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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1936
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Nummer 04, 23. April 1936 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig Buchausfuhr nach Polen und Danzig Die laut Bekanntmachung des Börsenvereins vom 14. April 1836 (Börsenblatt Nr. 88 vom 16. April) von der Reichsschrift tumskammer ausgegebencn, vom Börsenverein zu verteilenden Begleitsormulare für Gratis- und Leihsendungen nach Polen dür fen für Sendungen anderer Art nicht benutzt werden. Die Formu lare werden deshalb fortlaufend numeriert. Der Verbrauch der einzelnen Zettel muß auf Verlangen jederzeit nachgewiesen wer Schritte nach vorwärts zu bewerten. Jede Kritik um der Kritik willen sei gerade für diese Arbeit ohne Wert. Verantwortung tragen! Mithelfen! Die oft scheinbar kleine aber mühsame Arbeit des Tages leisten und vorwärtsgehen! ruse man der win zigen Minderheit der Außenseiter zu. Nach einem zusammenfassenden überblick über die große ge leistete Arbeit auf den Gebieten des Theaters, des Films, der bildenden Künste, der Musik, der Presse und des Rundfunks, die teilweise mit einem aufschlußreichen Tatsachen- und Zahlen material belegt wurde, sowie nach interessanten Programmatischen Äußerungen über die weiteren Maßnahmen der nächsten Zeit aus diesen Gebieten, kam Reichskulturwalter Hinkel auch aus die Schrifttumsarbeit zu sprechen. Im Schrifttum, erklärte der Reichskulturwalter u. a., werde man nichts zerstören, wenn die vorhandenen Organisationen als Bürgen das tun, was wir als Nationalsozialisten wünschen und fördern. Das Schrifttum, heute unter der Führung unseres alten verdienten Kameraden Hanns Jo Hst, wurde gereinigt und aus gesundes Fundament gestellt. Wir in der Reichskultur- kammcr haben in Hanns Jo Hst, in Or. Wismann und in Wilhelm Baur Männer und Kameraden, deren Arbeit uns dafür bürgt, daß auch die schwierigsten Dinge aus nationalsozia listischer Haltung heraus gemeistert werden. Wir haben dafür gesorgt, daß jeder zersetzende Geist aus dem Schrifttum ausgeschaltet wird. Wir haben das aber nicht getan als humorlose Fabrikanten schwarzer Listen, sondern lieben viel mehr die »weißen« Listen, die von dem Schönen und Bedeutenden berichten, was in unserer Zeit dem deutschen Volke an neuen Werken geschenkt wird. Wir haben, schloß Hans Hinkel seine mit dem lebhaftesten Interesse entgegengenommenen Ausführungen über das Schrift tum, auch etwas getan, was außenpolitisch nicht ganz ohne Be deutung ist, indem wir dafür sorgten, daß in den letzten drei Jah ren im nationalsozialistischen Staat lein Buch mehr erschienen ist, das sich in unstatthafter Form gegen irgendeine maßgebliche Regierungspersönlichkeit einer anderen Nation wendet, mit Aus- l nähme gegen das bolschewistisch-jüdische Gift. Es ist in Deutsch land lein einziges Buch von der Sorte der üblen Schmutz- und Emigrantenliteratur gegen Deutschland erschienen. Wir haben uns für die Duldung derartiger Machwerke nicht revanchiert und haben uns nicht provozieren lassen. Das ist ein Beitrag des deut schen Volkes und des deutschen Schrifttums für den europäischen Frieden, der sehr zu beachten ist. Unter den allgemeinen Ausführungen, welche sür die Arbeit aller Kammern von Bedeutung waren, verdient auch sür das Schrifttum folgendes Beachtung: Es wird, so erklärte Reichs kulturwalter Hinkel, in einiger Zeit keine Fachgruppe der Reichs kulturkammer mehr geben, welche eigene Zeitschriften herausgibt. Alle Zeitschriften werden vielmehr dem Verlag überlassen werden. Dafür werden die Kammern mit all ihren Verbänden diese Zeit schriften ohne Unterschied mit Beiträgen und ihren Anordnungen an die Mitglieder bedenken, soweit sie sich als zuverlässig erweisen. Ferner kündigte der Redner an, daß in Zukunft stärker als bisher alle kulturschasfenden Menschen in engste und innigste Ver bundenheit mit der kunstgenießenden breiten Masse unseres Volkes zu bringen seien. Dies gelte auch sür die politische Schulung, welche sein Kamerad, Reichskulturwalter Moraller, in die Hand nehmen werde. Denn der Kulturstand darf