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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1936
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1936
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Nummer V4, 23. April 1936 Jeder Buchhändler Jeder Buchhändler, der es mit seinen Standespflichten ernst meint, sollte sich für einen oder zwei Tage von seinem Geschäfte frei machen und zu Kantate nach Leipzig kommen. Es bedarf ja keiner gefährlichen sich über mehrere Tage erstreckenden Reisen in der Postkutsche mehr, wie sie früher die Buchhändler aus sich nehmen mußten. Wenige Stunden bequemer Bahnfahrt und auch noch zu verbilligten Preisen (Mitteilungen über Fahrpreisermäßi gung s. Nr. 92, S. 357) genügen heute. Der zur Erledigung der Mcßgeschäfte in Leipzig nötige Aufenthalt erstreckt sich auch nicht mehr aus Wochen wie in früheren Zeiten. Sie haben es also in allen Dingen weit bequemer als Ihre Vorgänger. Zu Kantate in Leipzig ist ein Losungswort, das in unserer Zeit erst recht wieder Bedeutung hat. Wenn auch die frühere Meßabrechnung aus unserem Berufsleben verschwunden ist, so hat es doch seine guten Gründe, wenn der Buchhandel an seinen Kantate-Tagungen festhält. Einmal im Jahre bringen sie die Angehörigen unseres Berufes in allen seinen Zweigen aus allen Teilen Deutschlands und von weither über die Grenzen nach Leipzig, wo sie ihre Zusammengehörigkeit bekunden. Die Hauptversammlung des Börsenvereins und die gemein same Tagung des Börsenvercins und des Bundes sind den uns zu Kantate in Leipzig alle angehenden geschäftlichen Dingen gewidmet. Die Kundgebung 'am Sonntag, bei der voraussichtlich Reichsministcr Or. Goebbels sprechen wird, muß zu einem gewaltigen Bekenntnis des Buch handels werden, mit dem er erneut sich zur Erfüllung der ihm anvcrtrauten Ausgaben verpflichtet. Die vorausgehcnden geschäft lichen Sitzungen und Arbeitstagungen bieten jedem Bcruss- angehörigen Anregungen und Gelegenheit zur Aussprache. Bon jeher gehörte aber auch zu den Leipziger Kantate- Tagungen die Pflege der Geselligkeit und die Bekanntschaft mit der ernsten oder heiteren Muse. Einen künstlerischen Höhepunkt wird diesmal die Aufführung des Götz von Berlichingcn mit Heinrich George bringen. Das Kameradschaftliche Beisammensein am Sonntag-Nachmittag mit seinen künstlerischen Darbietungen (die genaue Reihenfolge und die Namen werden nächstens ver raten) verspricht ein großes Fest zu werden, bei dem keiner feh len darf. Wenn Sie Ihre Zugehörigkeit zum Stand bekunden, wenn Sie Ihre Pflicht der Teilnahme an den geschäftlichen Sitzungen und Beratungen erfüllen und wenn Sie Kameradschaft Pflegen wollen, kommen Sie am 9. und lO. Mai nach Leipzig! Was mache ich bloß mit meinen Landkarten? Einige Anregungen und Vorschläge von W. Taucher Ja, lieber Kollege, die Frage ist sehr einfach, aber sie zu beantworten ist um so schwieriger. Ich will's aber mal versuchen! Sie müssen bestrebt sein, jode Ursache zum Ärgernis von vornherein auszuschalten. Das Leben ist ohne Arger viel schöner und Ihrer Gesundheit und dem Geschäft zuträglicher. Was ärgert Sic, wenn Sie Ihr Lager ansehen? Alte Ladenhüter! Jawohl, das gibt es, und zu Ihrem Trost sei gesagt, nicht nur im Buch handel. Erfreulicherweise gibt es sie bei Landkarten und Reise führern viel weniger als bei sonstigen Büchern, zumal nicht so hohe Gestehungskosten wie bei Büchern damit verbunden sind. Also ran an den Feind und weg damit. Es hat ja keinen Zweck, Ladenhüter, welche schon seit Jahren auf Ihrem Lager unver käuflich ruhen, noch weiter mitzuschleppen. Schöner und neuer werden sie dadurch nicht, und die Berkaufsmöglichkeit sinkt mit jedem Jahr mehr und mehr. Wenn Sic sich gar nicht davon tren nen können, legen Sie die alten Schmöker ruhig auf die Seite, räumen