringe Kosten. Bei den vielen Neuerungen aus dem gesamten maschinentech nischen Gebiet der Druckmaschinen können wir hier nur eine kleine Auswahl treffen. Wir behalten uns aber vor, in einem späteren Bericht noch entsprechende Ergänzungen zu bringen. Die hier fol gende Auswahl ist ganz zwanglos, lediglich unter Einhaltung der alphabetischen Reihenfolge der Lieferfirmen. Um die Verbesserung des A n i l i n d r u ck e s hat sich die Nord häuser Firma Julius Fischer sehr verdient gemacht. Bekanntlich er folgt der Druck unter Benutzung von Gummiklischees mit einer dünn flüssigen aber schnelltrocknenden Farbe, wobei besondere Sorgfalt aus gute Einfärbung, einwandfreies Passen und tadellose Befestigung der Druckstöcke gelegt werden mutz. Die Maschinen werden sür den Druck von Bogen mit Hand- oder automatischer Anlage und für den Druck von Rollen gebaut. Die elftere Ausführung findet besonders für kleine Auflagen Verwendung, die in einfarbiger Ausführung verlangt werden. Der Arbeitsgang ist aber auch hier so präzis, daß bei Versagen der Anlage die Maschine automatisch ausschaltet. Durch «ine gesetzlich geschützte Einrichtung wird das Klischee vor dem Druck doppelt eingefärbt. Dieser Vorgang bietet Gewähr sür einen ein wandfreien satten Druck, der zur Erzielung eines guten Aussehens unerläßlich ist. Da der Bogen die Maschine mit der gedruckten Seite nach oben verläßt, ist eine genaue Kontrolle der Arbeit möglich. Auch die günstige Stellung des Farbwerkes läßt eine leichte Bedienung und Reinigung zu. Die gleichen Vorzüge fanden auch bei der Rota- tionsmaschine Anwendung. Hier können bis zu vier Farbwerke gleich zeitig lausen, von denen drei für den Schöndruck und eins für den Widerdruck Verwendung finden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, baß das Papier nach dem Druck entweder auf Rollen gewickelt oder in Bogen geschnitten werden kann. Trotz einer stündlichen Leistung von 12 800 Drucken wird ein sauberes Aussehen ohne Abschmie ren erzielt. Dem starken Bedürfnis nach Etiketten aller Art, die zum Verpacken und als Reklame verwendet werden, hat die Sächsische Kartonnagen-Mafchinen-A.-G., Dresden, durch den Bau eines kleinen Tiegelautomaten Rechnung getragen. Das Papier wird damit in schmalen Rollen verarbeitet, nach dem Druck automatisch fortgeschoben und in jeder gewünschten Länge geschnitten. Der Antrieb dieser kleinen Maschine, die ohne Untergestell geliefert wirb und auf jeden Werktisch montiert werben kann, erfolgt durch einen Elektromotor. Da nur kleine Druckformen benutzt werden können, ist die Leistung sehr groß. Eine neue bänderlose Schnellpresse sür schwerste Formen baut die Firma Paul Glöckner, Leipzig. Der An- und Ablege- apparat, der mit der Maschine organisch verbunden ist, entspricht dem bekannten Glöcknerschen Modell »Rekord«. Die gedruckten Bogen werden ohne Bänder und Rollen durch einen Sauger aus den Ablege- tisch befördert. Der Ablegetisch ist zwar über dem Farbwerk gelagert, kann aber bequem abgeschwenkt werden, eine Einrichtung, die man bei vielen neueren Maschinen findet. Zur Erreichung einer größeren Geschlossenheit der Maschinen, die aber die Zugänglichkeit zu den inneren Teilen nicht beeinflussen bars, bieten diese absahrbaren und drehbaren Teile große Vorteile. Die zum Anlcgeapparat erforder liche Luftpumpe wird durch das Schwungrad in Tätigkeit gesetzt. An kleinen Rotationsmaschinen ist kein Mangel. Die Maschinenfabriken beschränken sich deshalb darauf, die vorhandenen Modelle auszubauen und mit allen Schikanen zu versehen. Wenn hierbei auch eine gewisse Beschränkung nötig wird, sobald man sich auf bestimmte Formate sestlegt, so findet sie ihren Ausgleich durch die Vielseitigkeit der damit herzustellenden Drucksachen. Die Ma schine» erhalten Längs- und Ouerpersoriereinrichtungen, werden mit Wickelsalz- und Zickzack-Falzapparaten versehen, erhalten kombinierte Textdruck, und Nummernwcrke und Hcfteinrichiungen, sodaß die Arbeite» fix und fertig die Maschine verlassen. Aus diesem Gebiete hat sich die Firma Gocbel A.-A., Darmstadi, besonders bemilhi. Bon den Tiegeldruckpressen werden die mit automati scher Anlage in allen Ausführungen und Grüßen bevorzugt, weil bet den meisten Drucksachen kleineren Formates die Preisfrage eine be deutende Rolle spielt, die durch Einsparung der Anlegerin und durch schnelleren Druckgang günstig beeinflußt wird. Es ist hierbei ohne Einfluß, ob der Anlegeapparat mit der Maschine verbunden ist oder ob er abschtvenkbar oder ansahrbar montiert wurde. Bei allen Fa brikaten wird größte Sorgfalt aus gute Farbverreibung und tadel loses Passen gelegt, damit auch mehrfarbige Arbeiten einwandfrei hergestellt werden können. Daß dies möglich ist, beweisen die vielen guten Proben, dt« von den »teseranien zur Versügung gestillt werden.
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