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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.12.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-12-22
- Erscheinungsdatum
- 22.12.1936
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- Deutsch
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Nummer 206/2S7, 22. Dezember 1936 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel nur die Betriebsabrechnung ermöglicht aber auch — und das ist zu unterstreichen — tatsächlich und berechtigt, die Richtpreise zu unterschreiten. Denn sie allein gewährleistet den wirklichen Selbstkostennachweis, der bei guter Betriebsorgauisation und technisch hochstehenden Arbeitsmitteln sehr wohl niedriger als der Richtpreis liegen kann. Hier liegt wohl der uneingestandene Grund, weswegen sich die Marktordnung fast überraschend gut eingefiihrt hat, haben doch von etwa 4500 zunächst in Frage kommenden Betrieben 700 eine fertige Betriebsabrechnung vorliegen und 300 weitere eine solche in Ausarbeitung. Ten Borteil erkannten die gut geleiteten Betriebe sofort und führten alsbald die Betriebsabrechnung ein, wodurch sie bei ihren günstigeren Selbstkosten (erreicht durch zeitgemäße technische Einrich tungen und gute Betriebsorganisation) anderen Unternehmungen in der Preisgestaltung voraus sind. Was die P r e i s s ch l e u d c r e i betrifft, wird von den Betroffenen und den aus ihr den Nutzen Ziehenden mehr davon geredet, als der Sache des graphischen Gewerbes dienlich ist. Wenn durchschnittlich die Erteiler größerer Aufträge bei sieben Firmen anfragen (das ist nach genaueren Ermittlungen wirklich so!), schimpfen begreiflicherweise die sechs Leerausgchendcn auf den siebenten als den glücklichen Auftrags- empfängcr; denn er würde ja den Auftrag nicht bekommen haben, wenn er nicht geschleudert hätte! Nun gibt es zwar leider unter zwanzig Be trieben aller Größen vorläufig nur einen, der den Vorschriften der Marktordnung entspricht, während 80°/o nicht das Geringste an irgend welchen Kalkulationsunterlagen besitzen. Deswegen liegen aber doch von zehn Betrieben sieben bis acht kalkulatorisch richtig, eiu Betrieb unterschreitet die Richtpreise ständig um etwa 10°/„, während der zehnte Betrieb das ganz bewußt um vielleicht 30°/o tut, also nur zwei Drittel der Richtpreise ansetzt und somit ein »echter« Preisschleudercr ist. Das viele Gerede von der Preisschleuderei und Unterbietung geht also in der Hauptsache auf die Kundschaft zurück. 80°/o der Druckereien sind durchaus willens, ordnungsmäßig zu kalkulieren, müssen aber durch die bedenkenlose Minderheit Schaden nehmen. Erfreulich ist, daß das Verhältnis der Verlage und des Buchhandels zu größeren Beanstandungen keinen Anlaß gibt. Einmal wissen die Verleger und Buchhändler, daß sie auf Gedeih uud Verderb mit dem graphischen Gewerbe ver bunden sind und den Bogen nicht überspanncn dürfen, zum anderen sind die für die Auftragserteilung Maßgebenden oft aus dem Buchdruck her vorgegangen und auch die für den Auftrag Verantwortlichen sind Kenner des Faches und wissen, was sie ihm zumuten dürfen. Es ist ermutigend, daß sich schon ein Anfang zur Besserung fest stellen läßt. Diese selbst dauert freilich bis zur sichtbaren Auswirkung in größeren Druckstädten geraume Zeit, während in Provinzorten oftmals bereits das Auftaucheu des berechtigten Prüfers genügt, um mit der Marktordnung auch Ordnung im Kalkulationswcsen zu schaffen. Die OGNA.-Beauftragten sind der Ansicht, daß cs in drei bis fünf Jahren soweit sein wird, daß das Buchdruckgewerbe gesundet ist. Buchhandel und Verlag sind als Auftraggeber und -empfänger die am nächsten Interessierten. An sie richten sich diese Betrachtungen über die Er fahrungen mit der OGRA. in der Erwartung, daß auch sie ihre Schluß folgerung daraus ziehen mögen. Das deutsche Buch dem deutschen Arbeiter Tatkräftige Werbung für das Buch ist im nationalsozialistischen Deutschland nicht nur Angelegenheit der für das Geistesleben ver antwortlichen Stellen und des Buchhandels, sondern eine kulturelle Pflicht jedes einzelnen. Als eine Maßnahme, die in Plan und Durch führung neuartig und den Geist eines neuen Unternehmertums deut lich macht, darf die großzügige Buchwerbung bezeichnet werden, die im Nahmen der Buchwerbewoche von der Auto Union A. - G. in Chemnitz in diesem Jahre bereits zum zweiten Male mit Erfolg durchgeführt wurde. Diese Maßnahme ist um so höher zu bewerten, als sie sich nicht auf eine Aufklärung und Empfehlung beschränkte, son dern erhebliche materielle Mittel erforderte. In der Zeit vom 28. Oktober bis 15. November wurde jedem Gcfolgschaftsmitglicd, ob es am Schreibtisch, an der Drehbank, am Prüfstand oder wo cs auch immer arbeitet, die Hälfte des Preises eines gekauften Buches bis zum Höchstbetrage von NM 2.