2440 Die Stalltür springt auf, und der Bulle saust mit hochcrhobenem Schwanz auf den Mist. So um neunzehn Zentner mag er haben, der mächtige schwarzbunte Bursche, der da freiheitSdurstig mit un gelenken Sprüngen umhcrtobl. Aber als der Bauer sich an der Wand entlang nach dem Tore drückt, überlegt es sich der Raufbold ander« und stürmt plötzlich auf Wilhelm Rühling zu. Es geht alle« blitzschnell, kaum daß inan es mit dem Auge verfolgen kann: Der Bauer sitzt plötzlich unter dem Ackerwagen und der Bulle rammt seinen dicken Schädel in die Flachten des Wagens. Um den Nasenring des Tieres zieht sich der weiße Geifer, und der wilde Atem trifft den Bauern unter dem Wagen, während hinter dem gewaltigen Haupte die mächtigen Beine stampfen und kratzen. Schnell ist aber der Bauer hinter dem Wagen heraus und wirst gleich darauf das Hoftor mit gewaltigem Krach zu, daß der heranstürmcnde Bulle erschrocken zurückfährt. „Sture Wut", sagt der Bauer hernach zum Futtermann, „ist weniger gefährlich als ein tapferes Herz allein." Manchmal so aufregend, manchmal idyllischer verläuft das Leben auf dem Rühlinghof, den Curl Strohmeyer in seinem neuen Buch „Mein Hof am Walde" schildert. Es ist die Geschichte eines Jahres, von der Saat zur Ernte und von der Ernte wieder zur Saal. Der Bauer Wilhelm Rühling, der Lehr ling Poppelmann, Ede Wiffel, der Knecht und all die andern Gestalten um den Rühlinghof sind prachtvoll unmittelbare und humorvolle Menschen. Ihr einfache« Leben, die brüder- lichc Nähe der Pflanzen und Tiere ist die Sehnsucht von zahllosen pflastermüden Groß- städtern. Und dies ist ein Buch zum Aus ruhen von Lärm und Tempo, ein Buch nach dem Herzen von Millionen. Erscheint am 28. Mai. Preis broschiert Z M 50, Ganzleinen 4 M;o. cuiri sikonkicvkk NemFof -imNilöc Vkkl.^6