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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1908
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- Deutsch
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3298 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 179, 4. August 1908. Leipziger Buchbinder-Innung. — Leipzig, 30. Juli. Wie in der dritten ordentlichen Vierteljahrsversammlung der Leipziger Buchbinderinnung gelegentlich der Berichterstattung über die Verhandlungen und Beschlüsse des Radeberger Jnnungs- verbandstages und der Tagung des Bundes deutscher Buch binderinnungen mitgeteilt wurde, ist in erster Linie von allen Seiten über die schädliche Regellosigkeit der Preisverhältnisse Klage gesührt worden. Man einigte sich deshalb dahin, daß gegen Fachleute, die in Zukunst trotz wiederholter Verwarnung auf Stellung durchaus unzureichender Preise bestehen, durch besondere Vereinbarungen mit den Lieferantenoereinigungen ganz nachdrücklich vorgegangen werden soll, um diese unsolidarische Schädigung des Gewerbes zu verhindern. Ferner wurde eine Kommission mit der Ausarbeitung von Preistarifen sür den Bundesbezirk beauftragt, die wahrscheinlich im wesentlichen folgende Hauptbesttmmungen enthalten werden: Für Städte, Dörfer und Marktflecken mit geringen Lebensbedingungen und geringem Ein bindebedürfnis ist ein Mindesttarif festzulegen, der für mittlere Städte um 10 Prozent und sür Städte mit besten Lebens bedingungen um 20 Prozent erhöht wird. — Was die angeregte Errichtung eines Zentralarbeitsnachweises anlangt, so ist der Bundesvorstand beauftragt worden, zunächst die einschlagenden Ver hältnisse bei den bestehenden Arbeitsnachweisen einer Untersuchung zu unterziehen. — Auf Grund der Klagen über die empfindliche Konkurrenz der Gefängnisarbeit ist eine entsprechende Eingabe an das Justizministerium gerichtet worden, die noch der Er ledigung harrt. — Die Vorbereitung des Anschlusses des Bundes an den Verband deutscher Buchbindereibesitzer ist in die Wege geleitet worden. — Die Frage der Errichtung einer Fachschule sür Lehrlinge ist bei der Leipziger Innung so weit gediehen, daß zunächst bei den bestehenden Fachschulen in anderen Städten Erkundigungen eingezogen werden sollen. — Der langjährige Vorsitzende der Leipziger Jnnungskrankenkasse Herr Heinrich Koset ist zum Ehrenmitglied der Innung ernannt worden. (Leipziger Zeitung.) * ^.ssooiakiioir littsrairs st »rtistäqus intsrrrationals. — Wie der Frankfurter Zeitung geschrieben wird, wird die »L.8soomtion littörairs st artietigus intsroationals- ihren dies jährigen Kongreß in den Tagen vom 28. September bis 1. Oktober in Mainz abhalten. Gegenstand der Beratung wird die Abänderung der Berner Literarkonvention sein auf der Grund lage des von der Reichsregierung ausgearbeiteten Entwurfes, der der im Oktober in Berlin zusammentretenden diplomatischen Konferenz vorgelegt werden wird. Der Großherzog von Hessen hat das Protektorat über den Kongreß übernommen und wird wahrscheinlich einer der Sitzungen beiwohnen. « Internationaler Kongreß für angewandte Ehemte. — Der siebente internationale Kongreß für angewandte Chemie wird in der Pfingstwoche 1909 in den Tagen vom 27. Mar bis 2. Juni in London abgehalten werden. Für diesen Kongreß rst Sir Henri Roscoe als Ehrenpräsident, Sir William Ramsay als gcschästSführender Präsident gewählt worden. Alle Vorbereitungen ruhen in den Händen eines großen Organisationskomitees von Vertretern der hervorragendsten englischen Fachgesellschaften und Anstalten, die zugleich die wichtigsten einschtagenden Industrien vertreten. Die sechs früheren Kongresse fanden in Brüssel, Paris, Wien, Paris, Berlin und Rom statt. Für die Londoner Tagung sind 11 Sektionen geschaffen. In den beteiligten Ländern haben sich besondere Ausschüsse zur Förderung der Ziele des Kongresses gebildet. Personalnachrichten. * Hoftitel» — Dem Inhaber der Firma Carl Grill's k. u. k. Hosbuchhandlung in Budapest, Herrn Julius Benkö, ist für seine Person der Titel -Kaiferlicher und Königlicher Hos- buchhändler- verliehen worden. * Ehopin-Denkmal. — Die Errichtung