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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-05-22
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1936
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt fttr den Deutschen Buchhandel inzwischen auch in der Praxis erwiesen. Eine Reihe der mit großen Hoffnungen vor der Gründungssperre errichteten Vertriebsfirmen hat ihre Tätigkeit bereits wieder einstellen müssen. Der Reichsverbanddeutscher Bahnhofs-Buch- händlerhat nur kurz mitgeteilt, daß die wirtschaftliche Lage des Bahnhofsbuchhandcls nicht besonders günstig ist. Die Umsätze sind nach einer vorübergehenden Steigerung im Anfang des Jahres 1835 weiter zurückgegangen. Dabei sind auf der anderen Seite die Rabatte gekürzt worden. Die Reichsbahndirektioncn haben in vielen Fällen die Pachten erneut gesteigert. — Der Bahnhofs buchhandel meint, daß der Nmsatzrückgang im wesentlichen auf die Abwanderung zahlungsfähiger Reisenden zu anderen Ver kehrsmitteln zurückzusührcn ist. Dem Geschäftsbericht des VerbandesdeutscherZei- tungs- und Zeitschriften-Grossisten entnehmen wir, daß im ablausenden Geschäftsjahr in markt- und wirtschafts- politischer Beziehung grundsätzliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr nicht cingetreten sind. Im Kalenderjahr 1935 ist eine Verkaufssteigerung von rund 15 Prozent trotz eines teilweise erfolgten Auflagcn-Rückganges festgestellt worden. Der Reichs verbau dd erden tschenMu sikalien- Händler, Reichsfachschast Musikalienhändler in der Reichs- musikkammcr, sieht den Schutz des Ladenpreises für die Gegen stände des Musikalienhandels nach wie vor als eine seiner wich tigsten Aufgaben an. Der Musikalienhandel hat im Gegensatz zu dem reinen Buchhandel außer einem Kundcnrabatt für bestimmte Käufer-Kategorien im Einzelbezug viele Möglichkeiten eines Preisnachlasses bei Partie-Bezügen, die nicht nur nach der Menge gestaffelt, sondern auch für die einzelnen Sparten verschieden sind. Die Grenzen für diese Abweichungen vom Ladenpreis sind jedoch streng gezogen; sie werden, wie aus den immer seltener eingehen den Beschwerden hcrvorgeht, gewissenhaft beachtet. Der Reichsmusikkammer wurde der Entwurf für eine neue Verkaussordnung für den Musikalienhandel unterbreitet. Sie be darf gemäß § 25 der I. Verordnung zur Durchführung des Reichs- kulturkammergesetzes vom 1. November 1933 der Genehmigung sowohl des Herrn Präsidenten der Reichsmusikkammer als auch des Herrn Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda und des Herrn Reichswirtschastsministers. Der Deutsche Musikalien-Verleger-Verein teilt mit, daß bezüglich des Absatzes gegenüber dem Vorjahre im allgemeinen eine kleine Besserung cingetreten sei, die jedoch nicht ausreicht, um dem Musikverlag aus der ihm aufgezwungenen Re serve hinsichtlich der Neuprodultion herauszuhclfen. Diese Zurück haltung des Verlages in der Neuproduktion hat zur Folge, daß zahlreiche Komponisten ihre Werke im Selbstverlag herausgeben, eine Erscheinung, die hoffentlich nur vorübergehend ist. Die Neugründung von Musikverlagen ist dagegen geregelt durch eine Anordnung des Herrn Präsidenten der Reichsmusik kammer vom 14. August 1935, durch die solche Gründungen von der ausdrücklichen Genehmigung des Herrn Präsidenten der Reichsmusikkammer abhängig gemacht werden. Außerordentlich beeinträchtigt fühlt sich jedoch der Musikverlag dadurch, daß Orga nisationen und sonstige Gliederungen immer wieder versuchen, ihren Bedarf an Noten selbst herzustellen und den ihnen ange schlossenen Verbraucherkreisen direkt zuzuführen. Auf dem Gebiete der Orchestermusik spielt der Rundfunk leider immer noch nicht als Abnehmer von Noten die Rolle, die der Verlag von ihm erwartet. Der Mantclvertrag mit der Reichs- Rundfunk-Gesellschast m. b. H. hat im Jahre 1935 mit einigen kleinen Abänderungen seine Gültigkeit behalten. Die im Jahre 1934 erlassenen Bestimmungen über die Regelung des Frei- exemplarwescns haben eine Änderung erfahren durch Erweiterung der Höchstzahl der abzugebenden Freiexemplare. Die Mißstände auf diesem Gebiet aber sind noch nicht behoben, da die ausländische Konkurrenz der innerhalb Deutschlands getroffenen Ordnung ent gegenarbeitet. Erst wenn es also gelingt, auf diesem Gebiete inter nationale Vereinbarungen zu schaffen, wird auch hierin voll ständige Ordnung möglich sein. Der Export von Musikalien leidet nicht nur unter den Devisenbestimmungen, sondern vor allem auch