nicht abseits stehen und sich im engen Bezirk seiner rein beruflichen Fragen und Interessen halten, wenn ein Voll sich ein Reich baut. Alle Fragen 366 den können. Gratissendungen, die ohne Begleitsormulare bei pol nischen Zollstellen eingeliesert werden, können nach Vorschriften des polnischen Finanzministeriums öffentlich versteigert werden. Das deutsche Sortiment wird deshalb gebeten, seine Kunden, die Geschenkbände nach Polen senden wollen, mit dieser neuen Vorschrift be kannt zu machen. Die Begleitsormulare können von der Auslandabteilung des Börsenvereins verlangt werden. Leipzig, den 23. April 1936 Or. Heß der Kulturpolitik müssen in engster Gemeinschaft mit dem arbei tenden, kämpfenden Volk gelöst werden, oder die breite Masse unseres Volkes wird den kulturellen Dingen mit ungenügendem Verständnis gcgcnübcrstchcn. Hier erwächst dem Kulturschassenden die große Verpflichtung, an der Reinigung des Instinktes und der Säuberung des Geschmacks mitzuarbeiten. -Wir müssen bei unserem Wirken und Schassen so menschlich und verantwortungsbewußt verfahren, wie es uns unser Führer lehrt und vorlebt, in dem wir nicht nur den großen Staatsmann sehen, sondern auch den großen Künstler. Zeigen Sie Kamerad schaft miteinander und Einsatzbereitschaft sür das, was unser Führer uns vorlebt! Und zeigen Sie sich alle seiner ein bißchen würdig«, schloß der Reichskulturwalter seine mit lebhaftem Bei fall aufgcnommene Ansprache, für die ihm Theodor Fritsch im Namen aller Anwesenden herzlichen Dank aussprach. Am Sonnabend fand unter Führung von Or. Albert Heß - Leipzig, dem Geschäftsführer des Börsenvcrcins und des Bundes Reichsdeutscher Buchhändler, eine Besichtigung der wichtigsten buchhändlerischen Einrichtungen durch Rcichskulturwaltcr Mo raller statt. In einer kurzen Ansprache bei Beginn der Führung betonte Or. Heß, daß man sich hier im Hause des Börsenvereins in der Herzkammer des deutschen Buchhandels in der Welt be finde. Die Bedeutung Leipzigs als Stadt des Buchhandels beruhe darauf, daß der gesamte buchhändlerische Verkehr aus sachlichen Notwendigkeiten hier konzentriert sei. l)r. Heß entwickelte dann die Grundzüge des empfindlichen Apparates der Bestell- und Abrechnungsorganisation, die im Lause der Jahrzehnte in immer zweckmäßigerer Form in Leipzig entwickelt wurde. Der anschließende Rundgang durch sämtliche Räume und Dienststellen des Buchhändlerhauses gab Gelegenheit, die ein schlägigen Vorgänge bis ins einzelne kennenzulernen. Die Bestellanstalt und die Abrechnungsstelle fanden mit ihrer ausge zeichneten Organisation die lebhafteste Aufmerksamkeit des Reichs kulturwalters. Sehr großes Interesse erweckte auch die Reichs schule des Deutschen Buchhandels, deren beiden Kursen der Reichs kulturwalter und die Herren seiner Begleitung eine Zeitlang zu hörten. Die Besichtigung wurde abgeschlossen durch einen längeren Besuch der Deutschen Bücherei unter persönlicher Führung ihres Direktors Dr. Uhlendahl. Der Rundgang hinterlieb nicht nur ein lebendiges Bild von der Großartigkeit diefes einzigartigen Insti tuts, sondern auch einen nachhaltigen Eindruck von der räum lichen und sachlichen Planung für die weitere Zukunst. Bei dem anschließenden gemeinsamen Essen im Buchhändler haus äußerte sich Reichskulturwalter Moraller außerordentlich be friedigt über den interessanten Einblick und die vielseitigen Ein drücke, die er bei seiner erstmaligen näheren Kenntnisnahme von den weltumspannenden Einrichtungen des deutschen Buchhandels empfangen habe. Er stellte ebenso wie Reichskulturwaltcr Hans Hinkel in seiner Rede am Vorabend dem deutschen Buch und dem deutschen Buchhandel jede mögliche Förderung in gemeinsamer weiterer Arbeit in Aussicht. Bei der Verabschiedung durch den Vorsteher des Börsen- vcreins und des Bundes Pg. Wilhelm Baur und seines Stell vertreters Pg. Martin Wülfing MdR. wurde dem Reichskultur walter und seinen Begleitern u. a. die Jahrhundcrtschrist des Buchhandels von Friedrich Schulze sowie die verschiedenen Grund ordnungen des Buchhandels von Vr. Heß überreicht. vr. Oskar Liskowsly.
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