3122 Nummer 180, 1. Juli 1936 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Soeben e-sch.en- Karl-Borromäus Heinrich Schwester Gertrud erzählt Erzählungen / 2Z0 Seiten, Preis gebunden RM 4.2O Zn einem Krankenhaus der Großstadt sind zwei kleine Zimmer. Hier waltet di- Schwester Gertrud ihre» Amte», des schwerste» Amtes unter allen Schwestern: Sie hat die Sterbenden über die Schwelle des Todes zu geleiten. Selten nur findet einer zurück. Schicksale erfüllen sich hier im Augenblick, Schicksale verschieden in Art und Prägung; ein Totentanz ist es, aber von innen heraus, vom Wesentlichen her gesehen. Denn jeder erfüllt hier seinen Sinn und vollendet sich gemäß der Idee, nach der er in das Leben trat. De» Dichters Sinn für di- Ereignisse im Be zirke des inneren Lebens und die Zauberkraft seiner klaren schlichten Sprache bewähren sich in diesem Buche. K> Anfang August erscheint: Karl-Borromäus Heinrich Weisheit der Altväter L29 Seiten Hundert kleine Stucke auS den heiligen Altvätern sind hier klug ausgewählt und meisterlich geformt. Ohne zu moralisieren geben sie Lehren für da- geistige und sittliche Leben, die unmittelbar auS der ewigen Wahrheit und dem naiven Wissen um die menschliche Seele abgeleitet sind. Man könnte sie geistliche Anekdoten nennen. Genauer Erscheinungstag und Preis werden angezeigt Verlagsanstalt vorm. G. I. Manz, München, Hofstatt WMHa MM/SllMz-Wch-KNst 148 Seiten mit 7; Abbildungen auf Knnstdmckpapier gedruckt mit erläuternden Texten in deutscher, französischer und englischer Sprache, im Formal -z x ag am, kort. RM 6.—, in Leinen RM 7.70 Ein hochinteressantes Werk mit originalgetreuen Wiedergaben von Bleistift skizzen, Tuschzeichnungen, Linol- und Scherenschnitten eines gottbegnadeten Talentes, dessen Seele eine» Vorsiellungsraum umfaßt, der sich von den drolligen Einfällen einer Puppensptelerin bis zu« Grauen spannt. Dieses Buch wird all denen viel zu gebe» vermögen, die sich dem Geiste, der unsichtbar über dieses Schaffellsgeheimnis gebreitet, mit Ehrfurcht und Demut neigen. Ein kleiner Auszug aus den vielen uns vorliegenden überzeugenden Urteilen: ti-icä-po» ttuv!- ... Sie ist eine scharfe Naturbeobachterin, ohne jemals direkt nach der Natur zu zeichnen, sie zeichnet nicht ab sondern sie gestaltet frei aus dem Schatz eines außerordentlichen Gedächtnisses. Seelische Ein drücke beeinflussen sie stark, daher kommt auch ihre seltsame Fähigkeit, sich in verschiedenen Stilarten auszudrücken, ohne deren Wesen zu kennen. Sie hat ihre romanische, gotische, chinesische oder indianische Zeit — Lektüre und Buchschmuck dürfen hier eingewirkt haben —, aber das erstaunliche ist, daß diese Stllart immer dem gedanklichen oder gefühlsmäßigen Inhalt der jeweiligen Arbeit entspricht. p'oki-veitunF.-... Ich öffnete die geschmackvoll gebundenen Hefte, ei» Album, und da ging mir's wie dem Verleger selbst: ich war in einen linnennbaren Bann geraten... Soäemin, td-uZ-.-... Wie soll man eine Deutung finden für dieses Phänomen Roswitha Bitterlich? Die Geschichte der Wunderkinder kennt einen Fall wie den der Roswitha Bitterlich nicht. ES gibt keine Erklärung, man kann bloß auf die wettere Entwicklung warten... tVene; l^ü-ne- ckouennk.'... Wirklich — die kleine Roswitha Bitterlich ist ein Wunder. Manchmal ahnt sie die Gespensierwel! ihres großen Landsmannes Alfred Kubin, manchmal ist sie verspielt wie die liebenswürdigen englische» Kinterbuchillustrationen. Dan» wieder blitzt in ihr ein Widerschein der Gotik Ms, die sie, in de» Kirchen ihrer Heimat betend, erlebt hat. . . T VLKI.AL kei-irian irauc« ikinssirucic