Am 19. April 1936 starb im 65. Lebensjahre §>err Rechtsanwalt O?. jn Alk^ÜNdev Ovth früherer Syndikus des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler vr. Orth wurde ain 1. Juli 1901 als Geschäftsführer des Börsenvereins berufen. Sein bleibendes Verdienst ist es, die Geschäftsstelle des Börsenvereins, die damals noch in ihren Anfängen stand, entsprechend den Bedürfnissen der Zeit und dem Anwachsen des Aufgaben kreises des Börsenvereins ausgebant und zu einem gut funktionierenden Organismus gemacht zu haben. Ein hartnäckiges Augenleiden hat seiner Tätigkeit ein frühzeitiges Ende gesetzt; schon am 1. April 1920 mußte er in den Ruhestand treten. Der Buchhandel wird ihm ein treues Andenken bewahren. Leipzig, den 22. April 1936 Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig Baur, Vorsteher Neichskulturwalter Moraller und Hinkel in Leipzig Auf Einladung des deutschen Buchhandels besuchten die Reichskulturwalter Hinkel und Moraller Ende voriger Woche die Buchhändlerstadt Leipzig. Anläßlich ihrer Anwesenheit fand am Freitag abend im überfüllten großen Saal des Buchhändler hauses eine erste Mitgliederversammlung sämtlicher Angehöriger der Reichskulturkammer in Stadt und Kreis Leipzig statt, unter denen die Angehörigen des Buchhandels und des Schrifttums be sonders zahlreich vertreten waren. Nach Begrüßung der Neichskulturwalter durch das Mitglied des Reichskultursenats Pg. Theodor Fritsch-Leipzig ergriff Neichskulturwalter Hans Hinkel das Wort zu einer fast zwei stündigen Rede, in der er unter Bezugnahme auf die vor einigen Tagen stattgcfundene zweite Arbeitssitzung des Reichskultursenats und der dort gehaltenen Ansprache des Reichsministers Di. G o e b - bels zu dem Thema »Die nächsten Aufgaben unserer Kultur politik- u. a. folgendes aussührte.: Die Reichskulturkammer habe das Stadium der Organisation im großen und ganzen hinter sich. Die Aufräumungsarbeiten seien im wesentlichen beendet und mit Stolz kann man sagen, daß das sichtbare kulturelle Leben unserer Nation von den unzähligen jüdischen Kultur- und Kunstbolschewisten befreit sei. Eine für Außenstehende kaum sichtbare unendlich schwere und gewaltige Arbeit sei unter Führung und wegweisender Leitung des Präsi denten der Reichskulturkammer geleistet worden. Größtes Verant wortungsgefühl sei notwendig gewesen, um früher für Millionen Deutsche vollends unpopulär und unverständlich scheinende Forderungen zu verwirklichen. Schärfste Konzentration aller nationalsozialistischen Kräfte sei dazu erforderlich gewesen und noch erforderlich. Die bewährten Kämpfer der Bewegung hätten hier historische Arbeit geleistet. Heute gebe es im kulturellen Leben Deutschlands keine aufgeblasene und kostspielige Organisation mehr, die Selbstzweck sei oder werden könne. Alle diese technischen Einrichtungen könnten heute nur noch Mittel zum Zweck sein. Die Aufmerksamkeit nationalsozialistischer Kulturpolitiker und deren Jnstinktsicherheit verhindere jede derartige Schädigung der deutschen Kulturschaffenden, die voll Stolz jedem in der Welt sagen könnten, daß sie in den Männern des nationalsozialistischen Staates und der Bewegung treueste Kameraden erlebten. Neichskulturwalter Hinkel kam dann aus die nächsten Aus gaben der Reichskulturkammer zu sprechen. Ihr Präsident vr. Goebbels bestimme Ziele, Wege und Zeit und alle seine Mitarbeiter folgten ihm mit größter Schaffensfreude. Als des Führers Treuhänder für Wachsen und Werden des deutschen Kulturlebens und der jungen deutschen Kunst habe er im Reichs- kultursenat einen Generalstab um sich versammelt, dem maß gebende Persönlichkeiten des staatlichen und künstlerisch tätigen Kulturaufbaues sowie der kulturtragenden Formationen der Be wegung angehören. Daß die SA. durch ihren Stabschef Lutze, die SS. durch ihren Reichssührer Himmler, der Arbeitsdienst durch seinen Schöpfer und Leiter Hier! und die Hitlerjugend durch Baldur von Schirach in diesem entscheidenden Gremium der deutschen Kulturpolitik vertreten seien, und daß der Reichs erziehungsminister Rust ebenso wie die Reichsleiter Amann und Bouhler an dieser praktischen Kulturarbeit selbst tcilnäh- men, beweise den gemeinsamen Willen, auf dieser entscheidenden Ebene unseres Lebens mit letzter Verantwortung Dauerhaftes zu gestalten. Dementsprechend seien die nächsten Aufgaben der Reichs kulturkammer auch nur als wohlbedachte aber entschlossene