unter den Einfuhr- 458 zollen, die in den meisten Ländern für Noten erhoben werden, während Bücher von solchen Abgaben verschont sind. Die generelle Senkung der Auslandpreise und der damit verbundene Export ausgleich haben sich als absatzfördernd erwiesen. Der Reichsverband der deutschen Zeit- schriften-Verleger hat sich im abgelaufenen Berichtsjahre der weiteren organisatorischen Durchgliederung des Zcitschristeu- verlagswesens gewidmet. Der entscheidende Gesichtspunkt für diese Arbeit war und ist die Schaffung eines nach seinem sachlichen Aufgabenbereich klar gegliederten, nach feiner persönlichen Ber- antwortungsfähigkeit und -bercitschast seiner Leiter und leitenden Mitarbeiter durchleuchteten Zcitschristenverlegertums. Die Zeit schrift in ihrer endlosen Periodizität ist ein Lebewesen an sich mit seinem ihm eigenen Gesichtsausdruck, seinen persönlichsten Charak- tcrzügcn. Jeder Bolksbildner muß seine weltanschauliche Sicher heit, sein reines Wollen und sein wirkliches Können erst unter Beweis stellen, ehe ihm eine so ernste Aufgabe anvcrtraut werden kann. Das gleiche müssen wir aus den gleichen Gründen auch von der Zeitschrift und denen, die sie betreuen, fordern. Aus diesem Gesichtspunkte stellen wir in Fühlung mit den zuständigen Stellen von Staat und Partei bei jedem fest, ob er die zu fordernde Gewähr bietet. Aus diesem Gesichtspunkte plüsen wir die Anmeldungen von Zeitfchriften-Neuplanungen, ehe wir sie dem Herrn Präsidenten der Reichspressckammcr zur Entscheidung vorlegen. Alles verantwortungsbewußte Neue kann auf Zustim mung rechnen, alles in geistiger Bequemlichkeit Nachempfundene, das nur nochmal machen will, was andere schon getan und womit sie Erfolg gehabt haben, wird abzulehnen fein. Bei der großen Verantwortung, die der Zeitschriftenverlag vor unserem Volke trägt, werden wir auch bei dem schon Bestehen den der sachlichen und fachlichen Leistung der einzelnen Zeitschrift unsere besondere Aufmerksamkeit zuzuwendcn haben. Ich sehe es als Leiter des Reichsvcrbandcs der deutschen Zeitschristen-Vcrlcger als meine Pflicht an, in der nächsten Zeit in engstem Einverneh men mit den Führungsstellen in Politik, Kultur und Wirtschaft dahin zu wirken, daß keine Zeitschrift, sei sie fachlicher, wissen schaftlicher oder unterhaltender Art, ihr Vorhandensein als Selbst zweck ansieht, sondern daß sie eine volkswichtige Aufgabe erfüllt. Dabei soll die lcistungssteigernde Vielfältigkeit unseres deutschen Zeitschristenwesens, das ihm in der ganzen Welt seine besondere, achtunggebietende Stellung gesichert hat, unbedingt gewahrt blei ben. Dabei soll auch die gute kleine Zeitschrift ihrem treuen Leser kreise erhalten werden. Mit einigen wenigen Mammutzeitschriften würden wir deutscher Kultur nicht gerecht werden. Wenn wir wollen, daß jeder Berufstätige sich dauernd durch eine Zeitschrift über alle neuen Erfahrungen und Fortschritte unterrichtet und damit zum besten aller Volksgenossen, auf die sich sein Berus auswirkt, fortbildet, so ist es unsere Aufgabe, das Rüstzeug so zu schmieden und so zu Pflegen, daß die gewollte Wirkung eintreten kann und dann auch eintreten wird. Nach außen hin haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die internationalen Beziehungen mit den Zcitschriftenverlegern anderer Länder zu Pflegen. Wir haben zu diesem Behufe an dem internationalen Kongreß der Zeitschriftenpresse in Warschau teil- genommen. Wir hatten anschließend die durch Berlin rückreisendcn französischen und spanischen Delegationen zu Gast. Alles, was wir von unserem neuen Deutschland berichten und dann in Berlin zeigen konnten — in Berlin noch ganz besonders durch die An sprache des Herrn Rcichsministers De. Goebbels vor den aus ländischen Delegierten gefördert — ist der Beitrag, den wir an unserer Stelle zu der von unserem Führer so heiß erstrebten wirk lichen Verständigung der Völker leisten konnten. Aus den Gefühlen der Pflege internationaler Kameradschaft lichkeit haben uns jetzt die ungarischen Zeitschristenvcrleger in Verbindung mit ihrer Regierung in ihr schönes Land geladen. In herzlicher Erwiderung dieser Gefühle werden etwa hundert deutsche Zeitschriften-Verlcgcr in dieser Woche nach Ungarn fahren. Gestatten Sie mir nach diesem kurzen Überblick über unser Schaffen noch ein Wort aus anderem, Ihnen verständlichcrweise durchaus nicht unwichtigem Gebiete: die Beitragsfrage. Sie in
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