Nr. 268 (N. 138) Leipzig, Sonnabend den 14. November 1938 103. Jahrgang Aufruf an den deutschen Oucliliandel Oer Dank des Ouckkandels an die Presse Mit großer Freude und Genugtuung konnte der Buchhandel feskskellen, daß die „Woche des Deutschen Buches" in ganz ausgezeichneter Weise ihren Niederschlag in der gesamten Presse, ganz gleich ob es sich um große oder kleine Tageszeitungen oder um Zeitschriften handelt, gefunden hat. Der deutsche Schriftleiter hat hiermit seine besondere Verbundenheit mit unserem Schrifttum und dem Buchhandel bekundet, wofür ihm an dieser Stelle bestens gedankt sei. In Wort und Bild wurden die Veranstaltungen anläßlich der diesjährigen Buchwoche dem deutschen Volk zur Kenntnis gebracht und in wertvollen Aufsätzen und Artikeln die Bedeutung des Buches als Kulturgut hervorgehoben. Damit hat sich die Presse um das Buch ver dient gemacht. Mit dieser Feststellung verbinde ich den Wunsch an den Buchhandel, durch Erteilung von Aufträgen auf Anzeigen, ent weder für eine Eigenwerbung oder für eine Gemcinschaftswerbung des Verlages oder des ortsansässigen Sortiments, das Weihnachtsgeschäft zu beleben. Anzeigen des Verlagsbuchhandels und Inserate des Sortiments sollten mehr als bisher zu Weihnachten in den Tageszeitungen und Zeitschriften zu finden sein. Oie Presse dient dem Schrifttum. Deutscher Buchhandel setze dich für die Presse ein und fördere sie durch Aufgabe von Anzeigen. Berlin, den iz. November 19Z6 Baur, Leiter des Deutschen Buchhandels Gau Sachsen II (Leipzig) im Bund Reichsdeutscher Buchhändler Am Freitag, dem 20. November igzb, 20 Uhr, spricht im großen Saale des Buchhändlerhauses der Stellvertreter des Präsidenten der Reichsschrifttumskammer, Herr Ministerialrat Or. Wismann über „Das deutsche Schrifttum der Gegenwart" Der Eintritt ist frei. Es ist Pflicht aller buchhändlerischen Mitglieder der Reichsschrifttumskammer, zu erscheinen. Otto 3immerma»n, stellv. Gauobmann Zur Wirtschaftslage Von Prof. Dr. G. Menz Zum Vierjahresplan — Fragen der Preispolitik Daß alles, was zur Zeit zur Wirtschaftslage Deutschlands zu sagen ist, durch den Vierjahrcsplan, die Betrauung Hermann Görings mit seiner Durchführung und dessen Verlautbarungen bestimmt ist, versteht sich von selbst. Je selbstverständlicher alles das aber auch ist, desto zwingender ist es zugleich. Das ganze deutsche Volk ist aufgerufen. Und dieser Aufruf ist weder Einfall noch Erfindung. Er ist Schicksal und unerläßliches Gebot. Keiner kann noch darf sich ihm verschließen. Niemand vermöchte sich ihm zu entziehen, der einzelne so wenig wie ein ganzer Beruf. Das einzusehen muß von jedem verlangt und kann sicherlich überall vorausgesetzt werden. Unmißverständlich hat Hermann Göring an die persönliche Initiative appelliert und sie an die Verant wortung der Stunde gemahnt. Suche also jeder, wo ihm die Ge legenheit zum Einsatz gegeben ist. Der bewußte, freiwillige Ein satz mit aller Kraft, das ist nun jedes eigene Sache. Das Ausland hat richtig erkannt, daß der Vierjahrsplan nichts anderes ist als die Antwort auf das Angebot zur Wäh rungsangleichung und Belebung des Welthandels auf dieser Grundlage. Weshalb für Deutschland die Annahme dieses An gebots ohne Gewährleistung der unerläßlichen Sicherungen nicht in Frage kommen konnte, ist vor vier Wochen hier ausführlich dargelegt worden. Was sich inzwischen aus der vermeintlichen Stabilisierung der Weltwährungsverhältnissc entwickelt, besser ge sagt: nicht entwickelt hat, ist bekannt. Im Grunde ist noch alles beim alten. Die von deutscher Seite vorgebrachten Gründe und Bedenken sind bislang in nichts entkräftet. Wie sich die Wieder wahl Rooscvelts auswirkcn wird, bleibt abzuwarten. In Frank reich wächst die Enttäuschung darüber, daß die Fluchtkapitalien vorläufig an Heimkehr nicht denken. Die darauf aufgebaute Rech nung hat also ein Loch. Dieses Verhalten des Kapitals ist zugleich der beste Beweis dafür, daß es für die wirkliche Überwindung der internationalen Krise auf währungstechnischc Maßnahmen gar nicht ankommt und daß mit solchen Experimenten im Ernst nichts gebessert ist. Der anscheinend endlich zu Ende gehende spanische 997