eines Denkmals für Friedrich Franz Chopin (geboren am 1. März 1809 in Zelazowa Wola bet Warschau) wird in Warschau vorbereitet. Als Tag der Enthüllung wird der 1. März 1909, der hundertste Geburtstag des Künstlers, in Aussicht genommen. Sprechsaal. Erklärung in Sachen des akademischen Schutzvereins von vr. W. Koehler, Verlagsbuchhändler in Gera-Untermhaus. In dem jüngst erschienenen Heft der Publikationen des akade mischen Schutzvereins sind auf Veranlassung des Professors Lr. W. May in Karlsruhe eine Anzahl Briefe streng vertraulichen Inhalts skrupellos an die Öffentlichkeit gezogen worden, die das feit längerem geplante Erscheinen einer von letzterem verfaßten, jedoch noch keineswegs druckreif vorliegenden Lebensbeschreibung Ernst Haeckels zum Gegenstand haben. Ich erkläre hierzu, daß ich mich von niemandem, und am allerwenigsten vom akademischen Schutzoerein in der Vorbereitung und Durchführung meiner Unternehmungen irgendwie kontrollieren oder beeinflussen taffe. Es ist Pflicht, einem derartigen Eingriff in die Privatwirtschaft mit allem Nachdruck entgegenzutreten. Se. Exzellenz Geheimer Rat Haeckel kennt nach jüngst gepflogener Unterredung über diesen Sachbetreff genau die Umstände und Erwägungen, die es als ratsam erscheinen ließen, angesichts der Überflutung des Marktes mit der billigen Ausgabe der Haeckel- biographie von Wilhelm Bölsche (Ladenpreis 1 ^) einen günsti geren Zeitpunkt für die Drucklegung und Verbreitung einer wesentlich teureren Schrift gleichen Motivs ins Auge zu fassen. Auch hat May es abgelehnt, die höchst wichtigen Originalbeiträge Haeckels in das Manuskript aufzunehmen und dadurch die Zugkraft seiner Arbeit wenigstens einigermaßen zu erhöhen. Habe ich nun aber die Ehre, ein Risiko von zirka 6000 ^ auf meine alleinigen Schultern zu nehmen, so habe ich auch die Pflicht, dafür Sorge zu tragen, daß ich das Kapital nicht einbüße. Der Antagonismus zwischen Arbeits leistung und Arbeitsertrag läßt sich aus dem literarischen Leben nicht bannen. Mangelnde Kenntnis der literarischen Wert erscheinungen und gänzlich irregeleitetes literarisches Wertgefühl hat im Verkehr des Buchhandels mit den Autoren schon vielfach zu den bedenklichsten Schlußfolgerungen geführt. Ich habe schon früher, während und im Anschluß an die kontradiktorischen Ver handlungen auf diesen Grunddefekt verwiesen. Vielleicht gelingt es mir in meinem Versuch einer -Theorie des Literatur- wcrts-, die nötige Aufklärung zu schaffen. Das empörende Gebaren der Leitung des Akademischen Schutz vereins sowie des Professors May, das sich mit der akademischen Würbe nicht in Einklang bringen läßt, bedarf zunächst keiner weiteren Kritik. Das Verhalten des Hintermannes Mays (eines Sortimentsbuchhändlers und Verlegers mehrerer kleineren Schriften von M.) bedarf ebenfalls keiner wetteren Kennzeich nung. Dies um so weniger, als er eine von ihm völlig erfundene Äußerung meinerseits May als Anklagematerial zustelll. Der mir in einem Punkte gemachte Vorwurf der Unwahrheit fällt somit auf jenen Gewährsmann zurück. Gera-Untermhaus, am 29. Juli 1908. l)r. K. vr. Herbert Tscharner L Co», London. (Vgl. Nr. 173, 175, 177 d. Bl.) V. Wir erhielten seinerzeit von dieser Firma mehrere direkt auszuliefernde Kommissionsbestellungen, die wir aber, da uns die ganze Art und Weise ihrer Aufträge nicht sehr vertrauen erweckend erschien, unausgeführt ließen. Auf unsere mehrmalige Nachricht, daß wir nur bar mit Remissionsrecht liefern könnten, erhielten wir schließlich statt der Barbestellung eine Karte dieser Firma, auf der sie uns mitteilte, daß die kommissionsweise Ausführung ihrer Bestellung sür uns doch so gut wie risikolos wäre und daß sie hoffe, umgehend die bestellten Bücher zu erhalten. Kurze Zeit darauf bat eine Leipziger Firma um Angaben über die Zahlungsfähigkeit der Firma Or. Tscharner L Co., woraus wir annehmen mußten, daß sie sich bei ihrer Bestellung auf uns berufen habe. Die Bestellungen der unbekannten Firma scheinen demnach zweifelhafte Manipulationen zu sein. Berlin, 1. August 1908. Oesterheld L Co., Verlag.
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