Sie ihnen ein Asyl in irgendeiner Ecke ein, unter Um ständen können Sie damit noch »fahrendem Volk« (es sind damit nicht Automobilisten gemeint) eine Freude machen. — Durch dieses Vorgehen bekommen Sie ein einwandfreies Lager, haben wieder Freude daran und Ihre Einsatzbereitschaft wird größer. Ergebnis: Größere Umsätze und größerer Gewinn. Wie vermeide ich aber die Entstehung von Ladenhütern? Das ist gar nicht so schwer wie Sie denken. Richtig, ein gut sortiertes Lager müssen Sie haben, um die Wünsche Ihrer Kun den wirklich befriedigen zu können. Sachgemäß beraten und be dienen können Sie aber nicht, wenn Sie sich nur den Umschlag ansehen. Glauben Sie mir, eine Landkarte ist oft viel interessanter als ein Buch, welches Sie doch als guter Buchhändler auch in haltlich kennen sollten. Sie müssen also die Karte »lesen«. Sie werden schnell hinter die Qualitäten, Eigenheiten, Verwendungs möglichkeiten usw. der verschiedenen Karten und Führer kommen. Sollte Ihnen dieses »Kartenlcsen« selbst keinen Spaß machen, dann überlassen Sie das Kartengeschäft ruhig Ihren jungen Mit arbeitern, welche heute wieder mit der Landkarte geschult werden und daher meist ein gutes Verhältnis zu ihr unterhalten — was schließlich ja auch wieder dem Geschäft zugute kommt. Sind Sie über die verschiedenartige Verwendungsmöglichkeit, den Umfang, Farbgebung usw. der Karte unterrichtet — bleiben Sie vor allen Dingen bemüht, nur gute Karten zu kaufen bei Firmen, welche Ihnen als zuverlässig und entgegenkommend be kannt sind, d. h. welche nicht Wert aus große Augenblicksgeschäste, sondern auf beiderseitig zufriedenstellende Dauerverbindung legen. Dann, lieber Kollege, dürsten Ladenhüter bei Landkarten so gut wie nicht mehr Vorkommen. Wie bestelle ich Landkarten? Eigentlich eine komische Frage. (Die Antwort lautet natürlich nicht: »schriftlich«.) Glauben Sie mir, Sie haben sich schon manche Mark entgehen lassen, weil Sie sich über die Auslieferungsbedin gungen der einzelnen Verlage nicht im klaren waren. Warum bestellen Sie z. B. 5 Karten eines Verlages, wenn derselbe Partie 7/6 gibt? Sie wissen das nicht? Ja, warum nicht? Das ist doch eine wichtige Existenzfrage, ob Sie mit 5 oder lt> °/° schlech ter cinkaufen! Der Verlag selbst kann Ihre Bestellung auch nicht ändern, denn er weiß ja nicht, wie Sie disponiert haben. Also, vielleicht eine kleine Liste anlegen und die Bezugsbedingungen notieren. — Dann gibt es noch eine Möglichkeit, billig einzu kaufen. Wir haben einige Landkarten-Großhandlungen, welche alle Landkarten und Reiseführer zu den jeweiligen Original-Rabatt sätzen und Partien ausliefern. Sie können also mit einem Bestellzettel Karten und Führer zehn verschiedener Verlage be stellen und haben doch nur einmal Porto zu zahlen. Selbst ein in manchen Fällen etwas geringerer Rabattsatz macht die Sache immer noch rentabel für Sie. — Holen Sie also mal ein Angebot einer solchen Landkarten-Großhandlung ein. Wie stelle ich die Verbindung mit dem Publikum her? Werben, werben, und nochmals werben. Sie werben doch für das Buch; warum nicht auch für die Landkarte und den Reise führer? Die Verlage machen es Ihnen ja so einfach. Fordern Sie doch mal neutrale Prospekte an, versehen Sie diese mit Ihrem Firmenstempel und legen Sie sie Ihren Schreiben und Paketen bei. Es hat natürlich keinen Sinn, wenn Sie einem Professor einen Prospekt über Bürokarten zuschicken. Auch hier: Behandeln Sie die Landkarte genau wie Ihr Buch, Sie werden gut dabei fahren. Warum erhalten z. B. Ihre alten Kunden vor Beginn der Reise nder Skisaison nicht einen besonderen Werbebrief über Landkarten und Reiseführer? Vor Weihnachten wird eine solche Werbung von Ihnen doch auch für das Buch für notwendig gehalten! Unter 367
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