— zurück erstattet. Die über 20 000 Köpfe zählende Gefolgschaft hat von dieser Vergünstigung ausgiebigen Gebrauch gemacht, zumal dem örtlichen Buchhandel Gelegenheit gegeben war, durch besondere Buchausstellun gen in den Werken die Käufer zu beraten. Die Buchwahl war jedem einzelnen freigestellt. Obgleich die endgültigen Ergebnisse noch nicht vorliegen, kann festgcstellt werden, daß das Interesse der Gefolgschaft gegenüber dem Vorjahr wesentlich gestiegen ist. Die Maßnahme der Auto Union A.-G. zeigt das Verantwortungs bewußtsein, das dieses große Werk seiner Gefolgschaft gegenüber schon wiederholt bewiesen hat. So ist zur Förderung des deutschen Theaters in den Chemnitzer, Zwickauer und Zschopaner Werken ein verbilligter Theaterbesuch den Gcfolgschaftsmitgliedern ermöglicht worden. Die Nänme des neuen Verwaltungsgebäudes sind mit Gemälden lebender deutscher Künstler ausgeschmückt worden und auch Hie Schreibzimmer haben als Wandschmuck einwandfreie Reproduktionen guter deutscher Kunst erhalten. Die kulturelle Erziehungsarbeit, die so an den Gefolgschaftsmit gliedern der Auto Union A.-G. geübt wird, findet in steigendem Maße die dankbare Anerkennung der Angehörigen dieses bekannten deutschen Industrieunternehmens. Walter-Flex-Gedächtnisftätte in Eisenach Nachdem der einzige Überlebende der Familie Flex, der Lektor der Universität Upsala, Or. Konrad Alex, den gesamten Nachlass seines Bruders Walter der Wartburgstadt Eisenach überlassen hat, ist dort am 15. Dezember in einer Feierstunde der Walter-Flcx-Stiftung, des Thüringer Museums und der Hitlerjugend die Walter-Flex- Gcdächtnisstätte geweiht worden. Der Nachlass wurde dem Thüringer Museum übergeben, dessen tatkräftiger Direktor W, StelljcS, in diesen Tagen zum Landes- museumspsleger für Thüringen berufen, für die Unterbringung des wertvollen Gutes eine außerordentlich glückliche Hand bewies. Nicht in üblicher musealer Aufbewahrung wollte er die Schätze der Nach welt erhalten, sondern sie in unmittelbare Berührung bringen mit der großen Anhängerschar des Dichters und insbesondere der Fugend, So ist, völlig abgeschlossen von den Ausstellungen des Thüringer Museums, ein großer, Heller und stimmungsvoll gemalter Raum zur Gcbächtnisstätte ausgebaut worden, Fm alten Dominikanerkloster, das auch das von Walter Flex besuchte Gymnasium umschließt, fand man den würdigsten Platz. An der mit zwei Lorbeerkränzen ge schmückten Stirnwand hängt als Symbol des Heldentodes das erste, schlichte Holzkrcuz vom Kriegergrab auf Ocsel, Neben der ergreifenden Todesnachricht an die Elter» und Ausnahmen der heutigen Grab stätte mit dem einfachen Stcinkreuz hängen Erinnerungsstücke an das Zehnjahresgedenken seines Todes. Von der Kindheit bis zum Sol datentum des Dichters bergen die rings um die Wände ausgestellten Glasvitrincn den wertvollen Nachlaß, Erschüttert steht man vor der Vitrine, die den von der tödlichen Kugel beschädigte» Offiziersdegen und die durchschlagene Kartentasche mit dem Vermächtnis des Dichters, dem Romanfragmcnt »Wolf Eschcnlohr«, enthält, Die reichhaltige Sammlung wird durch Zeichnungen und Photos ergänzt, D, Guterrberg.Iahrbuch 1936 In neuem Gewände hat sich das Gutenberg-Jahrbuch in feiner elfte» Ausgabe sGutcnberg-Jahrbuch 1938, Hrsg, von A. Ruppcl, Fahrg, 11, Mainz 1938: Gutcnberg-Gesellschast, 214 S, mit 123 Abb. 4° HIw, NM 35,—, In Kommission: Otto Harrassowitz, Leipzig.) diesmal vorgestellt. Der Satz ist zweispaltig angeordnet und in einem kleineren Schriftgrad gegeben. Der Band ist so ohne Jnhallsbcschrän- kung im Umfang handlicher geworden. Die Herstellung hatte das Bibliographische Institut in Leipzig übernommen und hat damit er neut Ehre eingelegt. Tank der Wahl eines bessere» Papiers konnten für die reichliche Bebilderung nicht nur Strich- sondern auch Retz ätzungen verwandt werden. Auch das kam dem Gesamteindruck zugute. Daß das Werk inhaltlich ebenso auf hervorragender Höhe steht, ver steht sich nachgerade von selbst. Der Herausgeber hat sich neue Lor beeren errungen und seinen Mitarbeitern zu neuem Ruhm vcrholfen. Zweiunddreißig Vcrsasfer sind beteiligt. Dreizehn von ihnen stam men aus Deutschland, drei aus Österreich, vier aus Frankreich, je zwei aus England und NSA, je einer aus Belgien, Island, Italien, Pole», Spanien, der Tschechoslowakei, Ukraine und Ungar», Von den Ausländern haben sich noch acht ebenfalls der deutschen Sprache be dient, Von den els anderen Beiträgen sind sünf in englischer, vier in französischer und je einer in italienischer bzw. spanischer Sprache geschrieben. Zwanzig von den zweiunddrcißig Aussätzen sind mit insgesamt 123 Abbildungen illustriert. Gegenstandsmäßig behandeln sie wissenschaftliche und praktische Fragen aus der Geschichte und Gegenwartslage des gedruckten Buches in den verschiedensten durch Gutenbergs Erfindung befruchteten Ländern der ganzen Erde, Die 1113
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